von Roxylady am 16.04.2012, 13:01 Uhr |
Auch mal was beitragen will
Hallo
ioch will hier auch mal schreiben.
Mein Mann arbeitet 6 tage die Woche bzw. alle 2 Wochen sogar durch,
sprich er hat 2 Tage im Monat frei (wenn keine Feiertage sind) und das
nur nachts. Sprich er kommt gegen 7Uhr morgens, ich verlasse mit unserer
Tochter 7:15 Uhr das Haus. Gegen 17 Uhr kommen wir wieder, dann steht er auf, Abendbrot essen, Tochter ins Bett bringen, TV gucken und um
21:30 Uhr fährt er wieder zur Arbeit. Unter der Woche stört es mich nicht,
aber am WE durchaus, da er kaum Zeit mit unserer Tochter (4J) verbringt,
da er ja schlafen muss (an den Samstage muss er sogar schon um
halb acht los).. Wenn ich ihn bitte, dass er mal am WE früher aufstehen soll meckert er rum, die Tage von SA auf SO die er frei hat, schläft er vor
da er ja Sonntag wieder los muss... Also keine gemeinsamen Aktivitäten
Unsere Tochter weint öfters abends schon weil Papa arbeiten geht und sagt sie vermisst ihn.... Ich frage mich nach dem Sinn... Sicherlich das Geld ist toll, gebrauchen können wir das auch. Aber ist es das wert?
Roxy
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von Strudelteigteilchen am 16.04.2012, 13:07 Uhr
Was ist denn die Alternative? Hartz4? Ein anderer - schlechter bezahlter - Job? Gäbe es den? Würde der Deinem Mann mehr/weniger/genausoviel Spaß machen? Er verdient weniger und Du mehr? Ihr tauscht die Rollen?
Was etwas wert ist kann man ja nur wirklich beurteilen, wenn man weiß, was die andere(n) Option(en) ist/sind. Dann kann man sagen - so als Beispiel: "Der Mehrverdienst von 200 Euro und der marginal interessantere Job sind es nicht wert!" oder eben "Der Mehrverdienst von 2.000 Euro und der supertolle Traumjob sind es auf jeden Fall wert!"
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von suchepotentenmannfürsleben am 16.04.2012, 13:23 Uhr
Wow, Hut ab vor dem was dein Mann da leistet!!! Wirklich!
Alle Achtung!
Hast du schon mal NACHTS gearbeitet? Regelmäßig?
Ich habe das auch schon mal machen müssen und glaube mir, das ist sehr sehr anstrengend. Unvorstellbar (für mich), dass dein Mann IMMER nur nachts arbeitet!
Wenn ihr das Geld dringend braucht oder es keinen anderen Job gibt, wird euch keine Wahl bleiben.
Aber wenn es eine Wahl gibt, würde ich lieber auf etwas Geld verzichten und mehr Zeit bzw. bessere (gesündere!) Arbeitszeiten haben.
Was sagt dein Mann denn?
Findet er die Arbeitszeiten denn gut? - Ich kann gar nicht glauben, dass man so und in dem Umfang freiwillig arbeiten mag. *grübel*
LG
S
meiner auch
Antwort von veralynn am 16.04.2012, 13:38 Uhr
hi
meiner arbeitet auch 6 tage die woche, 11 monate im jahr ohne urlaub durch. seine arbeitszeiten sind von 14.00 uhr bis 23.00 uhr. anfangs hat es mich sehr gestört, dass er abends nie da ist für die kids. aber die kids haben sich längst gewöhnt und ich mich mittlerweile auch. was gibts als alternative? mein mann ist der brotverdiener und er hat spass an der arbeit. ich bin die letzte, die nun auf ihm rum reitet, er soll schauen, dass er einen anderen job bzw. andere arbeitszeiten bekommt. ich mag ihm nicht die ohren voll jammern, denn schliesslich ist er unser ernährer und reisst sich ein bein aus für uns.
man kann nicht alles haben. wir können uns gut was leisten.
v.
Re: Das Problem ist ja nicht nur die wenige Zeit fürs Kind, sondern...
