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Geschrieben von Mrs. Chocolate am 11.01.2010, 20:21 Uhr

Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Hallo,

bisher war ich mit meinem Sohn (4,5 J.) 1x die Woche nachmittags beim Mutter/Kind Turnen. Nun ist es aber so, dass er für diese Gruppe einfach zu alt ist, und sich bei den Angeboten immer häufiger langweilt.

Heute haben wir eine völlig neue Turnhalle, mit neuer Trainerin und neuen Kindern (zwischen 4 - 6 Jhre) zum 1. Mal ausprobiert. Die Kinder machen den Sport dort alleine und ich war, da wir das 1. Mal dort waren, trotzdem mit dabei, um zu sehen, ob es ihm Spaß macht und wie es dort so abläuft.

Die Trainerin war mir eher unsymphatisch, sie stellte sich meinem Sohn nicht vor und achtete auch sonst nicht sonderlich auf ihn, obwohl er der Jüngste dort war. Gut, das will ich nicht überbewerten, denn er hatte dort seinen Spaß.

Das eigentliche Problem ist jedoch, dass er eine ausgeprägte Sprachentwicklungsstörung hat, er besucht einen speziellen Therapie-Kiga und ist für Außenstehende wirklich sehr schwer zu verstehen.

Glücklicherweise ist er noch sehr unbefangen und redet einfach drauf los, so war es auch heute beim Sport...Resultat war, niemand hat ihn verstanden, aber es hakte auch niemand näher nach. Als sie an einem Gerät anstanden, fing ein älterer Junge an sich über ihn lustig zu machen und äffte ihn nach. Mir, die auf der Bank saß, trieb es fast die Tränen in die Augen. Die Trainerin bekam von dem nichts mit, da sie weiter weg stand und anderen Kindern Hilfestellung gab -

Ich frage mich die ganze Zeit grundsätzlich, wie ich mit diesem Problem umgehen soll. Ich mag einfach neuen Menschen nicht als erstes erzählen "Hallo, das ist XY und er hat eine ausgeprägte Sprachentwicklungsstörung"

Wie handhabt man das?

Beim Mutter-Kind-Turnen fiel es nie so drastisch auf, da ich ja dabei war und notfalls übersetzen konnte. Im Freundes/Bekanntenkreis ist es auch bekannt, aber heute gerade mit älteren Kindern, ging es eigentlich gar nicht. Aber er ist so fit, läuft so schnell und gerne... Wir können uns doch deshalb nicht isolieren?

Wer ist denn ebenfalls von ähnlichen Dingen betroffen?

Ich bin gerade völlig niedergeschlagen.

Liebe Grüße

 
18 Antworten:

Re: Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Antwort von krueml am 11.01.2010, 20:52 Uhr

Wenn es ihm dort gefällt würde ich mit der Leiterin sprechen, dass sie darauf achtet und es anderen Kindern erklärt wenn sie sich über ihn lustig machen.

Mein Sohn (4 Jahre, 4 Monate) spricht auch manchmal schwer verständlich (liegt an Wahrnehmungsstörung und schwacher Mundmuskulatur). Selbst wir Eltern haben manchmal Mühe. Meine Grosse und ihre Freunde neigen dazu sich über ihn lustig zu machen. Dann erkläre ich ihnen, dass er noch kleiner ist und dass er noch Zeit hat es richtig zu lernen. Ich führe ihnen vor, dass sie selbst auch einige Wörter nicht richtig aussprechen konnten. Man muss das Ganze ja nicht unnötig pathologisieren.

Also lieber nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung". Das nimmt den Anderen den Wind aus den Segeln. ;-)

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Oh ja

Antwort von susip1 am 11.01.2010, 21:19 Uhr

Hallo!

Ja, uns geht es auch so. Mein Sohn ist auch 4,5 Jahre alt und hat auch eine Spracherwerbsstörung....Besonders die Freunde meines 9jährigen Sohnes finden das immer sehr lustig. Ich habe festgestelt, dass ich meinen Sohn dann aus der Situation immer raushole. Immer geht das natürlich nicht. Im Kiga weiß es jeder, da klappt es recht gut. Manchmal am Spielplatz wird er komisch angesehen, manchmal frag ein Kind, warum er so komisch spricht....

