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Geschrieben von flassk am 28.07.2009, 10:42 Uhr

nochmal Thema Abtreibung...

Als erstes möchte ich mal sagen, das ich meine 3 Kinder über alles liebe und keines davon bereue, obwohl der mittlere ungeplant war...

Aber jetzt möchte ich mal meine Gründe FÜR eine Abtreibung sagen:

1. Behinderung
Meine 5 Jahre jüngere Schwester (sie ist jetzt 28) ist schwerst behindert.
Ich hab keine Kindheit dadurch gehabt, weil meine nette Mutter MICH IMMER zum aufpassen genommen hat, damit sie den Haushalt in Ruhe erledigen kann und soweit ein "normales" Leben führen konnte...
Abends ging sie putzen und dann war nur ICH für sie da, das ging von Schwesters 2. Lebensjahr bis zu dem Zeitpunkt, wo ich in die Lehre kam so! Wobei eigentlich bis ich 18 war und ausgezogen bin!
Ich war das billige Kindermädchen, konnte keine Freundschaften halten, da ich ja ab nachmittag, wo sie nach Hause kam, bis abends ins Bett, auf sie aufgepasst habe! Ich wurde sogar mit ihr ins WoZi eingesperrt, weil "Schwesterherz" mir öfters abgehauen ist! Ich saß also als Kind und Teenie viel vor der Glotze (was sollte ich sonst eigentlich auch anderes tun? Meine Freundinen ekelten sich vor meiner in die "Windel scheißenden" , Rotze spukenden Schwester (sie hatte damals so eine Phase).
Das will ich mir und meinen Kindern nicht antun!

Inzwischen ist sie 28, eifersüchtig auf meine Kinder (da sie soviel können, viel mehr als sie selbst). Sie kann nicht sprechen, sie ist ein grobmotoriker.
Wenn ihr was nicht passt schlägt sie, das sie meine Kids an den Haaren zieht, wie irre, ist noch harmlos!
Sie wiegt über 120 kg, hat Kraft wie ein Ochse (durch jahrzehntelange Krankengymnastik), vergleicht sie mal mit einem Sumo-Ringer...

Ich musste schon immer Angst haben,das sie meinen Kindern was antut! Meinen Sohn hat sie, als er ca. ein halbes Jahr alt war, einfach blitzschnell vom Boden aufgehoben und direkt wieder losgelassen, das er auf den Teppich geknallt ist, oder ihn heftigst an einer Hausecke andotzen lassen etc...
Meine Kinder haben echt Angst vor ihr, sie ist so brutal!
Meine Mutter greift sie inzwischen auch an...

Ich weiß, es gibt weniger schlimme Behinderte, aber mit meinem "tollen" Paradebeispiel muss es eigentlich jeder verstehen, das ich, wenn irgendwas in der Frühschwangerschaft auffällig gewesen war (Nacken-Test), das ich dann abgetrieben hätte, oder?!
Warum sollte man sowas nicht verhindern?!

Mein Mann und ich haben uns, bevor wir uns für ein Baby entschieden haben, Gen-Technisch untersuchen lassen (also schon mal Vorsorge betrieben), dabei sagten sie mir, das sie eigentlich immer noch nicht wissen, was sie hat, also können sie die Behinderung eines Babys nicht ausschließen. Aber auf die gängisten Gen-Mutationen wurden wir untersucht!

Andererseits mache ich mir Gedanken um meine Kinder und kann da mit Bestimmtheit sagen, bevor meine Kids so einen Schritt tun müssen, wäre ich für sie da und würde sie unterstützen (auch helfen, das Baby großzuziehen).

Ich muss aber auch noch sagen, das ich generell nix gegen Behinderte habe, auch meine Kids könnten durch Unfall/Krankheit behindert werden und ich würde sie, bis es wirklich nicht mehr geht, pflegen.
Zur Zeit pflege ich meine 90jährige Oma, die inzwischen körperlich sehr, sehr eingeschränkt ist und auch geistig nicht mehr fit ist!

Meine Ansichtsweise ist halt die: warum sollte man Leid nicht verhindern, wenn man es verhindern könnte...

und nun mein 2. Punkt:
in der Ausbildung.
Mein Mann und ich haben uns rel. früh gebunden. Er war knapp 20 und ich knapp 19. Er war Wehrpflichtiger und ich in der Ausbildung. Wäre da was passiert, was und wie hätten wir da was machen sollen?!
Unsere Mütter sind jedenfalls als Babysitter ausgefallen und auch geldtechnisch....

