Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von jockilein am 13.09.2009, 15:53 Uhr

Weiß nicht, was ich machen soll!

Hallo,

ich habe diesen Beitrag auch bei kranke und behinderte Kinder gepostet, da es dort auch gut hineinpasst.

Unsere Tochter ist nun 5 Jahre alt und ist ein sogenanntes Mußkind, d. h. sie muß eigentlich nächstes Jahr in die Schule. Sie besucht seit ihrem 3. Lebensjahr einen integrativen Kindergarten, da sie entwicklungsverzögert ist, d. h. sprachlich und motorisch, vor allem feinmotorisch. Zudem hat sie eine minimale spastische Diparese. Sie hat sich in den bisherigen 2 Jahren Kindergarten eigentlich toll gemacht und auch große Fortschritte gemacht. Wir hatten jetzt große Hoffnungen hineingesetzt, sie evtl. noch ein Jahr rückstellen zu lassen. Wir sind auch in Behandlung im SPZ unserer Kinderklinik und auch die Ärztin dort meinte bei der letzten Untersuchung, dass sie darin große Chancen für unsere Tochter sehen würde, damit sie noch einiges aufholen könnte, denn sie würde alles schaffen, benötigt halt nur ein wenig mehr Zeit als andere Kinder. Tja, wir haben dann bei der letzten Untersuchung unsere Kinderärztin darauf angesprochen, da das SPZ schon meinte, dass dies sehr schwierig werden würde. Die meinte nur, unsere Tochter sei doch fit und die würde das mit der Schule schon schaffen. Unsere Erzieherinnen und Therapeuten im Kindergarten hatten wir auch darauf angesprochen, doch die wollten sich dazu leider überhaupt nicht äußern. Nun sollten wir einen Entwicklungstest beim Psychologen in der Kinderklink machen, doch beim 1. Termin war unsere Tochter nicht so aufmerksam und darum soll ein weiterer Termin gemacht werden. Die Psychologin ist inzwischen nicht mehr da und nun sollen wir zu einem Kollegen, aber erst in 2 Wochen. In der Zwischenzeit war die Ärztin vom Gesundheitsamt im Kindergarten und hat unsere Tochter beurteilt und meinte, sie hätte ja Probleme mit der Aufmerksamkeit, da sie sich sehr schwer ablenken lassen würde. Sie hat uns eine Grundschule empfohlen, wo unsere Tochter dann zusätzlich gefördert werden könnte, aber dies seien dann erfahrungsgemäß nur 2 stunden in der woche und somit würde dies ja nichts für uns sein. Dann hat sie uns eine Schule für Lernbehinderte empfohlen, da dies das am besten geeigneteste sei. Eine Sprachheilschule würde ihrer Meinung nach nicht passen, da unsere Tochter dafür zu gut spreche. Sie würde ja auch noch sehr an uns hängen, da müßte man auch mal sehen, dass sie selbstbewußter wird.
Ich bin nun etwas irritiert. Sie hat ja schließlich noch andere Defizite, doch davon wollte die Amtsärztin überhaupt nichts hören. Klar hat unsere Tochter Fortschritte gemacht, aber trotzdem spricht sie oft verwaschen und man versteht kaum etwas. Von der Rückstellun wollte sie gar ncihts wissen, da konnte man überhaupt nicht mir ihr drüber reden.
Ich weiß jetzt einfach nicht, was das Richtige für unsere Tochter ist. Wir wollen ja nur ihr Bestes! Aber wenn sie in so einer L-Schule ist, befürchte ich, dass sie dann auf anderen Gebieten wieder Rückschritte machen wird.
Hoffe nun auf den Termin beim Psychologen, der jetzt wieder von vorne anfängt, da die eine Kollegin ja nicht mehr da ist.
Die Ärztin aus dem SPZ wollte uns ja auch unterstützen, aber nun meinte sie, sie würde versuchen beim Abschlussgespräch mit dem Psychologen dabei zu sein, wenn das nicht ginge, müßten wir halt nochmal einen neuen Termin ausmachen, um zu reden. Aber nach den Herbstferien müssen wir unsere Tochter schon in der Schule anmelden.
Ich fühle mich irgendwie total allein gelassen. Niemand unterstützt einen. Wir wollen doch nur das Beste für unsere Tochter.
Was will dennn so eine Amtsärztin beurteilen. Sie sieht das Kind eine halbe Stunde und dementsprechend wird dann entschieden.
Ich möchte auch gerne noch mal mit den Erziehern reden, wie sie die Sache sehen, auch wenn sie sich zuvor nicht geäußert haben.

Ich hätte mir halt wirklich eine Rückstellung gewünscht, dann hätte die Kleine noch 1 Jahr länger Zeit gehabt und hätte dann vielleicht noch alles aufgeholt, um dann so den Sprung auf eine "normale" Grundschule zu schaffen und wenn dies nicht gegangen wäre, ok, dann wär es halt so gewesen. Aber es wäre zumindest eine Chance gewesen.

Kann mir vielleicht irgendjemand weiterhelfen?

Danke!

