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Geschrieben von Celine2 am 29.07.2012, 15:40 Uhr

Großes Problem - wichtig

Hallo,

es gehört eigentlich nicht ins Partnerschaftsforum weil ich mit ihr keine Paar-Beziehung habe, aber sie ist meine beste Freundin.

Wir kennen uns seit vielen Jahren, haben uns gegenseitig viel unterstützt und haben ne sehr gute Freundschaft.
Die letzten Jahre ist sie psychisch sehr krank geworden bzw. kamen die Symptome einfach mehr an die Oberfläche. (massive Krankheitsbilder)
Jetzt ist es so, dass sie im Alltag stark eingeschränkt ist, vieles nicht mehr machen kann (sie vermeidet es) und körperliche Probleme bekommt (sie wird einfach bewusstlos, etc.) sich buchstäblich zu Tode arbeitet, etc.

Sie war bis vor kurzem in amb. Therapie und auch schon zwei mal in einer Klinik, was ihr 1 x was gebracht hat und 1x nicht.

Jetzt ist es seit einigen Monaten so schlimm, dass ich dem Druck einfach nicht mehr standhalten kann. Bisher konnte ich mich gut abgrenzen. Aber jetzt ist es so, dass es ihr sehr schlecht geht und es ihrem Mann auch schlecht geht (psychisch), aber alle noch einen auf heile Welt machen und auf - "mir-fehlt-doch-nichts".
Ich hab sie viel unterstützt, weil ich sie sehr gerne hab, aber es dreht sich nur noch im Kreis. Sie kann es ihm nicht sagen, weil es ihm ja selbst nicht gut geht, etc....

Ich hab ganz oft versucht, dass sie ihrem Mann erzählt (den ich auch gut kenne), was los ist mit ihr (die Hintergründe) und dass sie ihm sagt, wie schlecht es ihr geht und dass sie wieder in eine Klinik gehen muss.

Sie müssen einfach miteinander reden und können so eine gemeinsame Lösung finden. Anders geht es doch nicht.

Ich hab ihr jetzt mehrmals angeboten, dass ich mit den beiden ein Gespräch führe und ihr dabei helfe, es ihm zu sagen.

Sie will es nicht. Jetzt habe ich sie (widerwillig) unter Druck gesetzt und gesagt, wenn sie sich nicht helfen lässt und ihm nicht alles erzählt, dann breche ich vorerst den Kontakt zu ihr ab, weil ich es einfach nicht mehr aushalten kann.
Es belastet mich selbst schwer (erst seit ein paar Tagen), wenn ich weiß, dass es ihr und ihm schlecht geht, die Ehe den Bach runtergeht.

Aber ich weiß nicht mehr, was ich anderes machen kann. Mit jahrelangem gut-zureden hat sich ja auch nur wenig geändert. (Sie hat zwar ne ambulante Therapie gemacht, aber hat jetzt ihre Stunden auch nicht mehr verlängert).

Sie war über meine Reaktion ziemlich sauer und findet es zu hart.

Ich hab ihr jetzt gesagt, dass ich erst Mal etwas Zeit brauche um für mich zu entscheiden, wie es weitergeht - ob ich noch Kontakt haben will oder ob es mich kaputt macht und dass ich mich wieder per Mail melde.
Ich will vorerst nicht, dass sie mich anruft. Ich kann da einfach nicht mehr tatenlos zuschauen.

Ich weiß mir einfach nicht mehr zu helfen. Ich hab sie so gern!
Hat wer nen guten Rat?

LG, Cel

 
16 Antworten:

Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Hutschewitt am 29.07.2012, 16:04 Uhr

Ich finde Freundschaft heißt nicht, jemanden sooo unter Druck zu setzen.
Du meinst es zwar gut, aber vorrangig ist es doch ihr Leben und ihre Entscheidung, ob sie ihrem Mann davon erzählt.
Ich würde sie weiter unterstützen, aber mich nicht so massiv einmischen.
Zuhören, einen Rat geben, aber niemals drängen.

