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Geschrieben von Philo am 10.07.2015, 22:53 Uhr

Entwicklungspsychologie

Hallo,
mir hat der Beitrag mit den Windeln weiter unten keine Ruhe gelassen - v.a. da hier so viele mit einer großen Naivität an das Thema herangehen und scheinbar unreflektiert falsche Dinge in die Welt posaunen. Ich habe mich in 5 Jahren Ausbildung und anschließendem 4jährigen Studium sehr intensiv mit der Entwicklungspsychologie beschäftigt.
1. Mythos: Kinder sind erst mit 3 Jahren "reif", aufs Töpfchen zu gehen. Diese "neuen Forschungen" sind von der großen Windelmarke PAM.... gesponsert - und wie heißt es so schön: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing...
2. Mythos: Kinder ekeln sich vor ihren Ausscheidungen: Wer hier bei Freud (anale Phase: Beginn des 2. Lebensjahres), Erikson (Phase der Autonomie) oder Schultz-Hencke (anal-retentive Phase: Besitz (also auch Ausscheidungen) hergeben / urethrale Phase: Willentliche Handlungen) nachliest, wird sehen, dass das Thema "Sauberkeitserziehung" sehr wohl in das Alter von 1 - 3 Jahren gehört. Kinder sind stolz auf das, was sie produzieren, auch auf ihre Ausscheidungen. So greifen Kinder ab ca. 1 Jahr auch in ihre volle Windel. Ekel empfinden wir Erwachsene und übertragen dies auf die Kinder.
3. Maria Montessori, die große Pädagogin, spricht von sensiblen Phasen. Wenn diese Phasen vorüber sind, ist es für die Kinder mit sehr viel mehr Anstrengungen verbunden, etwas zu erlernen. Sensible Phasen sind, wie o.g. für das Thema "Sauberkeit" das 2. und 3. Lebensjahr.
4. Mythos: Eine zu frühe Sauberkeitserziehung schadet den Kindern - wenn sie unter Zwang stattfindet, sicherlich. Ein Laissez-faire - Erziehungsstil schadet den Kindern aber sicher mehr und narzistische und egoistische Kinder, die zum der Mittelpunkt der Welt erzogen werden und nach deren Pfeife alles tanzt, haben es sicher später nicht leicht.
5. Wenn man das Thema "Übung" so sehr verteufelt, sollte man sich Clara-Maria von Oy / Alexander Sagy oder Lotz/Klenners Übungsbehandlungen einlesen. Neues Verhalten wird nur erlernt, wenn es geübt wird.
Wenn Kinder jedoch stets in hermetisch abgeschirmten Pampers herumlaufen (es ist weder nass, noch unangenehm) wird sich die Bereitschaft in Grenzen halten, von selbst sein Spiel zu unterbrechen um auf's Klo zu gehen. Dieses Verhalten muss geübt werden.
Noch als Beispiel: Meine Tochter bekam mit ca. 22Monaten ein Töpfchen geschenkt, sie setzte sich irgendwann immer vorm Baden drauf. Kurz drauf hat sie tatsächlich ins Töpfchen gepieselt - zufällig - aber dennoch begeistert von mir gelobt. Dies wurde immer häufiger und als sie mit ca. 25 Monaten regelmäßig / immer wenn sie auf dem Töpfchen (freiwillig) saß, gepieselt hat, war für mich der Zeitpunkt, die Windel wegzulassen, da sie ihre Blase willentlich kontrollieren konnte. Dann gings 2 Tage in sehr kurzen Abständen auf Toilette (30 - 60 Minuten - ich ging auch immer aufs Klo) um den Gang auf Toilette zu üben und als etwas alltägliches einzuführen. Die nächsten Tage wurden die Abstände verlängert. Die Windel war damit auch weg. Meine Tochter hat unterwegs 2x eingepieselt.
Ich will hier dem Mythos, Kinder sind erst ab 3 Jahren "reif", sauber zu werden, entgegenwirken. Und: Je älter Kinder werden, desto weniger Lust haben sie, ihr Spiel zu unterbrechen, um so lästige Dinge, wie aufs Klo zu gehen, zu tun.
Jedes Kind ist anders, jede Mutter kennt ihr Kind am Besten und weiß, was es ihm zutrauen kann. Aber pauschal irgendwelchen Büchern / Erziehungsblättchen zu trauen und den gesunden Menschenverstand auszuschalten halte ich für die falsche Lösung. Wir haben Verantwortung für unsere Kinder - und das heißt auch, dass wir ihnen etwas zutrauen müssen.
Das war mein Wort zum Wochenende.
LG Philo

 
39 Antworten:

Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von mf4 am 10.07.2015, 23:07 Uhr

Ich wusste das auch ohne Bücher, denn ich habe es so erlebt.
In meinem Umfeld wüsste ich kein Kind, welches mit 3 noch tagsüber Windeln trägt. Sind sicher alle gezwungen worden.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von keinnamemehrfrei am 10.07.2015, 23:29 Uhr

Du trainierst deinen Kindern auch drehen, krabbeln, laufen, sitzen usw..... oder? Gras wächst nicht schneller wenn man dran zieht. Ich finde deine Bewertung anderer Ansichten bodenlos frech. Nur weil ich die Ausscheidungen meines Kindes nicht alle 30 Minuten versuche aufzufangen, heißt das nicht das ich ein egoistisches, narzistisches Kind heran ziehe das mir auf der Nase rum tanzt.

