zurück| Geschrieben von Macarons am 09.09.2021, 8:00 Uhr |
Regeln fixiert
Hallo,
hat jemand von euch zu Hause auch ein Kind, das sehr regeln-fixiert ist? Unsere Große ( 4. J., Einzelkind) braucht Regeln um sich die Welt zu erklären und achtet sehr darauf. Wenn andere Kinder auch nur im Spaß etwas "Verbotenes" tun (Schoki stibitzen, ohne zu fragen zB draußen Schuhe ausziehen) ist sie ganz verwirrt und die Situation beschäftigt sie dann lange. Dazu kommt, dass sie bei Sachen, die keinen erkennbaren Regeln/Mustern folgen wie zB Wellen oder Tieren stark verängstigt ist. Sie ist ein superliebes und schlaues Kind mit vielen Interessen. Nur eben sehr schüchtern und ihr Sozialverhalten leidet etwas darunter, was mir für sie leid tut. So spielt sie immer nur mit einem und möglichst demselben Kind in der Kita, einem aus der Nachbarschaft, etc. und viele Kinder, die sie kennen, spielen nicht allzu gerne mit ihr, da sie quasi nie ausgelassen ist und die nichts falsches machen dürfen...
Kennt das jemand?
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Re: Regeln fixiert
Antwort von Bonnie am 09.09.2021, 10:29 Uhr
Nicht selten ist die Neigung zu einem leicht zwanghaften Verhalten ja genetisch bedingt. Wenn Du einmal Dich, Deinen Partner oder Eure jeweiligen Eltern anschaust, gibt es da vermutlich jemanden (oder mehrere), der ebenfalls zu dezent zwanghaftem Verhalten neigt (Ordnungsliebe, Sauberkeit, Neigung zu Korrektheit und Angepasstheit, große Gründlichkeit und Genauigket oder ähnliches).
Schlimm ist das nicht, sondern eher eine Typfrage - sofern es den normalen Rahmen nicht überschreitet. Das tut es, wenn es den Alltag des Kindes oder auch von Euch Eltern einschränkt oder belastet.
Ansonsten könnt Ihr darauf achten, selbst möglichst gelassen zu sein. Lebt Ihr vor, dass man auch mal etwas Verrücktes, Unerwartetes, Lustiges machen kann, dass auch Quatsch oder etwas Sinnloses Spaß machen kann. Das bereichert nicht nur sie, sondern auch Euch.
LG
Re: Regeln fixiert
Antwort von sunnydani am 09.09.2021, 12:18 Uhr
Mein Großer braucht auch sehr viele Regeln und Struktur. Er kann zwar damit umgehen, wenn mal etwas anders ist, aber er tut sich prinzipiell auch eher schwer mit Veränderungen. Wirklich was machen, kannst du nicht, außer eben selber vorleben, dass es nichts macht, wenn mal etwas nicht genau gleich abläuft oder dass eben in manchen Fällen manche Regeln umgangen werden können bzw. es in jeder Familie und bei jedem Kind somit auch andere Regeln gibt, etc.
Prinzipiell ist das alles aber viel Charaktersache und man muss dann einfach lernen damit umzugehen.
Mein Großer ist jetzt 7,5 Jahre alt und er liebt Pläne. Er macht sich selber oft Tages- oder Wochenpläne und ein geregelter, strukturierter Alltag mit immer wieder dem gleichen Ablauf ist viel einfacher mit ihm, als in den Tag hineinleben und mal das, mal das machen. Er hat aber im Laufe der Zeit dennoch gelernt, dass es eben mal vorkommt, dass nicht alles nach Plan geht und kann das dann auch akzeptieren. Ebenso hat er gelernt, dass andere Kinder eben oft andere Regeln vorgelebt bekommen und dass man eben die eigenen wie auch die fremden Regeln akzeptiert.
Alles Gute!
