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Geschrieben von MartaHH am 17.03.2007, 22:43 Uhr

hm... was ist denn passiert..?

Huhu, AUFWACHEN!
Nein, keine Panik, war ein kleines Späßchen! Ich wollte Euch nur kurz erschrecken - zwischen Wecken am Morgen wenn der Hahn kräht und ins Bett schicken wenn die Tagesschau den Wetterbericht bringt, mal einen Zwischenruf starten...sozusagen: Omas scheuchen!
LG von Mama Marta

 
5 Antworten:

Marta Marta, mir graust vor dir ...........*ggg*

Antwort von Oma am 17.03.2007, 23:56 Uhr

Ne, nicht weil du arme Omas scheuchst, sondern weil ich gerade im Forum Aktuell gelesen habe, dass du als Teenie auch mal einer Fast-Entführung entgangen bist. Ist mir mit ca. 14 auch passiert, es waren 3 fremde junge Männer, die mich am hellichten Tag ins Auto zerren wollten. Ich habe gekämpft wie eine Furie und um Hilfe geschrieen. Und der Hit war: Auf der anderen Straßenseite kam ein Paar in den besten Jahren angeschlendert, die ihre Schritte nicht um einen Deut beschleunigt haben geschweige denn geholfen hätten. Sie haben nur ganz interessiert herübergeschaut *grrrrrrrr*.

Die Kerle haben irgendwann aufgegeben, und ich habe aufgrund dieses Erlebnisses eine ziemliche Zivilcourage entwickelt. Das Schöne ist, dass ich das anscheinend meinem Sohn mit auf den Weg geben konnte. Er wurde z.B. mal beim Tanken von zwei jungen Männern angesprochen, die ihm eine "vom LKW gefallene" teure Stereoanlage günstig verscherbeln wollten. Er sagte: "Tut mir leid, da seid ihr an den Falschen geraten" und wollte ergänzen: "ich bin nämlich nur ein armer Student". Einer der beiden Männer unterbrach ihn da allerdings: "Ach, du Scheixxe, ausgerechnet ein Bulle in Zivil!"
Darauf mein Sohn: "Tja, dann darf ich wohl mal um die Personalausweise bitten. Folgen Sie mir bitte in den Kassenraum." Dort hat er dann in aller Seelenruhe die Polizei angerufen*ggg*.
Es ist ja vielen Leuten gar nicht bekannt, dass wir alle jemanden vorübergehend festnehmen dürfen, um eine Straftat zu vereiteln.

Oder er löschte eine brennende Teelfonzelle.

Mit ca. 12 ist er 1 Woche lang um 90 Min. früher aufgestanden als er mußte, weil er zuerst mit dem Bus ins Nachbardorf gefahren ist, um von dort aus mit einer Schulkollegin (noch nicht mal Schulfreundin!) zusammen mit dem Bus zur Schule zu fahren, weil sie mehrfach von einem Mann im Bus belästigt worden war.
(Ich habe mich gefragt: Wo waren da die Eltern???)

Und letztens hat er einen jungen Mann, der mit einem dieser unsäglichen, im normalen Straßenverkehr verbotenen Pocket bikes im Park ganz dicht an meinem Enkelsohn vorbeifuhr, in voller Fahrt vom Bike geholt, als dieser zurückkam und auch da die Polizei gerufen hat.

Er ist mein Held *ggg*.

Ups, nun bin ich wieder abgeschweift, wie immer. Eigentlich wollte ich doch nur daran erinnern, dass wir schon einige Gemeinsamkeiten hatten.

Schön, dass du reingeschaut hast....

Liebe Grüße
Marion

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Re: Marta Marta, mir graust vor dir ...........*ggg*

Antwort von MartaHH am 18.03.2007, 0:23 Uhr

Huhu meine Liebe,
entweder eine weitere Gemeinsamkeit, oder aber (und das wäre die schlechtere Möglichkeit) es war schon seit Jahrzehnten nicht sicher für Kinder. Ich tendiere zu Letzterem, weil ich so ein paar Erlebnisse als Kind/Jugendliche hatte. Immer knapp vorbeigeschrammt... heute stünde es vielleicht in der Zeitung, wenn ein Kind sich den Eltern anvertraut, diese dann z. B. eine Zeitung informieren. Im Nu ist es überregional verbreitet, und es kommt einem so vor, als würden sich die Fälle von Kindesmißbrauch bzw. versuchtem Kindesmißbrauch häufen.
Wenn ich so an ein paar Dinger aus unseren Kleingartenanlagen denke... weia. Es wurde viel totgeschwiegen, so viel ist mal sicher! Man munkelte, man munkelte dies und das... es war immerhin noch nicht viele Jahre her, dass über gewisse Dinge ganz geschwiegen werden musste. Das hatte doch unsere Eltern und Großeltern ganz entscheidend geprägt, bloß nichts sagen!
Da gibt es JETZT erst so ein paar ernstzunehmende Untersuchungen darüber, wie sich die 12 Jahre 1000jähriges Reich auf die Psyche der damaligen Kinder und somit auch auf deren Nachkommen ausgewirkt haben. Es wirkt noch immer. Aber das ist ein weites Feld -:)
LG,
M.
Wie war dein Tag mit den Enkeln?? Hoffentlich so schön, wie du es dir erhofft hast!

