Schwanger mit 35 plus

Schwanger mit 35 plus

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von betty am 13.08.2010, 22:34 Uhr

Abtreibung wg Trisomie 21...

Hallo,

ich schreibe das erste mal in diesem Forum... ich bin 36 Jahre alt und in der 10. SSW. Heute war ich bei meiner Frauenärztin und sie hat eine sehr ausführliche Untersuchung und Beratung durchgeführt und eben auch das Thema Trisomie 21 besprochen. Mein Mann war auch dabei. Eine Fruchtwasseruntersuchung kommt auf keinen Fall in Frage da mir die Gefahr einer Fehlgeburt zu hoch ist. Aber die Nackenfaltentransparenzmessung (sagt man das so?) wäre ja eine Möglichkeit. Ich bin total verunsichert. Da ich mich ausser Stande sehe eine Entscheidung treffen zu müssen, wenn tatsächlich ein Befund vorläge. Eine Abtreibung liegt so fern von Allem was ich mir vorstellen kann. Mein Herz schreit nein... aber mein Kopf sieht das etwas anders. Wir haben im Freundeskreis eine Frau mit einem Dowm-Syndrom, die bereits Mitte 50 ist und ihre Mutter hat bis zu ihrem Tode sich aufopferungsvoll um sie gekümmert... ich weiß nicht ob ich das könnte. Zumal ich Angst hätte meinen 4jährigen Sohn zu vernachlässigen. Mein Mann hat zu mir gesagt, wenn ich ein schlechtes Gefühl habe dann lassen wir es und sollten es darauf ankommen lassen. Egal ob blond oder brünett ob männlich oder weiblich oder ob mit oder ohne Down-Syndrom dann wäre dies eben die Lebensaufgabe, die uns gestellt wird. Da kommen mir fast schon wieder die Tränen. Also trotzdem fällt so eine Entscheidung schwer. Eigentlich sollte dieser Tag nur mit positiven Gedanken bedeckt sein, schliesslich haben wir auf dem Ultraschall gesehen, wie sich dieses winzige Wesen schon bewegt hat und das Herz so wunderschön schlug. Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, war dies überhaupt eine Frage für Euch oder stellte sich dies gar nicht erst?

 
25 Antworten:

Re: Trisomie 21...

Antwort von sarfra am 13.08.2010, 23:03 Uhr

Wir hatten genau die selbe Frage vor einem Jahr. Wir haben uns gegen alle offensichtlichen Untersuchungen (Nackenfaltenmessung, Fruchtwasseruntersuchung usw.) einer Behinderung entschieden. Trotz Drängen Dritter. Mit der Frauenärztin war ausgemacht, stellt sie Unregelmäßigkeiten (Hinweise auf eine Behinderung/Krankheit) fest, sagt sie es uns. Dann hätten wir mit Sicherheit weitere Untersuchungen machen lassen. Eine Abtreibung hätten wir nie in Betracht gezogen, einzig, wenn das Baby so krank gewesen wäre, dass es zum Sterben auf die Welt gekommen wäre.

Gott sei dank - und das mein ich wörtlich - haben wir einen gesunden Jungen, der gerade friedlich schläft!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Lady41 am 13.08.2010, 23:25 Uhr

Hallo

Schließe mich meiner Vorposterin an .Als ich unerwartet schwanger war mit dem 3.Kind, war ich 41 . Mein Arzt hat mich über diese Untersuchungen aufgeklärt ,die ich aber abgelehnt habe. Wenn du dich mal genau darüber informierst sind diese Daten bei Nackenfalte etc nur statischtische Werte.!!!
Einzig wirkliche aussagefähige ist die Fruchtwasseruntersuchung die aber hohes Fehlgeburt Risiko hat.
Wenn du keine Fälle in der Familie von Trisomie etc hast , und deine erste SS ohne Probleme verlief ,glaube ich nicht daß da irgendwelche Probleme auftauchen . Ich würde es auf jeden Fall nicht machen lassen !
Die Nackenfalltemessung wird glaub ich eh normal gemacht im Rahmen der VU , geht auch nur wenn das Baby in der richtigen Lage liegt. Bei mir gings jedenfalls nicht ,da er andersherum lag.
Mach dir keine Sorgen ...du wirst ein gesundes Kind bekommen , hör auf dein Bauchgefühl und geniess die SS ...