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Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Reni+Lena am 29.07.2012, 16:10 Uhr

Erst mal ist zu klären, ob sie deine hilfe denn überhaupt will.
Hat sie dich darum gebeten? Ausheulen anscheinend ja..mehr wohl nicht. Das musst du akzeptieren. ist ihr leben.
Wenn du damit nicht klar kommst dann brich den Kontakt ab.
Anscheinend hat sie den grund des Abgrunds noch nicht erreicht und sieht es anders als du.
Sie weiß, dass du da bist, sie weiß dass du helfen willst. Wenn sie die Hilfe nicht (noch nicht) braucht oder generell annehmen will dann must du das akzeptieren.
Kannst du nicht damit leben dann halte Abstand.! Vielleicht wacht sie damit auch auf. Wenn nicht, dann kannst du es auch nicht ändern.
Halte mal dein Helfer-Gen ein bißchen zurück..du hast selber genug am hals. das weiß sie auch..insofern handelt sie mehr als egoistisch wenn sie sauer ist weil du den Kontakt abbrechen willst.

Lg reni

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Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Celine2 am 29.07.2012, 16:11 Uhr

Die Gedanken hab ich ja auch schon 1000 Mal gehabt, dass es eigentlich "ihr" Problem ist und ich mich raushalten muss.

Aber weißt Du, ich bekomme es jeden Tag mit, wie sehr sie leidet, wie die Situation zu Hause ist, auch wie die Kinder das schon teilweise unbewusst mitbekommen und entsprechend reagieren.

Sie ändert einfach nichts und ihr Zustand wird drastisch schlechter...

Soll ich da als Freundin einfach so zusehen?

Ich weiß ja auch nicht, ob es richtig ist, was ich tue, aber mit Milde, Zuhören und Unterstützen kamen wir jetzt auch nicht viel weiter :-(

LG, Cel

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Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Celine2 am 29.07.2012, 16:19 Uhr

Sie hat jetzt nicht gesagt: "Rede mit meinem Mann" aber sie sagt immer wieder, dass sie es bewundert, dass mein Freund alles weiß von mir und dass ich/wir so damit umgehen können, etc.

Sie erkennt, dass es besser ist, wenn man das vom Partner weiß (gerade was die Hintergründe betrifft), auch wenn es erst Mal ein harter Weg ist und er sicherlich geschockt ist.
Aber ich kenne ihn ja auch schon seit vielen Jahren und bin mir zu 100% sicher, dass er sie unterstützen und nicht verachten würde!
Aber sie kann das gar nicht einschätzen und schämt sich für "früher".

Ja, mit der Abgrenzung hast Du Recht.
Bis vor ein paar Tagen hat es ja auch noch gut geklappt. Aber jetzt geht es ihr eben noch schlechter...

Ich bin eben auch soweit, dass ich den Kontakt abbreche, wenn sie sich nicht helfen lässt - aber es würde mir auch sehr leid tun.

Danke.

LG, Cel

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Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Reni+Lena am 29.07.2012, 16:59 Uhr

Dann hast du nur noch 1 möglichkeit mit der du alles riskierst.
Steck es ihrem Mann!
Entweder alles wendet sich dann zum besseren oder sie ist stinksauer, beleidigt etc und bricht den Kontakt ab. Dann ist ihr eh nicht zu helfen aber du hast wenigstens getan was getan werden musste.
Eine gute freundin wirds versdtehen warum du das gemacht hast.
ist sie das??? BZW ist sie noch in der Lage zu erkennen dass es nicht anders geht?


lg reni

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Re: Großes Problem - wichtig

Antwort von Nikas am 29.07.2012, 17:01 Uhr

DU hast entschieden, erst einmal Abstand zu nehmen. Weil alles andere wohl im Moment nutzlos ist. Dann ist es auch eine richtige Entscheidung.

So wie sie entschieden hat, nicht mit ihrem Mann zu reden.