Und warum unterstellst du den Leuten den Menschenverstand auszuschalten? Schon mal nachgedacht das jeder einen anderen Entschluss fasst? Mein gesunder Menschenverstand sagt mir das das genau der richtige Weg ist und mein Sohn, der mit 25 Monaten von jetzt auf gleich trocken war, bestätigt mein Gefühl. Auch die vielen Kinder in der Notaufnahme die an WE einen Einlauf brauchen bestätigen mich in der Annahme. Ich hinterfrage alles im leben. Wäre das nicht so, würde ich den gleichen Schwachsinn fabrizieren wie du es tust. Denn genau das ist es was meine Familie mir nahe legt. Aber mein Verstand sagt mir das das totaler quatsch ist. Aber macht nix. Diese Generation meinte auch das man sitzen, krabbeln und laufen aktiv üben muss. Wenn es nach denen ginge, würde mein dreijähriger jetzt noch flach auf dem Boden liegen. Habe nämlich jegliches Training abgelehnt. Kinder haben einen ganz natürlichen Drang zum nachahmen!

Ich finde es fast schon beschämend das deine Erkenntnisse aus 9 Jahren Bildungsweg stammen..... ich weiß nicht was du wann wo gelernt hast, aber ich habe was anderes gelernt. Komisch. Aber wahrscheinlich wurde meine Ausbildung von pampers gefördert

Danke für deinen vorletzten Satz! Ja, ich traue meinen Kindern zu sich in ihrem Tempo zu entwickeln!

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Entwicklungspsychologie

Antwort von Ami80 am 11.07.2015, 0:04 Uhr

Ich ermutige und lobe meine Tochter wenn sie Dinge tut die Überwindung brauchen, z.B.auf einen sehr hohen kletterturm zu klettern oder fahrrad fahren zu lernen.
Essen, trinken, ausscheiden.....das sind für mich grundlegende Bedürfnisse. Da muss ich nichts forcieren. Das kommt alles wenn das Kind so weit ist.
Meine Tochter hat lange Zeit nur von Milch gelebt. Feste Nahrung war nichts für sie, die Windel hat sie bis nach dem dritten Geburtstag gehabt, den Schnuller sogar nach dem vierten Geb.
Aber alles hat sie selbst für sich geregelt. Ich habe hier ein sehr sensibles, einfühlsames Kind das sich vieles zu Herzen nimmt. Aber gleichzeitig traut sie sich ihre Meinung zu sagen auch fremden Erwachsenen gegenüber.
Hätte ich mehr in ihre Entwicklung eingegriffen nur weil ich Angst gehabt hätte irgend ein Entwicklungsfester zu verpassen hätte ich ihr vielleicht einiges ihrer Persönlichkeit genommen.
Wir sind übrigens in einem Montessori kindergarten. In Ihren Gruppe ist ein Junge der mit 3,5 "immer noch" eine Windel braucht.
Dort ist man zu Glück nicht besorgt um das evtl. verpasste Entwicklungsfester.
Wie schon geschrieben ( aber man kann es nicht oft genug wiederholen )
Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht!

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Johanna3 am 11.07.2015, 0:52 Uhr

Mich würde das entwicklungspsychologische Werk welches mit deinen Ansichten zur Sauberkeitserziehung übereinstimmt sehr interessieren!

Das Kinder erst mit 3 Jahren reif für das Töpfchen werden hat doch keiner behauptet? Viele werden es vorher, einige später.

Wo hast du denn dein Fachwissen her? Aus Bücher sicher nicht, oder? Und hast du eine Erklärung dafür, dass so viele Kinder ohne jegliche Übung trocken werden?

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Scaris am 11.07.2015, 8:56 Uhr

Meine Große wurde kurz vor ihrem dritten Geburtstag tagsüber sauber. Das war eine Sache von 1-2 Tagen, völlig stressfrei. Nachts klappte es erst kurz vor ihrem 6. Sie hat so tief geschlafen, dass sie nicht wachgeworden ist. Da kann man nix machen. Gibt schlimmeres ;-)

Meine Kleine ist kurz vor ihrem 3. Geburtstag die Windeln komplett losgeworden. Das ging auch in 1-2 Tagen ganz ohne Stress.

Ich finde einfach, dass das das perfekte Alter ist. Klar kann man auch eher mit dem Training beginnen, aber warum? Damit das monatelang jeden Tag ein Thema bei uns zu Hause ist? Dass ich mich freue wenn der Knirps auf Töpfchen geht und entäuscht bin wenn er wieder tagelang nur noch in die Windel pinkelt? Das kann halt einfach auch schnell in Druck ausarten. Da geht ja nicht jeder so locker und relaxt ran. Wenn man ernsthaft damit anfängt, hat man ja auch den Anspruch, dass es baldmöglichst klappt. Und es wird nicht bei jedem Kind so einfach klappen.

Und hör mir bitte mit Studium auf. Wir hatten so eine Erzieherin mit Studium Ganz schlimm! Dafür kannst Du ja nix! Ich will auch nicht alle über einen Kamm scheren, Aber bitte, bitte erziehe und beurteile Kinder nicht rein nach Lehrbuch! Das wird nicht funktionieren!

LG

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Pampersmami am 11.07.2015, 8:58 Uhr

Ich finde am meisten interessant, das in Naturvölkern kein Kind mit 3,4,5 Jahren noch Stofflappen umgeschnallt bekommt, auch die Windelfreie Erziehung zeigt deutl., dass diese Kinder eher ein Gefühl für Blase und Darm haben!
Ich denke wie so vieles in der westl. Welt ist es oft nur Panik-Geld- mache und wenn es nur ums Bücherverkaufen geht!

Sicher trainiert man nicht krabbeln und laufen - man kann auch den Stuhl/Blasengang nicht in dem Sinne "trainieren" aber genauso wenig wie man ein Kind an der Hauptstraße frei drauf los krabbeln oder laufen lässt ,sondern führt-genauso sieht es ab einen best. Alter (wenn der Nachahmungsaspekt fehlt) beim Toilettengang aus.
Ich finde da nichts schlimmes dabei- Zwang und Bestrafung dabei nat. ausgeschlossen.

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Schliesse mich keinnamemehrfrei komplett an!

Antwort von M@mi am 11.07.2015, 10:12 Uhr

Vielen Dank für deinen Beitrag, genau so denke ich auch!