lg yvonne

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Mia65 am 14.08.2010, 0:45 Uhr

Ja, über Chromosomenerkrankungen haben wir uns Gedanken gemacht.Daher haben wir schon vor Eintritt der SS beschlossen im Falle eines Falles eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen zu lassen.Natürlich dann auch mit den entsprechenden Konsequenzen.Je nach Ergebnis.
Uns ging es gut mit der Entscheidung pro FWU und ich würde es wieder machen lassen.Aber die Frage steht nicht mehr,ich werde in diesem Jahr bereits 45.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Nine8 am 14.08.2010, 8:17 Uhr

Die Nackentranzparenzmessung sagt lediglich eine Wahrscheinlichkeit voraus, mit der eurer Kind krank sein "könnte". Es ist keine Kassenleistung und muss selbst getragen werden.

Selbst bei einem Risiko von 1:200 heisst das nicht, das euer Kind krank ist und bei einer Wahrscheinlichkeit von 1:2000 kann euer Kind trotzdem krank sein.

Wennihr Sicherheit wollt, dann müsst ihr eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Bitte bedenke, das auch eine fruchtwasseruntersuchung nicht alle Krankheiten erkennen kann und zudem ein Fehlgeburtsrisiko birgt.

Die Entscheidung kann euch niemand abnehmen. Ihr müsst die Einstellung dazu oder dagegen haben. Man kann sich in so einem Fall auchnicht mit anderen vergleichen, weil jeder in so einer Situation anders entscheidet.

Was für den einen ok ist, wie z.Bsp. eine Trisomie 21, ist für den anderen ein absolutes NoGo, aus welchen Gründen auch immer.

Redet drüber und trefft dann eine Entscheidung. Alles Gute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von lea11, 37. SSW am 14.08.2010, 8:36 Uhr

..ich bin mit 37 überraschend schwanger geworden. Bei uns ergab (ohne Blutwert) nur die Nackentransparenzmessung eine Wahrscheinlichkeit für Trisomie 21 für 1:10 und das Risiko einer Fehlgeburt war viel geringer. Da wir eine 5 jährige Tochter haben und wir für sie auch für eine Verantwortung haben ( wenn wir nicht mehr sind, dann müsste sie sich um ihren Bruder kümmern) haben wir uns für eine FWU entschieden. Es ging alles gut und wir bekommen Mitte September einen "genetisch" gesunden Jungen. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, ob er mit den Konsequenzen leben kann.

LG
Anja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von vallie am 14.08.2010, 8:43 Uhr

von dieser nackenfaltenmessung halte ich persönlich gar nichts.
als ich mit 37 schwanger wurde, riet mir mein gyn zu einer chorionzottenbiopsie.
durchgeführt in einem renommierten krankenhaus mit erfahrung ging das risiko einer fg gegen 0. fatalistisch habe ich das in kauf genommen, für mich war auch klar, daß ich die schwangerschaft abbrechen hätte lassen.
diese untersuchung findet sehr zeitig statt, so kann man sich noch überlegen, was man macht.

ich habe nur die cb machen lassen, sonst nichts, auch kein organscreening. ergebnis ist 6 jahre alt und völlig gesund.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Madnurse am 14.08.2010, 9:43 Uhr

