Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von jannas am 18.04.2016, 7:34 Uhr

Heirat und Ehevertrag

Guten Morgen,
mein Freund und ich planen zu heiraten.
Es ist dann für uns beide die zweite Ehe.
Er hat es schon hinter sich aber ich bin noch mitten im Scheidungskrieg.
Wir gehen ganz fest davon aus, daß unsere Entscheidung richtig ist. Allerdings sind wir halt beide gebrannte Kinder und wollen für den Fall der Fälle schon vorab einen Ehevertrag abschließen.
Grundsätzlich würden wir gerne alles regeln, worüber später gestritten werden könnte. Und fair soll es sein.
War genau würdet ihr im Vertrag stehen haben wollen?
Mein Freund hätte zum Beispiel gerne ausgeschlossen, daß seine Rentenpunkte geteilt werden. Kann ich verstehen. Schließlich hat er immer und viel gearbeitet, gut verdient und durfte bei der Scheidung die Hälfte an seine Ex abgeben. Sie hat nie gearbeitet.
Was wäre euch wichtig? Habt ihr selber einen Vertrag und was steht drin?
Danke für eure Hilfe!
Janna

 
20 Antworten:

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von Sternenschnuppe am 18.04.2016, 8:22 Uhr

Die werden ja nicht geteilt sondern angeglichen anhand der Ehezeit etc.
Darauf würde ich nur verzichten wenn klar ist, dass ihr dauerhaft gleichwertig arbeitet.
Sind noch Kinder geplant würde ich das nie machen.

Generell halte ich davon gar nicht vor der Ehe schon die Trennung abzusichern, solange keine Firmen vorhanden sind oder großes Vermögen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von hannahma am 18.04.2016, 8:29 Uhr

Hat er Kinder mit seiner Ex? Ist sie deshalb nicht arbeiten gegangen? Falls es so ist, ist es nur gerecht dass die Rentenpunkte aufgeteilt werden, denn schließlich hat sie ja auch einen Teilbeitrag zur Familie geleistet.
Sehe es wie Sternschnuppe, wenn Kinder geplant sind würde ich mich auf so etwas auf keinen Fall einlassen - fair ist das sonst nicht.

Am besten vereinbart ihr komplette Gütertrennung. Dann gehört jedem seins und es kann sich um nichts gestritten werden.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auch den ungünstigsten Fall bedenken, bevor Du unterschreibst!

Antwort von Windpferdchen am 18.04.2016, 9:51 Uhr

Hallo,

ein Ehevertrag hebelt ja geltendes Recht aus, was für eine Frau in der Regel ungünstig ist. Denn der Gesetzgeber hat im Verlauf der Jahrzehnte versucht, wirklich gerechte Regelungen für den Fall einer Trennung zu finden. Es ist z. B. tatsächlich gerecht, wenn die Rentenpunkte angeglichen werden, weil meist die Frau wegen der Kinder darauf verzichtet, so viele Rentenpunkte anzusammeln wie der Mann. Nur WEIL sie ihm den Rücken freihält und nicht oder nur Teilzeit arbeitet (und damit auf berufliches Fortkommen verzichtet), KANN er ja überhaupt Vollzeit arbeiten, Überstunden machen usw. Es ist richtig, dass sie dafür einen Ausgleich erhält. Lass Dich nicht von den Klagen über die "böse Ex" Deines Partners beeindrucken. Im Falle einer Trennung würdest sofort Du selbst diese Rolle einnehmen, das geht ganz schnell.

Auch wenn Ihr selbst keine Kinder mehr plant, wäre ich vorsichtig. Da der Gesetzgeber vor allem den schwächeren Part der Ehe (meist die Ehefrau) absichert, ist es für Frauen so gut wie immer von Nachteil, einen Ehevertrag abzuschließen. Diese Verträge fallen zu 99 Prozent zugunsten des Mannes aus. Einen Ehevertrag würde ich daher selbst nie abschließen - außer, ich oder mein Mann hätten eine Firma. Hier macht es Sinn, damit die Firma nicht im Falle einer Trennung zerschlagen werden muss, um einen Part auszuzahlen.