Die liebe Philo hat mir in einem anderen Forum schon gewisse Dinge an den Kopf geworfen, nur weil ich "unfähig" bin/war, mein Kind zum inhalieren zu zwingen. Da kamen dann Aussagen, wie:

....wenn eine Mutter mit ihren Kindern nicht zurecht kommt

....Klar sind die Konflikten net toll, aber Kinder wollen wissen, wo sie steh'n und wenn Mama immer springt, umso besser. Viel Spaß, wenn die Kinder größer sind und immer nach ihrer Pfeife getanzt wurden

Also, wer so über andere Mütter urteilt und sich selber so als "Supermutti" darstellt, den kann und will ich nicht mehr ernst nehmen.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von M@mi am 11.07.2015, 10:13 Uhr

Ja dann gibts wohl in deinem Umfeld genug Leute wie dich, die diesen Mist verzapfen und die Muttis dann schön blöd nachmachen...

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von keinnamemehrfrei am 11.07.2015, 12:35 Uhr

Natürlich muss man die Kinder an diese Dinge heranführen. Aber die frage ist ja in welchem Maße. Ich glaube schon das es hinderlich ist in der sauberkeutserziehung wenn ein Kind ein Klo nicht kennt und nie gesehen hat was man dort macht, aber ich denke das allein reicht dann auch.

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Re: Schliesse mich keinnamemehrfrei komplett an!

Antwort von keinnamemehrfrei am 11.07.2015, 12:38 Uhr

Ich habe diesen Beitrag damals verfolgt aber mußte mich raus halten. Ich hätte platzen können.

Ich finde es wichtig das Meinungen geteilt werden und darüber debattiert wird. Mache das selbst auch wirklich gerne. Man muss über den tellerrand schauen. Nur durch aktives austauschen von Argumenten kann man sich ja auch eine andere Meinung bilden. Aber ohne Argumente wird mich niemand überzeugen.

Und das Problem was ich an diesem thread hier habe und was Philo leider öfter mal an den Tag legt: dieses bewerten der elterlichen Kompetenz nur weil man nicht den weg geht den sie für richtig hält. Viele Wege führen nach Rom und auch zu vernünftigen Menschen!!!

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Sullira am 11.07.2015, 14:05 Uhr

Ich gebe Philo in vielen Punkten Recht. Natürlich ist es einfacher zu warten, bis Kind von alleine sagt, ich mag die Windel nicht mehr.
Ich habe 4 Kinder, der kleine fängt jetzt mit der Topfphase an. Meine Großen waren alle mit 2 Jahren sauber und damit meine ich auch Nachts. Meine Jungs, Winterkinder brauchten ab 1 1/2 tagsüber keine Windel mehr. Sicher, sie haben es nicht von alleine gesagt, sondern ich habe sie zu jeder Gelegenheit auf den Topf gesetzt. Meine Tochter hat ihr großes Geschäft mit 11 Monaten nur noch auf den Topf gemacht. Ich habe sie nie gezwungen, wenn sie nicht wollten, mussten sie auch nicht stundenlang auf dem Topf sitzen.
Früher hieß es, ein Kind braucht mind. 2 Jahre, bis es seine Blase kontrollieren kann. Mythos oder waren meine Kinder supersauber Kinder? Jetzt sagt man 3 Jahre. Frage mich wirklich, wer diese Studien verbreitet...
Wie war das früher, als unsere Eltern/ Urgroßeltern jede Windel mit der Hand waschen mussten und kein Kind mit 2 noch in Windeln lief? Waren wir/unsere Eltern frühreif?
Ich denke schon, dass es die Bequemlichkeit der heutigen Zeit ist, warum immer noch Kinder mit 3 Jahren in Pampers rumlaufen. Ich denke nicht, dass ich meine Kinder damit in ihrer psychischen Entwicklung geschadet habe, sonst müsste man ja davon ausgehen, dass unsere und die Elterngeneration alle oder zu mindest der Großteil ein "Schaden" davon getragen hat, weil sie so früh auf den Topf gezwungen wurden.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Tine1 am 11.07.2015, 14:27 Uhr

das ist, mit verlaub gesagt, ein sehr merkwürdiger beitrag.

du beginnst damit, deine unumstrittene kompetenz zu verteidigen indem du gleich zu anfang deine 9-jährige ausbildung/studium anführst. dann erörterst du deinen standpunkt und führst die quellen an (dazu später), um am ende ans viel gelobte "bauchgefühl" zu appellieren und zu betonen, dass bücherwissen hier fehl am platz ist.

an deiner argumentation selbst macht mich stutzig dass du zwar einerseits betonst, wie gerne und freiwillig deine tochter sich hat alle 30 minuten aufs töpfchen setzen lassen, ganz ohne zwang und druck, was ich mir schon schwer vorstellen kann. betonst aber dennoch die wichtigkeit der elterlichen autorität und warnst davor, sich zu sehr nach dem kind zu richten in der altbekannten angst, das kind zum egoisten zu erziehen.

deine quellen sind teilweise, wie du sicherlich selbst weißt, nicht unumstritten. anderes versuchst du zu widerlegen, von was nie die rede war, so sagte zb niemand dass kinder grundsätzlich erst ab drei jahren trocken werden können. auch einen ekel vor den eigenen ausscheidungen haben in der diskussion weier unten allenfalls vielleicht 2 damen leicht angedeutet.

mit maria montessori bei diesem thema hausieren zu gehen finde ich besonders unangebracht. denn gerade sie war ja eine große vorreiterin darin, sich nach dem "inneren bauplan" des kindes zu richten ohne etwas zu forcieren. auch lob und tadel (du schreibst wie du deine tochter bei erfolgreichen toilettengängen gelobt hast) lehnte sie ja völlig ab. die sinnhaftigkeit des unterlassens von lob und tadel ist inzwischem ganz im sinne montessoris wissenschaftlich belegt (negierung intrinsischer motivation).

