Gewollt schwanger und tot unglücklich

Hi, ich habe gerade mal in deine Videos reingeschaut...

Ich hole mal etwas weiter aus... Ich wollte immer Mutter sein. Und vor allem jung. Vor 3 Jahren haben mein Mann und ich uns dann entschieden ein Kind zu bekommen. Er war gefühlsmäßig vor der Geburt nicht bereit, wäre es aber auch in 30 Jahren nicht gewesen. Ich war diejenige, die bereit war und das alles unbedingt wollte.

Während der Schwangerschaft habe ich mich oft gefragt, ob es das dann mit meinem Leben gewesen ist. Mit 24 Mutter zu werden und die nächsten 18 Jahren kein Leben mehr zu haben... Auch nachdem mein Sohn geboren war, war alles so schwer für mich. Jedes Problem, das es gab, haben wir mitgenommen... Ich war regelrecht depressiv, konnte das Schreien manchmal nicht ertragen... Aber ich hatte tollen Rückhalt von meinem Mann (der letzendlich wohl doch mehr bereit war als ich) und meiner Familie. Jetzt wird mein Sohn zwei Jahre alt und ich frage mich manchmal, wie ich so denken konnte. Klar gibt es solche Momente auch heute noch, aber jeder Mensch hat mal einen guten und mal einen schlechten Tag. Auch im Bezug auf Kinder. Das ist menschlich.

Selbstverständlich schränkt ein Kind das Leben ein. Aber es gibt immer Möglichkeiten zu feiern, Urlaub zu machen, in's Kino zu gehen... Es geht halt nur alles nich mehr so einfach. Ich denke, dass das was du gerade durchmachst, ein normaler Prozess ist. Sowas wie irgendwann die midlife crisis ;) Die einen sind so und die anderen so.

Ich bin jetzt in der 6. Woche schwanger mit Baby Nr. 2 - wieder ein Wunschkind und freue mich wahnsinnig. Und meinen Erstgeborenen liebe ich mehr als alles andere... trotz all den Ängsten, nie wieder glücklich zu werden.

Die Hormone und Gefühle sind nicht das, was dich nach der Geburt besänftigen werden, sondern das, was dir jetzt all diese Gedanken in den Kopf treibt. Hoffe du verstehst, was ich meine.


Ich wünsche dir alles Gute!