Vom Gesetz her ist eine Ehe ja automatisch eine Zugewinn-Gemeinschaft. Im Falle einer Trennung wird also zu gleichen Teilen aufgeteilt, was Beide in der Ehezeit erwirtschaftet haben. Weil Beide sich lieben und an einem Strang ziehen, finde ich das gerecht, auch und gerade wenn die Frau (weil sie in der Vergangenheit Kinder erzogen hat) weniger verdient.

Wir haben einige Paare im Bekanntenkreis, die einen Ehevertrag abgeschlossen haben - in jedem einzelnen Fall fiel der zum Nachteil der Ehefrau aus. In einem Fall z. B. erkrankte die Frau an Krebs. Weil im Vertrag stand, dass der Ehemann ihr nichts von seinem Verdienst abgeben muss, stand sie in dieser Zeit, in der sie nicht berufstätig sein konnte, mit ganz wenig Geld da. Denn sie arbeitete wegen des Kindes nur Teilzeit, so dass das Krankengeld winzig ausfiel. Der Mann bezahlte nur unter Protest und zähneknirschend Unterhalt und Kleidung für sie. Sein Verhalten (und indirekt also auch der miese Vertrag) führten nach der Krankheit zur Scheidung.

Wenn Du einen Ehevertrag unterschreiben möchtest, kläre unbedingt vorher einige Punkte:

- Lass Dich vom Notar zu dem Vertrag beraten und frage auch ausdrücklich, welche Nachteile dieser für Dich haben könnte. Dazu ist es wichtig, dass Ihr BEIDE den Notar beauftragt (Unterschrift von beiden). Denn beauftragt ihn nur Dein Partner, berät der Notar ausschließlich zu seinen Gunsten, das ist seine Aufgabe. Er wird etwaige Nachteile für Dich dann unterschlagen und unerwähnt lassen, denn Du bist nicht seine Klientin.

- Überlege, ob es sein könnte, dass Ihr noch Kinder bekommt. In diesem Falle ist jeder Ehevertrag im Zweifel für Dich nachteilig.

- Denke darüber nach, was der Vertrag im schlimmsten Falle (schwere Krankheit, oder chronische Krankheit mit Erwerbsunfähigkeit) für Dich bedeuten könnte. "In guten wie in schlechten Zeiten" heißt auch, dass man für seinen Partner einsteht, wenn dieser krank wird. Gehe nicht automatisch davon aus, dass Dein Freund dann sicher gern für Dich sorgen wird - schließlich schließt er nicht umsonst einen Vertrag ab. Wenn er im Falle einer Krankheit dann gnädigerweise trotzdem für Dich sorgt, bist Du komplett von ihm abhängig und wirst Dir das irgendwann auch vorhalten lassen müssen - das tut nicht gut!

Ich kann verstehen, dass Ihr vorsichtig seid. Wenn Du selbst Vollzeit arbeitest, gut verdienst und keine Kinder mehr möchtest, könnte ein Vertrag das Richtige sein. Bedenke aber, dass Dein Partner den Vertrag nicht deshalb möchte, damit DU abgesichert bist - sondern er natürlich ausschließlich seine eigenen Interessen im Blick hat. Achte deshalb darauf, dass auch Du wirklich gut wegkommst und unabhängig vom Notar beraten wirst.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von xyx am 18.04.2016, 10:11 Uhr

Ich sehe das wie die Anderen hier. Ein Vertrag kann nicht gleichzeitig für euch beide gut sein, wenn ihr nicht beide wirklich Vermögen, Firmen, Immobilien mitbringt, die ihr auseinander halten wollt. Ein guter Vertrag für ihn ist gleichzeitig ein schlechter für dich, selbst wenn das anfangs vielleicht anders klingt.

Verdient ihr beide gleich gut und habt keine Kinder wäre die Trennung auch ohne Vertrag wohl unkompliziert. Ist es anders, dient der Vertrag dazu dem schwächeren (vermutlich dir) seinen fairen Anteil zu nehmen. Und falls du nicht schon 40+ bist, wäre ich mir da wegen Kindern mal noch nicht zu sicher.