Antwort von Mijou am 16.04.2012, 14:46 Uhr
Hallo,
das Arbeitsverhalten Deines Mannes ist ja nicht nur für Euer Kind traurig, das praktisch von Dir allein erzogen wird. Sondern die ganze Familie leidet darunter, auch Du - und last but not least er selbst. Denn auf Dauer ist das natürlich viel zu wenig Zeit, auch mal zu regenerieren. Und das rächt sich IMMER. Auch wenn er jetzt noch jung ist, geht das nicht lange gut. Wir haben mehrere Männer im Bekanntenkreis, die das anfangs gut weggesteckt haben, aber zahlreiche Krankheiten entwickelten, sobald sie Ende 30 waren. Und zwar alles Sachen, die nicht mehr weggingen.
Es ist letztlich aber auch ein Thema der Reife und der grundsätzlichen Entwicklung der Persönlichkeit: Wenn Dein Mann nur für seine Arbeit lebt, hat er noch nicht wirklich verstanden, was im Leben wichtig ist. Nämlich nicht nur das Geld, sondern vor allem wirklich gelebte Zeit - Zeit, für seine Lieben und auch für seine eigene Entwicklung.
Ich finde, bei Euch läuft momentan etwas in eine ungute Richtung. Wenn Du irgendeinen Einfluss auf ihn hast, sprich doch mal mit ihm darüber, wie ihr auch mit weniger Geld, dafür aber mehr Zeit zufrieden leben könntest. Ob Ihr wirklich all die Dinge braucht, die er mit seiner Schufterei ermöglicht, oder ob Ihr vielleicht auf etwas (oder auch auf einen Plan) verzichten könnt.
Manchmal arbeiten vor allem solche Männer zu viel, deren Väter sehr anspruchsvoll sind und sie viel kritisieren, das ist auch bei einem Bekannten von uns der Fall. Er schuftet nicht nur für die Familie, sondern auch, um seinen Eltern zu zeigen, wie tüchtig er ist. Auch solche Mechanismen muss man - wenn vorhanden - durchschauen, um sich von selbstzerstörerischen Verhaltensweisen lösen zu können. Vielleicht hilfst Du Deinem Mann ein bissel dabei?
LG
Re: Das Problem ist ja nicht nur die wenige Zeit fürs Kind, sondern...
Antwort von Nikas am 16.04.2012, 16:38 Uhr
Mijou, Du schüttest das Kind mit dem Bade aus. Man kanns und sollte es auch anders rum sehen: Dass das Dasein per se erst einmal Arbeit und Leben ist und man sich von dort aus "entwickeln" kann/muss. Nicht jeder muss ja Diogenes in der Tonne spielen mögen/sollen. Wer aber eine negative Einstellung zur Arbeit hat (die Du hier eindeutig und ungut auch noch zusätzlich suggerierst), der verkrampft in jedem Job prompt.
Im AP ist ja sowieso nicht das Prinzip an sich in Frage gestellt, nur das Ausmaß.
Für die Arbeit zu leben ist nicht das schlechteste. das hat primär auch nichts mit Geld zu tun. Es gibt viele Bereiche, in denen man froh sein kann, dass es solche Menschen gibt.
Auch Du, M., profitierst davon, dass nachts die Zeitung ausgefahren wird, die Du morgens liest, und dass Du frische Brötchen um 7 im Laden hast. oder dass Du einen Arzt hast, der in seinem Beruf aufgeht und Dir hilft.
Mijou ich finde Deinen Beitrag sehr gut und treffend!
Antwort von 3_wilde_Räuber am 16.04.2012, 17:13 Uhr
Ich habe 12 Jahre versucht mich mit einem Dauerarbeitenden, dauergestressten und geistig abwesenden Mann zu arrangieren.
Wozu soll das Geld da gut sein, wenn partnerschaftlich, zwischenmenschlich, familiär alles abstirbt???
Ich verstehe Kommentare wie "Alternative Hartz4" nicht. Das ist schwarz-weiß-denken.
Mijou hat es klar geschrieben: im Grunde tun sich diese Väter gar keinen Gefallen. Sie brechen ende 30 zusammen und haben die Familie verloren....
Meine Kinder werden OHNE Vater - ohne jede Bindung zu ihm groß.
Das ist bitter und nicht mit Geld aufzuwiegen!!!!
Ich würde verdammt viel dafür geben, wenn der Vater ein gemeinsames Leben gewollt hätte, ohne mit der Wimper zu zucken mit weniger Geld, aber mit echter,, gemeinsamer Zeit.