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Re: Marta Marta, mir graust vor dir ...........*ggg*

Antwort von Oma am 18.03.2007, 0:55 Uhr

Oh, der Tag mit den Zwergen war soooo schön! Ich habe so viel mit ihnen gelacht, dass ich jetzt Halsschmerzen und Kopfschmerzen habe *ggg*. Und wir konnten endlich mal wieder zusammen kochen, das klappt ja in der Woche nicht mehr, da hab ich das Essen schon vorbereitet bzw. fertig, wenn ich sie aus dem Kindergarten hole. Wir haben ja dann noch 25 Min. zu fahren, bis wir bei mir zuhause sind.

Als ich dein Posting gerade gelesen habe, fiel mir auch wieder etwas ein, woran ich lange nicht mehr gedacht habe (die Fast-Entführung habe ich erst letzte Woche jemandem erzählt).

Ich habe mein ganzes Leben in diesem Dorf verbracht. Und früher gab es einen geistig Behinderten im Dorf, von dem alle, auch wir Kinder wußten, dass er versuchte, Kinder mitzunehmen. Ich bin mit einer Freundin selbst mal von ihm in eine Ecke gedrängt worden, konnte ihn aber an die Seite schubsen, als er mit ausgebreiteten Armen vor uns in die Hocke ging, und mit meiner Freundin wegrennen. Wobei die Freundin gar nicht wußte, dass wir in Gefahr gewesen sind.

Ob wirklich mal etwas Ernsthaftes passiert ist, weiß ich nicht. Aber bei deinem Beitrag ist mir dieser Mann sofort wieder eingefallen, und ich habe mich gefragt, warum hat eigentlich niemand verhindert, dass er den ganzen Tag durchs Dorf strolchte und Kinder anquatschte? Er hatte es auch noch relativ leicht dadurch, dass sein Vater Pferde auf einer Dorfwiese hatte. Und wirklich das ganze Dorf wußte Bescheid!

Vielleicht war er harmlos, aber wer kann das wirklich beurteilen, nachdem schon so viele Triebtäter als durch Therapie geheilt entlassen wurden und dann doch wieder rückfällig geworden sind.

Anderes Beispiel: Ich habe eine Riesenfamilie, meine Mutter ist die Jüngste von 18 Kindern.
Vor wenigen Jahren habe ich erfahren, dass eine meiner Cousinen von einem Onkel als Kind mißbraucht wurde.

Wie ich rausgekriegt habe, haben die älteren Tanten und Onkel anscheinend alle davon gewußt, aber den Mantel des Schweigens darüber gedeckt. Ich habe mich wahnsinnig darüber aufgeregt, warum denn die eigenen Eltern meiner Cousine nichts unternommen haben gegen den Bruder des Vaters. Das arme Mädchen hat ja noch viele Jahre lang Familienfeiern ertragen müssen.

Was ich herausbekam als Grund dafür, warum die Eltern nichts unternahmen, war dann der Brüller: Der Vater selbst war auch schon wegen Verführung Minderjähriger vorbestraft!!! Und wer im Glashaus sitzt.... Boahhh...

Meine Cousine ist ein einsamer, unglücklicher Mensch geworden, hat lange Zeit getrunken. Ich denke, es muss sie doch auch besonders belastet haben, dass ihre eigenen Eltern nicht hinter ihr gestanden haben. Und dann wollte ich mit ihr reden und erzählen, was ich herausgefunden habe. Damit sie versteht, in welcher Zwickmühle ihre Eltern, die übrigens beide längst tot sind, steckten.

Es war meine Freundin, die mich davon abgebracht hat. Ich glaube aber, dass ich mich bis ans Ende meiner Tage frage, ob ich das Recht habe, ihr das zu verheimlichen.

Siehst du, ich hätte auch niemals geglaubt, dass es sowas in unserer Familie gab. Und dann gleich zweimal. Und eine ganze riesengroße Familie stellt sich gegen ein verängstigtes Kind!!! Ich könnte kot...!

Übrigens habe ich das Gefühl, dass sich die Meldungen über getötete und mißbrauchte und gequälte Kinder in den letzten Jahren häufen. Hat es das wirklich schon immer in dem Ausmaß gegeben? Waren wir immer schon so verroht? Mir macht es Angst.....

Schwere Kost, und all diese furchtbaren Geschichten gehen mir so viel näher, als gut für mich ist.

Übrigens: Als mein Sohn im Alter deiner Tochter war, habe ich ihm schon erzählt, dass es Menschen gibt, die Kinder fangen, quälen und manchmal auch töten. In kindgerechten Worten.

