Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Spiru, 10. SSW am 27.12.2006, 20:03 Uhr

FU - ich soll mich entscheiden

Hallo, ich möchte mich kurz einmal vorstellen: Ich werde in nicht ganz 3 Wochen 37 Jahre alt und habe einen 6 Jahre alten Sohn - nun bin ich in der 10.SSW (und freue mich riesig).
Da ich ja auch zu den Risikoschwangeren gehöre, soll ich mir Gedanken über eine Spezial-Ultraschalluntersuchung oder FU machen.
Ich habe mir so meine Gedanken gemacht und bin eigentlich gegen eine FU - die Spezial-Ultraschalluntersuchung für 100 Euro würde ich aber wohl machen lassen.
Hat die schon einer von Euch gemacht bzw. wie steht Ihr zu einer FU (ich habe einfach Angst, das dem Kind was passiert oder es "abgeht" - wir haben jahrelang für diese Schwangerschaft "geübt"!)?
Kann mich einer verstehen?
GlG Spiru

 
9 Antworten:

Re: Ich hatte mich dagegen entschieden und es nicht bereut

Antwort von Bonniebee am 27.12.2006, 20:44 Uhr

Hallo Spiru,

habe letztes Jahr unser zweites Kind mit 39 Jahren bekommen. Als ich schwanger wurde, war ich 38. Ich habe mich mit meinem Mann gegen eine FW-Untersuchung entschieden. Wir hatten über vier Jahre "geübt", ich wollte daher auch nix riskieren. Vor allem aber wusste ich, dass ich auch ein unvollkommenes Baby nicht töten lassen könnte. Daher habe ich auch das Ersttrimester-Screening ausfallen lassen, denn wenn man keine FWU möchte, macht das keinen Sinn.

Wir haben ein sog. Ultraschall-Organscreening plus gleichzeitiger Doppler-Sonographie machen lassen, das ist wohl das, was Du auch meinst. Diese Ultraschalluntersuchung hat bei mir übrigens die Krankenkasse völlig selbstverständlich übernommen, ich hatte einfach eine Überweisung von meiner normalen Gynäkologin in eine Spezial-Ultraschallpraxis bekommen.

Das Organscreening wird um die 22. Woche herum gemacht. Auch hier wird das Down-Syndrom recht zuverlässig erkannt, wenn man auch unterschreiben muss, dass diese Untersuchung nicht dieser Diagnose dient. Aber die Anzeichen sind für einen erfahrenen Radiologen eindeutig (auffällige Form des Nasensattels, verkürzter Oberschenkelknochen, nicht zeitgemäße Entwicklung, Organdefekte etc.).

Wir haben diesen Feinultraschall machen lassen, um andere, behandelbare Störungen auszuschließen bzw. frühzeitig zu erkennen, was sehr sinnvoll ist. Beim Organ-Screening werden Skelett und sämtliche inneren Organe sowie die Gesichtsform (Nasensattel) geprüft auf Anomalien.

Beim Farb-Doppler, der mit dem selben Gerät gemacht wird, werden dann noch die mütterlichen und kindlichen Blutgefäße (Arterien und Venen) untersucht. Hier sieht man zum Beispiel, ob das Kind durch die Nabelschnur noch ausreichend versorgt wird und ob die Herzkammern dicht sind, also kein Herzklappenfehler vorliegt etc.

Ich fand diese Untersuchung prima, weil nicht-invasiv. Sie deckt zahlreiche Störungen auf, die vor oder kurz nach der Geburt gut behandelbar sind. Allerdings ist auch sie mit etwas Sorge verbunden. Wenn so extrem genau geschaut wird, findet der Arzt nicht selten auch etwas. Meist nur eine Kleinigkeit, aber das beunruhigt. Bei mir war es eine winzige Strukturveränderung der Plazenta - wohl recht häufig, aber für mich als Laie schwer einzuschätzen. Meine Schwangerschaft und Geburt verlief aber prima, und es hatte nix zu bedeuten.