 
8 Antworten:

Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von IngeA am 13.09.2009, 16:28 Uhr

Hallo,

in welchem Bundesland wohnt ihr denn? Es gibt da riesige Unterschiede von "Elternwille zählt" bis "Rückstellung gibt es nicht"
Ich würde erst mal den Test von SPZ abwarten. Ganz von vorne fängt der Psychologe nicht an, schließlich seid ihr ja schon ne ganze Zeit im SPZ, da gibt es dann auch ne ausführliche Akte.
Dann kann man sich oft auch an den Förderschulen beraten lassen. Bei uns gibt es z.B. die Möglichkeit an der Förderschule die ersten 2 Jahre Grundschule in 3 Jahren zu machen und dann je nach dem auf die normale GS zu wechseln oder auf der Förderschule zu bleiben. Oder 1 Jahr Förderschule und dann in die 1. Klasse der normalen GS.
Gibt es bei euch Elterninitiativen von Eltern deren Kinder ähnliche Probleme haben (ev. auch ADS/ADHS, der Rückstellungsweg oder "Einschulungsweg" kann ja trotz unterschiedlicher Schwächen der Gleiche sein)...

LG Inge

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von Pebbie am 13.09.2009, 16:43 Uhr

Hallo !

Ich schliesse mich Inge an, die Voraussetzungen für Rückstellungen sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
Hier in NRW geht es nicht nach dem Elternwillen, da muss man richtig kämpfen um eine Rückstellung zu erreichen.

Eine Förderschule muss nicht unbedingt das falsche für Deine Tochter sein. Auch eine Lernbehindertenschule ist eine Schule mit Kleinklassen, wo die Kinder nach ihren persönlichen Bedürfnissen gefördert werden. Sollte Dir das zu wenig sein, kannst Du ja privat noch etwas anstossen.
Förderschulen sind Durchgangschulen, d.h. sobald das Defizit beseitigt ist, geht es ab auf die Regelschule. Der Kontakt zwischen Lehrern und Eltern ist viel intensiver auf einer Förderschule und die Kids haben für das 1. Schuljahr 2 Jahre Zeit.
Mein Sohn besucht eine Sprachförderschule und etwas besseres kann man seinem Kind nicht wünschen.

LG Ute

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von jockilein am 13.09.2009, 17:49 Uhr

Ja, wir kommen aus NRW und da ist es eben nicht so einfach mit der Rückstellung. Mit einer Förderschule an sich habe ich auch nicht so ein Problem, frage mich nur ob so eine Förderschule für Lernen das Richtige für unsere Tochter ist, da sie auch noch Defizite in der Sprache hat. Die Amtsärztin meinte zwar, das hätte sich ja auch gebessert, aber sie hat sie ja auch nur eine halbe Stunde, wenn überhaupt, erlebt. Da frage ich mich halt, ob eine Sprachheilschule da nicht geeigneter wäre. Aber die Ärztin wollte sich ja auf gar nichts einlassen.
Man könnte natürlich auch noch Therapien privat machen, was aber auch nicht so einfach ist, da diese Förderschule für Lernen eine Ganztagsschule ist.
Na ja, wir schauen uns übernächste Woche mal eine solche Schule an. Mal sehen...!

Danke für Eure Antworten und LG.

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von IngeA am 13.09.2009, 18:53 Uhr

Hallo,

frag doch mal bei der Sprachheilschule direkt nach. Das hängt sicher auch davon ab, wieviele Anmeldungen die haben. Bei uns nehmen die bei wenigen Anmeldungen sogar Kinder ohne Sprachprobleme um die Klassen aufzufüllen (natürlich Kinder mit anderen Defiziten).

LG Inge

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von TanjaYP am 13.09.2009, 19:03 Uhr

Die Amtsärztin entscheidet eigentlich nicht auf welche Schule deine Tochter gehen wird.
Also wir kommen aus NRW und ich habe die Rückstellung für meinen Kleinen letztes Jahr durchbekommen, er ist unter anderem auch enwicklungsverzögert.
Allerdings war bei ihm hauptausschlaggebend dass er im Januar eine Herz OP hatte, medizinische Gründe bewirken immer eine Rückstellung.
Noch ein wichtiger Grund für eine Rückstellung ist, dass ein weiteres Jahr KiGa dafür sorgt, dass dann eine normale Beschulung möglich ist.
So habe ich meinen Antrag auf Rückstellung begründet.
Und ganz wichtig eben auch, dass das Kind das Jahr weiter im KiGa bleiben kann.
Den Antrag habe ich ans Schulamt an die Schulamtsdirektorin für Förderschulen geschickt mit allen Befunden.
Gleichzeitig bin ich mit ihm bei der Schulanmeldung gewesen und habe der Direktorin an der Grundschule meinen Wunsch der Rückstellung mitgeteilt.
Sie hat mich darin unterstützt was in NRW auch sehr wichtig ist.
Notfalls kannst du auch gerichtlich vorgehen.
Dann zur Wahl der richtigen Förderschule, das ist wirklich sehr schwer.
Wie oben erwähnt entscheidet die Amtsärztin vom Gesundheitsamt da überhaupt nix.
Es wird ein AOSF Verfahren eingeleitet, "Sonderschulverfahren", und dann wird das Kind getestet, und zwar von Sonderpädagogen, Lehrern an Förderschulen.
Das habe ich jetzt grad mit meinem Grossen durch.
Auf Grund dieser Gutachten wird dann die Empfehlung für einen bestimmten Förderzweig ausgesprochen.
Mein Grosser hat jetzt "zur Probe" von der Regelgrundschule auf eine Förderschule mit den Bereichen Lernen, Sprache und soziale emotionale Entwicklung gewechselt.
Er hat den E Zweig.
Wäre für euch vielleicht eine Grundschule mit GU was?
Also gemeinsamer Unterricht, integrativ wie im KiGa?
Gibt es so eine Schule bei euch?
LG Tanja