Auch bei der bösen Ex war das Problem ja vermutlich nicht irgendeine angeblich unfaire Gesetzeslage in D, sondern falls sie nie arbeiten wollte obwohl sie konnte, hat dein Freund das halt zu lang mitgemacht. Das Gesetz sieht ja nicht grundsätzlich vor das er sie für alle Zeit aushalten muss, falls nichtmal Kinder da sind.

Und gibt es doch Kinder ist es meist schon fair was sie dann an Unterhalt erhält. Ob sie sich das irgendwie verdient hat während der Ehe ist da nicht die Frage, er ist der Vater, also muss er zahlen, wusste er aber vorher.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von Mehtab am 18.04.2016, 10:44 Uhr

Hallo Jannas,

ich finde Gütertrennung am besten. Dann hat jeder das, was er so auch gehabt hätte. Für mich ist eine Ehe keine Sozialversicherung. Warum soll dich dein Partner finanzieren? Für den Fall, dass Kinder gewünscht sind, kann man ja eine Regelung in den Vertrag aufnehmen, wie das Ganze dann gehandhabt werden soll.

Viele Grüße

Mehtab

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehe heißt für mich: solidarisch sein!

Antwort von Hexhex am 18.04.2016, 11:30 Uhr

@Mehtab: Das mit der "Sozialversicherung" ist eine seltsame Denkweise! Es geht doch nicht darum, dass man einen Goldesel hat, wenn man heiratet und dass man den Anderen ausnutzen möchte. Es geht in der Ehe darum, dass man zusammenhält - egal was kommt. Und dazu gehört auch, dass man dem anderen Partner etwas abgibt, wenn dieser krank wird oder nicht mehr arbeiten kann. Dass man ihm aber auch etwas abgibt, wenn er weniger arbeitet, damit man selbst - von der Kinderpflege weitgehend befreit - in Ruhe seine Karriere befördern kann.

Theoretisch klingt es toll: Jeder hat das, was er auch so gehabt hätte. Die Wirklichkeit ist aber so, dass immer noch vor allem die Frauen zurückstecken in Sachen Job und Verdienst, damit die Kinder nicht Vollzeit in eine Krippe müssen. Und dass es vor allem die Frauen sind, die zurückstecken, liegt wiederum daran, dass Frauen per se (sogar im selben Job) deutlich weniger verdienen als der Mann. So dass - wenn ein Paar anfängt zu rechnen - es sich finanziell eher selten machen lässt, dass der Mann im Job auf Teilzeit geht.

Ich fände es auch toll, wenn Männer im Job genauso bereitwillig zurückstecken würden, wie Frauen. Und wenn Chefs es Männern ermöglichen würden, auch in leitender Position nur Teilzeit zu arbeiten - was real nur selten vorkommt. Und wenn Frauen genauso viel verdienen würden, wie Männer. All das gibt es zwar schon, es ist aber immer noch eher die Ausnahme, da muss sich noch viel tun. Bis dahin ist es richtig, dass Frauen - da sie am Ende der Kinderphase oder auch am Ende einer Ehe finanziell schlechter da stehen - gesetzlich relativ gut gegen solche Ungerechtigkeiten abgesichert sind.

Ich finde, wer absolut und überhaupt gar nichts an den Partner abgeben möchte, sondern ganz strikt Meins und Deines trennen will, sollte auch nicht heiraten. Dann kann man alles schön säuberlich für sich behalten, das ist durchaus ein akzeptabler Weg, wenn es einem zusagt. Ehe bedeutet für mich aber solidarisch sein - in jeder Hinsicht, sowohl im Alltag, als auch bei Problemen, bei der Kindererziehung, bei allem - auch beim Geld.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Sehe ich auch so

Antwort von Sternenschnuppe am 18.04.2016, 11:37 Uhr

Und gegen die LSK3 wehrt sich in der Regel auch kein Mann, während die Frau inTeilzeit in der 5 hängt.