Ich weiß auch nicht wie umgehen, wenn ich dabei bin, dann übersetz ich auch. Ansonsten bin ich manchmal - wie Du - ratlos und den Tränen nahe wenn ich zusehen muß. Mein Sohn spricht meist mit fremden Kindern sowieso fast nix...

Darf ich fragen, wie es sich anhört, wenn Dein Sohn spricht ungefähr? Kannst Du Beispiele nennen...


Lg

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Re: Oh ja

Antwort von aby am 12.01.2010, 2:36 Uhr

Hallo!!

Mein Sohn fast 5 (April) ist es genauso. Er leidet sehr stark und wird agressiv. Deshalb meide ich größere Ansammlungen von Kinder, bin eigentlich nur mit Kindern zusammen die er kennt oder das verstehen können. Wenn ich merke, andere Kinder verstehen es nicht, hänseln ihn oder so, dann räume ich das Feld.

Leider ist es so, dass nicht die "Krankheit" angesehen wird, sondern, es heißt: Unfähige Eltern.

LG

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Re: @Susip1

Antwort von Mrs. Chocolate am 12.01.2010, 9:21 Uhr

Hallo,

wie er spricht, kann ich kaum beschreiben. Auf jeden Fall sehr verwaschen und laut, dann kann er kein L, K, R, S, SCH und Kombis wie KR, CH und noch einiges mehr. Man muss bei ihm ein Gefühl entwickeln, um ihn zu verstehen. Mit Logik kommt man da nicht weiter.

Mein Sohn spricht ja (noch) mit fremden Kindern, nur ich glaube, dass das u.U. nicht mehr lange so sein wird. Denn wir bewegen uns ja in einer Art Kokon, in dem wir bekannt sind.

Ich glaube, man kann nur immer wieder das Selbstbewusstsein der Kinder stärken und selber auch Ruhe und Stärke ausstrahlen, auch wenn es einen innerlich zerreißt.

Liebe Grüße

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Re: @ Aby

Antwort von Mrs. Chocolate am 12.01.2010, 9:28 Uhr

Hallo,

"Unfähige Eltern"?
In welcher Situation ist das denn gesagt wurden? Unglaublich!

Bis jetzt fiel es bei uns ja noch nicht so auf, da er ja eh in einen Sprachheil-Kiga geht und die paar Freunde die er hat, verstehen ihn auch irgendwie.

Die Turngruppe gestern war unser erstes Erlebnis, wie katastophal seine Verständigung unter Fremden ankommt und das erste Nachgeäffe was er erfahren musste.

Aber Isolation kann doch auch nicht der richtige Weg sein?

Liebe Grüße

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Re: @ krueml

Antwort von Mrs. Chocolate am 12.01.2010, 9:34 Uhr

Hallo,

ich denke, ich werde die Leiterin mal anrufen und ihr das ganz freundlich sagen. Vielleicht kann sie ja doch ein Auge drauf haben. Ganau so, wie du schreibst "Angriff ist die beste Verteidigung". Ich kann ja mit ihm deshalb nicht beim Mu-Ki-Turnen "versauern", nur damit ich im Notfall übersetzen kann.

Auch stimmt es, dass das ganze nicht unnötig pathologisiert werden sollte. Je gelassener und selbstverständlicher man selber damit umgeht, desto selbstbewusster ist dann hoffentlich auch das betroffene Kind.

Liebe Grüße

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Re: @Susip1

Antwort von krueml am 12.01.2010, 10:00 Uhr

Bei meinem Sohn liegt es an der schwachen Mundmuskulatur und der schlechten Körperwahrnehmung. Alle Laute für die es Zungenfertigkeit benötigt, schafft er nicht (R, SCH, etc.). Oft spricht er auch Wörter nicht richtig nach. Ich muss es ihm dann 5x gaaanz langsam Silbe für Silbe vorsprechen damit er es nachsagen kann.

