Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von pinguinchen am 15.07.2005, 20:12 Uhr

schwanger werden auf biegen und brechen?

Hallo,
ich bin keine Mama über 35 :-)
aber ich muß euch mal um eure Meinung bitten...

Ich arbeite in einer Frauenarztpraxis. Da sind natürlich jede Menge Schwangere jeden Alters. Ich finde es persönlich auch völlig ok über 40 noch ein Baby zu bekommen, wenn es denn klappen soll.

Wir haben eine Patientin, die hat ein gesundes Kind von etwa 10 Jahren. Nun ist sie 43 und will auf biegen und brechen noch ein Baby. Sie hat mal angedeutet, daß es wohl auch wegen ihrem Mann sei, der sie sonst angeblich verlassen würde (er ist etwas jünger wie sie)
Sie war schon 5 x schwanger, jedes Kind hat sie verloren, was sehr schlimm ist. Sie gibt einfach nicht auf. Was sie ihrem Körper damit antut, ist ihr gar nicht bewußt. Sie kann sich auch keine Zeit lassen, da sie "schon" 43 ist. Ich finde es persönlich unverantwortlich, sie ist natürlich in einem katastrophalen seelischen Zustand was sich auch auf ihre Tochter auswirkt.
Es ist doch eigentlich klar, daß ihr Körper einfach keine Schwangerschaft mehr leisten kann, oder wie seht ihr das?

Was denkt ihr darüber?
Wärt ihr auch so? Auf biegen und brechen schwanger werden wollen?
Irgendwann muß man doch akzeptieren, daß es einfach nicht mehr geht

LG Melanie

 
4 Antworten:

Mal andersherum.....

Antwort von Avatar am 15.07.2005, 20:35 Uhr

Als ich vor mehr als 15 Jahren geheiratet hatte wollten wir auch unbedingt ein Kind.
Und da war ich um mehr als die Hälfte jünger als eure Patientin.
Wir haben auch jede Menge versucht, zuletzt auch auf "biegen und brechen"...
Ich glaube nicht, daß es das biologische Alter ist, daß einen nicht anders handeln lässt, sondern der extreme Wunsch nach einem Kind.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß eure Patientin unter großem seelischen Druck steht, aber auch jüngere, wie ich z.B. damals, haben so einen extremen Druck, wenn der KIwu so groß ist. Es fällt einem dann auch manchmal schwer gewisse Tatsachen objektiv zu betrachten und abzuwägen.
Ich glaube sehr, daß bei einer Schwangerschaft die Psyche eine große Rolle spielt, unabhängig vom Alter des Körpers.
Und es ist einfach schwer, sich selbst eine Grenze zu setzen.

Eure Patientin ist erst recht in einer sehr bescheidenen Lage mit einem Partner, der sie deswegen verlassen würde...
Da muß man echt sagen, daß sie krass gesagt mit dem Kerl einen Griff ins Klo getan hat...

LG avatar

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Re: schwanger werden auf biegen und brechen?

Antwort von tina11 am 15.07.2005, 21:46 Uhr

Hallo Melanie,
es ist sehr belastend, wenn ein KiWu besteht und es klappt einfach nicht. Erschwerend kommt dann noch dazu, daß bei ihr die biologische Uhr tickt. Und als ob das alles nicht reichen würde, wird sie von ihrem Mann noch unter Druck gesetzt.
Ich habe mal irgendwo gelesen, daß eine große Behinderung beim Kinder kriegen der KiWu selbst ist.
Vielleicht würde der Frau eine psychologische Betreuung guttun (auf keinen Fall will ich sagen, daß sie verrückt ist), aber das muß wohl der Arzt entscheiden.
Möglicherweise wäre eine Adoption eine Lösung für sie?
Auf jeden Fall tut sie mir sehr leid, und ich hoffe, das sie mit dieser Belastung zurechtkommt.
Und vielleicht wird ihre Ausdauer ja doch noch belohnt. Ich jedenfalls würde es ihr von ganzem Herzen wünschen.
LG, Tina

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Re: schwanger werden auf biegen und brechen?

