Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von edina am 30.05.2011, 19:44 Uhr

zu chartinael - was mich wundert?

Ich habe dazu mal genau die Lage in Österreich recherchiert. Hierzulande ist es so, dass je später eine Schwangerschaft, umso schwerwiegender muss der Grund sein, dass ein Spätaport durchgeführt wird. Es muss sich um eine Krankheit oder Genmutation handeln, die mit dem Leben nicht vereinbar ist bzw. das Leben der Mutter bedroht. Nur dann - und das wird im Kollektiv entschieden (Zweitmeinung, Eltern, Ärzte...) - wird ein Spätaport durchgeführt.
Dass ein Paar so einfach für sich die Indikationen festlegen kann wie chartinael ("Genmutationen, die dazu führen, dass das Kind nicht an der Reproduktion teilnehmen kann"), geht medizinethisch nicht so einfach. (Natürlich weiß ich nicht, was inoffiziell passiert).

Kurz gesagt, ein Kind zb. mit Trisomie 21 könnte schwer in der 34 SSW einfach getötet werden. Da würden Ärzte in arge ethische und rechtliche Probleme geraten.


Darum geht es! Ich bin nicht per se gegen Pränataldiagnostik und gegen das Recht auf einen indizierten Abbruch einer SS in Fall schwerster Behinderungen. Aber wenn es in D wirklich möglich wäre, dass Ärzte und ein Paar für sich entscheiden können, wann sie einen Spätaport vornehmen, dann finde ich das arg verantwortungslos und ethisch nicht vertretbar. Es muss doch strenge Richtlinien geben, die eine Gesellschaft verantworten kann, wenn es um die Töterung eines Menschen geht!
Edith

 
10 Antworten:

Re: zu chartinael - was mich wundert?

Antwort von Leena am 30.05.2011, 20:39 Uhr

In einem Spiegel-Artikel habe ich folgende Formulierung zur Rechtslage in Deutschland gefunden:

"Die Spätabtreibung darf allerdings nie mit der Behinderung begründet werden, nur mit einer körperlichen und seelischen Notfallsituation der Mutter."

Nun ja... :-/

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Entschuldige Edith ... was aber genau ist denn genau der Unterschied

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 21:21 Uhr

bezüglich Abort eines T21-Fötus ... ethisch gesehen ... wenn es um das Gestationsalter geht?

Wer einen Abort für die 30 SSW aus ethischen Gründen verneint, sollte - in meiner Gedankenwelt - diesen nicht in der 16. SSW ethischer finder.

Woran machst Du also das "Ethische" fest?

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noch ne frage

Antwort von CarmenOma am 30.05.2011, 22:35 Uhr

ich habe richtig gelesen, dass du JEDE Veränderung nicht möchtest - es soll ein 100%iges kind sein.
ich habe zwillinge - mit eineinhalb Jahren sagte man mir bei einer, dass sie wohl nicht alt werdn wird - man wisse nicht was sie habe - sie sei halt behindert. ih solle keine weiteren kinder bekommen.

heute ist sie 18 - wird bald 19 - sie istt einfach nur kleinwüchsig - mit 150cm aber auch nicht extrem - hat einen super realschulabschluß + macht ne Ausbildung. sie ist glücklicj + erfreut sich ihres lebens. Ergo: die diagnose war falsch

was ist für ein solches kind schlimm am Leben?????

ich finde es auch etwas gefühlskalt (sorry - mein Empfinden) wenn du sagst, das willst du dann nicht, dann wird ein neues angesetzt.

Muss dein kind auch in seinem Leben dann immer perfekt sein?

sorry für die schreibfehler - läppitastatur klemmt

LG

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Re: noch ne frage

Antwort von chartinael am 30.05.2011, 23:43 Uhr

Auf diese Frage habe ich bereits geantwortet.

Meine Kinder müssen mitnichten perfekt sein. Sie sollen nur bereits die bestmöglichen genetischen Voraussetzungen bekommen, dh. keine Defekte, die ich mitliefere was Zellteilung und Spontanmutationen angeht. Einen kleinen Anteil dieser Defekte kann man pränatal diagnostizieren und daraus die Konsequenzen ziehen.

Es gibt genug, was peri-/postnatal passieren kann. Damit gilt es dann umzugehen, wenn es soweit ist, sei es eine Diagnose einer angeborenen Behinderung, die im Mutterleib nicht erkannt wurde als auch erworbene Behinderungen durch Unfälle, Erkrankungen etc pp.

Ich verstehe wirklich nicht, warum das so problematisch erscheint.

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Re: zu chartinael - was mich wundert?