Allerdings hat er sehr viele Fortschritte gemacht. Er war bis Dezember in der Ergo (2 Jahre lang). Das hat enorm geholfen. Ich bin somit guter Dinge, dass es sich nach und nach verwächst. Allenfalls werden wir noch Logo später machen.

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Genau so ist es :-)

Antwort von krueml am 12.01.2010, 10:01 Uhr

ot

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Re: Sprachverständigungsschwierigkeiten

Antwort von MamaMalZwei am 12.01.2010, 10:07 Uhr

Hallo, das haben wir auch alles durch. Mein Sohn war ja auch sehr sprachverzögert, sprach sehr verwaschen und zum Teil musste man sich den Bezug dazudenken, damit man versteht was er will.
Im Nachhinein würde ich ein Kind wie ihn, das so schlecht spricht, nie und nimmer in einer Gruppe allein lassen, die kein Verständnis für ihn aufbringt!
Noch dazu mit einer Übungsleiterin, die mir auf den ersten Blick unsympathisch erscheint.
Bei uns war es so, dass ich Lemmi wenigstens mit der Schwester losschicken konnte, die im Notfall dolmetschen kann. Aber sie ist ja nun auch nur drei Jahre älter. Ich habe damals beim Turnen auch am Rand gesessen und zugesehen.
Lemmi erfasst Situationen instinktiv durch Zuschauen und macht es dann nach, er ist dabei so flink, dass die Zeitverzögerung kaum auffällt. Jedenfalls war es damals so.
Bei Spielen, die durch Zuruf funktionieren (ich werf Dir den Ball zu und du machst das und das), wäre er damals komplett aufgeschmissen gewesen.
Liebe Ms. Chocolate, Du solltest das Aggressionspotential, das gerade in Sprachverständnisstörungen liegt, nicht unterschätzen.
Fast alle Kinder mit dieser Störung, die ich kenne, werden irgendwann so gefrustet, dass sie ausflippen oder anderen wehtun, gerade auch, wenn sie dauernde Hänseleien ertragen müssen.
Dehalb muss ein Übungsleiter, allein mit einer Horde "Normalos", eigentlich jemand dabeihaben, der sich exra um das Kind mit Sprachschwierigkeiten kümmert und für es dolmetscht.
Das hat auch nichts damit zu tun, dass man sein Kind isolieren will oder es in Watte packen.
Man lässt ja auch "Normalos" nicht an einem chinesischen Unterricht mit den dazugehörigen Lehrern und diesen Schriftzeichen allein. LG

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Re: @ Aby

Antwort von aby am 12.01.2010, 10:16 Uhr

Gefallen ist das mal auf einen Geburtstag, auf dem wir eingeladen waren.
Sie anderen Kinder kannten sich halt und zogen meinen auf.
Er wurde agressiv und schlug um sich, war kaum zu bändigen
Die Mutter eines der Kinder fing zu ihrer Mutter an, was wir für unfähige Eltern seinen, unser Sohn habe kein Benehmen. Die Mutter klärte sie dann auch auf und dann hatte sie es verstanden, den ihr Sohn war zeitweise nicht anders, nur halt nicht so extrem wie meiner. Sie entschuldigte sich auch dafür!
Aber ich denke einfach, so denken viele, nur dass sie dies nicht direkt sagen.

Ich mußte mir auch noch einiges mehr anhören, aber wenn ich anfange, werde ich nicht mehr fertig.

