zurück| Geschrieben von Beccaaa, 6. SSW am 29.08.2021, 14:42 Uhr |
Allein mit all den Sorgen
Hallo zusammen,
Das hier wird wohl ein ganz schöner Jammerpost.
Ich bin im der 6. Woche schwanger, nachdem ich vorletzten Monat eine frühe FG hatte. Für den Moment kam ich mit der ganz gut klar, konnte mein Leben positiv weiterleben.
Jetzt wo ich wieder schwanger bin kreisen meine Gedanken den gaaanzen Tag um meine Ängste. Ob es diesmal hält, ob meine Fehlbildung später ein Problem wird, wie mein Arbeitgeber reagiert und wie die Leute mich angucken, wenn ich es dann wieder verlieren würde..
Sehr beschäftigt mich auch die Heimlichtuerei, nächste Woche kommt meine Schwester zu Besuch die sich was denken wird, wenn ich nicht wie üblich Wein mit ihr trinke und aufgehört hab zu rauchen.
Ich fühl mich mit meinen Sorgen so allein und würde es ihr und meiner Mutter so gerne sagen, aber möchte nicht dass sie enttäuscht sind, wenn es nicht hält. Es freuen sich alle so darauf.
Ich hänge tief in diesem Kreislauf der Googlesuche und frage mich wie ich so eine ganze Schwangerschaft durchhalten soll, kann ja nicht monatelange nur auf den jeweils nächsten Termin warten.
Ich frage mich ob dieses Anfangstief auch durch die Hormone mitbedingt ist oder ob ich wirklich professionelle Hilfe brauche.
Wie seid ihr mit alle dem umgegangen ?
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Re: Allein mit all den Sorgen
Antwort von kitkat170583, 13. SSW am 29.08.2021, 14:50 Uhr
Es muss ja einen Partner dazu geben mit dem man normalerweise über sowas sprechen kann!? So früh würde ich es aber auch noch nicht erzählen sondern erst am besten nach den kritischen 12 Wochen (zumindest im arbeits und bekannten kreis). Vor der Familie evtl schon früher damit rausrücken. Aber die Ängste die du hast hat hier fast jeder vor allem mit vorherigen FG. Die werden auch bis zum Schluss bleiben. Wenn du meinst damit nicht zurecht zu kommen und der Partner keine Hilfe ist such eine Beratungsstelle oder Psychologen auf.
Re: Allein mit all den Sorgen
Antwort von laluna77 am 29.08.2021, 15:05 Uhr
Erstmal herzlichen Glückwunsch das es schnell wieder geklappt hat.
Ich kann deine Angst und Sorgen aber sehr gut verstehen. Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen das ich froh bin zumindest ganz enge Freunde früh eingeweiht zu haben. Den mir war ganz stark nach reden und es war beim ersten Mal so schlimm erzählen zu müssen das man schwanger war und es verloren hat. Es war einfacher es nicht wieder aussprechen zu müssen das man schwanger war. Bei uns wussten es immer ganz früh ausgewählte Freunde und auch die Familie recht zeitig. Je weiter es voran geht desto mehr ist der halt durch Freunde und Familie auch wichtig. Wenn du eine gute beziehung zu deiner Schwester hast dann Weihe sie ein. Sie ist dann später auch deine stütze wenn es doch nicht hält.
Ich rate dir dazu ganz viele positive Gedanken zu machen eine fehlgeburt zu haben ist leider fast schon normal und ein großer Teil der Frauen hatte irgendwann mal eine. Bei den allermeisten geht dann aber dann alles gut. Ich kann von meiner ersten intakten Schwangerschaft nur sagen wie belastend es ist 40 Wochen lang Angst zu haben. Ich hab mir jetzt zum Beispiel Listen gemacht mit Dingen die ich gerne noch machen und erledigen möchte bevor das Baby kommt. Einfach schöne Sachen die dann erstmal wieder schwieriger werden. Das hilft mir sehr.
Alles Gute dir.
Re: Allein mit all den Sorgen
Antwort von aomame84, 32. SSW am 29.08.2021, 15:23 Uhr
Huhu,
Es tut mir leid, dass du das auch erleben musstest.
Ich habe es ganz ausgewählten Personen in den ersten 12 Wochen erzählt, dazu zählten diejenigen, die auch von meiner Fehlgeburt wussten. Den anderen erst danach.
Deiner Schwester kannst du es sagen, je nachdem wie eng ihr miteinander seid. Sonst „nimmst du eben Antibiotika“.
Ich habe das mit der Fehlgeburt meinen Eltern nicht gesagt, weil ich ihnen die Traurigkeit ersparen wollte und ehrlich gesagt nicht wusste, ob sie dabei hilfreich sind, denn die haben selbst keine solche Erfahrung machen müssen. Meine Schwester wusste aber Bescheid.
Ich glaube, eine solche Phase der Angst machen alle durch, besonders die zuvor eine Verlusterfahrung gemacht haben. Bei mir wurde es erst um die 20. SSW besser. Davor, Ablenkung, Ablenkung, Ablenkung.
Auch ist nicht immer alles Gold was glänzt, wir sehen von außen ja nur das Ergebnis, wenn die Schwangerschaft geklappt hat. Erstens können dir die anderen Leute egal sein und zweitens werden die meisten Leute Mitgefühl haben, weil sie jemanden kennen, denen es auch so erging.
Und bitte nicht das ganze Internet ergoogeln. Man bekommt leider keine Antwort auf die Frage, ob es dieses Mal klappt. Ist natürlich leichter gesagt als getan.
Pass gut auf dich auf 
Re: Allein mit all den Sorgen
Antwort von Lill3, 16. SSW am 29.08.2021, 15:40 Uhr
Ich bin fest davon überzeugt, deine Mama und deine Schwester würden dir auch diesmal beistehen. Erzähl es ihnen. Es ist wichtig, dass du über deine Ängste reden kannst. Meine Schwester und Eltern wussten es auch sehr früh. Freunde und der Rest der Familie dann erst später.
Versuche positiv zu denken. Freue dich auf das, was kommt und hör auf, Google zu fragen 
Alles Gute dir
Re: Allein mit all den Sorgen
Antwort von Beccaaa am 29.08.2021, 16:04 Uhr
Vielen vielen Dank für eure Rückmeldungen, Erfahrungen und Ratschläge!
Ich fühle mich darin bestärkt sie einzuweihen, sie sind einfach im meinem Leben neben meinem Partner die größten Stützen und haben alles andere bisher auch mit mir durchgemacht. Es fühlt sich ohne sie falsch an.
Meinem AG würde ich es normal gerne länger verschweigen, das Risiko in meinem Job ist aber einfach zu groß und die Zusage einer internen neuen Stelle wird nächste Woche von mir erwartet, die nehme ich dann jemand anderem. Leider bekommen bei uns alle gleich spitz, wenn ich plötzlich nicht mehr in die 24-Std-Schichten gehe, grundsätzlich habe ich aber ein verständnisvolles Arbeitsumfeld.
Ich weiß, dass ihr völlig recht habt, die Antwort finde ich bei Google nicht. Schaffe es bisher noch nicht es abzustellen. Vielleicht kompensiere ich damit den fehlenden Austausch mit den Liebsten..
Ich wünsche auch euch alles Gute