alles in allem ist meine große gar nicht so viel anders trocken geworden wie dein kind (nur ohne lob) und auch sehr früh. aber es gibt hier kein pauschal richtiges vorgehen, denn das richtige vorgehen richtt sich nach dem kind. natürlich ist es wichtig, dem bedürfnis des kindes nach "sauberkeit" und nachahmung nachzukommen und ihm zu der zeit, in der das interesse geweckt ist, bei meinen kindern ist/war das mit ca 1 1/2 jahren. natürlich dürfen sie sich dann auf toilette oder töpfchen setzen. dann flacht das interesse irgendwann wieder ab und man lässt das kind mit dem thema in ruhe, bis zum nächsten mal. wenn kinder beim toilettengang von eltern und/oder geschwistern anwesend sein dürfen, interessiert sie das früher oder später von selbst. aber dann ist eben immer noch der eine mit 2 trocken und der andere erst mit 3 1/2. und das ist alles normal. eben so wie ein kind mit 15 monaten bereits erste zweiwortsätze spricht und der andere erst mit 2 1/2 oder ein baby mit 5 monaten krabbelt und ein anderes erst mit 11 monaten oder auch garnicht.

das einzig zu späte anfangen im hinblick auf die "sauberkeitserziehung" wäre es, das kind lange von toilettengängen auszuschließen und/oder sein bedürfnis nach ausprobieren und nachahmung zu ignorieren zb mit dem argument, dass es dafür noch zu klein sei oder ähnliches.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von wir6 am 11.07.2015, 14:34 Uhr

Ich habe doch tatsächlich nie so ein Gedöns um so etwas gemacht

Alle meine Kinder sind ohne Training und Tränen und Topf unter 3 Jahren zur Toilette gegangen, weil sie es wollten.

Da muss ich gar keine psychologischen Errungenschaften mir aneignen, da höre und achte ich ganz einfach aufs Kind.

Meine Zweitjüngste ist nun 3 1/2 und trägt nachts noch eine Windel, na und? Sie findet es nicht tragisch, ich nicht und dann bleibt das auch so, bis sie soweit ist.

Auf Meinungen Dritter pfeife ich, wenn sie uns nicht guttun, ob die von einer Pseudosupermutti oder Superpädagogen kommt ist mir tatsächlich wurscht

Grüße

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Alexxandra am 11.07.2015, 15:00 Uhr

komischerweise schaffen es fast alle Kinder zwischen 2 und 3 und daran hat sich die letzten Jahrzehnte nicht viel verändert. Egal welchen Aufwand man betreibt. Meine Tochter wurde 1 oder 2 Monate vor ihrem 3. Geburtstag (ich weiß es schon gar nicht mehr) Tag und Nacht trocken, auch innerhalb von einigen Tagen. Danach gab es keine Unfälle mehr. Ich wurde 3 Monate vor meinem 3. Geburtstag trocken, und dass mit wesentlich mehr Aufwand. Bei mir gab es noch die typische Sauberkeitserziehung, allerdings nur mit Lob und nicht mit Druck, das muss ich meinen Eltern zugute halten. Ich kenne aber ganz viele aus meiner Familie, Bekanntenkreis, die erst nach ihrem 3. Geburtstag die Windel los wurden, und das zu einer Zeit, wo es den Eltern wirklich unangenehm war und die Kinder auch dafür bestraft wurden. Half alles nichts. Der Neffe meines Sohnes war angeblich mit 2 trocken, aber wenn er irgendwo war, gab es ständig Unfälle und die Eltern mussten immer die Kleidung wechseln. Das ist für mich nicht trocken.
Abgesehen davon ist es doch völlig egal, ob ein Kind mit 2, 3 oder 4 keine Windeln mehr braucht. Wenn ein Kind gesund und normal entwickelt ist, passiert es früher oder später.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Sille74 am 11.07.2015, 15:36 Uhr

Kinder, die man "bei jeder Gelegenheit" auf den Topf setzt, brauchen vielleicht, wenn man das konsequent macht, keine Windel, sind aber nicht trocken.

"Frueher" wurden die Kinder auch regelmaessig aufs Toepfchen gesetzt, lebhaftere Kinder z.T. am Tischbein daran festgebunden. Meine Mutter erzaehlt, dass sie einen Hochstuhl hatte, in den ein Toepfchen integriert war. So hat man den gastrokolischen Reflex ausgenutzt ...

Ich finde Wickeln eigentlich nicht bequem. Mir wäre es lieber, mein Sohn würde sich schoen regelmäßig aufs Toepfchen setzen lassen, eine Weile'sitzen bleiben und reinmachen ... Er setzt sich zwar liebend gern drauf, drin gelandet ist aber noch nie etwas. Wenn ICH ihn aber drauf setzen möchte und er will nicht, dann will er nicht.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von LadyFLo am 11.07.2015, 16:38 Uhr

hallo philo
da hast inein wespennest gestochen
ICh persönlcih habe nie mit pampers gewickelt nur mit stoff- und dafür ein kind gehabt das mi immer gezeigt aht eit sie ca 6-9 monate wr wenn die hose voll war - mit dem sofrotigen beseitigen des malheus natürlcih
üben solte man den toilettgang sicherlich- da stimme ich dir zu.
solange das kind mitspielt- ggf greift man eben in die trickkiste- sie daf heute (3) imemrnoch spielzeug und co mitnehmen
als ich sicher war si ekann es ( hatten rückschritt durch zähne- danach wollte sie nemme) gab es belohnung fürs erfolg haben- in dem falle Seifenbalsen- fand sie superund binnen 3 tage war die windel gegessen.
unfälle ahben wir nur bei extremer müdigkeit - meist gepaar tmit aufziehnder krankheit ( die aber nch nicht offensichtlich ist- se aber stark belastet weil sie sich überanstrengt mit)

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Sille74 am 11.07.2015, 17:08 Uhr

1. Finde ich es ziemlich unverschaemt, allen, die anderer Ansicht sind, Naivitaet, Uninformiertheit, mangelndes Bauchgefuehl und reine Buecherglaeubigkeit vorzuwerfen (ich selbst bin z.B. auch nicht so der Typ, der gerne Ratgeber liest, ich besitze auch kaum welche)

2. Wuerden mich schon Belege dafuer interessieren, dass die gar nicht mehr sooo neuen Erkenntnisse, z.B. das mit der Vernetzung der Nervenbahnen, mit Unterstuetzung der Windelindustrie zustande gekommen sind.