Wie machen die das wo jeder sein Geld hat ? Überweist der Mann die Hälfte des Mehrwertes der Frau? Habe ich noch nie gehört.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von jannas am 18.04.2016, 11:56 Uhr

Also, gemeinsame Kinder kann und wird es definitiv nicht geben.
Ich werde wohl nie so viel wie er verdienen.
Seine bisherigen RentenPunkte wurden in dem Sinne schon geteilt. Die Ex war während der Ehe nie berufstätig. Es gibt ein inzwischen fast volljähriges Kind, welches fast von Anfang an ganztägig betreut wurde und jetzt bei uns lebt. Die Ex hat auf Grund sozialer Probleme nicht gearbeitet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von Pamo am 18.04.2016, 12:11 Uhr

Wenn das klar ist, dann ist es doch gut.

Warum wollt ihr eigentlich heiraten, wenn es weder Kinder noch eine gegenseitige Versorgung im Alter gibt?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wo wären für Dich die Vorteile dieser Ehe?

Antwort von Mijou am 18.04.2016, 14:11 Uhr

Liebe Janna,

mich würde auch interessieren, warum Ihr heiraten wollt! Wenn jeder weiterhin sein Ding macht, wird der einzige Vorteil darin liegen, dass Dein Partner die bessere Steuerklasse bekommt und Du finanziell noch schlechter da stehst als ohne Ehe. Wo ist für DICH der Vorteil einer Eheschließung mit Vertrag? Vielleicht gibt es da ja Pluspunkte, die ich nicht sehe?

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auch den ungünstigsten Fall bedenken, bevor Du unterschreibst!

Antwort von MartaHH am 18.04.2016, 14:17 Uhr

"Lass Dich vom Notar zu dem Vertrag beraten und frage auch ausdrücklich, welche Nachteile dieser für Dich haben könnte. Dazu ist es wichtig, dass Ihr BEIDE den Notar beauftragt (Unterschrift von beiden). Denn beauftragt ihn nur Dein Partner, berät der Notar ausschließlich zu seinen Gunsten, das ist seine Aufgabe. Er wird etwaige Nachteile für Dich dann unterschlagen und unerwähnt lassen, denn Du bist nicht seine Klientin."

Der ganze Absatz stimmt definitiv nicht! Für Anwälte vielleicht zutreffend, aber NICHT für Notare. Die sind verpflichtet, beide Seiten unparteiisch über Sinn und Folgen des geplanten Vertrages aufzuklären. Nach meiner Erfahrung (ist etwas her, dürfte sich aber wenig bis gar nicht geändert haben) wollen manche Frauen das aber gar nicht so genau wissen. Manchmal steht der Notartermin in der Woche vor dem Trauungstermin, und dann steht so viel auf dem Spiel (vermeintlich), dass sie zu allem Möglichen Ja und Amen sagen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wo wären für Dich die Vorteile dieser Ehe?

Antwort von Pamo am 18.04.2016, 14:18 Uhr

Wieso, sie wäre ja dumm, eine andere STK als 4 zu nehmen. Dann haben beide zwar einen Splittingvorteil, aber sonst auch nichts. Doch dafür heiraten? Hmmm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von Spock1 am 18.04.2016, 15:19 Uhr

Also, wenn ich nochmal heiraten würde, würde ich den Versorgungsausgleich definiitv vorher ausschließen durch Ehevetrag. Mein Partner ist selbstständig, ich Beamtin, so daß er quasi keine Rentenanwartschaften erwirbt und ich ihm auf jeden Fall jede Menge abgeben müßte. Da es bei uns keine gemeinsamen Kinder geben wird, finde ich das total in Ordnung (reichte schon, daß mein Ex ne ganze Menge gekriegt hat, obwohl ich beruflich zurückgesteckt habe für die Kinder).
Zugewinnausgleich würde ich vermutlich auch ausschließen. Ich habe meine Kinder zu versorgen, da brauche ich schlichtweg mein Geld für...
Unterhalt würde ja eh nicht anfallen ohne gemeinsame Kinder, höchstens im Krankheitsfall...

Ob man dann noch heiraten muß, ist natürlich dann tatsächlich die Frage ;-). Wobei es dabei ja nicht nur ums Geld geht oder gehen sollte. Erbrechtlich hat das Heiraten Vorteile.