Jede hat für sich entschieden.


Ob die jeweilige Entscheidung für die andere jeweils "hart" ist, mag sein. Wenn es für sie hart ist, um so besser. Vielleicht entschließt sie sich, mit ihrem Mann zu reden, wenn es das beste ist.

Wenn am Ende vielleicht Eure Freundschaft dadurch kaputt geht, wäre es natürlich sehr schade. Aber manchmal passiert so etwas eben. Du darfst Grenzen für Dich setzen, wenn es Dir zu sehr schadet. Ja. Wo Deine Grenzen sind, darfst alleine Du entscheiden. Ja.

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Ist halt die Frage, ob es sich mit Therapie überhaupt

Antwort von jaspermari am 29.07.2012, 18:39 Uhr

ändern lässt. Sie hat ja schon viel versucht ....und nur , weil DU ihr Leben anstrengend und vielleicht unlebenswert findest, kann es ja für SIE sein, dass es schon besser als früher ist.

Und jede Krankheit hat Höhen und Tiefen. Ich hab einige Freundinnen, die werden z.B. immer essgestört bleiben. Und ab 40 und nach einigen Therapien würde ich sagen,muss man sich imLeben arrangieren.

Aber es ist ihre eigene Aufgabe, sich zu sagen, ich mache noch länger Therapie usw.
DEINE Aufgabe besteht darin,dich abzugrenzen und zu schauen, ob du sie unterstützen kannst und willst.

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Re: Ist halt die Frage, ob es sich mit Therapie überhaupt

Antwort von Celine2 am 29.07.2012, 19:17 Uhr

"Sie hat ja schon viel versucht ....und nur , weil DU ihr Leben anstrengend und vielleicht unlebenswert findest, kann es ja für SIE sein, dass es schon besser als früher ist."

Nein, das empfindet sie leider nicht so. Ihr ist schon klar, dass es nicht normal ist, dass sie ohnmächtig wird, sobald sie sich an Ereignisse von früher erinnert. Sie kann nicht mal mehr mit uns ins Kino gehen, Fernsehen kucken oder Nachrichten hören, weil sie alles so triggert.
Als sie mich gebeten hat einen Antragsbogen für eine Klink mit ihr auszufüllen, ist sie ohnmächtig geworden (ist alles rein psychisch - schon 1000 mal abgecheckt worden).

Sie arbeitet, bis sie umkippt. Sie muss alles im Haus total ordentlich haben. Wenn es nichts mehr zum Putzen gibt, dann rennt sie in den Keller und putzt da die Fenster (die nie wer sieht) - sie sagt selbst, sie macht nur was, nur um sich abzulenken und nicht nachdenken zu können.

Sie kann sich keine 2 Minuten hinsetzen und z. B. mal lesen oder einfach vor sich hin schauen. Sie kann null entspannen. Das macht kein Körper mit.

Jetzt ist sie vorgestern total zusammengebrochen, kann kaum noch gehen, kann nichts essen, weil sie so starke Magenschmerzen hat, etc. - und hat sich endlich mal krank gemeldet in der Arbeit - das heißt echt was bei ihr.

Ich weiß ja, dass ich mich abgrenzen muss, wenn sie sich nicht helfen lassen will. Ich denke, es ist auch ein Teil des Krankheitsbildes, dass sie die Krankheit einfach nicht wahrhaben will.
Sie weiß von mir, dass ich in einer Klinik war, etc. und verurteilt das absolut nicht. Aber bei IHR ist es ja was ganz anderes, das kann man nicht machen, was sollen denn die Leute denken...

Was muss ich denn noch abwarten, damit sie aufwacht?
Ich will sie nicht irgendwann (und so lange dauert das nicht mehr) nur noch weinend und brabbelnd am Boden auffinden und sie in eine Geschlossene bringen müssen.