Antwort von diddlbaby2005 am 31.05.2011, 0:27 Uhr

Eigentlich gehöre ich hier nicht her, zumindest noch nicht. Lese hier aber immer mit, da ich in ein paar Jahren wohl hier her gehöre. Das was du Chartinael von dir gibst ist wirklich menschenunwürdig. Du schreibst, ich zitiere" Ich kann jederzeit wieder schwanger werden und nehme mir durch einen Abbruch die Freiheit heraus, zum Wohle meiner/unserer Lebensplanung nur ein genetisch unauffälliges Kind auszutragen.". Dann hoffe ich für dich das du nie das erleiden mußt was ich durchmachen muß, denn ich hatte nach der Schwangerschaft mit meinem Sohn bereits 12 Fehlgeburten. Und nein auch dir kann es passieren das du nicht mehr jederzeit schwanger wirst. Auch ich sah das schwanger werden früher als selbstverständlich an, und ich mußte es am eigenene Leib erfahren das es leider nicht so ist. Mir fehlen echt die Worte......

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@chartiunael

Antwort von CarmenOma am 31.05.2011, 8:21 Uhr

Es erscheint warscheinlich so problematisch (zumindest für mich) weil ich es selbst nie hätte machen lassen. Man wusste bei meiner Tochter lange Zeit nicht was sie hat. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte sie damals abtreiben lassen weil etwas nicht ok ist und ich sie heute sehe - ich hätte einen (in meinen Augen) perfekten Menschen abgetrieben - sie ist einfach nur kleiner und dünner als alle anderen - mehr nicht.

Auch sehe ich hier Mütter (bin 39 - nicht schwanger - weiß auch nicht ob ich es mit neuem Partner noch einmal angehen würde oder nicht - bin alleine mit drei Kindern) die schon Jahre auf ein Kind hinarbeiten oder auch lange brauchten um eines zu bekommen. Das diese die krise kriegen bei solchen Aussagen kann ich gut nachvollziehen (denk mal drüber nach) - oder auch Mütter, deren Kinder schon kurz nach dem Einnisten wieder "ausgezogen" sind - ein solches Engelchen habe ich auch.

Ich kann es auf eine gewisse Art und Weise verstehen was du sagst - aber in der 34. SSW würde ich nichts mehr machen lassen um es zu töten. Da Babys (meine Meinung) sehr wohl schon Gefühle haben (sonst würden sie ja nicht lachen, weinen oder sonstiges - es gibt Bedürfnisse und werden die nicht erfüllt reagieren sie - also Gefühle schon da), sind die auch (wiederum meine Meinung) auch in der spätSS schon da.

ICH könnte es nicht und ich hätte jetzt an deiner Stelle angst mich zu sehr ans Kind zu binden falls ich es doch wieder loslassen muss. Und an manchen Stellen deines Geschriebenen kam es für mich so rüber, als wenn es für dich irgendwie kein Probs darstellt mal eben schnell das Kind "auszutauschen" - also wenn das nicht perfekt ist dann machen wir halt ein neues. Wiederum meine Meinung: ein kind ist kein gegenstand.

wie gesagt - ich kann dich stellenweise verstehen - auch deine ARgumente, das es das kind nicht schwerer haben s oll als nötig - ich kann es aber nicht für eine Untersuchung in der Spätschwangerschaft verstehen.

Noch was: ich kenne eine Familie die haben das auch machen lassen - das kind war perfekt - keine Behinderung - bei der Geburt lief einiges schief - der Junge ist spastisch gelähmt und muss viel gefördert werden - die Eltern machen viel für ihn und nur aus dem Grund ist er heute so weit, wie er eben ist. Er ist ein aufgeweckter fröhlicher Junge und erfreut sich seines Lebens. Damals hatten die Eltern angst vor einer Behinderung, mit der sie dann doch umgehen mussten - und sie lieben ihr kind! keine Frage! überhaupt kein zweifel!

LG und schöne Restschwangerschaft und ich hoffe, dass mit dem Kind alles in orndung ist. Ich kann mir nämlich auch vorstellen, wenn du es wegmachen lässt wirst du dein leben lang damit Probleme haben. Als so gefühlskalt schätze ich einfach mal von grund auf keine Mutter ein.

Carmen

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Re: @chartiunael

Antwort von chartinael am 31.05.2011, 10:56 Uhr

Carmen,

zum ersten, ich weiß sehr wohl um die Möglichkeit einer nicht intakten Früh- als auch einer Spätschwangerschaft und die Traurigkeit, die damit einhergeht. Ich weiß auch sehr wohl um jahrelange Kinderwünsche und die Problematik, die damit einhergeht. Des weiteren weiß ich auch, um die Schwierigkeiten die mit verschiedenen Behinderungsgraden auf die Eltern, oftmals am Ende nur die Mütter, zukommen.

Aus der Vielzahl von Gründen würde ich dennoch auch bei einer schwierigen Konzeptionslage, meinen Kinderwunsch dazu ins Verhältnis setzen.

