Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Junica, 13. SSW am 18.05.2009, 14:58 Uhr

Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Leute, ich bin fix und alle.... aber eher körperlich, seelisch lasse ich alles irgendwie noch nicht zu mir durch.

Erstmal zum verständnis: ich lebe derzeit noch bei meinen eltern, wollte im sommer dann mit meinem freund zusammenziehen.
samstagmorgen um 7 standen wir wie immer auf, mein dad schlief wie so oft auf dem sofa ein, weil er bis spät in die nacht am WE sport guckt. er lag vor dem sofa, mitten im erbrochenen, wusch sich die ganze zeit mit der hand übers gesicht, aber reagierte ansonsten nicht. ich sofort den rtw gerufen, die kamen auch total fix, nahmen ihn mit. wir haben uns dann angezogen und sind hinterher.

schlaganfall auf der linken gehirnseite, bedeutet das ist der schlimmste schlaganfall den man haben kann, denn da liegt der hauptgehirnstamm, da ist alles verantwortlich für sprechen, laufen, empfinden, wahrnehmen.

der arzt sagte klipp und klar er wird nie wieder der mann sein den wir kannten, er wird im endeffekt -wenn er denn überlebt- nur noch liegen und mal vor sich hin gucken, aber niemanden mehr erkennen, uns auch nicht verstehen wenn wir mit ihm reden. er wird rechtsseitig komplett gelähmt bleiben und alles was er mit links macht ist reflex.

nun gabs die möglichkeit ihn zu operieren, weil das gehirn durch den hirndruck und das hirnwasser keinen platz hat. bei alten menschen über 80 fällt abgestorbenes gehirn (was eben seine linke hirnhälfte auch ist) ein und der rest hat zum ausdehmen platz. so, bei der op wollte man ihm den kopf aufmachen, damit das hirn nach außen kann. wenn die schwellung weg ist wollte man alles wieder verschließen. da er es aber auch mit dem herzen hat war die op ein großes risiko, überlebenschancen gleich null. da hat er mit op mehr. und selbst mit op würde sich seine lebensqualität nicht verbessern, lediglich alles um 3-4 monate verlängern.

gestern stand ich an seinem bett, er lag da still, ich nahm die hand, er drückte, ich sprach ihn laut an, da öffnete er das linke auge, guckte mich an und machte es aber direkt wieder zu. das haben mir sämtliche verwandte die gestern noch bei ihm waren auch gesagt.

abends als ich nochmal da war kitzelte ich ihn mal am rechten bein, wollte sehen ob er was merkt, da zog er auch die zehen ran (klar, wahrscheinlich die nerven), aber er bewegte als er sich zu drehen versuchte auch den rechten arm, weil er ihm im weg lag... ich kanns also nicht ganz glauben dass rechts alles gelähmt sein soll.

und dann zog er das linke bein ran, stellte den fuß auf (er lag auf dem rücken) und versuchte sich auf die seite zu drehen, kam aber nicht rum, griff meine hand und zog sich richtig daran hoch. alles mit geschlossenen augen natürlich.
auch hier kann ich nicht glauben dass das reflex gewesen sein soll...

ich glaube er bekommt mehr mit als alle denken, und dass er auch mehr fühlt, vllt nicht alles bewusst macht, aber schon unterbewusst weiß er will sich umdrehen oder so. heute ließ meine mutter seine hand aprupt los und wollte hinter der schwester her, da drehte er auch den kopf zur tür und guckte ihr hinterher....

die hoffnung stirbt zuletzt... mein papa ist ein kämpfer. er freut sich doch so auf sein enkelkind...

irgendwie bin ich fix und alle, ich kann kaum schlafen, 4 std seit samstag, man hat angst vorm telefonklingeln, hier im wohnzimmer wo ich grad sitze erinnert einen alles an den samstag, als wir ihn hier genau vor meinen füßen gefunden haben... aber ich kann nicht weinen. alle weinen, ich kanns nicht, nicht eine träne... ich gebe ihn nicht auf, so schlimm alles ist, aber er schafft das, besser als alle sagen.. (schwebt derzeit noch in lebensgefahr)

die ärzte sagen aber auch wir sollen uns keine vorwürfe machen dass wir ihn erst morgens da fanden, wir hätten sogar direkt neben ihm sitzen können als der schlaganfall passierte, es war innerhalb einer sekunde geschehen, keiner hätte was tun können.