Grüßle,

Bonnie-B

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von Lisa3004, 15. SSW am 27.12.2006, 21:05 Uhr

Hallo Spiru,
ich habe einen 18jährigen Sohn und eine 2jährige Tochter. Bei beiden war ich mir ganz sicher, dass alles okay ist und so war es auch. Bei meiner jetzigen SSW war ich sehr unruhig am Anfang, da ich 41 Jahre alt bin und für mich 40 irgendwie die magische Grenze war für ein Kind.
Ich habe ein Ersttrimesterscreening durchführen lassen, d.h. Blutuntersuchung plus Ultraschall (Kosten 153 €), die sich für mich allerdings gelohnt haben. Laut Alterstabelle liegt mein Risiko für ein Downkind bei 1:50, nach den Untersuchungsergebnissen nur noch bei 1:1000. Das hat mich derart beruhigt und auch die Ultraschallbilder von dem munteren Wesen in mir, das sich ständig reckte, streckte und bewegte, dass ich glücklichen Herzens von einer FU Abstand genommen habe. Ein gewisses Restrisiko besteht immer, aber genau wie bei dir war mir das Risiko eines Abortes zu hoch.
Im übrigen scheint mir dein Alter noch nicht bedenklich!

Ich hoffe, dir damit etwas weiter geholfen zu haben und wünsche dir noch eine schöne SSW.
Viele Grüße

Anne

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von mammamia66, 18. SSW am 28.12.2006, 10:49 Uhr

Hallo,
ich habe gerade die FU hinter mir und habe ein gutes Ergebnis, also alles soweit ok. Ich habe auch lange darüber nachgedacht, ob ich es machen lasse oder nicht. Ich habe zwei Töchter von 19 und 12 Jahren, sowie einen Sohn von 13 Monaten. Wenn mein kleines Söhnchen zur Welt kommt, werde ich 41 sein. Als ich mit meinem ersten Sohn schwanger war, war es für mich kein Thema. Ich habe mir kaum Gedanken darüber gemacht, ob er behindert sein könnte, bzw. wenn doch, hätte ich auch damit leben können. Jetzt hat sich die Situation etwas anders dargestellt. Ich hatte einfach Angst davor, keinem meiner Kinder mehr gerecht werden zu können, sollte das Baby so krank sein, dass es ein Pflegefall auf Lebenszeit wird. Ich habe ein Kind in der Ausbildung, eins in der Pubertät und eins fast noch im Babyalter. Schon jetzt reichen eigentlich 100% Muttersein nicht aus. Deshalb habe ich mich, schweren Herzens und voller Angst und Zweifel!, für die FU entschieden. Das Ersttrimesterscreening ist "nur" eine Risikoberechnung, davon wurde mir abgeraten. Wenn du das Kind bekommen willst, egal ob gesund oder nicht, würde ich es beim normalen Ultraschall belassen. Die meisten Ärzte machen dieNackenfaltenmessung und den Organultraschall sowieso. Also wenn du in der Lage bist auch ohne Gewissheit die Schwangerschaft zu geniessen, würde ich es sein lassen.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße Dagmar

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von Emilija01, 19. SSW am 28.12.2006, 13:26 Uhr

Hallo Spiru,

also ich bin 35 und war aufgrund der "Empfehlung eine FU zu machen" sehr unsicher geworden. Allerdings hatte ich große Angst vor der FU und hatte deswegen das Ersttrimesterscreening vorgeschoben. Die Kosten waren mir egal. Die Untersuchung würde ich allerdings nie wieder nmachen! Bei uns war die Messung gut aber die Blutwerte rissen alles runter, mein Wert lag dann bei 1:670 (was eigentlich noch ok ist). Aber bei solch einem Ergebins wird Dir dann eben doch die FU empfohlen... Letztendlich habe ich dann die FU machen lassen, weil wir für uns entschieden hatten, kein Kind mit Behinderung großziehen zu können. Aber DAS muß jeder/jede für sich selbst entscheiden!

Die FU ist nicht weiter dramatisch, nur die Warterei danach. WICHTIG ist: lasse die FU NUR von Ärzten machen, für die diese Untersuchung Routine ist! Ich war bei uns in der Uniklinik... Frage Deinen Frauenarzt/Frauenärztin was er/sie empfiehlt.

