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Geschrieben von kea2 am 14.03.2024, 10:18 Uhr

schlaues Kind, keine vorzeitige Einschulung negativ?

In Anbetracht dessen, dass Du auch Kinder hast, die von ADHS betroffen sind, wäre ich vorsichtig, mit einer vorzeitigen Einschulung.

Es kann gut sein, dass Deine Tochter ebenfalls etwas "abbekommen" hat, das ihr später das Leben schwer macht, auch wenn sie sehr intelligent und jetzt sehr weit ist.

Wir haben ja einen Sohn (14) mit ADHS-Diagnose und eine Überflieger-Tochter ohne Diagnose (16), die immer überall sehr weit war.

Sie ist sehr schlau, total durchorganisiert, fleißig, kann sich gut konzentrieren, aber sie ist laaangsam.
Sie braucht mehr Zeit zum Lernen, wenn etwas sich nicht schon von alleine festgesetzt hat (ADHS-motivationstypisch). Sie braucht mehr Zeit, um ihre Gedanken zu sortieren, und sie schreibt langsam.
Sie hat zwar trotzdem fast nur Einsen, weil sie die Ansprüche trotzdem erfüllt oder übererfüllt, selbst, wenn sie, nach ihrer Aussage, schnell etwas hingekritzelt hat, um fertig zu werden.
Aber dass alles so viel Zeit braucht, macht es für sie anstrengender und stressiger als für andere. Zum Glück hat sie mittlerweile verstanden, dass Durchpowern trotzdem keine gute Idee ist, und sich ein entspanntes Hobby gesucht.
Wenn es diese Langsamkeit nicht gäbe, hätte sie sicherlich schon eine Klasse überspringen müssen. (Einen IQ-Test wollte sie nie machen.)

Sie hatte übrigens eine sehr leistungsorientierte Lehrerin in der Grundschule, konnte vor der Grundschule nicht Lesen und Schreiben - und hat sich trotzdem gelangweilt. Da war das Problem, dass sie viel schneller begriff, als die anderen Kinder, was auch bei unserem Sohn der Fall war.
Unsere Tochter wollte aber nicht springen, weil die Lehrerin und die Klasse so nett waren. Im Nachhinein war das gut, weil sie sonst mit ihrem langsamen Arbeitstempo auch noch ein Jahr früher in der Oberstufe gelandet wäre.

Man muss immer bedenken, dass in der Grundschule auch die zukünftigen Hauptschüler sitzen und mitkommen sollen. Das ist nicht der gleiche Anspruch, wie später am Gymnasium, geschweige denn in der Oberstufe.

Unser Sohn hat ja in der Grundschule eine Klasse übersprungen. Das war Notwehr aufgrund einer fürchterlichen Lehrerin, die auch nicht bereit war, ihn zu fordern.
Er ist jetzt der Jüngste in der 9. Klasse und man merkt schon, dass die anderen andere Interessen haben. Die sind bis zu 2 Jahre älter als er.
Ich glaube, mehr Anschluss hätte er, wenn er nicht gesprungen wäre.
Ihn trifft jetzt das Problem, dass er früher in der Oberstufe landet. Mal sehen, was das gibt.

Im Kindergarten haben sich übrigens beide nicht gelangweilt. Der war super und hat auch die Kinder beschäftigt bekommen, die weiter waren.

Ich würde versuchen, das Interesse Deiner Tochter auf etwas zu lenken, das nichts mit schulischen Dingen zu tun hat. Unser Sohn konnte damals z.B. Vorträge über Geschichte halten. Unsere Tochter war sehr vielseitig interessiert, hat sich aber Schulisches gespart, weil sie in der Schule noch etwas zu tun haben wollte. (Aussage einer 4-jährigen...)
Wenn Deine Tochter unbedingt Schulisches lernen will, sollte man das aber nicht abblocken. Denn dann ist das Kind unglücklich.

In der Schule muss man dann gucken.

Ideal sind jahrgangsübergreifende Klassen, in denen jeder in seinem Tempo lernen kann. Das gab es bei uns aber nicht.
Wenn die Lehrer es bei Euch schaffen, die Kinder individuell zu fördern, kann das auch klappen. Das war an unserer Grundschule nicht der Fall, weil die genug mit den schwachen Schülern zu tun hatten.
Notfalls muss Eure Tochter doch springen, aber empfehlenswert finde ich das genauso wenig, wie eine frühere Einschulung.

 
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