Aber er lebt für seine Arbeit - und er versorgt niemanden, rettet niemanden,- schon gar nicht des Nachts.... ist nicht Barrack Obama und schon gar nicht Mutter Theresa....
Er fliegt zu Investorenparties, träumt von einem großen IT Konzern, pflegt und hätschelt seinen BMW X5 und braucht den Vielfliegerstatus wie andere Menschen die Luft zum atmen.
Seine Apple-Produke bingen, blinken und klingeln den halben Tag.
Alles ist wichtig - und am Wochenende ist er genervt, übermüdet und verständnislos den Kindern gegenüber.
Wenn hier gefragt wird, wo das hinführt!? Dann sage ich ganz ehrlich:
Zu dem Punkt an dem Frau sich fragt, ob sie für ein paar Shoppingtouren Einsamkeit, Gleichgültigkeit und menschlichen Verfall ertragen kann.
Kinder die mit spätestens 10 Jahren über ihren Vater verächtlich sagen: der interessiert sich eh nicht für mich...
Und viele viele sinnentleerte, einsame Abende für uns Frauen.
Ich kenne Frauen, die deshalb Au Pairs engagiert haben - ich kenne Frauen die deshalb Affären angefangen haben und ich kenne Frauen, die sich deshalb haben scheiden lassen..
ich wohne in einer Haburger Region, in der dieses Familienmodell weit verbreitet ist - bis es zusammenbricht....
Geld für die Familie ist eine Sache - wenn das Gefühl aufkommt, daß Arbeit der Lebensinhalt ist und nur noch Flucht vor der Familie, dann geht es nicht mehr um das "nötige" Geld - sondern um bindungsunfähige Männer.
Mann kann sehr wohl Beruf und Familie vereinen und passend gestalten!
Und wer mir jetzt etwas von notwendiger Arbeit oder Hartz 4 erzählen will:
Ich habe 12Jahre versucht mich damit irgendwie zu arrangieren. -ziehe 5 Kinder alleine groß und habe lange lange versucht den Herrn Vater in der kargen Anwesenheitszeit zu integrieren.
Aber Herr arbeitsamer Vater sitzt in seiner Freizeit auf dem Klo, starrt stundenlang sein Iphone an, surft durchs Internet, muß bei Facebook noch schnell was posten, ist gesundheitlich ganz unten/nicht belastbar, kann sich - zumindest in der Familienzeit - kaum bewegen/ einbringe. Muß lange ausschlafen und erwartet absolute Flexibilität und rigorosen Respekt für seine Arbeit...
Er hat inzwischen geistig immer auffälligere Aussetzer, hat eine völlig verdorbene Verdauung und sieht immer mehr Menschen als "Feinde" an
Psychisch kann das Modell nicht wirklich gesund sein - ich poste hier gerne mal ein Bild von seinem Verfall....
Wo das endet?
in einer Katastrophe?
- eine die ich gerne aufgehlten hätte, weil ich ich voll und ganz für diesen Mann entschieden hatte!
Denn es ist nicht nur bitter alleine zu sein oder die Kinder leiden zu sehen - es ist auch entsetzlich, dem Menschen, den man lieben wollte, zuzusehen, wie er sich in einen Wahn steigert.
Und wofür das alles? - für Geld das verpufft, verdunstet, niemandem wirklich nutzt.
Jeder der weiß wie wertvoll menschliche Liebe, Menschlichkeit, Familienleben, Zusammenhalt ist, der lobt keinen Workaholic mehr!
Und wer jetzt meint die Alternative DAZU sei Hartz 4, der spare sich die Tastaturanschläge.
Denn reif, verantwortungsbewußt oder gar fair ist ein Workaholicverhalten NICHT
Ich sage nur: 12 Jahre....
abgestellt in Deutschlands Norden und der Herr hockt in London, Stuttgart, Köln, Düsseldorf, Konstanz...
Er hat seine Kinder emotional von sich fern gehalten und steht in Kürze alleine da.
Kann man mit Geld auch Glück und Zukunft kaufen?????
Gruß
Svenja
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von shinead am 16.04.2012, 17:33 Uhr
Ganz ehrlich:
Für mich wäre das nichts!
Blöde Frage: ist das überhaupt legal? 6 Tage die Woche ist ja ok, aber alle zwei Wochen DURCH arbeiten? Ohne Ruhetag?