Wünsche Dir eine trotz Ängste eine schöne SS und alles Gute für 2007.

Gruß
Emilija01

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von uli71, 21. SSW am 29.12.2006, 2:50 Uhr

Hallo,
ich bin "erst" 35, aber sozusagen ein wandelndes Risiko, ich habe nämlich vor zweieinhalb Jahren schon ein Kind mit Down-Syndrom bekommen. Ich hab damals schon nicht bereut, weder ETS noch FU gemacht zu haben, auch wenn ich natürlich die Sorgen, die wir um unsere Tochter (die leider gestorben ist) hatten, nicht schönreden will. Aber die Alternative wäre zumindest für uns nicht besser gewesen.

Auf die Schwangerschaft jetzt haben wir mehr als ein Jahr gewartet, wir hoffen, dass der Mini ganz gesund ist, aber FU wäre dieses Mal noch weniger in Frage gekommen als bei der letzten Schwangerschaft.

LG

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von schweiz, 30. SSW am 29.12.2006, 13:36 Uhr

Hallo,

bin 37 Jahre alt und das ist meine 3 SS. Meine anderen beiden Kinder sind schon groß.
Habe mich bewußt gegen eine FU entschieden, hatte von Anfang an eine richtigen Bauch und das Kind schon in der 16. Woche gespürt. Wenn man eine FU macht, muß man sich auch mit den möglichen Konsequenzen (u.U. SS-Abbruch) auseinandersetzen. Ein Abbruch in der 20.+ xten Woche ist total dramatisch und eingreifend, wie eine Geburt. Viele Frauen können das danach gar nicht richtig verarbeiten und bereuen es auch. Ich hätte das nicht über mich gebracht, man merkt ja das Kind schon usw.
Eine Feinsonographie kann man auch schon bei einem erfahrenden Untersucher in der 11-13. Woche bei der Nackentransparenzmessung machen lassen. Der Arzt konnte damals schon viel beurteilen und so bestimmte Merkmale des Down-Syndrom (Fingerfehlbildungen, Herz u.a.) ausschließen. Hat sich dann im Organ-Ultraschall in der 19. Woche auch bestätigt.

Wenn ihr viele geübt habt für dieses Kind, ist das Risiko einer Fehlgeburt bei einer FU (zw. 1-5 %)auch noch kritisch. Noch dazu kann eine FU auch nicht für ein gesundes´Kind garantieren, es gibt viele Krankheiten, die man vor der Geburt einfach nicht sieht.

Wenn du ein gutes Gefühl hast mit der SS, würde ich dir von der FU abraten.
Ich denke der Ultraschall bei jemanden mit viel Erfahrung reicht dann aus.

LG Beatrice

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von S_A_M am 29.12.2006, 15:22 Uhr

Keine vorgeburtliche Untersuchung ist in Deutschland für eine werdende Mutter verpflichtend, sie muss nichts machen, was sie nicht möchte und wovon sie nicht bereit ist, die möglichen Konsequenzen zu tragen. Egal wie alt sie ist. Zumindest noch haben werdende Eltern das Recht, selbst zu entscheiden, was sie für sinnvoll halten und was sie an Pränataldiagnostik machen lassen möchten und auch, was sie nicht in Anspruch nehmen wollen. Wenn eine Frau älter als 35 Jahre ist, haben Frauenärztinnen hierzulande die Pflicht, die werdende Mutter über die prinzipielle Möglichkeit der Inanspruchnahme der Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung / http://www.regenbogenzeiten.de/amnio.html) aufzuklären. Wenn man es mal "böse" aber korrekt formuliert, liegt das im Grunde daran, dass ab diesem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Frau, ein Kind mit z.B. Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erwarten, statistisch gesehen fast genauso hoch ist wie das mögliche Risiko, dass sie ihr Kind durch eine durch die Untersuchung ausgelöste Fehlgeburt verliert. Es ist in gewisser Weise ein Gegeneinanderrechnen von behinderten und fehlgeborenen Kindern. Die Raten kommen ab dem Alter von 35 Jahren und steigend relativ bald in etwas auf das gleiche raus, sodass man sagen kann: Ab hier würde es sich statistisch gesehen eher "lohnen", das Risiko einer Fehlgeburt einzugehen, um zu gucken, ob das Kind behindert oder soweit man das sehen kann "normgerecht" ist, als bei niedrigerem mütterlichen Alter. Statistisch gesehen! Persönlich sieht das immer anders aus, denn man trägt ja keine unpersönliche Zahl in sich, sondern ein Baby, zu dem man eine persönliche Bindung hat ;-)

