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Geschrieben von fünfsternchen am 16.07.2011, 14:47 Uhr

Brauche einen guten Rat

Hallo,

vielleicht könnt Ihr mir helfen hab da ein paar Fragen..
Erstmal zu meiner Situation - ich bin mit meinem Mann 13 Jahre verheiratet und wir haben 5 Kinder die drei ersten waren geplant und unsere Familienplanung abgeschlossen. Doch dann bin ich trotz Verhütung schwanger geworden und das mit Zwillingen wir haben uns zusammen für die Kinder entschieden obwohl viel dagegensprach. Kurz nach Geburt der beiden wurden die Depressionen meines Mannes immer schlimmer und seit Anfang des Jahres ist er immer wieder in der Psychiatrie und ich allein zu Hause.
Mein großes Problem ist er redet nicht mit mir, das hat er noch nie wirklich gut gekonnt und jetzt seit seine Depressionen so schlimm wurden gar nicht mehr. Ich weiß auch nicht, was ist er und was ist krank.
Doch leider müssen manche Dinge geklärt werden vor allem finanzielle Dinge. Leider habe ich jetzt entdeckt das er immer wieder mehr Geld ausgibt wie wir haben,doch er leugnet es ab.
Eine Freundin sagte jetzt da er ja in der Psychiatrie ist kann ich ihn entmündigen lassen.
Eigentlich möchte ich das nicht denn noch möchte ich die Hoffnung nicht aufgeben das er wieder gesund wird ..... Doch leider ist er absolut nicht bereit Verantwortung zu übernehmen und ich sitze irgendwann auf einem Berg Schulden.
An welche Stelle müsste ich mich denn wenden damit er nicht mehr ans Konto kann?
Und wie ist das wenn man sich nur auf Zeit trennt ist er dann auch schon Unterhaltspflichtig oder an welches Amt kann ich mich wenden.

Vielen Dank für eure Hilfe

 
7 Antworten:

Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.07.2011, 15:03 Uhr

Entmündigung gibt es nicht mehr.

Man kann einen Betreuer für einen oder mehrere Lebensbereiche bestellen - und es wird auch regelmäßig überprüft, ob das (noch) nötig ist. Du könntest also beantragen, Dich (oder jemand anderen, wenn Du das gerne aus Eurer Beziehung raushalten möchtest - was ich sinnvoll fände) als Betreuer für die finanziellen (und NUR diese!!!) Angelegenheiten Deines Mannes zu bestellen. Das wird von einem Richter überprüft, Dein Mann wird dazu befragt, es sind diverse Gutachten nötig - dann wird die Betreuung für einen bestimmten Zeitraum bestellt. Kurz vor Ablauf dieses Zeitraums gibt es einen neuen Termin vor Gericht - im Zweifel wieder mit Gutachten und Befragungen - und der Richter entscheidet, ob die Betreuung verlängert wird oder nicht.

Bevor Du aber zu solchen Mitteln greifst, würde ich mal mit seinen Therapeuten reden. Wissen die, daß er Geld ausgibt, das er nicht hat? Was sagen die dazu? Haben die mit ihm mal darüber gesprochen? Haben die einen Lösungsvorschlag? Es sollte doch Teil der Therapie sein, ihn auch in dem Punkt wieder für ein "normales" Leben aufzupäppeln. Mit denen reden mußt Du sowieso, da Du ja Gutachten bräuchtest.

Zu Unterhalt ist man auch verpflichtet, wenn man nicht getrennt ist. solange Dein Mann ein Einkommen hat, ist er dazu verpflichtet, Eure Kinder und Dich - im Rahmen seiner Möglichkeiten - davon zu ernähren. Wenn man sich trennt, wird das Ganze halt oft "von oben" geregelt, weil man das ja meistens dann tut, wenn es Differenzen gibt. Dieses "von oben" braucht man normalerweise nicht, wenn man zusammenlebt. Aber die gesetzlichen Regelungen hängen nicht an einer Trennung, sondern sind grundsätzlich. Nach einer Scheidung ist das wieder was anderes, da ändert sich bissi was, vor allem für den/die Ehegattin/en.

Das zuständige Amt - zumindest für die Berechnung des Unterhalts für die Kinder - wäre das Jugendamt. Wegen der Betreuung würde ich mich an das Sozialamt wenden. Wobei die Ärzte/Therapeuten möglicherweise einen besseren Ansprechpartner kennen.

Hat die Klinik eine/n Sozialtherapeuten/in?

