Never ever...

Niemals hätte ich mein Kind in einem Kiga angemeldet, bei dem man unterschreiben muss, dass das Kind trocken ist. Das ist schwarze Pädagogik aus den 60er-Jahren. Gute Kindergärten haben heute selbstverständlich einen kleinen Wickelraum, sogar mit Treppchen für die älteren Kinder, damit sie selbst auf die Unterlage klettern können. In unserem Kiga werden Kinder anstandslos so lange gewickelt, wie es nötig ist. Keiner drängt, keiner macht Vorwürfe. Auch Vierjährige dürfen noch Windeln oder Windelpants tragen.

Ich würde - trotz Wartezeiten - unbedingt versuchen, woanders unterzukommen, Du wirst im jetzigen Kiga nicht glücklich werden, zumal sie Dein Kind und Dich dort vom ersten Tag an schon stressen. Das ist unterste Schublade. Hier geht es nicht um Dein Kind, sondern allein um die Bequemlichkeit der Erzieherinnen, und dies wird sich auch in anderen Bereichen bemerkbar machen. Gute und engagierte Erzieherinnen wissen, dass das Wickeln zu ihrem Beruf gehört und haben damit kein Problem.

Informiere Dich durch kurzen Anruf, in welchem Kiga problemlos wickelt, ohne die Kinder zu drängen. Ich selbst habe bei meiner älteren Tochter auch ein Mal den Kiga gewechselt, weil der kirchliche eine total veraltete Pädagogik hatte. Das war nicht leicht, aber es hat sich gelohnt, immerhin geht ein Kind drei Jahre dorthin - das prägt! Für einen guten Kiga lohnt auch eine weitere Fahrtstrecke. Du kannst es außer bei der Stadt auch bei folgenden Trägern versuchen:

Rotes Kreuz (oft sehr gute Kigas, Reggio-Pädagogik), Freie Elterninitiativen,
Caritas, Diakonie, Waldorf. Mit etwas Telefoniererei und Einsatz kriegt man meist noch irgendwo einen Platz, auch wenn es nicht ganz so nah ist. Aus dem alten Vertrag kommt man oft auf Kulanzbasis wieder heraus. Vor allem wenn man unbequem ist und seine Unzufriedenheit deutlich zeigt, denn dann sind sie meist froh, einen los zu sein!

LG