Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 05.09.2011, 9:19 Uhr

Das finde ich eine sehr gute Frage...

...und eine, worauf es mE keine einfache Antwort gibt.
Ich denke, das hat mehrere Aspekte.

Denn letztendlich sind ja beides Eingriffe in den natürlichen Geburtsverlauf, der eine mit OP, der andere ohne, und viele Ärzte begründen ja ihre Unterstützung eines WKS mit dem Recht der Schwangeren auf Selbstbestimmung, und scheinen diese Meinung dann teilweise wieder über Bord zu werfen, wenn es um Einleitungen geht.

Aspekte, die mir einfallen sind:

* Unterschiede in der Erfolgswahrscheinlichkeit:
Auch wenn ich den Eindruck habe, dass viele FÄ oft rein nach Kalender einleiten (z.B. an ET+5, ET+10), ohne in irgendeiner Weise auf einen geburtsreifen Befund (z.B. Bishop-Score) zu achten: Manchmal ist einfach klar, dass eine Einleitung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (noch) keinen Erfolg haben wird, egal, wie sehr sich die Schwangere den Geburtsbeginn herbeisehnt. Beim KS ist sicher, dass das Kind rauskommt.

* Die Erwartungshaltung der Schwangeren:
Wenn eine Schwangere eine Einleitung einfordert, und keinen KS, ist der Hintergrund ja vermutlich, dass sie sich eine Spontangeburt wünscht.
Eine Einleitung erhöht aber deutlich die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es zu weiteren Eingriffen kommt ("Interventionskaskade"), und letztendlich dann möglicherweise doch in einem KS endet. Ich kenne viele Frauen, die zwar keine "Wunsch-Einleitung" hatten, aber eine nach Kalender, ohne dass sie sich gefragt haben, ob das sinnvoll ist (so nach dem Motto: Der Arzt weiß schon, was er tut), und die rückblickend sagen: Wenn ich gewusst hätte, wie das läuft, hätte ich das niiiiieee im Leben machen lassen.
Demgegenüber weiß eine Schwangere, die einen WKS plant, idR sehr genau, worauf sie sich einlässt, und da gibt es sicherlich keine, die dann sagt: "Huch, die KS-Narbe tut ja weh - das hätte ich mir aber anders vorgestellt".
Ich würde mir zumindest wünschen, dass diese Überlegung bei vielen FÄs eine Rolle spielt.

* Zeit und Geld:
Gerade wenn die Einleitung nicht sowieso angesagt ist, sondern rein auf Wunsch der Schwangeren gemacht wird, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man einleitet, und 4 Stunden später ist das Kind da, doch eher gering.
Sondern das werden dann gerne auch mal 2-Tages-Aktionen, die dann vermutlich als Spontangeburt mit Aufschlag für die Einleitung vergütet werden, und vom Zeitpunkt der Geburt muss das Team sich trotzdem noch überraschen lassen.
Ein KS, der in einer (terminlich vorher genau geplanten) halben Stunde erledigt ist, und ein vielfaches an Geld einbringt, ist natürlich auch für das KH (Personalplanung und Budget) deutlich attraktiver.

Liebe Grüße,
Sabine

 
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