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von KatPa am 13.09.2009, 22:58 Uhr

Wenn es bei euch wirklich darauf hinaus läuft, dass eine sonderpäd. Überprüfung statt findet (AO-SF), dann werdet ihr auf die Option aufmerksam gemacht werden, dass eure Tochter im Gemeinsamen Unterricht (GU) gefördert werden kann. Integration, was hier auch schon angesprochen wurde.

Nimm frühzeitig Kontakt auf zu integrativen Grundschulen und zur Koordinationsstelle beim Schulamt. Es gibt keinen rechtlichen Anspruch auf GU in NRW, aber ein bisschen Nachdruck ist da nicht falsch ;-)

Gilt übrigens auch beim Thema Rücktritt... das Kind meiner Freundin wurde letztes Jahr noch (also gleiche Rechtslage wie dieses Jahr) aus ähnlichen Gründen in NRW zurück gestellt. Hat wohl auch noch damit zu tun, an wen man da kommt...

Alles Gute. Meld dich, wenn du Fragen zum Thema GU hast... ist mein Job ;-)

LG, katpa

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von Sternchen0550 am 16.09.2009, 21:55 Uhr

Hallo,

ich kann dich verstehen. Unser Sohn hat eine Verhaltensstörung. Er verweigert sich wenn ihm etwas nicht passt, den Stift hält er nicht richtig, er kann sich nicht lang genug konzentrieren, lässt sich leicht ablenken und es war die ganze Zeit der Verdacht auf ADHS. (Auf die Auswertung der Fragebögen warten wir immer noch.) Der Kindergarten, das SPZ, die Kinderärztin und unsere päd. Familienhilfe hat uns empfohlen ihn zurückzustellen und ihn in einen Vorschulkindergarten zuschicken. Hatte mit dieser Entscheidung immer tierische Bauchschmerzen, und dann haben wir uns 6 Wochen vor der Einschulung (troz das er einen Platz in 2 verschieden Vorschulkindergarten hatte) gegen den Rat aller entschieden das er in die Schule geht. - Das war die beste Entscheidung die wir treffen konnten. Ihm macht die Schule Spaß, er verweigert sich nicht.
Unser Ergoth. hat heute zu mir gesagt: "Sie können sich auf die Schulter tippen, daß sie sich gegen den Rat der Experten entschieden haben." (Bin ich gleich 2cm gewachsen

Einfach dran bleiben. Es ist dein Kind, deine Entscheidung, und wenn du es so willst, kann dir keiner Steine in den Weg legen. (Uns hat man in der Schule gesagt, der Wille der Eltern zählt weil es unser Kind ist.) Hol dir am besten eine Bericht vom SPZ warum sie nicht eingeschult werden soll und einen Brief von dir oder euch als Eltern, daß ihr euer Kind zurückstellen wollt. (So haben wir das gemacht.)

Lg Sylvia

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Re: Weiß nicht, was ich machen soll!

Antwort von Flora76 am 16.09.2009, 22:43 Uhr

Weißt du, meine Tochter ist vor 6 Wochen 7 Jahre alt geworden. Sie besucht seit 5 Jahren einen KiGa für körper- und schwerstmehrfachbehinderte Kinder. Im Großen und Ganzen sitzt sie im Rollstuhl und kann sich nur mit Rollator oder an den Händen laufend fortbewegen. Auch hat sie feinmotorische Probleme. Geistig ist sie relativ zeitgerecht entwickelt - wir haben im Frühjahr sogar die Logopädie auslaufen lassen, da sie innerhalb von 3,5 Jahren ALLES aufgeholt hat und nun den gleichen Wortschatz hat, wie gleichaltrige gesunde Kinder.

Diesen Sommer sollte sie eingeschult werden. Ich allein war der Ansicht, dass sie noch nicht reif ist für die Schule (ich erntete Kopfschütteln aus der Familie, sogar vom Männe), aber ich hab mich durchgesetzt, denn unsere Kinderärztin und die Erzieherin aus dem KiGa waren meiner Meinung. So bin ich also zur Grundschule vor Ort zum Anmelden und hab gleich 2 Zeile da gelassen "Hiermit beantrage ich die Rückstellung für ein Jahr ... bla bla bla" Ohne Wenn und Aber ging das durch!!! Keine Psychologen oder sonstige Untersuchungen.

So wird sie nun nächsten Sommer im Alter von 8 Jahren eingeschult und fertig!

LG, Flora

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