Ich will sie doch auf keinen Fall bevormunden oder sie verletzen. Sie soll nur erkennen, dass sie Hilfe braucht.
In manchen Zeiten, wenn es ihr sehr schlecht geht, sieht sie das auch ein und sucht Hilfe (bei mir, bei Ärzten) und sobald es ihr wieder besser geht, streitet sie ab, das jemals gesagt zu haben und "es ist alles gar nicht so schlimm". Sie kann sich tw. auch gar nicht mehr an das erinnern, was sie mir in einer schlechten Phase so erzählt. Sie hat das im "normalen" Zustand völlig verdrängt.

Die Therapeutin bei der sie war rät ihr seit langer Zeit ganz ganz dringend und mit Nachdruck zu einer stationären Therapie. Ambulant ist da nicht mehr viel zu machen, weil man tiefer einsteigen muss und das ist ambulant zu gefährlich (weiß ich aus eigener Erfahrung).

Ich komme mir sehr mies vor, wenn ich den Kontakt zu ihr abbreche, aber ich befürchte anders versteht sie es nicht.

Ich hab ihr jetzt erst mal geschrieben, dass ich mich wieder melde, ich erst einen klaren Kopf kriegen muss, was ich für mich verantworten kann und was nicht und dass ich so lange keine Anrufe von ihr möchte.

Traurige Grüße,

Cel

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Re: Ist halt die Frage, ob es sich mit Therapie überhaupt

Antwort von Ilse_2000 am 29.07.2012, 20:21 Uhr

Ich persönlich würde ihr eine klare Ansage machen! Ich würde ihr vor Augen halten, wie sehr sie Hilfe benötigt. Und ob ihr die Kinder nicht wichtig genug sind - die bekommen doch alles mit!

Es gibt sehr gute Möglichkeiten, schnell in eine stationäre Reha-Maßnahme zu kommen! Biete ihr doch an, mit ihr zum Psychiater / Facharzt zu gehen, damit alles in die Wege geleitet werden kann.

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Re: Ist halt die Frage, ob es sich mit Therapie überhaupt

Antwort von Strudelteigteilchen am 29.07.2012, 21:37 Uhr

Face it: Wenn nicht mal die Therapeutin sie von einer stationären Therapie überzeugen kann - wie sollst Du das dann schaffen?

Ich habe eine Freundin, die IMHO auch dringen therapiebedürftig wäre. Ich habe jahrelang an sie hin geredet - manchmal nett und freundlich, manchmal etwas drängender. Vor einem guten Jahr hat sie ENDLICH eine Therapie angefangen - und nach fünf Sitzungen abgebrochen. Tja, was soll ich da noch tun?? Sie leidet, ihre Kinder leiden, das ist alles fürchterlich traurig, aber ich muß mit der Tatsache leben, daß ich weder sie noch die Kinder retten kann. Was die Kinder angeht, habe ich ein paar andere Leute (Lehrer, Erzieher) angestupst, die jetzt tun, was sie im Rahmen ihrer professionellen Möglichkeiten tun können - das ist wenig genug, solange die Mutter keine Einsicht zeigt, die Kinder aber nicht körperlich mißhandelt werden. Aber letztendlich lebe ich mit der Tatsache, daß ich drei Leben beim Bach-Runtergehen zuschaue.

Ehrlich: Ich habe den Kontakt eingeschränkt. Wir treffen uns noch hin und wieder, aber deutlich seltener. Ich kann das einfach nicht, und wichtiger als sie und ihre Kinder sind meine Kinder und ich - und Tatsache ist einfach, daß mich jeder Treffen mit ihr stark runterzieht. Manchmal kann ich das gut aushalten - dann rufe ich sie an und wir trinken einen Kaffee. Manchmal kann ich das nicht gut aushalten und weiß, daß ein Treffen mich wieder mehrere Tage aus dem Verkehr zieht - dann rufe ich sie nicht an und habe keine Zeit, wenn sie mich anruft und um ein Treffen bittet, denn es ist ja keinem geholfen, wenn ich und meine Kinder gleich mit den Bach runtergehen.

