Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Fuchsina am 28.03.2011, 10:18 Uhr

Meine Geschichte - etwas lang

Ich kann Dich gut verstehen. Bei mir war zwischen Entscheidung und KS keine lange Zeit - ca. 1 Stunde, deshalb habe ich nicht so viel Zeit gehabt nachzudenken, aber in dieser Stunde bin ich auch fast eingegangen vor Angst. Em Endeffekt völlig unbegründet.

PDA dauerte bei mir ca. 5 Minuten insgesamt. Ich habe die Betäubingsspritzen als kleines Piecks gespürt, wirklich nichts dramatisches. Dann musste ich mich zusammenrollen und entspannen, in dieser Situatuion ziemlich unmöglich, aber irgendwie kriegt man das schon hin. Dann habe ich 2 mal so eine komische "Spannung" im Rücken und Hüfte gespürt, so ein ähnliches Gefühl als wenn man den Ellbogen auf dieser einer Stelle irgendwo dagegenschlägt. Nicht unangenehm oder gar schmerzhaft, nur sehr merkwürdig. Damit war die PDA dann auch schon gelegt.

Als das fertig war wurde ich schon ins OP geschoben. Bei uns war so, dass der Anästesist plus eine Krankenschwerster die ganze Zeit bei mir am Kopfende standen, natürlich auch mein Mann. Das war sehr beruhigend, denn ich konnte sie immer fragen was gerade passiert. Mir hat es geholfen sehr viel zu fragen: was passiert jetzt, was wird gemacht, ist das normal was ich fühle?

Im OP angekommen wird man erstmal mit Tüchern bedeckt und ein Tuch wird ungefähr in Brusthöhe aufgehängt, damit man selbst und der Partner nichts vom OP selbst sieht. Wobei mein Mann hat einmal darübergeschaut und meinte man sieht eh nichts, weil der Bauch ja die Sicht versperrt. Danach wird man verkabelt, als Blutdruckgerät und Gerät zur Messung der Sauerstoffsättigung (eine Klemme am Finger) werden angeschlossen.

Dann hatte ich den schlimmsten Moment während des ganzen KS, mein Blutdruck ist etwas abgefallen. Nichts bedrohliches, aber da ich in dieser Zeitpunkt schon Wochen hochen Blutdruch hatte, hat mein Körper das nicht ganz so gut toleriert. Mir wurde auf einmal sehr schwindelig und hatte das Gefühl, schwer atment zu müssen. Das ganze dauerte vielleicht eine halbe Minute - wenn überhaupt - sie haben mir irgendwas gegeben und mich zur Seite gedreht und es wurde sofort besser.

Dann hat der Anästhesist mit einem nassen Schwamm überprüft, ob die PDA wirkt. Bei mir war es so, dass ich die ganze Zeit meine Beine hätte bewegen können, sie waren nur sehr schwer, als hätte jemand Sandsäcke darauf gelegt. Ich weiss, noch wie der Anästhesist mich fragte, ob meine Beine schwer wären und ich meinte, wenn nicht darauf liegt dann schon. Das hat zur Erheiterung gesort. Aber den Schmerz spürt man absolut nicht. Ziehe, drücken ja, aber kein Schmerz.

Irgendwann habe ich dann einen leichten Druck gespürt, als ob jemand sanft mit der Hand mein Bauch gestreichelt hätte und dachte, ok jetzt geht es wohl los. Irgendwann ein paar Minuten später meinte der Anästhesist, ob ich bereit wäre, dann würden sie anfangen, aber ich wusste schon, dass er schummelt, denn sie haben schon längst anfgefangen. Ich spürte dann ziehen und drücken und ziemlich viel Druch, aber keine Schmerzen. An sich fand ich die Empfindungen gar nicht mal unangenehm.

Danach ging es rasend. Wir haben uns über irgendwas triviales kurz unterhalten - Urlaube glaube ich - und dann meinte der Anästhesist schon, so jetzt können wir langsam auf die Uhr schauen, denn ich sehe schon Haare. Ca. eine Minute später hörte ich schon den ersten Schrei. Sie haben das Baby kurz zu U1 gebracht und dann paar Minuten danach mir gezeigt. Bei uns ist dann die Hebamme mit meinem Mann und unserem Sohn ins Kreissaal während ich genäht wurde.

Das nähen geht dann wirklich sehr schnell vorbei, weil man da emotional und gedenklich eh schon ganz abgelenkt ist. In manchen Kliniken lassen sie das Baby währendessen auch noch bei der Mutter, wenn das bei Dir der Fall sein sollte, dann geht die Zeit sowieso rasend schnell vorbei.

Dann war ich noch ca. 10-15 Minuten im Aufwachraum und wurde zurück zur Kreissaal gebracht wo ich mein Baby dann halten konnte. Insgesamt kam mir der ganze KS sehr kurz vor, ich war dann ersaunt, als ich auf die Uhr geschaut habe und gesehen habe, dass es doch ca. eine Stunde gedauert hat. Ich wurde gegen 11:45 ins OP geschoben, mein Sohn wurde um 12:06 geboren und ich war kurz nach 13:00 wieder im Kreissaal.

Im Kreissaal kam dann die zweite wirklich unangenehme Sache: das Zittern. Der Anästhesist hat mich schon vorgewarnt, der Körper baut die Stresshormone ab und man fängt an zu zittern, also ob vor Kälte. Es geht nach spätestens 20-30 Minuten vorbei. Ich habe gezittert wie ein Blatt, konnte das Baby kaum halten. Aber auch das ging in der Tat nach so 20 Minuten vorbei. Das war es dann auch schon. Wir wurden auf Station ´gebracht (hatten ein Familienzimmer) und konnten unser Baby in aller Ruhe kennenlernen.

Schmerzen danach hatte ich so gegen 17-18 Uhr am gleichen Abend, Wundschmerzen und Nachwehen für ca. eine, anderthalb Stunden. Das war wirklich nicht schön, zumal man ja noch relativ unbeweglich ist und deshalb nicht viel machen kann. Es war aber auch meine Schuld, denn ich hätte viel früher schon nach Schmerzmittel fragen sollen. Ab dann waren die Schmerzen wirklich gut erträglich und meist nur punktuell beim Bewegen da. Ich habe ab dem zweiten Abend keine Schmerzmittel mehr gebraucht.

Mein Tipp noch: stehe auf so schnell es geht, am Besten schon Mittags (falls der KS morgens ist) oder spätestens Abends. Wenn Du Mittags noch nicht aufstehen kannst, dann versuche wenigstens aufzusitzen. Je früher Du damit anfängst, desto weniger ist es schmerzhaft und desto schneller bist Du auf den Beinen. Ich bin am Abend gegen 19 Uhr aufgesessen und gegen 22 Uhr aufgestanden. Ab dem nächsten Morgen war ich komplett wieder mobil.

Sorry, ist sehr lang geworden, aber ich dachte mit einer detaillierten Beschreibung kann ich ein bisschen Deine Ängste nehmen.

Alles Gute,

Reka

 
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