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Geschrieben von Michi5 am 22.09.2009, 21:10 Uhr

Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Hallo!

Ich möchte euch gerne mal fragen, wie ich mich eurer Meinung nach verhalten sollte. Es geht um folgendes:

Ich, beruflich mit beeinträchtigten Kindern beschäftigt, habe eine Nachbarin mit einem zweijährigen Sohn Nico. Kontakt ist gut, wir treffen uns mindestens einmal wöchentlich mit Kindern jeweils zu Hause zum Spielen bzw. Kaffee trinken.

Nico zeigt sehr viele Verhaltensauffälligkeiten, die auf ein Asperger-Syndrom hindeuten (könnten). Nachbarin sieht Schwierigkeiten, kann sie jedoch noch nicht einordnen, fragt mich aber nicht um fachlichen Rat, sondern möchte nur eine Beruhigung (so nebenbei am Kaffeetisch) haben.

Wie soll ich mich verhalten? Meinen Rat wäre, ihn der örtlichen, sehr kompetenten Frühfördereinrichtung vorzustellen. Aber ist es sinnvoll diesen Rat ungefragt loszuwerden? Andererseits die Symptome zusehen und sie nicht darauf hinzuweisen, ist so "unehrlich".

Was meint ihr?

 
14 Antworten:

Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von sweet am 22.09.2009, 21:22 Uhr

Hallo,
wenn sie dich "nebenbei " um
Rat fragt, würde ich ihr deinen Tipp auf jeden Fall geben.
Habe selbst ein Aspiekind u. finde, je früher desto besser,
wenn man Bescheid weiss.
lg
sweety

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von IngeA am 22.09.2009, 21:31 Uhr

Hallo,

ich würde auch die Frühförderung empfehlen, wenn sie mal nach Rat fragt. Asperger brauchst du ja nicht zu erwähnen, das kann erst mal ziemlich vor den Kopf stoßen (spätestens nach dem googlen). Aber du kannst ja sagen, daß du schon das Gefühl hast, daß das Kind in einigen Bereichen Förderung benötigen könnte. Lieber ein Kind in der Frühförderung vorgestellt, daß dann doch keine Hilfe braucht, als zu spät hingebracht.

LG Inge

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Michi5 am 22.09.2009, 21:34 Uhr

Naja, sie fragt weniger, sie sagt eher so etwas wie:

"Ist bestimmt nur eine Phase, oder?"

"Macht doch dein Sohn auch mal, stimmt doch, oder?"

"Das legt sich bestimmt, wenn er älter ist."

Darauf zu antworten: "Nein, das glaube ich nicht, stelle ihn doch, um sicher zu gehen, im Frühförderzentrum mal vor!"

Das würde sie völlig schockieren, darüber hat sie mit Sicherheit nicht im entferntesten nachgedacht... oder vielleicht im Stillen doch? Wer weiß...

Danke für den Hinweis, dass du meinst, je früher desto besser Bescheid zu wissen!

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Michi5 am 22.09.2009, 21:35 Uhr

.. ja, Inge, da hast du auf jeden Fall recht!

Ich möchte nur nicht aufdringlich erscheinen, schließlich bin ich hier Nachbarin und nicht "Fachfrau".

Danke für die Antwort!

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von feeli78 am 23.09.2009, 6:19 Uhr

hallo,
ich würde es ihr sagen das du den verdacht hast das das alle nicht so ganz 100% korrekt läuft...
aber ich würde sie NIENIENIEmals an die frühförderstelle verweisen!
ich habe damit sehr schlechte erfahrungen gemacht und noch einige mehr mütter mit autistischen kindern (zumindest hier in der gegend). dort wurden all die kinder nicht als autistisch erkannt sondern es hies sie wären stur, egoistisch, verzogen, etc.
wir sind dann im SPZ gelandet. leider auch erstmal 2 jahre ohne das die dort was feststellten! ich hatte ja selber NULL ahnung was das sein könnte!
nunja, letztendlich kam eine therapeutin drauf. im SPZ wurde dann getestet.
aber wenn ihr vielleicht das glück habt ein autismuszentrum in der nähe zu haben dann empfiel ihr das doch mal! sowas gibts hier leider gar nicht!
LG

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von zaubernuss am 23.09.2009, 8:29 Uhr

Hallo, wenn sie doch schon immer so beiläufig fragt, ob was nicht stimmen könnte, macht sie sich sicher schon gedanken und will es nicht so wahr haben, das etwas nicht stimmen könnte! Also ich an deiner Stelle würde etwas sagen,ist doch besser für den Jungen!