Alles Liebe
Marion

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Re: Marta Marta, mir graust vor dir ...........*ggg*

Antwort von MartaHH am 18.03.2007, 1:16 Uhr

jetzt graust mir aber vor dir...
Deine Erzählung von dem Behinderten. Genau das gab es bei uns - ein damals wohl etwa 30-jähriger behinderter Mann, geistig auf dem Stand eines vielleicht 14, 15jährigen?, also irgendwie in der Pubertät. Lebte bei seiner Mutter. Und immer auf der Suche nach einem von uns Mädchen. Ich erinnere noch, wie ich auf dem Deich vor ihm auf Rollschuhen weggelaufen bin. Und ich erinnere mich, wie er vor uns in die Hocke ging. Kein Scherz - es ist ein wiederkehrendes Bild aus jahrelangen Träumen. Aber ich weiß auch, dass ein Mädchen aus dem Ort dann plötzlich "dick" wurde - die war vielleicht 12... alles wurde hinter vorgehaltener Hand verbreitet. Mir war nicht klar, was dieser Bauch bedeutet.

Liebe Marion, die Tötungsdelikte z. B. haben abgenommen. Sie rücken in unser Blickfeld, weil sie überregional verbreitet werden. Jedoch die Mißbrauchsfälle, zumal die in den Familien und engsten Umfeldern der Kinder, die haben zugenommen. Und die Dunkelziffern waren immer schon hoch - aber heute wird es thematisiert. Und die Angst vor Fremden, die ist heute nicht mehr so berechtigt wie früher, wenn du die reinen Zahlen zugrunde legst. Das läßt sich, auch ohne Statistiken zu fälschen, beweisen. Aber überprüfe mal, wieviele Kinder in D. pro Jahr durch die Hand der eigenen Eltern ums Leben kommen.
Es geht uns nahe, und auch mir geht es zu sehr an die Substanz. Aber ich habe ja nun mal Verantwortung für ein Kind, deswegen bemühe ich mich meine Scheuklappen abzulegen.
Deine Familiensitation mag ich kaum ein zweites Mal lesen. Wie sehr muss deine Cousine einen Menschen brauchen, der zu ihr sagt, ja, es ist wahr. So, wie du es als erlebt erinnerst, ist es gewesen.
Ich glaube, ich höre hier mal fürs erste auf. Ich wünsche uns, dass der Sonntag ein angenehmer Tag wird, hier wie da!
LG,
M.

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mensch, was erlebt ihr denn alles?

Antwort von psb am 18.03.2007, 8:59 Uhr

im privaten hatte ich noch nie mit missbrauchsfällen zu tun. ich hab nach der schule ein jahr lang in einem kindergarten gearbeitet, wo bei einem geschwisterpaar ein verdacht unter den erzieherinnen war - die NICHT reagiert haben. ich war ja das junge, ahnungslose küken und hab mich mal mit der leiterin drüber unterhalten. sie meinte, dass man solche dinge wohl überlegen muss. einerseits ist die situation, WENN ein missbrauch vorliegt, schlimm, andererseits, wenn nicht und man zeigt das an, kann man die familie zerstören. heute weiß ich es besser, die anzeichen waren hinreichend deutlich und ich verstehe nicht, wie die erzieherinnen so verantwortungslos sein konnten.
durch meine arbeit hatte ich auch mit missbrauchsopfern zu tun - entweder weil es jugendliche waren, die ich während eines projektes in einem chat beraten habe, jugendliche, die von zu hause weggelaufen waren (wegen dem missbrauch) oder eben zuletzt psychisch kranke (viele veraltensstörungen sind auf missbrauch zurückzuführen). aber im privaten war nie was, ich bin ein bisschen fassungslos, dass ihr soo viel zu erzählen habt. andererseits, wenn ich mal so drüber nachdenke, dann ist es mir im sozialpsychiatrischen dienst schon aufgefallen, dass missbrauch in den betroffenen familien oft KEIN einzelfall war. ganz schön schlimm, als ob einmal nicht schon zu viel wäre!

einmal sollte ich nen klienten übernehmen, dem die frau in der scheidung vorwarf, dass er was mit den kindern gemacht hätte. hatte schon einen kloß im magen, das erste gespräch fand mit einer kollegin zusammen statt und was der typ von sich gegeben hat - da waren wir beide froh, dass wir das gespräch zu zweit gemacht haben. ich hab den abgelehnt und die kollegin auch - musste sich unser männlicher kollege drum kümmern. mir läufts immernoch kalt den rücken runter, wenn ich an das gespräch denke. der hat nicht von sexuellen dingen gesprochen, ob er DAS wirklich gemacht hat, weiß ich nciht sicher, aber ich kann es mir vorstellen. ich hab mich viel mit dem thema beschäftigt, aber mit dem kerl hätt ich nicht allein in einem raum sein wollen!

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