Ich habe ein Kind mit 39 und eins mit 41 bekommen. Mein Mann und ich haben sich gegen derlei Diagnostik entschieden, weil wir unsere Kinder so, wie wir sie "gemacht" haben, bekommen wollten. Trotz oder wegen der schon vorhandenen drei älteren Kinder! Eine Trisomie 21 wäre für mich nie ein Grund ein Kind nicht zu bekommen. Die Aussagekraft der Nackentransparenz liegt für mich persönlich eher im Bereich von "Kaffeesatzlesen". Wir haben einzig einen großen Organultraschall machen lassen. Der hätte Konsequenzen nach sich ziehen können. Zum Beispiel bei der Wahl des Geburtsortes. Da aber keinerlei Auffälligkeiten waren, kamen Nr. 4 und 5 im Geburtshaus zur Welt.
Und daß man ein Kind mit Trisomie 21 bis zu seinem eigenen Tod aufopferungsvoll pflegen muß, ist eher nicht nötig. Welchen Grad der "Behinderung" das Glückschromosom mit sich bringt, sagt kein Gentest wirklich aus. Hier bei uns gibt es Wohngruppen, in denen die jungen und älteren Erwachsenen relativ selbstädig und selbstbestimmt leben können. Ich hätte auch ein "Downkind" so aus dem Haus gehen lassen, genauso, wie ich meine Großen zum Studium wegziehen lassen mußte. Und daß man mit Trisomie 21 auch "was richtiges" werden kann, zeigt Pablo Pineda.
http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,709867,00.html

Letztendlich kann nur jeder für sich entscheiden.

LG Sabine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Tinkerbelle, 24. SSW am 14.08.2010, 12:19 Uhr

Das kann nur jeder für sich ganz allein entscheiden.
Bei meinem Mann und mir stand bereits ab Kinderwunsch fest, dass wir uns gegen ein behindertes Kind entscheiden würden und alle pränatalen Untersuchungen durchführen lassen, sprich Fruchtwasserpunktion und Feindiagnostik. Speziell in einer Praxis, die nur sowas durchführen, um das Risiko so gering wie möglich zu halten.
Unser Sohn wird im Oktober 2 Jahre und im Dezember erwarten wir eine Tochter.

Dir alles Gute zur Entscheidungsfindung,
LG Katrin

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Pinky2 am 14.08.2010, 12:28 Uhr

Hallo,

bei unserem zweiten Sohn wurde die Nackenfaltenmessung durchgeführt. Der Arzt war sich nicht sicher und hat mir zur Chorionzottenbiopsie geraten. Die wurde in der 10 SSW durchgeführt. Ergebnis: keine Trisomie aber das Klinefelter-Syndrom (http://www.klinefelter.de/cms/). Ich bin froh das wir das Ergebnis hatten bevor mein Sohn mit dem Alter Probleme hat, wo er nicht weiss, woher sie kommen. Jetzt bekommt mein Sohn ab der Pupertät bei Bedarf Testosteron und kann ein normales Leben leben.

Beim ersten Kind war ich gegen solche Untersuchungen. Jetzt würde ich mich immer wieder dafür entscheiden, da einige Chromosomenerkrankungen eben nicht "Sichtbar" sind, sondern sich erst später rausstellen. Auch bei meinem dritten Sohn hab ich die Chorionzottenbiobsie machen lassen: Ergebnis. völlig Gesund.

Lieben Gruss

Pinky

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von junonie am 14.08.2010, 12:52 Uhr

Hallo,

ich kann deine Ängste gut verstehen, aber vielleicht beruhigt es dich zu hören, dass die Möglichkeiten beim Down-Syndrom vor 50 Jahren und heute völlig anders sind.
Schau dir mal diesen Link hier an (Fotos von Familien mit Kind mit DS):
http://connywenk.com/blog/downsyndrome-1/
Da ist niemand unglücklich, niemand leidet, sondern die Kinder wachsen heute genauso normal auf wie andere Kinder auch, gehen in Regelkindergärten, Schulen, ziehen mit 18 von zu Hause aus usw..

Leider ist es so, dass das Down-Syndrom immer noch für Behinderung per se steht, dabei gibt es so viel schlimmere Behinderungen, die man mit der Fruchtwasseruntersuchung gar nicht erkennen kann. Ich würde bzw. bin das Risiko nicht eingegangen.