Wie Du schon schriebst, es kann genug mit einem gesunden Kind auch unter der Geburt schiefgehen. Eine Schwangerschaft ist endet also nicht natürlicherweise in der Geburt eines gesunden Kindes und die Geburt eines gesunden Kindes ist kein Garant für immerwährende Gesundheit. Darauf lasse ich mich mit einer Schwangerschaft ein.

Ich schließe also nur die vorgeburtlichen Fehlentwicklungen mit den heute mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten aus. Wer diese Möglichkeiten nicht nutzen möchte, aus welchen Gründen auch immer, kann dies ebenso tun.

Ich kann mir auch durchaus vorstellen, daß jeder, der sich anders entscheidet, wirklich gute Gründe hat und natürlich auch 100%ig hinter seiner Verfahrensweise steht. So soll das auch sein. Ich stehe ebenso 100%ig hinter meiner Vorgehensweise und fände es schlimm, wäre dem nicht so.

Was ich aber nicht gut finde, ist, wenn man seine Vorgehensweise mir versucht überzuhelfen und am Ende gar damit kommt, was ich für eine doof Mutter sein müsse, daß ich ja wohl nur 100% perfekte Kinder akzeptiere und keine Liebe/Muttergefühle entwickele. Ich gestehe auch dem Kind ausreichend Kognition zu, allerdings die Entwicklung eines Ichs als auch die Unterscheidung zwischen sich und mir im Mutterleib nicht. Ich nehme es im Falle des Falles aus der einzigen Welt, die es kennt und je kennen wird.

Ein Wunder, daß bisher noch nicht kam, wie verantwortungslos ich sei, weil mein Kind keinen Fahrradhelm trägt oder mir meine Frisur zu wichtig sei oder was weiß ich, was hier gern projiziert wird, sobald man eine andere Auffassung vertritt.

Eine Entscheidung gegen die Geburt, so sie denn zu treffen ist, wird mit Sicherheit nicht ohne Schmerzen und Traurigkeit erfolgen. Jede weitere Schwangerschaft wird stets dennoch unter den gleichen Gesichtspunkten erfolgen. Wären wir nicht überzeugt, im Sinne unseres ungeborenen Kindes zu handeln, würden wir sicherlich eine andere Entscheidung treffen. Da wir aber davon eben zu 100% überzeugt sind, bleibt es bei der eventuell zu treffenden Entscheidung.

Wer die Konsequenz eines Abbruchs sowieso nicht ziehen würde, der benötigt natürlich diese enge vorgeburtliche Überwachung als auch die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik nicht. Der braucht eigentlich nur gesagt bekommen, daß das Kind lebt und sich entwickelt.

Gruß

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Das ist auch nicht schön

Antwort von chartinael am 31.05.2011, 10:59 Uhr

Zwölf Fehlgeburten sind traumatisierend. Die Gründe kenn ich nicht und in Frühschwangerschaften sind sie möglicherweise auch nicht zu ermitteln.

Dennoch ist es durchaus natürlich, daß genetisch defekten Embryonen eben nicht in dem weiteren Schwangerschaftsverlauf bleiben, sondern die Schwangerschaft vom Körper beendet wird.

Auch wenn es für die Mutter durchaus problematisch ist, vor allem bei Kinderwunsch, sehe ich es so, daß es im Sinne der nicht-geborenen Kinder ist.

Gruß

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Re: zu chartinael - was mich wundert?

Antwort von muckel999, 6. SSW am 31.05.2011, 11:07 Uhr

Hallo,

Ich habe jetzt alle Beiträge zu diesem Thema gelesen und eines muss ich dazu einmal feststellen.

Jeder hat sicherlich seine Gründe Dinge zu tun oder zu lassen, aber ich finde es sehr bemerkenswert, dass sich chartinael diesen ganzen Diskussionen und Beiträgen stellt und immer wieder Ihren Standpunkt versucht zu erläutern.

Lg

Muckel

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Re: @chartiunael

Antwort von CarmenOma am 31.05.2011, 12:30 Uhr

Hi,
soweit möchte ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen und dir sagen, dass du eine schlechte Mutter bist oder sein wirst ;-) Ich wollte damit eigentlich nur rüberbringen, d ass ich die anderen Mütter schon verstehen kann wenn sie - ich sag es jetzt mal so - "über dich herfallen".

Deine bewusste Entscheidung gegen ein behindertes Kind kann ich mit deinen Argumentationen nachvollziehen. befremdlich ist mir die 34. Woche und auch wenn ich keine schwangere über 35 bin habe ich das hier so bissi mitverfolgt und wollte meine Fragen loswerden ;-) Ein Angriff deiner Person sollte es nie werden - eher ein Verstehen deiner Beweggründe. Ich würde es zwar nach wie vor nicht so machen aber ich wollte dich verstehen warum du es so machst. Was nicht heißt, dass ich es für gut halte - aber ich denke, dass du dies genaus akzeptieren kannst, wie ich deine Entscheidung akzeptieren kann und muss ;-)
Gruß

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