3. Hat niemand behauptet, dass Kinder pauschal und allgemein erst mit drei reif fuer Blasenkontrolle sind. Die meisten sind es im Alter zwischen zwei und drei (Deine Tochter ist da also gar nichts Besonderes), einige wenige schon mit 1 1/2, manche erst mit vier ... Genau so wenig hat irgend jemand behauptet, dass sich Kinder vor ihren Ausscheidungen ekeln. Das weiss wohl jede(r), der Kinder hat, dass das nicht so ist. Muss ich gar nicht naeher ausführen ... Dennoch ist es aber groesseren Kindern deutlich anzumerken, dass es ihnen peinlich ist, wenn sie einnaessen.

4. Stimme ich mit Dir überein, dass Kinder heutzutage oft in Watte gepackt werden, dass alles auch nur im Entferntesten Anstrengende ihnen abgenommen wird, dass ihnen nichts mehr zugemutet und zugetraut wird. Das halte ich auch nicht fuer richtig und gut fuer die kindliche Entwicklung.

5. Ist es eine Selbstverständlichkeit, dass fuer viele Dinge Uebung erforderlich ist. Fuer die Erkenntnis braucht man wiederum keine Literatur. Es müssen aber "uebbare" Dinge sein, und Blasenkontrolle gehört nach vielfacher, auch fachkundiger Ansicht eben nicht dazu. Wohl aber ist es z.B. auch meiner Ansicht nach Trainingssache, rechtzeitig die Toilette anzusteuern, wenn die Blase gespürt wird.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Littlecreek am 11.07.2015, 18:58 Uhr

Selten so was überhebliches und selbsbeweihräuchernden Unsinn gelesen.
Bin da ganz bei keinmamemehrfrei
Typischer Fall von - ich interpretiere mal frei vor mich hin, weil ich darf das, da ich studiert habe
Amüsant

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Alexxandra am 11.07.2015, 19:18 Uhr

wie das früher lief?
Bei meinem Vater war es so, dass meine Großmutter, als sie meinte, es wäre Zeit, dass die Kinder die Windel weglassen, die Windeln einfach nicht mehr gewechselt hat. Wenn die Kinder dann kpl. entzündet waren und vor Schmerzen geweint haben, hat es geheißen, selbst Schuld, wärest du mal besser auf den Topf gegangen. Und es hat bei allen Kindern meiner Großmutter funktioniert. Und wenn es in der Nacht ins Bett ging, wurde man halt übers Knie gelegt. Will man das wirklich?

Ich kann auch nie verstehen, warum manche Mütter so stolz sind, wenn ihre Kinder nachts trocken sind. Denn das ist wirklich nur ein Reifungsprozess. Bei meiner Tochter habe ich kurz vor dem 3. Geburtstag bemerkt, dass die Windel in der Nacht trocken bleibt, da habe ich sie einfach weggelassen. Wie hätte ich das mit ihr trainieren sollen?

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Re: Maria Montessori

Antwort von Jana287 am 11.07.2015, 19:38 Uhr

Du tust Frau Montessori Unrecht:
Ihr obersten Prinzip ist " Interesse und Bereitschaft ".
Das heisst ganz platt gesagt, das Kind bestimmt den Zeitpunkt.
Bei Montessori gibt es keine Sauberkeitserziehung.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von keinnamemehrfrei am 11.07.2015, 20:05 Uhr

Na das kann ich dir sagen wie das früher war. Wir wurden so lange sitzen gelassen bis was kam. Danach durften wir wieder 1-1,5 Stunden spielen. Danach wieder sitzen. So lief das und so legt es mir auch meine Familie ans Herz. Fünf mal am Tag umziehen findet meine Mama normal und das gehört dazu. Warum ist all das nötig? Ist doch totaler quatsch und bringt kein Kind dazu eher wirklich trocken zu werden.

Trocken sein heißt nämlich nicht das die Mutter alle Ausscheidungen erfolgreich auffängt, sprich das Kind zum Klo jagt wenn es offensichtlich mal muß, sondern trocken sein bedeutet zu spüren das man muss, rechtzeitig sein tun unterbricht und so lange aufhält bis man am Klo ist.

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babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Kräuterzauber am 11.07.2015, 20:52 Uhr

das ignoriert und dem Kind eine Windel hinmacht, sollte man auch so frei sein das Kind selbst entscheiden zu lassen wann es soweit ist. Genau das ist nämlich Montessori.

Ich hab von "windelfrei" leider erst spät erfahren, somit war das Thema für uns nicht mehr relevant. Mein Sohn wurde von ganz alleine, und von heute auf morgen Tag und Nacht trocken. Da bedarf es keinem Training. Völlig stressfrei. Natürlich ist er fast immer dabei gewesen wenn wir Eltern und Geschwister auf Toilette waren.

Er hat sich auch von alleine abgestillt, und alleine durchgeschlafen. Alles ohne Stress. Mit dem Schnuller handhaben wir es genauso. Schließlich hab ich ihm das Ding aufgezwungen. Aber entscheide soll er wann er ihn nicht mehr braucht.

deswegen muss es aber nicht jeder machen. Viele Wege führen nach Rom.