Das mal zum nachdenken und diskutieren...

lg

 
6 Antworten:

das ist sehr subjektiv...

Antwort von claudi700 am 28.07.2009, 10:58 Uhr

den haß, den du auf deine schwester hast, solltest du sowieso abstellen. sie kann nichts dafür! deine mutter hat den fehler gemacht, dich so einzuspannen, da liegt das problem.

ich hätte deine mutter verstanden, wenn sie eine abtreibung hätte durchführen lassen. aber war die medizin in sachen prophylaxe damals schon so weit?

deine geschichte kenne ich, du hast schon mal was ähnliches gepostet (ggf. mit einem anderen nick, aber das tut nix zur sache). trotz allem finde ich es schlimm, wie negativ du auf deine schwester eingestellt bist. klar, ich kann es nicht beurteilen, aber für DICH finde ich es wirklich schlimm... auch wegen der kindheit, die dir wohl genommen wurde.

claudia

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Re: das ist sehr subjektiv...

Antwort von flassk am 28.07.2009, 11:19 Uhr

Also, die Medizin war damals noch nicht so weit, da kamen erst die ersten Ultraschalls...Auch hat man erst zu ihrem 2. Lebensjahr die Behinderung diagnostiziert und auch erst alles mit Entwicklungsverzögerung abgestempelt!
Es wurde auch vermutet, das sie Sauerstoffmangel bei der Geburt hatte, aber ihre Behinderung ist zu gravierend, das es Sauerstoffmangel war!
Was meinst Du, wie schnell ich meine Kinder rausgedrückt hab, bei der Geburt, damit sowas nicht passiert?!
Ich hab null Alkohol in der SW getrunken und rauchen tue sowieso nicht...

Ja ich hab eine Wut auf meine Familie, aber die halte ich selber im Zaum!

Auch meine Wut auf meine Schwester macht meine Schwester nicht so wie sie ist.
Sie ist einfach so. Auch zu anderen (Kindern)!
Alle Kinder, die sie näher kennen, haben Angst vor ihren unkontrollierbaren Wutausbrüchen!
Sie hat in der Werkstatt auch schon zweimal zugebissen (einem in den Arm und einem anderem in die Nase!).
Sie kann sich nicht anders mitteilen!
Nur körperlich (Liebe=in den Arm nehmen; Wut=schlagen, beissen etc).
Und bitte vergleich sie mit einem Sumo-Ringer, so Kraft hat sie!

Sie ist 5 Jahre jünger als ich und somit bin ich wohl mit dieser Wut aufgewachsen, die kann man so schnell nicht abstellen...nur ins positive wenden, was ich versuche...

Und ich schreibe immer mit meinem richtigen Nick, denn alles andere ist verlogen!

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Re: nochmal Thema Abtreibung...

Antwort von Häsle am 28.07.2009, 11:48 Uhr

Hallo, jetzt hatte ich eine ellenlange Antwort geschrieben, und dann irgendwie alles gelöscht.
Aber kurz gesagt, kann ich beide Gründe, die du angegeben hast, verstehen. Ich finde es auch sehr verantwortungsbewusst, dass ihr euch vor der Schwangerschaft untersuchen lassen habt. In der Familie meines Mannes ist auch eine schwer geistig behinderte Cousine. Wir waren nicht so schlau, dass wir uns vorher untersuchen ließen, GsD ist alles gut gegangen. Früher war ich der Meinung, dass ich auch ein schwerstbehindertes Kind auf jeden Fall bekommen würde. Jetzt, wo ich schon ein Kind habe, bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich denke auch, dass die Einschränkungen für das erste Kind enorm wären, das würde ich meinem Kind nicht antun wollen. Das ist einer der vielen Gründe, warum ich kein zweites Kind möchte. Und da ich nicht weiß, ob ich das behinderte "Kind" tatsächlich mit "gutem" Gewissen abtreiben lassen könnte, möchte ich mich garnicht erst in diese Situation begeben.

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Re: nochmal Thema Abtreibung...

Antwort von flassk am 28.07.2009, 12:07 Uhr

ich wollte ja eigentlich auch kein 2. , besonders da ich ja bei der 1. eine schwere Gestose hatte und ich ein Frühchen deswegen bekam.
Was hat man mir im KH alles wegen Hirnblutungen Angst gemacht, aber Gott sei Dank war alles gutgegangen.
Auch hatte man mir gesagt, das die nächste SW wohl auch so enden würde und deshalb wollte ich kein Kind mehr!

