Erster Kinderwunsch

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Geschrieben von Empty am 02.12.2023, 10:34 Uhr

Verarbeitung

Es begann im März (*21)
Wir freuten uns sehr.
Die Entscheidung stand
Doch ich verlor mich im fließend Sand
Wir waren naiv und taten das was jeder tun würde
Doch stellten nach 2 Jahren fest, es ist eine große Bürde
Ich verlor dich
Und zugleich ein Stück mich
Ich war ein Tag voller Euphorie und Angst, Glück und Panik zugleich
Am anderen Tag die Blutung und nur noch Panik , ich wusste es gleich.
Nur zwei Tage welche von extremen Glücksgefühlen und extremer Traurigkeit geprägt waren. Das Zusammenspiel, das Gefühlschaos unbeschreibliche Auf und Abs. Das kann man nur verstehen, wenn man es selbst durchgemacht hat. Das neben sich stehen, weil man es nicht einordnen kann. Nicht wahrhaben wollen. Gar nicht in der Lage ist, diese Situation anzunehmen.

Wir versuchten es weiter,
Tabletten hier Untersuchungen dort.
Und du bliebst weiter fort.
Ich fühle mich einsam, allein.
All die guten Zuredungen.
Ich kann sie nicht mehr hören.
"Setzt dich nicht unter Druck.
Bleib locker.
Du hast noch Zeit.
Das wird schon.
Denk positiv.
Versuch erstmal die nächste Option."

Ein Eileiter dicht und keine heranwachsenden Eibläschen später.
Sitze ich hier alleine und fühle mich in meinen Emotionen unverstanden.
Traurig, Selbstzweifel und Einsamkeit machen sich breit.
Ich hab ein Buch gelesen, was mir in der Zeit von einer Freundin empfohlen wurde.
Darin stand unter anderem in einer Übung, dass man sich ein Bild macht, eine Verbindung zu seinem zukünftigen Kind aufbaut und an einer Schnur miteinander verbunden ist.
Ich hab mir ein Bild gemacht. Von dir. Womöglich ein Junge. Etwa 1,5 Jahre alt. Braune leuchtende Locken und braune Kulleraugen, welche mich freudig anstrahlen. Mich weinend aufsuchen. Mir ein wohliges Gefühl gaben. Und jetzt bereue ich, dieses Bild in meinem Kopf zu haben. Ich will es nicht. Es macht mir jedes Mal mehr bewusst, dass ich dich nicht habe. Es sorgt für Zerrissenheit.
Ich hasse all die gut gemeinten Zuspüche. Das positiv vermittelnde Lächeln, meiner Frauenärztin. Das Gefühl, dass alle um mich herum, gar nicht nachempfinden ,was ich fühle. Das Wissen, dass sie es nur gut meinen und auch nicht wissen, was sie anderweitig tun könnten oder mir sagen sollten.
Ich wünschte einfach in Arm genommen zu werden und jemand, der mir bestätigt, wie scheie das alles ist. Der mich weinen lässt. Mich in meinem Schmerz unterstützt. Um es zu verarbeiten. Und nicht runter zu schlucken und weiter funktionieren zu müssen.
Ich wünschte der funktionale Sex wäre vorbei. Ich wünschte ich wäre frei. Frei von meinem so sehnlichen Wunsch. Und während ich mir das wünsche....geht die stetige Hoffnung nicht verloren. Sie bleibt und bleibt hartnäckig. Das jeder Zyklus doch ein zweiter Strich erscheinen könnte.
Ich fühl mich verloren.
Der Schritt zu einer künstlichen Befruchtung steht kurz vor der Tür. Niemals wollte ich soweit gehen. Immer habe ich gesagt, wenn es so nicht sein soll, dann leben wir ohne Kinder ein glückliches Leben. Reisen...kaufen uns Dinge und erleben UNS zwei in unsere kleinen Welt.
Je näher der Schritt kommt um so unsicherer werde ich.
Stetig die Frage, warum klappt es bei den Drogenabhängigen besoffen zugedröhnten und verrauchten Frauen, welche auf der Straße leben und dem Kind nicht gerecht werden können...aber bei mir nicht.

Ich wollte Freunden zur Geburt ihres Kindes was süßes Holen. Einen Strampler oder Ähnliches. Ich habe nur Traugkeit verspürt als ich durch die Abteilung geschlendert bin. Ich konnte nicht...musste dort weg. Zweiter...Dritter Versuch schlugen ebenfalls fehl. Und es ist nicht so, dass ich es ihnen ...meinem besten Freund nicht gönne, das Glück eines werdenden Vaters....aber auch bei ihm war es nicht gewollt...

Ich möchte hier jetzt kein Mitleid oder Ratschläge bekommen oder irgendwas. Wenn dieser Beitrag gelöscht wird ist das so.
Ich würde mich lediglich über eine zur Kenntnisnahme ""freuen"".

Entschuldigt diesen Beitrag. Ich dachte es würde helfen. Mir ..euch...wem auch immer.

Musst es nur mal los werden.

 
2 Antworten:

Re: Verarbeitung

Antwort von Ameliawilliams am 02.12.2023, 11:30 Uhr

Hallo du =)

Es tut mir Leid, dass euer Weg so steinig ist. Und ich kann auch deine Gedanken nachvollziehen! So ging es mir nach der FG...warum durfte meine Chefin einen Tag zuvor ihr gesundes Kind gebären, sie die keine Kinder wollte.

Man kann diese Gedanken nicht verhindern, sie kommen einfach. Vermutlich gehören sie zum verarbeiten dazu.

Ich weiss nicht, welche Worte dir "helfen" würden. Alles gut gemeinte hast du bestimmt schon gehört und es damit satt.

Jedenfalls ich höre dich. Fühl dich gedrückt wenn du magst

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Re: Verarbeitung

Antwort von Empty am 02.12.2023, 20:22 Uhr

Danke < 3

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