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Geschrieben von sunnydani am 07.09.2022, 12:14 Uhr

Kann-Kind

Ich kann dir vermutlich nicht helfen. Aber ich denke mir, es ist noch wahnsinnig viel Zeit bis dahin. In einem Jahr entwickeln sich Kinder total weiter bzw. verändern sich wieder, da macht es so lange vorher überhaupt keinen Sinn, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.

Ich persönlich wäre zwar eher für einen späteren Schuleintritt, aber es hängt natürlich vieles vom Kind ab.
Mein Großer ist ein Februar-Kind, er kam somit mit 6,5 Jahren in die Schule. Er war immer kognitiv extrem weit voraus, die Schulaufträge im Kiga waren ein Kinderspiel für ihn. Er hat immer schnell begriffen, viel verstanden, war extrem wissbegierig. Aber er hat sich auch im Sozialen schwerer getan. Er hat erst spät angefangen richtig Freundschaften zu knüpfen und überhaupt mit anderen Kindern zu spielen. Er hat lange Angst vor Veränderungen gehabt und hat viel Stabilität und Sicherheit gebraucht.

Er ist auch immer gerne in den Kindergarten gegangen, obwohl er vom Kognitiven locker schon schulreif gewesen wäre. Er ist bzw. war auch damals schon sehr selbstständig. Aber es zählt eben nicht nur das Kognitive, sondern auch das Sozialverhalten zur Schulreife.
Er ist jetzt 8,5 Jahre alt und kommt jetzt in die 3. Klasse. In der 1. Klasse hat es anfangs gedauert, bis er sich gut eingewöhnt hatte. Es gab keine Probleme oder so, aber er hatte doch ein wenig mit der Umstellung zu kämpfen. Er hat die ersten Wochen immer wieder noch gefragt, warum er nicht länger in den Kiga gehen darf, hat gesagt, dass Kiga viel lustiger war, dass er dort viel mehr spielen durfte und nicht immer nur herumsitzen musste.
Obwohl bei uns in der Schule viel Wert auf Bewegung gelegt wird und die Kinder wirklich nicht den ganzen Vormittag nur sitzen müssen, hat er es so empfunden, als ob er nur herumsitzen muss.

Von seiner Leistung gab es nie Probleme, er brauchte sogar immer Zusatzmaterialien, weil er weit schneller als viele anderen in der Klasse war bzw. ist. Aber seine Lehrerin hat ihn viel eingebunden, ihn mithelfen lassen, er durfte auch oft Schwächeren helfen und sie hat ihn zusätzlich gefördert. Von den neuen Regeln, die es in der Schule gab, war es anfangs etwas schwerer für ihn, dass er sich immer daran gehalten hat. Aber auch das hat im Laufe der Zeit gut geklappt und gerade letztes Jahr hat er sich extrem wohl gefühlt. Er hat viele Freunde in der Klasse, ist super angekommen und es gefällt ihm. Aber es hat doch auch Zeit gebraucht, obwohl er schon einer der Älteren ist.

In seiner Klasse sind sehr viele Sommerkinder, die also mit gerade 6 Jahren eingeschult wurden und diese tun sich doch deutlich schwerer mitzuhalten. Es ist schon ein Unterschied, ob man einfach bestimmte Dinge selbst kann, für die man sich interessiert oder ob man dann plötzlich den Stoff, so wie die Lehrerin jetzt eben bestimmt, mitmachen muss, in einem angemessenen Tempo ohne zu viel zu träumen oder sich ablenken zu lassen. Kann natürlich auch Zufall sein, aber die Lehrerin meinte an einem Elternabend in der 1. Klasse, dass die Schere der Leistung der Kinder ziemlich weit auseinanderklafft und sie deshalb einen guten Mittelweg finden musste, dass die Schwächeren nicht überfordert und die Stärkeren nicht unterfordert wurden.

Mein Kleiner ist ein Frühchen. Er ist ein Julikind und jetzt auch gerade 4 Jahre alt. Sein Geburtstermin wäre aber eigentlich erst Ende Oktober gewesen, somit würde er auch regulär normalerweise erst mit knapp 7 Jahren eingeschult werden. Da er aber nun im Sommer schon geboren wurde, könnte er auch mit 6 Jahren eingeschult werden.
Ich denke jedoch eher, dass ich ihm dieses eine Jahr länger geben werde. Er ist zwar sehr sozial und kann auch bereits weit zählen, erkennt und benennt alle Buchstaben und Zahlen und ist wissbegierig und an allem interessiert. Aber dennoch ist er insgesamt doch entwicklungsverzögert und Gleichaltrigen hinterher und hat zudem eine leichte motorische Beeinträchtigung von der Frühgeburt, sodass ihm einige Dinge doch erheblich schwerer fallen als anderen Kindern und er schon noch deutlich mehr Unterstützung bei vielem braucht als andere 4-Jährige.
Er fängt jetzt mal an in den Kindergarten zu gehen und dann werde ich es einfach auf uns zukommen lassen, wie er sich weiterentwickelt. Ich bin aber eher dazu geneigt, ihn erst mit 7 Jahren einzuschulen, da ich denke, dass er die Zeit sicher gut brauchen kann, um sich in seinem Tempo entwickeln zu können.

Ich wünsche dir alles Gute und dass ihr die richtige Entscheidung trefft, würde mich aber jetzt noch nicht zu sehr damit befassen, sondern auch einfach noch abwarten, wie sich alles entwickelt. Oft spürt man dann doch ganz gut, wie man was machen sollte, wenn die Zeit reif dafür ist.

 
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