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Geschrieben von fusel am 02.03.2006, 12:17 Uhr

@veralynn

Hi,

Wie Dr. Post vor 20 Jahren war weiß ich nicht. Ich erinnere mich nur dunkel das ich mich damals als ich noch regelmäßig dort las, hie und da gewundert habe.
Das Argument das die Mutter arbeiten geht weil die Familie weiterhin ein Luxusleben führen will kommt auch immer wieder.
Und ich habe es ehrlich gesagt schon vorrausgesehen.
Solange es keine statistischen Zahlen darüber gibt kann ich nichts dazu sagen. In meinen Bekanntenkreis bleiben 50% der Mütter zuhause, die anderen können es sich nicht leisten. Es ist auch einfach zu sagen: verzichtet eben auf den Urlaub. Aber Familien die bspw. in guten Zeiten ein Haus gekauft haben, werden schwer die Ratenzahlungen einstellen können ohne vor einen Schuldenberg zu stehen. Das die Lebenshaltungskosten gerade die Familien niederdrücken ist wohl auch kein Geheimnis. Es ist auch kein Geheinmis das die Löhne der Hauptverdiener real sinken, wenn man mal von der klassischen Rollenverteilung ausgeht. Mir fallen spontan Facharbeiter in produzierenden Industrien ein, die Zahlen der Familienväter die weniger Geld nachhause bringen dürfte also in die Zehntausende gehen. Mal sehen was der öffentliche Dienst aushandeln wird...

Ansonsten habe ich nie in Zweifel gestellt, das ein Junge eine männliche Bezugsperson braucht. Mein Sohn hat Opa und Onkel, der Vater wohnt zu weit weg. Die meisten alleinerziehende Mütter sind sich dieses Problems allerdings bewußt.

LG

fusel

 
3 Antworten:

@veralyn u. fusel

Antwort von mama julien am 02.03.2006, 13:46 Uhr

Hallo ihr beiden,

wirklich interessant eure beiden Einstellungen! Ich habe mich mal hier durchgelesen, um mal zu sehen, um was es eigentlich geht! Und habe beschlossen auch mal meinen Senf dazu zu geben.
Also ich bin auch der Meinung, dass grad ein Junge eine männliche Bezugsperson braucht. Denn sie suchen sich sowieso eine, wenn es nicht der Vater ist, weil keiner da ist oder sonstwas, dann ist es eben ein Onkel oder der Opa. Meistens ist es jedoch so, dass es dann irgend ein älterer Freund ist, den er bewundert und da wird es schwierig, denn hier hat man als Mutter keinen Einfluß mehr drauf. Das Kind ist also dem Einfluss dieses Freundes total "ausgeliefert". Die Jungs verrennen sich dann so in diese "Männer-Figur", dass die Mutter schon gegen eine Mauer läuft, sobald sie ansetzt etwas gegen diesen Freund zu sagen!
In dem Fall von Silly liegt der fall jedoch noch etwas anders.
Klar braucht der Kleine eine männliche Vorbildsfigur aber es ist auch nicht schädlich, wenn er den ganzen Tag bei Mama ist. Also ich denke, dass sind zwei voneinander unabhängige Themen. Es wird erst schwierig,wenn die Mutter es nicht mehr erträgt und das an dem Kleinen auslässt. Also wenn ich gereizt bin, weil ich in Stress gerate, dann werde ich das am Kind auslassen und das Kind reagiert natürlich dementsprechend.....Da ist aber jeder Mensch anders. Ich bin jemand, der auch mal abschalten muss. Dann brauche ich einen kinderfreien Nachmittag aber es gibt Frauen, die leben für die Kindererziehung und die leiden viel mehr, wenn das Kind mal zwei Stunden weg ist. Ob diese Kinder später eine bessere oder schlechtere Bindung zu ihrer Mutter haben, weiß ich nicht. Aber wenn man ein schlechtes Klima hat, dann wird das garantiert die Beziehung belasten.