Ich finde es ganz schrecklich, wenn Eltern ein behindertes Kind von vorherein ablehnen und abtreiben würden (d.h. ab der 12. Woche im Mutterleib mit Spritze ins Herz töten und dann normal gebären) und glaube, dass man dies nicht psychisch unbeschadet überstehen kann. Viele Dinge kann man therapieren, und gerade Kinder mit DS sind so ungeheuer lernfähig.

Aber dir sei zu wünschen, dass du dich damit nicht auseinandersetzen musst, sondern eine unbeschwerte Schwangerschaft hast und ein gesundes Kind bekommst.

Alles Gute,
ju

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Foxl am 14.08.2010, 13:50 Uhr

Hi,

wir haben auch die NFT gemacht. Uns war aber von vornhinein klar, dass wir das Kind -auch wenn die Wahrscheinlichkeit (und um nichts anderes geht es bei der NFT- keine 100%ige Sicherheit in die eine oder andere Richtung) hoch für eine Trisomie 21 wäre, behalten würden. Ich wollte für mich nur wissen, ob ich mich schon einmal über Selbsthilfegruppen etc informieren sollte. Es gibt ja auch noch andere Trisomiedefekte, die viel schlimmer sind, da sie ein Leben unmöglich machen (zB durch Herzdefekte, die ein Überleben des Kindes auf 0 setzen). Eine FU kam für uns auch nicht in Frage. Ich finde es toll, dass Dich Dein Mann so unterstützt. Meiner hat auch mir die Entscheidung überlassen, was nicht heisst, dass wir das nicht gemeinsam diskutiert haben. Es ist wichtig, dass der Partner dahinter steht. Ich kann Deine Sorgen sehr gut verstehen. Eine Entscheidung kann Dir / Euch natürlich niemand abnehmen. Aber bedenke, dass es nie eine 100%ige Sicherheit gibt, dass alles gut verläuft, sicher kannst Du nur sein, wenn Du eine Schwangerschaft verhinderst. Wie sagte meine Oma: das Leben ist nie risikolos, das Leben selbst ist ein Risiko. Ausserdem ist Down nicht gleich Down, es gibt da verschiedene Auswirkungen, manche können ja ein fast "normales" Leben (was auch immer das heissen mag- wer ist schon normal ;-) ) führen. Ich wünsche Euch auf jeden Fall alles Gute, einen weisen Entschluss und eine schööööne Schwangerschaft.

Liebe Grüße
Elke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von mr.bing, 13. SSW am 14.08.2010, 14:54 Uhr

Hallo,
ich bin 40 und bekomme im Fber. mein 2tes Kind. Wie beim ersten , so hab ich auch diesmal eine NFMessung bei meinem Gyn vornehmen lassen. Nicht nur meines Alters wegen, sondern auch ganz klar met dem Wissen, habe ich ein gesundes Kind, oder nciht! Wären die Daten auffällig gewesen, hätte ich auch eine FU machen lassen... und dann hätte ich die Konsequenzen daraus gezogen. Ich finde es toll, dass es Familien gibt, dennen es egal ist, wie dessen Babys geboren werden, meine Hochachtung... Doch kommischerweise schreibt hier bei diesen Thema keiner, der wirklich davon betroffen ist!
Eine mama oder ein papa, der ein behindertes Kind hat. Und zu sagen, mir ist es völlig egal, was da so kommt ist immer leichter gesagt, als wenn dann wirklich mal etwas ist. Also mir pers. hat es sehr sehr gut getan, zu wissen, das alles gut ist. Beruhigt mich ungemein.
Aber wie gesagt, dass sollte wirklich jeder selber wissen und entscheiden.

In diesem Sinne alles Gute
Josy

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Da gebe ich Dir Recht....

