Erster Kinderwunsch

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Geschrieben von domini am 13.02.2014, 19:29 Uhr

Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Hallo an alle - und vor allem Frauenpaare,

ich habe einem Frauenpaar beim Kinderwunsch geholfen. Das Mädchen ist noch recht klein. Mit den Eltern habe ich vereinbart, dass ich ein Brief schreiben werde, der hinterlegt werden soll und im Falle, dass ich z.B. durch ein Unfall oder Ähnliches von heute auf morgen nicht mehr lebe, es das Kind erhalten soll. Wenn das Kind älter ist und wir sowieso über das Thema gesprochen haben, erübrigt sich auch dieser Brief in dieser Form.

Kurz zum Hintergrund, damit ihr meine Situation besser versteht:
Ich habe mit dem Paar einen losen Kontakt, weil wir es vom Anfang an so vereinbart haben und nach wie vor so als richtig ansehen. Das Kind soll zwei Bezugspersonen haben und das sind ihre zwei Mütter. Falls das Kind irgendwann später mehr Kontakt zu mir wünscht, wird sie diesen natürlich haben können.

Bitte an dieser Stelle nun nicht die Diskussion anfangen, ob ein Kind auch eine männliche Bezugsperson braucht, diese habe ich schon oft genug geführt und es gibt hinreichend seriöse Studien, die belegen, dass es einem Kind an nichts fehlt wen es genug Liebe, Zuwendung etc. bekommt egal, ob es zwei Mütter, zwei Väter oder halt klassich Muter und Vater hat.

Nun zum Brief. Mich würde interessieren, wie ihr den Brief seht, habe ich etwas wichtiges vergessen, habe ich etwas geschrieben, dass evtl. nicht so gut ankommen könnte? Vor allem würden mich Meinungen lesbischen Paaren interessieren, denn diese werde sicherlich sich mit dem Thema mehr oder weniger tief auseinandergesetzt haben. Mir geht es beim Schreiben besonders um persönliche, private, positive Mitteilung an das Kind, dass es mit auf dem Weg bekommen soll.

"Liebe Lea,

diesen Brief sollst du lesen, falls ich nicht mehr lebe.

ich schreibe diese Worte an dich heute dem 09. Februar 2014 kurz vor Mitternacht. Am Vormittag des heutigen Tages habe ich dich das erste Mal in meinen Armen gehalten. Irgendwie war der erste Momenten mir fremd aber dennoch fühle ich eine gewisse Nähe.

Ich schreibe dir, wo dein Leben noch ganz am Anfang steht, und keiner von uns weiß, wie es verlaufen wird. Ich weiß nicht, wie sich das Verhältnis zwischen uns entwickeln wird, ich weiß nicht, welche Rolle ich in deinem Leben spiele werde und du in meinem.

Du hast zwei tolle Mütter, die dich aus Liebe wollten und sie haben sich für mich entschieden. Ich durfte ihnen bei diesem Lebenswunsch mithelfen.

Liebe ist das einzige, was sich vermehrt, wenn man es weitergibt, darum war es mir wichtig, mein Teil dazu auf meine Weise mit dir in die Welt zu tragen. Als ich deine Eltern sah, spürte ich diese große Dankbarkeit, dass sie dich haben. Schon in Gedanken, egal ob du ein paar Meter von mir entfernt oder weit weg bist, entzündet sich bei mir diese Freunde mit.

Egal, wie unser Leben verlaufen ist und deins weiter verlaufen wird, egal, ob wir uns gut oder nicht so gut verstehen werden/verstanden haben, egal wie nah oder weit entfernt wir von einander sein werden/waren, sei gewiss, dass ich dich immer auf meine besondere Weise liebe und lieben werde.

Dominik"

 
6 Antworten:

Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von Black Forest Girl am 13.02.2014, 20:22 Uhr

Hallo,
ich weiß zwar nicht ob du im richtigen Forum bist, aber ich finde den Brief schön.
Alles Gute den Mamas, der Kleinen und dir

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Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von Honey58 am 13.02.2014, 21:40 Uhr

Ich finde den Brief wunderschön. Toll, dass Du dir so viele Gedanken & Mühe machst.

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Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von Isa1005 am 14.02.2014, 4:35 Uhr

Ich finde den Brief schön. Eine Anmerkung hätte ich allerdings zum ersten Satz: “falls ich nicht mehr lebe“ klingt irgendwie sehr hart (mir fällt Grad keine bessere Beschreibung ein). Vielleicht wäre etwas in der Richtung “falls ich dir dies nicht selbst alles sagen kann“ o. ä. besser? Ansonsten finde ich es toll, dass es Männer wie dich gibt und das du dir auch diese “Mühe“ machst.

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Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von Wollkneuel am 14.02.2014, 7:15 Uhr

Hallo,
also ich gebe meinen Vorrednerinen recht es ist schön das du dir so viel Mühe machst. Hoffentlich finden wir sobald sich bei mir alles eingestellt hat auch einen Spender der sich soviele Gedanken dazu macht, denn irgendwann kommt die Frage nach dem Vater mit Sicherheit.
Allerdings finde ich ebenfalls den ersten Satz als hart für ein "Kind" ob nun schon erwachsen oder noch klein.
Vll. wäre ein angenehmerer Anfang wenn du schreibst:
diesen Brief sollst du lesen, fall ich nicht mehr die Möglichkeit bekomme dir all meine Gedanken und Gefühle persönlich mitzuteilen.
oder halt sowas in der Art
Aber letzten Endes ist es sicherlich deine Entscheidung.
lg

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Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von domini am 14.02.2014, 16:29 Uhr

Hallo an alle, die mir bis jetzt geschrieben haben. Vielen Dank für die Rückmeldung und die Verbesserungsvorschläge. Ich bin neu hier und weiß nicht genau, wie diese Antwort von mir eingestellt wird. An alle gerichtet, oder an einen Beitrag von jemanden. Falls das Letztere, dann war es nicht so gemeint.

Ihr habt recht, der erste Satz ist total hart. Komisch das mir das nicht aufgefallen ist. Aber auch die anderen Anregungen waren super. Ich bin unglaublich positiv überrascht, das meine "Schnapsidee" mal andere zu fragen, wie sie es sehen, gar nicht sooo verkehrt war.

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Re: Bin biologischer Vater(Samenspender) - brauche Mithilfe beim Brief

Antwort von Hannah79 am 15.02.2014, 9:28 Uhr

Lieber domini,

schön zu lesen, dass auch andere Menschen einen anderen Weg zum Kind gefunden haben und sich auf diesem Weg genauso viele Gedanken machen wie wir.

Ich würde den ersten Satz auch inhaltlich ändern. Vielleicht bekommt deine Kleine den Brief eines Tages nicht erst wenn du tot bist. Vielleicht schenkst du ihn ihr zum 18. Geburtstag, vielleicht liegst du im Koma, bist dement oder ihr als Eltern und Spender verliert aus irgendeinem blöden Grund den Kontakt. An Stelle.von Lea würde ich mich freuen, auch etwas über dich persönlich, dein Leben, deine Sehnsüchte, Stärken, Macken, Ziele, Hobbies zu lesen, weil du zwar nicht der Vater bist in dem Sinne aber sie.trotzdem die Hälfte deiner Gene trägt. Wichtig für sie kann eines Tages auch die Krankenvorgeschichte von dir und deiner Familie werden. Und leg ihr ein Foto von dir und ihr dazu.

Danke, dass es Menschen wie dich gibt.

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