Dann wollte ich noch etwas zu dem im- Bett-der-Eltern-schlafen-Sache sagen. Also meine beiden Cousinen (15 und 13) schlafen auch ab und zu bei ihrer Mama im Bett. Aber ich denke nicht, dass das etwas mit einem gestörten Verhältnis zu tun hat. Sie sehen ihre Mutter als Freundin und man schläft nun einmal bei einer Freundin. Sie fühlen sich dann geborgen. Und nur weil mein Kind jetzt kein KLeinkind mehr ist, heißt doch nicht, dass mein Kind keine Geborgenheit braucht. Sonst würden wir uns ja später keinen Partner suchen, dann könnten wir ja alle alleine bleiben. Oder haben alle unsere Eltern etwas falsch gemacht?

So, das ist erst mal alles was ich hier so loswerden wollte. Vielleicht neue Denkanstöße für Euch?
Grüße Melanie

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@fusel..

Antwort von veralynn am 03.03.2006, 16:45 Uhr

hi nochmal

also wir verzichten schon seit jahren auf urlaub (unsere hochzeitsreise war der letzte urlaub). leben tun wir in einer 80m2 wohnung, mein mann arbeitet in der hotellerie im kader, da sind die arbeitsbedingungen aber auch die löhne unter aller sau! wir leben übrigens in der schweiz. da sind die lebenshaltungskosten noch höher als bei euch in deutschland. der einzige luxus den wir uns leisten ist das auto. ich gehe noch ins fitnesscenter und in die sauna, habe ein jahresabo. sonst leiste ich mir nichts! habe, glaube ich vor einem jahr das letzte mal was zum anziehen gekauft. arbeiten gehen kann ich nicht, weil wir niemanden für die kinderbetreuung haben, in der schweiz gehen die kids frühestens mit 5 in den kiga, wenn ich tagesmutter und alles bezahlen müsste, und die höhere steuerbelastung dann würde sich das finanziell gar nicht mehr lohnen. ausserdem bekommen wir im august noch ein baby. kindergeld, erziehungsgeld kennen wir nicht! und troztdem sind wir glücklich. unsere tochter hat alles was sie braucht, auch wenn's nicht immer neu ist. dass die löhne immer weiter sinken ist bei uns in der schweiz genau das gleiche! wir haben immer wie mehr "working" poors, dass sind leute, die zwar voll arbeiten, aber trotzdem unter das existensminum fallen und zum sozialamt gehen müssen. das ist, wie schon paarmal erwähnt, ein politisches/wirtschaftliches problem und niemand denkt daran, etwas zu ändern. was das für die zukunft unserer kiddys bedeutet, interessiert niemanden. dabei sind doch die kids unsere zukunft oder etwa nicht?!? naja, ist ja egal. machen kann man nichts, ausser das beste aus der situation. leider empfinden nicht alle gleich, betreffend was das beste ist für die kids! ich bin auch eine idealistin und davon überzeugt, dass weniger mehr sein kann.

veralynn

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@veralyn

Antwort von mama julien am 03.03.2006, 23:49 Uhr

Hi,

auf was willst du eigentlich hinaus? Du bist also der Meinung, dass Frauen nur arbeiten gehen, weil die Familie ein Luxusleben weiterfinanzieren möchte. Das ist, denke ich in vielen, wenn nicht sogar in den meisten Fällen totaler Unsinn. Selbst wenn es so wäre, sollte ein Kind doch nicht heißen, dass ich plötzlich finanziell schlechter darstehe. Aber mal davon abgesehen, finde ich dein Leben ganz schön luxuriös. Du hast ein Abo für die Sauna, Fitnessclub und du hast ein Auto...das wäre für mich schon ziemlich der größte Luxus, den ich mir wünschen würde. Ich gehe halbtags und mein Mann voll arbeiten und trotzdem reicht es weder für die Sauna, noch für den Fitnessclub geschweige denn für ein Auto. Klar kommt man hin aber es strapaziert wirklich die Nerven, wenn wieder eine Mahnung ins Haus flattert. Also ich denke, dass es euch noch ziemlich gut geht und du dich daher garnicht in eine andere Situation hineinversetzen kannst.

Aber davon mal abgesehen würde ich auch arbeiten gehen, wenn es finanziell nicht notwendig wäre. Einfach weil ich mich nur zu hause sitzend, nicht ausgefüllt fühle und das merkt auch irgendwann mein Kind.

Also du siehst, in meinem Fall und wahrscheinlich in Millionen anderer Fälle bist du mit deiner Theorie total auf dem Holzweg!

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