Antwort von Foxl am 14.08.2010, 15:10 Uhr

... Es ist immer leicht zu sagen, ich haette / wuerde nie, mit dem Wissen, das alles gut gelaufen ist und das Kind gesund. Aber man muss zu einer Entscheidung kommen (NFM ja/nein, FU ja/nein, welche Konsequenz ziehe ich aus einem positiven Ergebnis?) es ist nicht einfach und keiner kann einem da die Entscheidung abnehmen (was auch gut so ist). Allen in der Entscheidungsphase alles Gute.
Elke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von vallie am 14.08.2010, 15:47 Uhr

ich glaube, junonie ist betroffen....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Leena, 29. SSW am 14.08.2010, 16:01 Uhr

...wir haben dieses Mal, da ich über 35 bin, eine Nackenfalten-Messung und ein Erst- sowie ein Zweittrimesterscreening durchführen lassen (mit späterem Organultraschall). Meine Motivation war, dass ich soweit mit diesen "risikofreien" Methoden feststellbar, wissen wollte, ob dieses Kind eventuell eine nicht mit dem Leben vereinbare Behinderung hat, denn in dem Fall hätte ich mich für die Beendigung der Schwangerschaft entschieden - ich hätte es mir einfach nicht zugetraut, die Schwangerschaft durchzustehen mit dem Wissen, dass Kind kommt zur Welt und wird dann direkt sterben. Damit wäre ich, glaube ich, psychisch nicht klar gekommen, und auch den älteren Geschwistern gegenüber hätte ich persönlich es als "zu heftig" empfunden - meine ganz persönliche Meinung.

Es ergab sich dann zunächst ein erhöhtes Down-Syndrom-Risiko, Fruchtwasseruntersuchung o.ä. habe ich jedoch für mich abgelehnt, da für mich ein Down Syndrom kein Grund für einen Abbruch gewesen wäre, es sei denn, es wäre ein extrem schwerer Herzfehler dazu gekommen und die Überlebenschancen wären niedrig gewesen (solche Fälle gibt es ja auch). Deswegen dann auch der Organ-Ultraschal...

Für mich persönlich wäre ein Abbruch "nur" wegen Down Syndrom absolut nicht in Betracht gekommen (sofern kein extremer Herzfehler dazu gekommen wäre). Das hätte ich für mich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren können...

Im Übrigen bin ich mir bewusst, dass viele schwere Behinderungen nicht genetisch bedingt sind, sondern z.B. auf Schwierigkeiten unter der Geburt zurückzuführen sind - d.h. auch ein "genetisch gesundes Kind" lt. Fruchtwasseruntersuchung kann z.B. durch Sauerstoffunterversorgung unter der Geburt schwerst körperlich und geistig behindert zur Welt kommen. Dies war / ist bei meinem Neffen der Fall - aber ich hätte ihm nie wieder ins Gesicht sehen können mit dem Wissen, ich hätte ein anderes Kind abgetrieben, "nur" weil es auch behindert gewesen wäre, so wie er.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von uli71 am 14.08.2010, 16:57 Uhr

Als ich mit 35 mit dem 3. und dann mit 37 mit dem 4. Kind schwanger war stand von vornherein fest, dass wir außer der normalen Vorsorge keine zusätzliche Pränataldiagnostik durchführen lassen würden.

In meiner 2. Schwangerschaft mit 33 war ich mir da nicht so sicher gewesen, hatte mich aber letztendlich, auch mit dem Gedanken, es wird uns schon nicht treffen, dagegen entschieden.
Unser zweites Kind wurde mit Trisomie 21 und einem schweren Herzfehler geboren. Die ersten paar Tage waren schon schlimm, aber mit Baby im Arm wurde das schnell besser und wir hatten die Kleine alle sehr lieb. Leider starb sie, noch kein halbes Jahr alt, nach ihrer Herzoperation.


Natürlich hatte ich Angst in den folgenden Schwangerschaften; nicht mal so sehr vor DS, sondern davor, dass das Kind wieder zu krank zu leben ist.
Aber in jedem Fall hätte ich ein behindertes Kind lieber bekommen als abgetrieben. Und wir sind dankbar, dass die beiden Kleinen ganz gesund geboren wurden.