Leider dienen Eheverträge meistens wirklich eher dazu, eine Partei zu benachteiligen, das solltest du ganz genau prüfen lassen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag... ERBE nicht vergessen!

Antwort von desireekk am 18.04.2016, 16:53 Uhr

Hallo,

ich habe auch nochmal geheiratet, lebe also jetzt in 2. Ehe, kenne das also alles...

Nun meine Gedanken:

1.) Dein Partner hatte ein Ehefrau mit der er ein lebensmodell entworfen und gelebt hat: sie haben ein Kind, sie bl,eibt Zuhause, befreit ihn von den Zwängen der Kinbderbetreuung, schmeisst ihm den Haushalt, hätet/betreut das gemeinsame Kind quasi alleine und er bringt das Geld nach Hause.
Dazu schien sie auch noch krank zu sein, also teilte er eben auch die "schlechten Zeiten" mit ihr, genau so wie es in einer Ehe sein muss/soll.
Irgednwann wollte einer der beiden diesen lebensentwurf nicht mehr, aber bis dahin galt er eben. und bis zu diesem Zeitpunkt wird eben "abgerechnet", auch finanziell. Er hätte auch innerh. der Ehe schon sagen können: "ab jetzt will ich bitte Gütertrennung". Den Mut hatte er aber nicht, also musste er dafür zahlen (nicht den Mut zu haben).

2.) Ein Ehevertrag ist per se ja nun nichts schlechtes. Aber zmeist geht er eben einseitig aus.
- wie ist den die LST-Klassenwahl angedacht? Er in die 3 Du in die 5? Weil es ja "Sinn" macht?
Und was passiert in den Momenten, wenn Lohnersatzleistungen o. ä. auf dem Netto basieren (und sich dann ggf. das Lebensmodell ändert = Scheidung)? Gleicht er dann deinen "sinnvollen" Verzicht aus?
- Auch wenn Kinder "ausgeschlossen" sind: was passiert wenn doch? Selbst bvei einer Sterilisation würde ich das in den Vertrag aufnhmen.
- Was passiert wenn einer eine Wohnung kauft...
- was wenn ER ein tolles/teures Auto kauft (und Du es ihm ja auch gerne gönnst), ihr deswegen z. B. weniger Geld für Urlaub oder sonstige Anschaffungen habt.. aber am Ende gehört ihm das Auto und Du hast nur immer noch die abgenutzte Couch, die man eigentlich schon vor 3 Jahren hätte erneuern sollen/müssen?´

etc. pp.

"Unfair" ist die dt. Zugewinngemeinschaft nicht wirklich, denn sie trennt ja den Zugewinn während der Ehe vom Guthaben das man vorher hatte. Dann wird das Ungliechgewicht zwoixchen den Partnern aus der Ehezeit ausgeglichen.
Hätte er für die Ex mit einer privaten Rente vorgesorgt und ihr die mangeldne gesetzliche Rente ausgeglichen, hätte er nix bis nicht viel an Punkten abgeben müssen. Dann muss es halt später "vorsorgen".

Auch ich denke, dass ein Ehevertrag = Gütertrennung die klarste und sauberste Lösung für Euch ist, aber trotz allem das Thema Kinder behandeln.

Hast Du auch Kinder?
Macht Euch auch Gedanken um die Erbfolgen, das halte ich für wichtiger.

Gruss

D
ich hatte in meiner ersten Ehe Gütertrennung (und war NICHT benachteiligt, aber auch keine gemeinsamen Kinder) und diesmal habe ich keinen Ehevertrag.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von jannas am 18.04.2016, 19:56 Uhr