was mich heute sehr ärgert ist: vor 2 wochen war er zu einer untersuchung der schlagadern am hals, eben auf blutgerinsel etc untersuchen. da hieß es wörtlich (ich war dabei): "da ist zwar was, aber das ist so klein, das wird sich nicht da weg bewegen und ist kein risiko für sie" und? wahrscheinlich war es eben genau DIESES kleine blutgerinsel.

Herrgott ich bin so fertig, kann kaum essen, zwinge mich aber, für meinen Mini. Meine Mutter ist am Boden, Papas geschwister weinen so viel, alle weinen, bei mir geht es einfach nicht, ich versteh gar nicht wieso, ich kann einfach nicht weinen....

dennoch wars mir wichtig euch mein herz auszuschütten, hab ja so keinen zum erzählen, bin auch grad ganz allein mit hund hier im großen haus, in diesem "bösen" zimmer und drehe fast durch

danke fürs lesen

 
8 Antworten:

Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von upssorry, 12. SSW am 18.05.2009, 15:07 Uhr

ohje
Ich weiss nicht was ich schreiben soll.... ich nehm dich einfach mal schweigend in den Arm und geb dir meine Schulter zum anlehnen

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Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von medamu, 11. SSW am 18.05.2009, 15:10 Uhr

Hallo, fühl dich unbekannterweise mal ganz doll gedrückt.
Was du jetzt durchmachst muss furchtbar sein und ich gönne niemanden so etwas mitzuerleben.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit und denke ganz fest an deinen Vater das er vielleicht doch nochmal zu euch zurück kehrt. Ich kenn mich leider medizinisch gar nicht aus habe aber schon häufig gelesen und im Tv gesehen das sehr schlechte Prognosen durch die Patienten widerlegt worden. Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich finde es sehr stark von dir, das du an deinen Papa glaubst. Bleib stark, für dich, fürs Baby und für deine Familie. Ich wünsche dir nur das Beste für diese schwere Zeit.

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Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von Mandana am 18.05.2009, 15:13 Uhr

ich bin kein arzt und hab auch keine ahnung vom thema, deshalb lasse ich jeden kommentar bleiben (ich wuensche euch halt, dass es so ist, wie du fuehlst und es gab ja schon oefter aussagen von aerzten (z.b. das kind wird nicht lebensfaehig sein), die sich spaeter gegenteilig dargestellt haben).

tut mir furchtbar leid fuer euch alle *drueck*. man muss nicht weinen, das ist schon ok. du bist halt gerade sehr stark, das ist gut. somit kannst du auch die anderen ein bisschen stuetzen, auch wenn du das garnicht musst. ich drueck die daumen, dass alles wieder gut wird.

lg

mandana

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Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von Jenn, 27. SSW am 18.05.2009, 15:16 Uhr

Hallo!

Es ist schlimm was passiert ist, abber es ist oft so das die Ärzte sagen es ist schlimmer als es in wirklich keit ist. Ich arbeite in einem Altenheim, wir haben sehr viele Schlaganfallpatienten. Einer hat auch einen Schlaganfall auf der linken seite, aber er kann stehen und sich auch verständlich machen, zwar manchmal sehr schlecht aber es klappt, er bekommt auch logopädie. Es ist immer davon abhängig wie schwer der Schlaganfall war und wie schnell er behandelt wird bzw. werden konnte. gib deinen Papa nicht auf, es wird wahrscheinlich schwer werden, aber wenn er es will schafft er es auch.