Gruß Elke

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Schnecke3 am 23.09.2009, 10:51 Uhr

Hallo,
vielleicht eine blöde Idee, aber vielleicht könntest du ja einfach sagen, dass du keine Fachfrau bist, du ihr keinen Rat geben könntest und sie ihre Bedenken/Sorgen/Beobachtungen doch mal ihrem KiA schildern soll. Wenn der kompetent ist, wird er sie doch hoffentlich ans SPZ überweisen. Den Rat kann sie nicht in den falschen Hals kriegen. Oder du sprichst das mit dem SPZ direkt an.
Meiner Meinung nach ist das SPZ der Ansprechpartner.
Viele Grüße,
Katja

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@ feeli

Antwort von IngeA am 23.09.2009, 11:22 Uhr

Hallo,

so pauschal kann man das nicht sagen. Es gibt gute Frühförderzentren und schlechte, ebenso gibt es gute SPZ und schlechte.
Unsere Erfahrungen waren genau andersrum. Die Frühförderung hat unheimlich was gebracht, man hat mein Kind und mich ernst genommen und richtig begleitet. Im Kinderzentrum war die "Diagnose" schon klar, bevor meine Tochter auch nur den Raum betreten hatte (ADS und schlecht ertzogen, dabei stand nie zur Diskussion, daß sie Konzentrationsprobleme hätte, eher im Gegenteil, sie konnte sich ungewöhnlich gut und lange konzentrieren). Der Umgang der Psychologin mit meiner Tochter war mehr als fragwürdig und ich ärgere mich heute noch, daß ich nicht einfach mit meiner Tochter wieder gegangen bin. Immerhin hat der Termin unheimlich was "gebracht": Meine eigentlich trockene und saubere Tochter hat wochenlang wieder eingenäßt und eingekotet (sie war 5 Jahre alt).
Mein Fazit: Sollte eines meiner Kinder nochmal Hilfe brauchen: in dieses SPZ fahre ich mit ihnen sicher nicht mehr

LG Inge

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von kikipt am 23.09.2009, 13:12 Uhr

sorry, gibt der mutter den rat das sie das anschauen lassen soll
kostet nichts, und notfalls ist dem kind geholfen

meine persoenliche meinung, habe das auch schon gemacht. kind wurde getestet, ist aspie (hatte ja doch recht) und bekommt nun im kiga hilfe.

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Muddie2006 am 23.09.2009, 13:25 Uhr

Keine Frage, sprich die Mutter darauf an! Kein "Diagnoseverdacht", aber mit der Empfehlung den Kleinen genauer anschauen zu lassen. Ich würde das von einer Freundin erwarten und mir wünschen und ich denke, dass die Mutter selbst unsicher ist, denn ansonsten würde sie o.g. Fragen nicht stellen. Die dienen ja eher zur eigenen Beruhigung...
LG

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Michi5 am 23.09.2009, 13:54 Uhr

SPZ und Autismuszentrum in der nächsten Großstadt,
Frühförderzentrum ist vor Ort.

Ich hatte schon mit einigen Mitarbeitern beruflich zu tun, machen alle einen kompetenten Eindruck - allerdings weiß ich es nicht in Bezug auf Autismus.

Danke für deinen Hinweis!

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Re: Wie würdet ihr euch verhalten? Asperger...

Antwort von Michi5 am 23.09.2009, 13:56 Uhr

Ich danke euch für die Tipps und Hinweise!

Na dann, gehe ich es mal an!

LG Michi

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Re:

Antwort von IgelMama am 23.09.2009, 14:53 Uhr

Ich würde auf jeden Fall nicht das Wort Asperger erwähnen, wenn die Mutter es nämlich tatsächlich erwähnt, falls sie ihr Kind untersuchen läßt, wird sie vom Arzt zu hören bekommen, daß Aspergerkinder ihre Auffälligkeiten erst ca. ab 3Jahren haben (so sitzt das in vielen Ärzten drin). Ich würde das wenn, dann autismusähnliche Züge benennen und die können vielerlei Ursachen haben, u.a. Hörprobleme, Wahrnehmungsstörungen, usw.

Ich würde ihr also nicht sagen: Dein Kind hat Aspergersymptome, sondern: bei deinem Kind ist mir aufgefallen, daß es sich in einigen Punkten anders als Gleichaltrige verhält, das kann eine ganz harmlose Ursache haben, aber ich würde trotzdem auf Nummer sicher gehn und einige Untersuchungen machen, damit du dir anschließend keine weiteren Gedanken mehr darum machen mußt.

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Re:

Antwort von KatinkaB am 24.09.2009, 16:23 Uhr

Hai,
auch ich arbeite mit speziellen Kindern und werde manchmal von Müttern um Tips oder um Beruhigung gebeten.Hier mein persönlicher Fahrplan: ich würde zuerst versuchen, die Mutter zu sensibilisieren, das heißt so nach dem Motto "ich kann das nicht beurteilen, ich kenne das Kind nicht gut genug," etc.. Eventuell die eine oder andere Verhaltenswise benennen, die man im Auge behalten sollte, aber gleichzeitig sagen, dass das noch gar nichts heißen muss (keine Fachbegriffe). Sie wird dann vermutlich ihr Kind genauer beobachten und dann vielleicht nochmal das Gespräch suchen. Dann würde ich erst im nächsten oder übernächsten Gespräch andeuten, dass es vielleicht besser wäre, die Sache professionell abklären zu lassen.
Wo auch immer.
K.

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