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von Pondus2003 am 16.07.2011, 15:12 Uhr

Hallo,

ein bisschen kann ich Deine Situation nachvollziehen. Ich bin 43, 12 Jahre verheiratet, 3 Kinder. Mein Mann hat vor 9 Monaten auch eine Depression entwickelt, allerdings nur medikamentös behandelt ohne Klinik. Damit ging einher, dass er im April ausgezogen ist und sein eigenes Leben lebt. Auchnich finde, dass er die Realität nach wie vor verzerrt wahrnimmt. Ums Geld habe ich mir anfangs auch Sorgen gemacht.
Ich weiß bis heute nicht, ob das "Ich liebe dich nicht mehr" eine Auswirkung der Depression ist oder ob er depressiv geworden ist, weil er kichern und das ganze damit verbundene Leben nicht mehr will.
Er redet auch so gut wie nicht mit mir.

In Deiner Situation würde ich das Gespräch mit den behandelnden Ärzten/Psychotherapeuten in der Klinik Deines Mannes suchen. Die können vielleicht einschätzen, ob Dein Mann aufgrund seiner Erkrankung einen Realitätsverlust erlitten hat und ihn ggf. dazu bewegen, seine Kontokarte erstmal abzugeben oder eine andere Lösung zu finden.

Alles Gute! Lg Pondus
In Deiner Situation wü

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von Pondus2003 am 16.07.2011, 15:14 Uhr

Weil er mich und das damit verbundene Leben, sorry

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von fünfsternchen am 16.07.2011, 17:12 Uhr

Hallo

danke für eure Antworten.
Genau so wie du Pondus 2003 es schreibst ist es.
Er hat mir schon so viele Dinge an den Kopf geschmissen und ich weiß nie ob er es wirklich so meint. Denn irgendwann kommt doch wieder ein Entschuldigung aber ändern tut oder kann er nichts.
Manchmal wünsch ich mir er würde einfach gehn - aber da hängt halt so viel dran und die Kinder lieben ihn.
Doch meine emotionale Grenze ist langsam einfach erreicht.
L.G.

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von Seansmama am 16.07.2011, 21:11 Uhr

In den Kliniken gibt es doch Sozialarbeiterinnen, die sich mit allerlei auskennen, frag doch da mal auf Station oder im Sekretariat und lass Dich dort beraten, die kennen sich ganz gut mit solchen Fragen aus.
Ich hatte nach meiner 2. Geburt eine Depri bekommen, waren wohl die Hormone, hat allerdings 3 Jahre gedauert, bis sie weg waren. Ich kann Dir aus Erfahrung sagen, dass man wohl einiges anders wahrnimmt mit einer Depri als im Normalzustand, man ist kaum belastbar oder tickt schneller aus, im Grunde liegen die Nerven blank. Also wenn Du vor hast, Dich zu trennen, dann tue es in einer Phase, in der es ihm besser geht, wobei Du ihn damit auch wieder in eine neue Episode schicken kannst. Das ist ganz schwer, aber loswerden wird er die Depri wohl nicht mehr.

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von Strudelteigteilchen am 16.07.2011, 21:48 Uhr

Zitat:
"...aber loswerden wird er die Depri wohl nicht mehr."

Das stimmt nicht. Ich hatte wirklich schlimme Depressionen, mit Klinik und allem Zipp und Zapp, lebe aber seit inzwischen zwei Jahren komplett beschwerdefrei und "normal" - ich danke meinen Therapeuten und den Medikamenten (die inzwischen sogar ausgeschlichen sind).

Ja, so eine Deperession verändert einen und ich bin wohl nicht mehr die Person, die ich davor war. Aber depressiv bin ich nicht mehr.

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Re: Brauche einen guten Rat

Antwort von fünfsternchen am 16.07.2011, 22:12 Uhr

Danke für eure Antworten.
wisst ihr eine Trennung bedeutet für mich nicht gleich Scheidung.
Wie ich schon oben geschrieben habe ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben das er doch wieder gesund wird.
Doch gerade denke ich das eine Trennung auf Zeit (klar ist der Ausgang ungewiss) für uns beide wahrscheinlich das Beste ist.
Denn hier zu Hause mit 5 Kindern zwischen 11 und 2 Jahren ist er völlig überfordert und kann doch gar nicht gesund werden. Der Sprung von Klinik ins normale Chaos ist doch gar nicht möglich. Andererseits werde ich ihn natürlich nicht einfach vor die Tür setzen - doch das kann nicht Jahrelang so weitergehn.

Aber es macht Mut zu hören das ihr von Depressionen gesund geworden seid, genau das wünsch ich auch meinem Mann.
L.G.

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