Und, weil mir der Spruch soooo gut gefällt, hier auch nochmal von mir:

Gras wächst auch nicht schneller wenn man daran zieht! :-)

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von mf4 am 11.07.2015, 20:53 Uhr

Ich mache nichts vor... ich würde weder eine Freundin oder meiner Schwiegertochter - oder wer sonst noch kleine Kinder hat - sagen, wie jemand das zu machen hat
Das hier ist ein Forum, wo man seine Meinungen und Erfahrungen mitteilt. Das ist nicht das real life. Letztlich macht es jeder wie er mag.

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@keinnamemehrfrei

Antwort von M@mi am 12.07.2015, 20:26 Uhr

Das war auch das, was mich damals so geärgert hat...
Kennt mich und meine Kinder nicht und verurteilt mich gleich so... Naja...

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@Sullira

Antwort von M@mi am 12.07.2015, 20:32 Uhr

Du willst wissen, wie das früher war?! Also wir wurden konsequent auf den Topf gezwungen und es gab eins auf den Hintern, wenn man "Mätzchen" gemacht hat... Ich selber war mit 4 erst trocken und weisst du was man mit mir gemacht hat, wenn was in die Hose ging? Ich wurde mit eiskaltem Wasser abgeduscht... Noch Fragen?!

Heute sagt meine Oma, die jetzt zunehmend dementer wird, öfter mal:
- ja wir haben halt immer gemeint, sie müsste schon sauber sein, weil es das Nachbarsmädel auch schon war...
oder
- ja der R. (ihr erster Enkel) hat jetzt ganz einen schiefen Buckel, weil er mit 1 Jahr schon so lang auf dem Topf sitzen musste...

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Snooopy2009 am 12.07.2015, 20:38 Uhr

Ich schmeiss mich weg.
Klar rennen bei den NATURvölkern keine kinder mit stofflappen rum. Schmeiss die Windeln deines Kindes weg und wenn du dabei bist, deine Tampons und Slipeinlagen bitte gleich mit. Hab noch nie ein Naturvolk mit always ultra gesehen.

Das Argument hinkt wohl ein wenig, wa?

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Snooopy2009 am 12.07.2015, 21:13 Uhr

Nach 9 jahren mit Wissen aneignen so einen Beitrag zu schreiben tut weh. Echt jetzt.

Männer geben mit schnellen Autos und dicken Bankkonten an und Mütter mit trockenen Kindern. Unglaublich. Mein kind ist immer trocken, nur in der Badewanne wird er nass.

Ich liebe es mit meinem, Kind zu spielen und ihm bei jedem Entwicklungsschritt zuzusehen. Ich finde es aber stink langweilig, ihn ewig, stündlich auf den topf hockend zuzusehen. Ja, ich bin egoistisch, ich setzt ihn da nicht drauf und binde ihn fest weil ich es langweilig finde, ihn stündlich für 20 minuten da sitzen zu sehen.
Ich kenne Erzählungen wie es früher in der DDR gemacht wurde, das grenzt an Freiheitsberaubung. Warum wurde es gemacht? Weil es keine windeln gab und man irgendwie versucht hat die Mangelwirtschaft zu umgehen. Und nicht weil die Kinder es konnten. Die Methoden grenzten fast schon an Freiheitsberaubung.

Wie wäre es denn damit? Töpfchentraining ist ein Elterntraining, damit die lernen abzuschätzen, wann es soweit sein könnte und das Kind dann rechtzeitig zum Topf schupsen können? Nicht ein Training für die Kinder, dass sie es schneller lernen.

Warum ist es denn so wichtig, dass mein Kind so früh trocken ist? Hat es dann einen besseren Notendurchschnitt? Wird es davon besonders erfolgreich, erhöhte Sozialkompetenz oder gar eine Führungspersönlichkeit? Was sagt denn dein Studium dazu? Wie ist der zusammenhang von iq und windellosigkeit?
Und jetzt mal etwas sarkastisch gefragt: wenn du mal inkontinent werden solltest, kann ich das dann weg trainieren wenn ich dich nur oft genug auf' s klo setzte?

Wo ist der Vorteil? Ist es demütigender für ein Kind mit nasser Hose irgendwo zu stehen oder auf die frage ob es schon trocken ist mit nein zu antworten und dezent eine Windel umzuhaben?

Ich plädiere dafür dass jeder soziale Verantwortung übernimmt und auf keinen Fall vor dem 3. Geburtstag aufhört Pampers zu kaufen: denn jede Packung eine rettende Impfdosis!

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Tine1 am 12.07.2015, 23:21 Uhr

und nochmal zu "früher": meine mutter bekam mit 11 monaten den hintern versohlt, weil sie noch nicht trocken war. unnatürlich viele kinder im "windelalter" durch die kurze gebirtenfolge und weder einwegwindeln noch eine waschmaschine in verbindung mit der damals üblichen autoritären erziehung ließen solche wege der "sauberkeitserziehung" entstehen. heute sind die verhältnisse aber glücklicherweise andere.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Pampersmami am 13.07.2015, 10:59 Uhr

Macht nix , dass Du es nicht verstanden hast!

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Antje04 am 13.07.2015, 11:35 Uhr

Ich will Dir Deine glänzende Trockenheits-Medaille nicht abnehmen, aber wenn Kinder trocken werden, ist das zu 0% der Verdienst der Eltern. Es passiert, wenn die Kinder so weit sind. Man kann sie unterstützen, aber der Schritt geht nur, einzig und allein, vom Kind aus (Bildung der bewußten Fähigkeit, den Blasendruck einhalten zu können). Das solltest Du eigentlich wissen, wenn Du schon Entwicklungspsychologie studiert hast.
Warum schreibst Du, dass jedes Kind anders ist, wenn Du doch so genau verallgemeinerst, wie Kinder zu funktionieren haben? Wo ist da der "gesunde Menschenverstand", den du propagierst?
Ein Zwang zum Sauberwerden kann mindestens so schädlich sein wie ein Laissez-Faire-Erziehungsstil. Warum weißt Du das nicht? Oder hast Du im Studium nur das aufgenommen, was Deiner Meinung genehm ist? Seltsam.