Hier lässt sich die Entwicklung ganz gut ablesen wenn man bedenkt, dass das Risiko einer durch die Fruchtwasserpunktion ausgelösten Fehlgeburt bislang durchschnittlich je nach Quelle mit 0,5 bis 2% beziffert wird und eine jüngere Studie Werte von 0% (wenn insbesondere keine vaginalen Blutungen vorliegen/vorlagen und es in früheren Schwangerschaften keine spontanen Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüche gab) bis etwa 3-4% angibt (wenn entsprechende Risikofaktoren vorliegen/vorlagen):

Die Wahrscheinlichkeit für eine Frau im Alter von 25 Jahren, mit einem Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21) schwanger zu werden, liegt bei weniger als 0,1 %, im Alter von 35 Jahren bei 0,3 % und im Alter von 40 Jahren bei 1 %. Die Wahrscheinlichkeit für andere Chromosomenbesonderheiten wie z.B. Trisomie 8, 9, 12, 13, 18, 20, X (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Trisomie) ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit für ein Kind mit Down-Syndrom, denn die Trisomie 21 kommt weltweit am häufigsten vor (in Deutschland derzeit durchschnittlich 1x bei 500 bis 600 Geburten).

...und das es auch kein Weltuntergang ist, ein Kind mit Down-Syndrom anzunehmen, großzuziehen und einfach zu lieben, weil es in erster Linie "Kind" ist und nicht "Kind mit Down-Syndrom", zeigen ebenso eindrucksvoll wie ehrlich die unter diesem Link aufrufbaren Erfahrungsberichte:
http://www.regenbogenzeiten.de/LinksErfahrungsberichte.html

Nicht zuletzt sollte auch die Überlegung in die Entscheidungfindung einfließen, ob man es sich vorstellen kann, lebenslang damit zurecht zu kommen, sich für den Tod des eigenen Kindes entschieden zu haben. Es erscheint oft leichter zu sagen, man kann mit einem Kind mit Behinderung nicht leben. Aber könnte man es mit der Alternative? Die Amniozentese ist keine Vorsorgeuntersuchung und auch das Organscreening (ich nehme mal an, das ist mit "Spezialultraschall" gemeint ;-) ) nicht.

Liebe Grüße
Sabine (www.regenbogenzeiten.de)

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von Spiru, 10. SSW am 29.12.2006, 20:24 Uhr

Vielen Dank für die vielen Antworten - ich werde jetzt auf gar keinen Fall eine FU machen lassen und mich über die Ultraschalluntersuchung noch mal genau aufklären lassen - Ihr wart mir eine große Hilfe.
Vielen Dank!!!!
GlG Spiru

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Re: FU - ich soll mich entscheiden

Antwort von Laralou , 27. SSW am 29.12.2006, 22:52 Uhr

Ich bin 41 Jahre alt, habe schon zwei Söhne von 15 und 22 Jahren. Ich habe mich gegen eine FU entschieden, da mir auch das FG Risiko zu hoch war. In der 19SSW hab ich ein Organscreening machen lassen. Das ist für uns, als Risikoschwangere kostenlos!!! Du mußt Deinem Arzt sagen, das Du das machen lassen möchtest, dann wird er Dich, sollte er das nicht machen können, zum Kollegen überweisen. Diese Untersuchung war für mich auch sehr beruhigend, da wirklich alles Bestens war und der Arzt mehr als zufrieden war.Er sah dann auch, das es zu 100% ein Mädchen wird ;). 3D inclusive Video hab ich direkt mitmachen lassen, mußte ich aber natürlich mit 50@ bezahlen. Ich wünsche Dir noch eine schöne SS ohne Komplikationen. Grüße Laralou 27 SSW

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