Natürlich kann man mir sagen, dass ich das Leben mit einem behinderten Kind nicht einschätzen kann, Babys sind eben Babys. Und natürlich sind nicht alle Menschen mit T21 gleich. Aber ich denke, dass heutzutage die wenigsten aufopferungsvoll gepflegt werden müssen. Auch Kinder mit T21 gehen in Kindergärten, in Schulen und leben als Erwachsene oft nicht mehr bei ihren Eltern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von uli71 am 14.08.2010, 17:00 Uhr

Also, *egal* ist das ganz sicher niemandem.
Und ob meine anderen Kinder gesund sind, hätte ich auch nach einer FU nicht gewusst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Aki912 am 14.08.2010, 22:26 Uhr

Ich kann mich Tinkerbelle nur voll und ganz anschließen. Aber letztlich muss dass jeder selbst entscheiden. Ich finde die Nackentransparanzmessung sagt schon einiges darüber aus, ob eine Trisomie vorliegen kann oder nicht. Die Frage ist dann aber trotzdem, was man mit einem eher "schlechten" Ergebnis, was ja in der Tat nur eine Wahrscheinlichkeit wider gibt macht. Ich habe dieses ganz gelassen und nur die FU machen lassen. würde es immer wieder so machen.
LG
Aki

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von betty, 10. SSW am 15.08.2010, 9:52 Uhr

Vielen Dank für die vielen Antworten. Es sind einige Denkanstöße dabei, die weiterhelfen. Ich werde über unsere Entscheidung dann berichten. LG Bettina

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Stimmt.

Antwort von junonie am 15.08.2010, 10:10 Uhr

Und ich würde unser Kind niemals wieder hergeben. Es passt alles so. Unser Leben hat sogar eher positiv verändert. Und klar haben wir auch Sorgen, müssen fördern usw., aber wir sehen auch, was möglich ist, welche Fortschritte unser Kind macht und noch machen kann und vor allem, welche Möglichkeiten es heutzutage gibt.

Ich finde, das Down-Syndrom hat seinen Schrecken verloren, aber das merkt man natürlich erst, wenn man sich (ernsthafter) damit befasst. Schade ist nur, dass es immer als Schreckgespenst für Behinderung per se herhalten muss. Da hat sich leider noch nicht viel verändert.

Bei konkreten Fragen zu dem Leben von "Betroffenen" antworte ich gerne,
ju

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Marie&Sarah am 15.08.2010, 12:19 Uhr

Ich habe mich auf mein Gefühl verlassen. Wir haben gesagt, wenn der US ok ist, dann machen wir es nicht. Ich hatte 4 FGen und wollte dieses Risiko nicht eingehen, genauso hätte ich eine Entscheidung treffen wollen für oder gegen das Kind. Mein Gefühl sagte mir es ist alles in Ordnung.
Ich hatte dann zwar später eine FW-Untersuchung (in der 24. SSW), aber das war, weil ich eine Ringelröteln-Infektion hatte und das FW auf Viren untersucht wurde. Bei dieser Gelegenheit wurde die Chromosomen-Bestimmung mit gemacht. Das Ergebnis war super und hat eigentlich nur mein Gefühl bestätigt. Vor 12 Tagen habe ich meine Tochter kerngesund entbunden.
Also, hör auf Dein Gefühl und entscheide dann. Eine Garantie für ein gesundes Kind gibt es nicht, auch später kann es durch einen unfall behindert werden.
Ich wünsch Dir alles Gute!
LG Anja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Antje711, 15. SSW am 15.08.2010, 13:37 Uhr