Allerdings: Zum einen war es ein seeeeehr langer Prozess, bis ich mich da abgrenzen konnte (und der Prozess ist wahrscheinlich nie wirklich abgeschlossen - es gibt Rückschläge). Zum anderen war sie auch nie meine allerbeste Freundin oder so. Eine Freundin schon, ich mag sie auch, aber sie steht mir nicht so nahe wie andere Freundinnen. Daher sage ich auch nicht so offen, daß ich den Abstand zur Abgrenzung brauche. Da unsere Kinder inzwischen auf verschiedene Schulen gehen und aus anderen Gründen ergibt sich sowieso weniger Kontakt, das nutze ich aus, um die Distanz herzustellen.

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@Ilse + STT

Antwort von Celine2 am 29.07.2012, 21:57 Uhr

Deutliche Ansagen hat sie von der Thera und mir schon genug bekommen.

Die stationäre Aufnahme haben wir schon in die Wege geleitet. Ich hab mit ihr wieder den Aufnahmebogen ausgefüllt (Sie hat mich darum gebeten).
Die Wartezeit beträgt 6 Monate und sie sagt immer wieder, dass sie wahrscheinlich doch nicht hingehen wird, dann wieder doch, dann wieder nicht... jetzt haben wir sie zumindest soweit bekommen, dass sie sich mal die Überweisung vom Fach-Arzt in die Klinik besorgt hat.

Aber jetzt dauert es noch mind. 6 Monate - und dann muss sie es noch machen und nicht in letzter Minute absagen.
6 Monate hält sie so in dem Zustand nicht mehr durch.

@ STT:
Ich hole mir morgen noch von ärztlicher Seite Rat, in wieweit man da von außen noch was machen kann - aber es stimmt schon: Wenn es nicht mal die Therapeutin schafft...

Einerseits bewundere ich Deine Abgrenzung und halte sie auch für sinnvoll - andererseits will ich meine Freundin nicht "aufgeben".

Danke Euch für die Ratschläge. Ich geh jetzt ins Bett.

LG, Cel

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Ich denke, da kannst du nicht viel tun,

Antwort von jaspermari am 30.07.2012, 7:33 Uhr

außer für dich selber zu sorgen und nur das zu machen, was du selber kannst !
Sie scheint ja ganz traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit zu haben und sie wird wahrscheinlich erstmal alles tun, um da "nicht ran" zu müssen.

Eine gute stationäre Therapie muss auch erst mal gefunden werden, wenn viele Psychiatrien z.B. pumpen erstmal mit Medikamenten voll. Also ratsam wäre da eher eine psychosomatische Klinik oder eine für psychotherapeutische Medizin.Und das sind häufig Privatkliniken , die man sich erst mal leisten können muss. Bringt ja auch nix, wenn sie danach noch Geldsorgen hat :-((

Ich wünsche deiner Freundin, dass sie bald einen Weg einschlägt und sich damit auseinandersetzt...

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Danke euch

Antwort von Celine2 am 30.07.2012, 14:37 Uhr

Ich habe ihr heute geschrieben, dass ich für sie weiterhin gerne als Freundin da bin, ich mich aber der "therapeutischen" Situation nicht gewachsen fühle und sie dabei nicht unterstützen kann. Da müssen Profis, sprich, eine Klinik ran.

Was mit guter-Freundin zu tun hat, das kann ich gerne für sie machen (mit den Kindern helfen, Anträge ausfüllen, etc.)

Tut mir gut, es jetzt so abgrenzen zu können. Ich hoffe, es klappt.

(Das Gespräch mit ihrem Mann lasse ich natürlich bleiben - das war nur so ne blöde Idee mit der ich in meiner Not gehofft hatte, dass sie aufwacht.)