Dann ist aber das Kondom geplatzt und ich hab alles gemacht, damit eine Gestose nicht noch mal kommt! Und alles ging gut (hatte den Blutdruck und die Wassereinlagerungen von Anfang an im Griff!!!) und das hat mir dann nochmal Mut zur 3. SW gemacht und da ging auch alles gut!
Also ich hab beim 2. (wenn auch nur sehr kurzzeitig) an Abbruch gedacht...

Hätt ich nur vorher gewusst, wie man eine Gestose in den Griff kriegt...

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RE

Antwort von LeRoHe am 29.07.2009, 9:56 Uhr

Deine Ansichten teile ich, auch ich würde sofort eine Schwangerschaft abbrechen, sollte feststehen, dass das Kind behindert ist. Was ich mir mit einem behinderten Kind antuen würde, ist weitesgehend vorhersehbar, aber wie es einem behinderten Kind im Leben geht, was es fühlt? Weiss das jemand von euch? Ich würde es keinem Kind antun wollen.

Außerdem find ich klasse, dass ihr zwei euch habt vorher auf Krankheiten untersuchen lassen. Ich habe einen Schwager, der Schizophrenie hat, seine Frau hat eine Autoimmunkrankheit. Beides ist in erster Linie vererbbar. Sie wussten beide vorher von ihren Krankheiten, trotzdem bekommt besagte Frau in wenigen Tagen ihr erstes Kind. Dass beides vererbbar ist, haben sie angeblich erst in der Schwangerschaft herausgefunden. (Ja, sehr schlau sind beide nicht, das wissen wir) Noch dazu hat dieser Schwager derzeit einen Schub, was passiert wenn dieses Kind sich nicht so benimmt wie er es will, wenn es schreit ohne aufzuhören? Bzw. was macht die labile Frau, wenn beide Schizo haben?
Beide sind aus meiner Sicht absolut verantwortungslos. Es mag sein, dass ein Kinderwunsch vorliegt, trotzdem kann ich doch einem Kind diese beiden Krankheiten antun. Wie kann man dies tun, ohne über die Folgen nachzudenken?

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@ LeRoHe

Antwort von flassk am 29.07.2009, 11:50 Uhr

Ich kann Dir sagen, was in meiner Schwester vorgeht:
Eine Stinkwut auf alle anderen, die sie nicht verstehen (wollen), die meinen, sie wäre noch ein kleines Kind (was sie geistig eigentlich ist (man schätzt ihr geistiges Alter auf 3 Jahre)).
Sie kann ja nicht sprechen und muss alles zeigen, hat aber wegen ihrer "beschränktheit" nie richtig Gebährdensprache gelernt, also zeigt sie alles sehr grobmotorisch und fest/hart. Also beim liebkosen/drücken kann einem da schon die Luft wegbleiben...

Ich denke, bei ihr ist es so wie bei Schlaganfall-Patienten, wo die Sprache weg ist, denken tun die ja auch noch so wie vorher, verstehen aber nicht, warum sie keiner versteht...

Sie hat die Pubertät durch und merkt immer mehr, das sie eigentlich mehr können müsste (beim Autofahren greift sie unkontrolliert ins Lenkrad=gefährlich), auch ist sie heiß auf Männer!!! Nur von denen lässt sie sich was sagen...Macht ihnen schöne Augen, himmelt sie an....
Wenn sie dürfte wie sie könnte...oh mann...nicht auszudenken...

Andere Behinderte merken doch auch, das sie anders sind: werden auf Behinderten-Schulen gebracht, in Werkstätten abgeschoben, die Leute auf der Straße glotzen...

Ich selber gehe ungern in die Werkstatt, wo sie arbeitet, denn die anderen älteren Behinderte glotzen da einen unbekannten Normalo an (besonders wenn man eine Frau ist), da kann es schon passieren, das man gedrückt/abgeknutscht werden will.
Ich mag das nicht und zeige das auch, aber was geht dann da in dem Behinderten vor?! Der fühlt sich dann wieder zurückgesetzt.
Solange sie klein und Kinder sind, ist das ja alles Problemlos, aber wer will von einem 30-50jährigem abgeknutscht werden?! Neeee **schüttel**...

Aber wie gesagt, sollte meinen Kindern was passieren, stehe ich dazu, und versuche dann noch das bestmögliche (z.B. mit Therapien) herauszuholen...
Auch wenn es das beste wäre, es ins Heim zu geben (auch das kann Vorteile haben!).

lg flassk

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