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Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von erdnusslove, 30. SSW am 18.05.2009, 15:18 Uhr

liebe junica,
ich kann es dir ein wenig nachempfinden, da wir eine ähnliche situation vor ca. einem jahr m näheren verwandtenkreis hatten. ich war nciht in dem sinne wie du direkt betroffen, hab aber eine enge verwandte ins kh begleitet, um die angesprochene person zu besuchen usw.
dieser prozess jemanden zu pflegen oder gehen zu lassen ist sehr sehr verwirrend und schmerzhaft für die angehörigen und kann von außen ja fast nciht nachvollzogen werden. ich hab damals trotzdem auch körperlich drauf reagiert und habe mir auch zeitweise hilfe bei gesrpächen mit einem pschologen gesucht. ich würde es dir ganz einfach auch empfehlen, weil dies zusammen mit deiner schwangershcaft ja wirkliche eine extreme situation ist.
bitte pass gut auf euch zwie auf und ioch wünsche dir ganz viel kraft!
erdnuss

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Re: Mein Papa hatte einen Schlaganfall... bin am ende.. sehr lang

Antwort von käthe77 am 18.05.2009, 15:34 Uhr

Hallo,
das hört sich wirklich alles schrecklich an und ich finde, dass du sehr tapfer bist. Ich bin natürlich nicht vom Fach und kenne die >Situation nicht, aber ich finde, wenn du das Gefühl hast, es steht besser um deinen Vater, als die Ärzte sagen, dann hoffe weiter. Es gibt so verschieden Krankheitsverläufe und so oft ist auch der Wille des Patienten wichtig. Immerhin reagiert er auf gewisse Berührungen, da würde ich genau wie du weiter hoffen.Und wenn nur eine kleine Chance besteht, dass die Hoffnung berechtigt ist, ist es schön für deinen Vater, zu spüren, dass du dran glaubst.
Ich drücke dich feste in Gedanken und wünsche dir, deinem Vater, deiner Familie und deinem kleinen Zwerg im Bauch weiter alles Gute

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Mein kleiner Brunder hatte einen Schlaganfall am Mttwoch er ist grad 27

Antwort von Luzie am 18.05.2009, 15:49 Uhr

wenn du jemanden zum reden brauchst schreib mir ne pn

lass dich und sei ganz stark für dein baby

gruß luzie

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das können die ärzte so früh doch noch garnicht so genau sagen...

Antwort von malwinchen, 18. SSW am 18.05.2009, 19:17 Uhr

hallo junica,

was du das schilderst, klingt entsetzlich! allerdings bin ich schockiert, wie detailliert die schilderung der auswirkungen des schlaganfalls durch die ärzte ist... so genau kann das mit sicherheit kein arzt 1-2 tage nach der einlieferung eines patienten sagen. generell versuchen ärzte keine falschen hoffnungen zu wecken, aber so schlechte prognosen so früh zu stellen, halte ich für fahrlässig.

junica, so schlimm es jetzt ausschaut... du darfst die hoffnung nicht aufgeben! auch ganz schwere schlaganfälle können oft auch sehr gut therapiert werden. entscheidend ist, wie viel zeit zwischen dem ereignis und der behandlung vergangen ist. häufig haben menschen einen schlaganfall, wenn sie nach der nachruhe aufstehen und/oder den ersten toilettengang am morgen erledigen. auch, wenn es momentan noch kritisch um deinen vater steht... übersteht er die nächsten tage, hat er sicherlich auch chancen, dass sich seine gesundheit wieder bessert. es gibt zwar menschen, die mühsam wieder das laufen lernen müssen und/oder nicht mehr oder schwer das sprechen lernen... aber auch diese menschen haben durchaus noch die chance auf ein schönes leben - nur eben etwas anders. ich habe während meines studiums in der ambulanten pflege gearbeitet und dort einige tapfere patienten kennen lernen dürfen. ein linksseitiger schlaganfall hat nicht automatisch einen schwerstpflegefall zur folge!

also: kopf hoch! wenn dein vater bis zu diesem unsäglichen ereignis fit war, hat er eine gute chance diesen kampf zu gewinnen.

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