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Sille74 am 13.07.2015, 12:55 Uhr

Da muss man allerdings dazu sagen, dass auch "windelfrei"-Kinder nicht schon mit ein paar Monaten wirklich "sauber" sind in dem Sinn, dass sie Blasen- und Darmkontrolle haben. Auch diese Kinder werden im eigentlichen Sinn trocken/sauber zwischen 2 und 3 Jahren, wobei ich mir schon vorstellen kann, dass sie im Schnitt etwas früher dran sind.

Außerdem heisst es ja nicht, wenn man seine Kinder Windeln tragen lässt, dass man Signale missachtet/unbeachtet lässt. Da sind dann die Reaktionen eben anders.

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Kräuterzauber am 13.07.2015, 13:37 Uhr

Da muss man allerdings dazu sagen, dass auch "windelfrei"-Kinder nicht schon mit ein paar Monaten wirklich "sauber" sind in dem Sinn, dass sie Blasen- und Darmkontrolle haben.

Das habe ich ja auch nicht behauptet. Mir ging es lediglich darum, dass man als Eltern nicht erst die Signale des Kindes ignorieren kann und dann bestimmt wann es wieder funktionieren muss.

Und meiner Meinung nach ist es auch nicht im Sinne des Erfinders, das Kind alle zeitlang aufs Klo zu setzen oder dauernd zu fragen "musst du pipi??" Das kann nämlich ziemlich nervig sein!

Ich kann mich nur wiederholen: mein Sohn war zwar "schon" über 3 Jahre aber er war von heute auf morgen sauber.

Und wisst ihr was das allerschönste ist? Wenn die Kinder ein paar Jahre älter sind, interessiert es keinen Menschen mehr wann sie sauber waren....oder laufen konnten .... oder sprechen konnten....oder oder oder. Immm diese Vergleicherei und Angeberei mit "oh mein Kind ist schon sauber! deins noch nicht? tztztz...." Ne echt, als hätte man keine anderen Sorgen....

Und ob sie Schaden davon getragen haben (zb unsere Eltern oder Großeltern) das erfragt doch niemand bzw führt das doch kein Mensch mehr auf die Sauberkeitserziehung zurück. Genauso wie Schlafstörungen....da denkt auch keiner mehr zurück an die ersten Lebensjahre wie das so war...aber diese sind prägend dafür! Ich schweife ab...sorry :-)

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Sille74 am 13.07.2015, 15:32 Uhr

Ich gebe Dir ja Recht, meine Rede die ganze Zeit: Das Sauberwerden geht ganz von alleine und ohne großes Eingreifen sicherlich sogar stressfreier. Bei meiner Tochter war's auch so, dass sie von jetzt auf nachher mit knapp drei trocken war im Sinne von Blasenkontrolle fast ohne "Unfälle" danach und dabei hat sie sich vorher nicht einmal besonders für Toilette gehen oder Töpfchen interessiert.

Ich wollte das bloß nochmals ansprechen bzgl. windelfrei, damit das nicht noch herangezogen wird als Argument, das Sauberwerden könnte man maßgeblich beeinflussen/trainieren. Wenn ich das Konzept richtig verstanden habe, geht es da ja auch in erster Linie überhaupt nicht ums Sauberwerden, sondern um Achtsamkeit gegenüber dem Kind.

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Alexxandra am 13.07.2015, 16:23 Uhr

die Vergleicherei geht doch weiter.
Mit Radfahren, Schwimmen, Lesen etc. Und da ist der Druck noch stärker, da es sich eben nicht um biologische Vorgänge handelt. Dass aber auch nicht jeder gleich ist und es Stärken und Schwächen und v.a. verschiedene Interessen gibt, interessiert auch niemanden.

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Kräuterzauber am 13.07.2015, 21:01 Uhr

Ja danke dass du das nochmal so auf den Punkt gebracht hast! Windelfrei hat nichts mit sauberkeitserziehung zu tun sondern wie du sagtest: Achtsamkeit gegenüber dem Kind.

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Re: babys zeigen von Anfang an eine Ausscheidungskommunikation an, und wenn man

Antwort von Kräuterzauber am 13.07.2015, 21:03 Uhr

Da hast du leider recht. Meine Kinder gehen auf eine Montessori Schule und da gibt es zum Glück keine Noten aber mit dem lesen das bleibt natürlich.

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Re: Entwicklungspsychologie

Antwort von Sille74 am 14.07.2015, 11:15 Uhr

Na ja, das ist tatsaechlich nicht der Punkt ...

Es gibt wohl Untersuchungen, wonach Kinder aus Naturvoelkern, bei denen sie "unten ohne" herumlaufen (keine Ahnung, wie das bei Naturvoelkern aus kuehleren Regionen ist, die auch so etwas wie Windeln kennen), im Schnitt ca. ein halbes bis dreiviertel Jahr frueher sauber sind als Kinder in unseren Breiten, wobei der grobe Rahmen immer noch stimmt (2 bis 3 Jahre). Ich vermute mal, dass bei Nacktheit das Koerpergefuehl einfach besser ist. "Sauberkeitserziehung" macht da aber keiner ... Dafür fangen diese Kinder im Schnitt deutlich spaeter an, zu sprechen. Es waere interessant zu sehen, ob ein solches "Naturkind", wenn man es in unsere Kultur versetzen würde, auch erst spaeter sauber würde und frueher mit Sprechen begaenne und umgekehrt. Oder ob es auch hier frueh sauber würde und spaet sprechen würde.

Ich spreche mich ja nicht dagegen aus, Kinder an den Toilettengang heranzufuehren, sie ausprobieren zu lassen etc., sofern das Interesse da ist. Vielleicht auch mal behutsam zu versuchen, Interesse zu wecken. Im Gegenteil. Ich denke aber, dass man da eben sehr aufpassen muss, dass man nicht doch irgendwie Druck macht. Und regelmäßiges aufs Toepfchensetzen und/oder Einnaessenlassen finde ich eben problematisch.

