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Geschrieben von Mijou am 13.03.2024, 9:50 Uhr

schlaues Kind, keine vorzeitige Einschulung negativ?

Hallo,

ich finde es richtig, noch bis zum normalen Einschulungsalter zu warten. Denn statistisch gesehen überwiegen bei früher Einschulung oft eher die Nachteile. Dass ein Kind kognitiv weiter ist als andere, heißt nicht, dass dies auch für die emotionale Entwicklung und für die sozialen Skills gilt: Kommunikationsfähigkeit, Selbstbehauptung gegenüber älteren Kindern, Integration in die Gemeinschaft, Konfliktfähigkeit sind oft altersgemäß, hier ist das Kind also älteren noch unterlegen.

Nachteilig ist eine spätere Einschulung nicht, im Gegenteil ist eine frühere Einschulung mit gewissen Risiken verbunden. So haben früh eingeschulte Kinder oft während der ganzen Schullaufbahn einen etwas schlechteren Notenschnitt als andere, hängen in den sozialen Fähigkeiten leicht hinterher und sind auch körperlich natürlich nicht so weit entwickelt wie die anderen, die z.T. fast zwei Jahre älter sind (weil sie wegen der Stichtagsregelung bei der Einschulung schon knapp 7 sind). In der Pubertät kann das durchaus unangenehm für ein Kind sein. Meinem Sohn (früher eingeschult) ging das auch so.

Auch die typischen Stresssymptome, die viele Schulkinder entwickeln (Kopf- und Bauchweh) sind bei vorzeitig eingeschulten Kindern häufiger. Unsere Kinderärztin sagte mal: „Die früh Eingeschulten somatisieren ALLE.“ Das war einfach ihre Erfahrung, weil die Herausforderungen für die jüngeren Kinder eben doch größer sind. Auch bei uns traf es zu.

Das heißt nicht, dass das einzelne Kind eine frühe Einschulung nicht prima verkraften kann, es geht eher um statistische Risiken und Häufungen. Was man aber sagen kann: Eine spätere Einschulung besitzt keine Risiken, eine frühe sehr wohl.

Damit deine Maus genug Input bekommt bis zur Einschulung, kannst du ihr einfach viele Erfahrungen ermöglichen. Wichtiger als Zahlen und Buchstaben sind dabei echte Erlebnisse: Geht täglich in die Natur, wo sie auf Baumstämmen balancieren, kleine Bäche stauen, Steintürmchen bauen und sich und ihren Körper erleben kann. Geht zum Kinderturnen (Familienbildungsstätte, manche Sportvereine), wo kleine Parcours aufgebaut werden für die Motorik usw. Das haben wir auch gemacht.

Vielleicht habt ihr auch Kunst- und Malkurse für Kinder in der Region, so etwas gibt es vielerorts. Auch musikalisch kann man viel fördern (musikalische Früherziehung, Kurse zum Ausprobieren von Instrumenten), das habe ich auch mit den Kindern gemacht. Ich finde es wichtig, begabte Kinder in möglichst vielen Bereichen Reize zu vermitteln, nicht nur beim Lesen und Rechnen, das ist sehr einseitig. Ruhig auch die körperliche Motorik, den Ausdruck, die Kreativität fördern.

Bei begabten Kindern darf man ruhig viel Programm nachmittags haben. Was sonst eher nachteilig gesehen wird, brauchen diese Kinder. Sie wünschen sich Input und die vielseitigsten Reize und Erfahrungen. Nicht nur mit dem Kopf, sondern auch körperlich, denn Lernen und Motorik sind im Gehirn eng verknüpft.

LG

 
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