Ja, ich habe auch Kinder. Drei, davon eins leider mit deutlichen Einschränkungen und PflegeStufe.
Daher bin ich auch nicht berufstätig.
Von daher würde natürlich mein Freund Steuerklasse drei bekommen. Alles andere wäre ja im ersten Moment auch unsinnig.
Warum wir heiraten wollen?
Vielleicht weil wir uns ganz sicher sind, daß es mit uns passt.
Weil wir richtig offiziell zusammen gehören wollen.
Aus Liebe!?
Mit den Rentenpunkten verstehe ich meinen Freund.
Wenn ich während unserer Ehe wenig arbeite, liegt daß schließlich an meinen Kindern, die er im Alltag voll akzeptiert. Gemeinsame wird es definitiv nicht geben.
An sonstigen Vermögen gibt's mein Eigenheim und er hat durch HausVerkauf relativ viel Geld auf dem Konto.
Da soll auch jeder behalten, was er hatte. Geld, welches er in mein Haus steckt, sagt er, wäre so gesehen sein Problem, das würde er auch nicht zurück haben wollen. Auch das soll in den Vertrag.
Er möchte mich gerne abgesichert, falls ihm etwas passiert.
Und so gesehen möchte ich ja ihn und nicht in erster Linie sein Geld.
Auf jeden Fall wird es ein BeratungsGespräch beim Notar geben.
Nur muss ich leider noch erst geschieden werden

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von desireekk am 18.04.2016, 20:44 Uhr

Hallo,

Nun, für Euch sehe ich eine Gütertrennung als das Richtige an, andernfalls muss er Dir Rentenpunkte abgeben und Du ihm einen Ausgleich aus der Wertsteigerung der Immobilie zahlen, etc.
Das wollt Ihr anscheinend nicht.

Aber nochmal:
Du solltest Dir dringend auch Gedanken um dein Erbe machen!
Wer soll das Haus erben?
Wer soll für das pflegebedürftige Kind sorgen?

Erbt Dein aktueller Man noch mit oder hast Du ein Testament?

Gruß

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von NAG-Hasi am 18.04.2016, 22:44 Uhr

Doch, eine Ehe ist eineSozialversicherung und wird auch vom Staat als solche gesehen. Wenn du während der Ehe in Hartz4 rutschen würdest, müsste zunächst dein Mann dich versorgen, bevor du Leistungen vom Staat erhältst, genauso Unterhalt, der angerechnet wird im Falle einer Scheidung.

D. h. wenn sie auf Leistungen des Staates durch die Eheschließung verzichtet und auf Leistungen des Mannes durch den Vertrag (und seien es spätere Rentenansprüche), ist das ein echter Nachteil für sie.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Sternschnuppe

Antwort von Murmeltiermama am 19.04.2016, 22:16 Uhr

Doch, ich kenne wirklich Paare, die das genau so machen. Er 3, sie 5 und er überweist ihr die Hälfte des Vorteils. Ist am Ende aber natürlich auch Unsinn. Lieber 4/4 nehmen und am Ende über eine Rückzahlung vom Finanzamt freuen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von Murmeltiermama am 19.04.2016, 22:22 Uhr

Noch eine Anmerkung: Den Versorgungsausgleich kann man nicht absolut sicher ausschließen. Sollte es zu einer Scheidung kommen, prüft das Gericht, ob der Ausschluss nicht einen der Partner grob benachteiligt. Sollte das der Fall sein, wird das Gericht die notarielle Vereinbarung für nichtig erklären.

Ich würde mir mal einen Mustervertrag aus dem Netz holen und die einzelnen Punkte mit ihm durchgehen. Dann zum Notar (für einige Punkte braucht ihr ohnehin den Notar zur Wirksamkeit) und alles nochmal mit ihm durchsprechen. Der Notar berät objektiv. Sollte man sich danach noch unsicher sein, kann man nochmal allein zum Anwalt zur Beratung.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Heirat und Ehevertrag

Antwort von emilie.d. am 20.04.2016, 12:35 Uhr

Ich finde es sehr schwierig, in einer Ehe alles gegeneinander aufzurechnen. Je nach Verdienst spart Dein Freund z.B. durch das Ehegattensplitting jedes Jahr einige Tausend Euro. Im Falle einer Scheidung mit Ehevertrag bzw. Gütertrennung dann alles seins. Zieht er in Dein Haus, spart er theoretisch Miete ein.
Wenn Du also tatsächlich vertraglich auf jegliche Art von Veraorgungsausgleich verzichten sollst, solltest Du vorab überlegen, wie diese Gelder fair geteilt werden können. Oder Du lässt Dir garantieren, dass er Dir pro Ehejahr Summe X ausbezahlen muss.
Aber prinzipiell würde ich einen Ehevertrag nur bei z.B. einer vorhandenen Firma unterschreiben oder alternativ nicht heiraten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum Partnerschaft:

Heiraten mit Babybauch?