Antwort von Senima, 27. SSW am 15.07.2005, 23:28 Uhr

Auf Biegen und Brechen klappt es selten, auch bei jüngeren nicht.
Aber warum sollten die FG unbedingt am Alter der Frau liegen ? Genausoviele junge Frauen haben eine FG nach der anderen, und dann klappt es doch. Es gibt so viele medizinische Gründe.
Ich hatte auch eine FG mit 42 und dann das Gefühl, dass ich jetzt wohl keine weitere Chance mehr bekommen werde.
Ab 44 hab ich für mich dann mit dem KiWu abgeschlossen - und siehe da, ich wurde schwanger. Ohne irgendeine Nachhilfe, und obwohl mein Mann noch viel älter ist als ich und seine Spermien wohl auch nicht mehr 1 A.
Die psychische Blockade ist nicht zu unterschätzen.
Einen Mann, der die Frau mit dem Kinderwunsch quasi erpresst, sollte sie eigentlich hochkant an die Luft setzen - aber der Betroffenen das zu sagen hilft ihr leider in ihrer Situation auch nicht weiter.
Psychologische Betreuung für beide wäre sicher anzuraten.

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Re: schwanger werden auf biegen und brechen?

Antwort von sabine mit Amelie am 16.07.2005, 15:48 Uhr

Hallo,

ich kann mich da eigentlich Senima, 27. SSW nur anschließen. Mein Mann und ich wollten auch ein Baby. Bei mir war der Wunsch stärker als bei ihm bzw. ich denke, er konnte besser mit dem Wunsch umgehen. Wir hatten es ein 1/2 Jahr probiert und es klappte nicht und das obwohl ich eigentlich schon Jahre keine Pille mehr genommen hatte. Wir sind dann beide zum Arzt und haben uns untersuchen lassen, erst ich, bei mir war alles o.k. trotz meiner damals bereits 42 Jahre und dann kam das Ergebnis bei ihm, er habe nicht genug lebende Spermien, eigentlich keine. Der Arzt schlug ihm vor, die Krampfadern an seinen Hoden veröden zu lassen, worunter übrigens jeder 5. mann leidet, dass wir so evtl. eine Chance hätten. Der Eingriff wurde gemacht und wir versuchten weiter. Nach 3 Monaten musste man noch einmal ein Spermiogramm machen, dann das Ergebnis. Fehlanzeige, hat nicht viel gebracht. Wir hatten dann einen Termin bei einem Kiwu Arzt Der sagte uns dann gleich, dass wir eine evtl. Behandlung selbst bezahlen müssen, weil ich bereits über 40 war. Ein Versuch hätte mindestens € 6.500 gekostet und logischerweise ohne Garantie. Das ist jetzt 2 Jahre her. Es war für mich so furchtbar, dass ich als nachts Heulkrämpfe bekommen hatte und mir den Bauch aufgekratzt hatte. Mein Mann war total verzweifelt. Von heute auf Morgen habe ich dann plötzlich entschieden, dass ich kein Kind mehr will. Mein Mann und ich sind tanzen gegangen, ich habe Saxophon angefangen zu spielen und wir haben unsere neugewonnene "Freiheit" so richtig genossen. Die Große war so groß, dass wir sie abends schon mal alleine lassen konnten. Letztes Jahr am 28.04.05 sollte ich dann meine Regel wieder bekommen. Die Betonung liegt auf sollte, denn sie blieb aus. Es kam nur geschmier. Am 04.05.04 hatten wir dann einen Test gemacht. Positiv, ich war total schockiert. Ich wollte das Baby erst nicht, weil ich damit abgeschlossen hatte. Es gab dann noch Komplikationen, so dass ich insgesamt 6 1/2 Wochen liegen musste. Da hat sich dann ja doch wohl so ein kleines freches;-)) und vor allem gesundes Spermium duruch den ganzen Rest durchgedrückt;-)) und das mit 43 Jahren. Wir sind unheimlich glücklich darüber. Ich denke aber auch, dass wenn bei der Frau die Hormone noch alle stimmen, dass sie die gleiche Chance hat ein Baby zu bekommen, wie eine Junge. Ich glaube nicht, dass die FG mit dem Alter zu tun haben. Allerdings muss ich sagen, dass ich diesen Typ von der Patientin schon lange raus geworfen hätte, aber das kann sie in ihrer Situation nicht, das ist mir klar. Ich denke, ich würde ihr trotzdem versuchen Mut zu machen.

Alles Liebe

Sabine

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