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Re: Sille74

Antwort von Pampersmami am 14.07.2015, 12:29 Uhr

Ich bin mit Dir völlig konform im Bezug auf dieses frühe "Training" was ich meine ist aber das man als Eltern durchaus ab einen gewissen Alter auch gewisse Richtlinien/Abläufe ändern kann.
Selbstverständlich. sollte man das Alters -und Entwicklungsbedingt abwägen und die Kinder nicht durch Zwang oder Strafen zu einer Änderung zwingen aber man muss auch nicht bei Allem warten , dass es vom Kind ausgeht!

Nat. ist diese ganze "Trend" zum "wir warten bis unsere Kinder das von Allein wollen" gaaaaanz toll aber es gibt eben auch Kinder die Ihre Routine nicht von Allein ändern wollen. Nun kann man sagen-müssen sie ja auch nicht, Ok -aber genauso wenig muss man sagen Veränderungen die nicht vom Kind ausgehen, schaden auf jeden Fall-deswegen lassen wir es gleich bleiben.

Mein Großer wollte IMMER groß sein , es war für Ihn das schlimmste überhaupt wenn jemand sagte "dafür bist Du noch zu klein"- der war mit 2 ohne Windel!

Mein Kleiner ist das komplette Gegenteil -der kommt gar nicht auf die Idee einmal festgefahrene Strukturen zu verändern , also kam der Input von uns Eltern - egal ob Flasche, Schnuller, Windel - es wurde ein Angebot gemacht- bei der Windel z.b. wenn es klappt und er auf`s Klo geht darf er sich was von Playmobil aussuchen - und von dem Tag an ging es - da kann mir keiner erzählen das die Blasen/Darm Kontrolle genau zufällig auf den Tag fiel!

Natürlich gibt es diese Kinder die früh aufstehen und meinen so das war`s hier Mama hast du Flasche, Schnuller, Windel ect. (war ja bei Kind 1 genauso)

aber was spricht dagegen wenn es nicht so ist , die Kinder an die Sache heranzuführen? Ihnen zu zeigen -so wie Du das jetzt gemacht hast war Ok -aber schau mal es geht auch anderes !

Und da ging es ja unten darum , dass die Erzieherin es probieren möchte ohne Windel - probieren -heißt ja nicht ständig auf dem Topp festbinden!

Das mit den Naturkindern ging eher in die Richtung,dass die keine Windel kennen- WIR machen Unseren eine drum -und so wie Naturkinder es völlig normal finden ohne Windel aufzuwachsen ohne überall im Dorf hinzupinkeln-so finden es unsere NORMAL wo es geht und steht in die Windel zu machen .Wäre es nicht so und würde man Ihnen (wie bei Windelfrei z.b. eine Alternative anbieten)würden diese Kinder auch keinen seelischen Knacks bekommen -sondern es auch als absolut normal ansehen anstatt in die Windel eben auf den Topf, Klo was weiß ich zu gehen!

Wenn man dann erst Recht spät, das Klo anbietet finde ich es auch nicht so unnormal , dass diese Veränderung eben nicht von einem zum anderen Tag bei jedem Kind gleich perfekt klappt und hat nicht unbedingt gleich was mit mangelnder Blasenkontrolle zu tun , obwohl eigentl.. doch- denn das Gefühl wann muss ich gehen -wann wird's nass -ist mit gewohnter Windel best. schwieriger einzuschätzen.

Aber eigentl. ging es mir nur darum - das es eben auch Sinn machen kann es zu versuchen- ohne dabei die Kinderseele völlig zu ruinieren ,persöhnl. bin ich mit dem Thema durch (denn eine diskrete Windel hatte mein 3 Jähriger nie.- wenn der 1x reingepullert hat war das Ding übervoll-) außerdem war er der Einzige im Kiga mit Windel und die anderen Kinder fanden das lustig-da tat er mir schon leid aber anstatt Ihn einzureden das eine Windel völlig normal ist ,haben wir eben gesagt, geh doch auch auf`s Klo- das kannst Du bestimmt! Und obwohl er nie wollte - sondern "Oh Ton "gerne Baby ist" - ging es dann doch und das Thema ist erledigt.
Jetzt kann er lesen lernen;-)

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Re: Sille74

Antwort von Sille74 am 14.07.2015, 13:41 Uhr

Das stimmt schon, dass manche Kinder fuer das eine oder andere eine gewisse Fuehrung oder einen kleinen Schubs oder wie man es nennen will, brauchen. Meine Tochter ist auch ein bisschen so. Und wenn ich es genau ueberlege, war's mit dem Trocken werden auch so: sie hat mitbekommen wie ein gleichaltriges Maedchen schon zur Toilette ging (ich habe sie bewusst mitgehen lassen) und das hat dann ihr Interesse geweckt. Wie gesagt, es spricht ja nichts dagegen, mal zu schauen, was geht. Einen seelischen Schaden nehmen Kinder davon sicher nicht. Kinder /Menschen sind robust, die nehmen grundsaetzlich nicht so schnell Schaden, selbst meistens dann nicht einmal, wenn wirklich etwas ganz schlecht laeuft (unsere Eltern und Grosseltern, die man wirklich z.T. rabiat versucht hat, sauber zu bekommen, sind ja jetzt auch nicht alle gestört). Ich glaube auch, dass es kaum Eltern gibt, die ihrem Kind nicht die Toilette/das Toepfchen zeigen, erklaeren, was man da macht, darauf sitzen und probieren lassen etc. Sicher auch die AP unten. Aber was will man machen, wenn (noch) gar kein Interesse da ist? Druck und Zwang bringen m.E. eben nichts. Und ich finde schon, dass sich das unten so anhört, als ob Druck gemacht wird seitens des KiGa.

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