Wieviele Stunden sind das denn? Weg von zuhause ist er ja 10,5 Stunden. Wieviel Zeit ist davon tatsächlich Arbeitszeit?
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von anbin39 am 16.04.2012, 17:37 Uhr
Weiss er dass seine Tochter weint. Dass sie ihn vermisst. Wie reagiert er auf diese Tatsachen.
3wilde räuber
Antwort von kravallie am 16.04.2012, 17:59 Uhr
ist dein fall nicht weniger schwarz-weiß als der vergleich mit hartz4?
dein mann scheint nicht ganz gesund zu sein oder seine 6 mitbewohner interessieren in schlicht und ergreifend nicht.
auch ein mann wird nicht mit zeugung automatisch zum guten vater und ehemann, auch nicht zwingend wenn er 5x befruchtet hat.
auch in diesem fall gilt: macher und machenlasser.
abgestellt in norddeutschland ist der, der sich dort abstellen hat lassen.
die verdorbene verdauung kann/darf dann aber auch nicht mehr dein problem sein....was ist das eigentlich?
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von Roxylady am 16.04.2012, 19:07 Uhr
Hi
Ja er bringt sie abends mit ins Bett und da reagiert unsere Tochter
Dann meistens so...
Zur Zeit sind wir auf das Geld angewiesen so dass es auch nicht anders
Geht - leider...
nur Roxylady ist auch
Antwort von babyproject am 16.04.2012, 19:58 Uhr
Vollzeit berufstätig, also ich kann das schon verstehen, daß das sehr belastend ist, ich hatte das zwar nie bei nem Partner, aber ich war selber schon an dem Punkt, wo mich die viele Arbeit und die Tatsache, meine Kinder kaum noch zu Augen zu kriegen total fertig gemacht hat, aber es ist die Frage und die stell ich mir auch: wird Dein Mann kürzer treten, wenn die Finanzen besser sind? Oder ist er auch schon im dem Strudel, daß er gar nicht mehr anders kann....?
Re: Auch mal was beitragen will
Antwort von RR am 16.04.2012, 20:09 Uhr
Hallo
gibt es denn wirklich keine Alternative dazu? So wie du schreibst bist du doch selbst auch VZ-Berufstätig, da muss doch ein 2. "Dauerjob" vom Geld her nicht zwingend sein oder?
Mein Mann (u. ich) arbeiten auch viel (sind selbstständig), aber unser Sohn (8) empfindet das nicht so schlimm, da wir beim Betrieb wohnen u er somit auch während unserer Arbeitszeit bei uns ist. Und den Sonntag (o. Feiertage) verbringen wir zu 99,9 % alle zusammen. Wenn es irgendwie geht auch zumindest 1 Samstag-Nachmittag im Monat......
So wie es bei euch ist würde ich es auf Dauer nicht wollen, auch euere Partnerschaft muss doch darunter leider ODER?
viele Grüße
Re: Mijou ich finde Deinen Beitrag sehr gut und treffend!
Antwort von carla72 am 17.04.2012, 10:55 Uhr
Svenja, von der Sorte Deines Mannes kenne ich ziemlich viele - beruflich. Ich glaube, man muss ich da entscheiden, ob man so leben kann - ich könnte mit der Abwesenheit leben, ich bin gerne ohne Mann/Vater und habe keinen einzigen langweiligen Abend, mit komplettem Desinteresse nicht - oder ob man so einfach nicht glücklich werden kann, dann muss man es beenden. Aber nur passiv zu leiden, das hilft niemandem. Lass Dich nicht abstellen, dazu kann Dich doch niemand zwingen.
LG, carla
Re: Tja...
Antwort von Bonniebee am 17.04.2012, 17:41 Uhr
...wenn es "nicht anders geht" - worüber beschwerst Du Dich dann? Es geht IMMER anders. Denn was wäre, wenn Dein Männe krank würde und mal einige Monate nicht arbeiten könnte, sondern vom üblichen Tagessatz der KV leben müsste? Würdet Ihr dann verhungern...?
"Es geht nicht anders" ist die normale Ausrede, wenn man nichts verändern WILL, weil man auf irgendwelche Annehmlichkeiten nicht verzichten mag. Oder weil man sich (z. B. mit einem Haus oder Auto) finanziell überhoben hat. Das ist alles okay - nur darf man sich dann auch nicht beklagen, gell.