Montpelle und mama05und07

Ich finde es ja legitim, wenn eine Frau von sich sagt, für sie käme eine Abtreibung nicht in Betracht und sie würde nicht abtreiben, Punkt, aus, fertig. Ich finde, das ist ihr gutes Recht und ihre Entscheidung und schön und gut und legitim.

Aber Frauen, die - aus welchen Gründen auch immer - abgetrieben haben, vorzuwerfen, sie hätten "ihre Kinder umgebracht" und seien "Mörderinnen", das finde ich absolut unangemessen. Und über Menschen, die man nicht kennt, und über ihre Beweggründe, die man auch nicht kennt, zu urteilen, finde ich mehr als unangebracht.

Schließlich ist nicht jeder Mensch gleich, und nur weil Person A es geschafft hat, mit -zig kleinen Kindern alleine und unabhängig ihr Leben souverän zu meistern und ihren Kindern eine wunderbare Kindheit zu schenken, so heißt das doch nicht, dass jeder andere das genauso schaffen könnte, für Person B kann es trotzdem ein unüberwindlicher Berg sein!

Wenn man sich anschaut, zu welchen Verzweifelungstaten Frauen fähig sind, die ungewollt schwanger sind und absolut keinen Ausweg sehen - dann ist allein das für mich ein Grund, Abtreibungen in gewissem Rahmen zu ermöglichen, eben damit keine Frau mehr verbluten muss, nachdem eine Engelmacherin mit Stricknadeln in ihr herumgefuhrwerkt hat, damit keine Frau mehr vor lauter Verzweifelung Selbstmord begeht oder den Verstand verliert. (Fausts 'Gretchen' lässt grüßen, vielleicht einfach mal nach der historischen Susanna Margaretha Brandt googlen.)

Abtreibung an sich ist bestimmt keine gute Sache, aber es ist eine gute Sache, dass es die Möglichkeit der Abtreibung für betroffene Frauen gibt.