LG, Cel

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Re: @Ilse + STT

Antwort von Strudelteigteilchen am 30.07.2012, 18:01 Uhr

Na ja... "aufgeben".....
Was ich aufgebe ist ja nicht meine Freundin. Was ich aufgebe ist der Versuch, sie zu retten - die Verantwortung, wenn Du so willst. Sobald sie sich (wieder) in einem Rahmen bewegt, innerhalb dessen ich einen Anteil der "Arbeit" wirklich leisten kann, werde ich das wieder tun. Derzeit geht es halt nicht. Das ist - um eine Analogie meiner Therapeutin zu bemühen - wie bei einer Baustelle: Solange Elektrokabel verlegt oder Dächer gedeckt werden müssen, ist man als bemühter Freund ohne entsprechende Ausbildung einfach keine Hilfe. Und wäre auch keine, wenn man willig, aber ahnungslos (und möglicherweise noch mit Höhenangst) aufs Dach klettert, um eigenhändig das Dach zu decken.

Ich kann Dir offen sagen, daß meine Fähigkeit zur Abgrenzung mich viele MEINER Therapiestunden gekostet hat. Auch ein Aspekt, übrigens: Warum soll ich meine dringend benötigten Therapiestunden, für die ich kämpfen mußte (die Kasse wollte zunächst keine mehr genehmigen) jemandem "schenken", der sie ganz offensichtlich gar nicht will. Irgendwann habe ich festgestellt, daß ich in MEINER Therapie mehr über meine Freundin gesprochen habe als über mich, die Situation für sie aber dadurch nicht besser wurde, und auch bei mir wichtige Baustellen liegen blieben. Nicht hilfreich!

Als meine Freundin letztes Jahr freudestrahlend erzählte, sie hätte eine Therapie begonnen, war ich die erste, die den Kontakt wieder intensiviert hat. Weil sie plötzlich auch andere Themen kannte als ihr Elend und die böse Welt und die Gründe, warum sie sich immer noch nicht vom Balkon gestürzt hat (und, glaube mir, keiner davon war positiv *seufz*). Aber es hielt halt nicht, und als Freizeit-Therapeutin bin ich für sie definitiv nicht geeignet. Vielleicht WEIL ich sie so sehr mag - mir fehlt die professionelle Distanz, die ein "echter" Therapeut ja haben muß.

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@STT

Antwort von Celine2 am 30.07.2012, 18:47 Uhr

Danke für die lange Antwort.

Genau so ist es. Du schreibst exakt meinen Gedankengang nieder, den ich jetzt auch habe.
Abgrenzung war schon immer ein Problem für mich, aber es ist schon besser geworden. (Außerdem bin ich BL und da fällt es mir doppelt schwer die Emotionen der anderen zu filtern und nicht als die eigenen wahr zu nehmen).
In vielen Fällen klappt es, aber wie Du schon sagst, wenn man jemanden sehr gerne hat, dann ist es eben umso schwerer.

Der Vergleich mit dem Hausbau ist echt treffend. Ich hab heute meiner Therapeutin irgendwie verdeutlichen wollen, wie ich mich fühle und hab gesagt: "Ich fühl mich wie einer, der ein Haus bauen soll - aber ich bin eben kein Maurer!" :-) Das ist ja ziemlich ähnlich.

Ich bemühe mich in Zukunft, dass ich nur nach meinen Möglichkeiten versuche zu helfen und was mich überfordert, abgebe (auch emotional).

Mal sehen, ob es langfristig klappt.

Ich hatte heute ein Problem damit, dass ich das Gefühl hatte, wenn ich nicht weiterhin so in dem Sinne für sie da bin, wie ich es bin, dass ich sie fallen lasse. Aber wie Du schon geschrieben hast, es ist kein fallen lassen.
Es ist einfach nur sinnvoll sich da abzugrenzen, weil es nicht mehr in meinem möglichen Aufgabengebiet liegt und mich überfordert.

Das Gespräch bei meiner Thera heute und die Beiträge von einigen hier haben mir sehr geholfen. Danke!

LG; Cel

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Danke jasper! owt.

Antwort von Celine2 am 30.07.2012, 18:48 Uhr

LG

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