Hey ihr Lieben, mein Verlobter und ich wollen am 05.02.2016 heiraten! Soweit so gut, wir wollten eigentlich schon länger Kinder haben, aber wie der Zufall es so will, hat es erst jetzt geklappt :D Ich ahm weiß jetzt aber nicht wirklich, wie ich das mit dem Brautkleid machen ...

von ankasbaby 28.09.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Hmmm Heiraten??

Hallo, ich bräuchte einfach mal ein paar Meinungen. Mein Partner und ich sind jetzt 2 jahre zusammen also eig noch frisch. Haben eine 10 Monate junge Tochter. Bisher war heiraten zwar schon mal Thema aber nie in naher Zukunft, weil wir beide das zu früh fänden und für ...

von KesseLady 30.07.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

heimlich heiraten

Wir sind 10 Jahre ein Paar, 2 Kinder. Überwiegend gute Zeiten, aber auch paar Tiefschläge. Wir wollen heiraten, aber ohne Feier, ohne Geschenke, ohne Reise, nur für uns. Für uns ändert sich durch eine Hochzeit nichts, wir wollen das ganze tamtam nicht. Unsere Vorstellung, ...

von Jana287 04.06.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Offene Beziehung... wieso heiratet man denn dann?

Also bitte nicht falsch verstehen, "Paare" sollen das machen, mit dem sie glücklich ist, solange keine dritten zu Schaden kommen... Ich persönlich bin eine treue Seele und es so etwas wäre für mich nicht vorstellbar. Man hat doch was mit dem Partner aufgebaut und ...

von peekaboo 11.05.2015

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Heiratshasser will heiraten

Ich bin Standesbeamtin und hatte gerade einen jungen Mann hier. "Guten Morgen. Ich hasse Hochzeiten und halte nichts vom heiraten. Aber wir bekommen Nachwuchs und der deutsche Staat gibt ja nur eine Möglichkeit vor, unkompliziert Eltern zu werden. Kann man ohne Gedöns ...

von Erdbeere81 22.05.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Ernsthafter Heiratsantrag...

mein lieber Scholli und DAS mir. Wie gestaltet man eine Heirat nach 16 Jahren??? Ideen ? Wir würden am liebsten alleine heiraten...geht das auch ohne Trauzeugen ?? Am coolsten fände ich, zu heiraten und dann nachmittags auf die Maldediven oder so zu fliegen

von jaspermari 25.01.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Heirat

Hallo zusammen! Bisher war ich immer stille Mitleserin, heute habe ich mal eine Frage. Mein Partner und ich sind seit fast 5 Jahren zusammen. Wir haben ein gemeinsames Kind von 14 Monaten. Aus meiner ersten Ehe Habich noch zwei Kinder und wir leben alle zusammen und es ...

von NTBine 23.10.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Heiraten oder nicht?!

Hallo zusammen, ich weis nicht so recht ob ich ja sagen soll oder besser nicht. Vor Jahren habe ich selbst meinem Partner einen Antrag gemacht und ein klares knappes "Nein!" bekommen. Ich habe mich daraufhin von ihm getrennt, was keine leichte Entscheidung war. Es ...

von Nafaria 17.09.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Welcher Name nach Heirat?

Hallo zusammen, gestern hatte ich zu sehr später Stunde eine interessante Telefonkonversation mit meiner Freundin zum Thema "wer trägt welchen Namen nach der Heirat"?. Situation: Frau: trägt seit Geburt einen Doppelnamen, bei Heirat müsste sie ihn entweder komplett ...

von desireekk 02.08.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Heirat - trotz null Liebe? Oder gerade deswegen?

Mann... ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Es geht um meine beste Freundin, die vom Leben und von der Liebe arg gebeutelt wurde. Ihre große Liebe hat sich noch in der Schwangerschaft von ihr getrennt und sie trauert ihm immernoch hinterher. 7 Jahre ist das jetzt ...

von Schnurzel 16.06.2013

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Heirat

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.