Hallo Unbekannterweise,
die Entscheidung, für oder gegen eine genauere Untersuchung kann dir leider keiner abnehmen. Wir haben ein kerngesunden Sohn von 2 1/2 Jahren und während der Schwangerschaft gab es bei mir einen auffälligen Bluttest, der uns dann die Fruchtwasseruntersuchung und einer damit verbundenen Zeit der Ungewissheit beschert hat. Es gibt keine Risiken in unseren Familien, aber es bleibt ein unruhiges Gefühl, bis das Ergebnis da ist. Wie gesagt, er ist kerngesund. Dann, Ende letzten Jahres wurde ich wieder schwanger, am 23.12. wurde es ärztlich festgestellt - ein tolles Weihnachtsfest. Im Januar dann der nächste Arztermin und die erste Auffälligkeit, ein Nabelbruch und Teile von Darm und Leber wuchsen außerhalb des Bauchraumes. Bei der Feindiagnostik in der 13.SSW wurde dann noch eine sehr auffällige Nackenfalte festgestellt, ein schwerer Herzfehler und es tauchte das erste mal das Wort Trisomie auf. Ein Schock für uns! Und was nun? das waren meine / unsere Gedanken. Abtreibung war nie ein Thema für mich, lag außerhalb meines Vorstellungsvermögens! Gut eine Woche später wurde dann eine Plazentapunktion gemacht und dann der nächste Schock. Unser so ersehntes Wunschkind hat auch noch Trisomie 18. Die Diagnose von 2 Ärztin: Unser Baby wird nicht lebend zur Welt kommen. Mir wurde ein Abbruch der Schwangerschaft nahe gelegt, aber der Gedanke war mir so fremd, wollte nicht in mein Gehirn rein. Ich hab tagelang nur geweint und gegrübelt. Auf Anraten von mehreren Ärztin, die wir mit den ganzen Diagnosen befragten, wurde mir ein Abbruch nahe gelegt, da die Prognose so schrecklich war. Ich habe unseren Sohn dann in der 16. SSW tot zu Welt gebracht - ein Erlebnis, was ich gern aus meinem Leben streichen würde, so furchtbar war das.
Jetzt bin ich wieder schwanger, 14.SSW, und war schon zur frühen Feindiagnostik und habe einen Termin zur Fruchtwasserpunktion. Es sieht alles ganz gut aus, aber die Angst ist da, wird es wohl immer sein, bis wir dieses Kind endlich im Arm halten dürfen.
Mir ist das Risiko einer Fehlgeburt relativ egal, ich brauche diese endgültige Gewissheit schwarz auf weiß.
Wie auch immer du dich entscheidest - ich wünsche dir eine schöne Schwangerschaft und positive Ergebnisse.
LG Antje

Bild zum Beitrag anzeigen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Behindertes Kind mit Fruchtwasseruntersuchung ausschliessen???

Antwort von silberglocke am 16.08.2010, 13:59 Uhr

welch ein Irrtum
es werden viele genetischen Krankheiten mit der Untersuchung nicht ausgeschlossen. Wer das glaubt unterliegt einem grossen Irrtum.
Die, die meinen mit einem behinderten Kind nicht leben zu wollen, die irren.
Ich kann nur hoffen dass diese Menschen ihre Hoffnung nie aufgeben. Behinderungen gibt es nicht nur Genetisch, sondern auch durch Geburt etc.
dann das Kind entsorgen? Man kann ja damit nicht leben?
Oh gott wie kleinkariert einige wenige hier denken in der Hinsicht.

Habe selber ein behindertes Kind. Was wollt ihr damit machen? Abgeben? Zur Adoption? Pflegeeltern? Ach so, nein, wenn man was entdeckt bringt man es ja gleich um. Auch wenn es auf die Welt gekommen ist?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Behindertes Kind mit Fruchtwasseruntersuchung ausschliessen???

Antwort von golfer am 16.08.2010, 15:04 Uhr

klar kann man nicht alles vorraussehen....aber einiges schon....und das bleibt jedem selbst überlassen....oder???

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Trisomie 21...

Antwort von Dubbie am 24.08.2010, 17:44 Uhr

Ich habe mich von Anfang an so entschieden, das Kind anzunehme wie es ist und der Natur ihren Lauf (welchen auch immer) zu lassen.

Dabei bin ich keinesfalls ne "Ökotante" oder so. Habe nur die normalen US-Termine alle 4 Wochen und Zuckertest aber auf alles Weitere habe ich verzichtet. Mein Mann sah das genauso und ich habe ein gutes Gefühl dabei.!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.