Mein Sohn besuchte fast 2 Jahre einen normalen RegelKiGa, aber er war einfach überfordert, da ihn die Kinder geärgert und ausgegrenzt hatten. Er war sehr agressiv und brauchte sehr viel Aufmerksamkeit. Leider bekamen wir vom Landratsamt nur 5 Stunden i-Hilfe genehmigt, viel zu wenig. Wir hätten wenigstens 10 Stunden gebraucht.
Das LA wollte, dass ich meinen Sohn in den KiGa für geistig Behinderte Kinder tue, aber er wäre da einfach unterfordert gewesen und habe mich auch dagegen gewehrt.
Es gibt bei uns weder einen Integrativ-KiGa (Integrativ schon, aber das ist für Kinder mit Migrationshintergrund) noch einen SprachheilKiGa.
Er bekam aber durch unser Kämpfen einen Platz im Schulkiga für körperlichbehinderte und besonders Förderungsbedürftige Kinder. Er ist jetzt in einer Gruppe, die den Schwerpunkt Sprache hat.
Normal hätten wir erst den Platz frühstens im März, spätestens im September diesen Jahres bekommen. Aber durch den monatelangen "Krieg" mit dem LA kam im Oktober letzten Jahres der Anruf vom KiGa, dass ein Platz frei wäre und 2,5 Wochen später ging er dann hin. Seitdem weiß ich was richtige Freudentränen sind. Ich glaub, ich hab 3 Tage durchweg geheult, weil ich so erleichtert war. Ich konnte einfach die Hänseleien im Regel-KiGa nicht mehr ertragen, es tat unheimlich weh.

Mein Sohn hat im letzten Jahr so große Fortschritte gemacht, dass ich sehr stolz auf ihn bin.

Es wird auch sicher sein, dass er in eine Sprachheilschule gehen wird, aber da haben wir Zeit bis 2012

LG

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Re: @ MamaMalZwei

Antwort von Mrs. Chocolate am 12.01.2010, 10:22 Uhr

Ich danke dir für deine offenen Worte!

Ich werde die Übungsleiterin noch einmal anrufen und mir ihr darüber sprechen und ihre Reaktion abwarten.

Ansonsten bin ich sehr verunsichert, was für ihn das richtige ist.

Dass das nicht Verstehen ein hohes Agressionspotential mitbringen kann, ist mir bewusst.

Ich suche für meinen Sohn eine Sportart, die er trotz seiner Sprachschwierigkeiten ausüben kann. Vielleicht wäre Judo geeigneter? Es ist tendenziell für alles offen, bestimmte Vorlieben für eine Sportart haben sich bis jetzt noch nicht herauskristallisiert.

Wie ist es mit deinem Sohn weitergegangen?

Liebe Grüße

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Richtiges Judo ist mit 4,5 noch zu früh.

Antwort von Trini am 12.01.2010, 10:23 Uhr

bei uns im Verein gäbe es aber (für Euch ideal) die Eltern-Kind-Gruppe.

Trini

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Habe es hier schon öfter erzählt.

Antwort von Trini am 12.01.2010, 10:30 Uhr

Der mittlere Sohn einer früheren Krabbefreundin konnte sich mit 3 jahren wirklich überhaupt nicht verbal mit Fremden verständigen. Dann bekam er seinen I-Platz im Regelkindergarten.
Ein halbes Jahr hatte er (leider) seine große Schwester in derselben Gruppe, an seiner Sprechfähigkeit änderte sich NICHTS. Dann kam F. zur Schule und binnen weniger Monate konnte er verständlich sprechen, weil er keinen "Dolmetscher" mehr hatte.

Heute ist er übrigens erfolgreicher Neuntklässler an einem Gymnasium.

Ich würde die Turnlehrerin beim nächsten Mal über das Problem informieren. Wahrscheinlich ist Eure gegenseitige Vorstellung gestern nicht so optimal geaufen. Seid ein paar Minuten früher da und besprecht das in Ruhe. Das wird schon!!

Trini

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Re: Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Antwort von Smudo am 12.01.2010, 11:03 Uhr

hallo
wir haben hier auch so ein exemplar:-)
marcus wird im april 5 jahre alt
er hört seeeeeeeeeeeehr gut
wir waren mehrfach beim pädaudiologen
hat wortfindungstörungen
hörverarbeitungsstörungen ...
die liste ist seeehr lang

aber auch er hat ( mit logo und ergo) sehr gute fortschritte gemacht
es reicht noch lange nicht aber wir sind dran....

oben beschrieb jemand " di unfähigen " eltern
ich bin ja auch sooo eine von denen:-/

nicht immer einfach!!!!
mei beste erlebnis--beim einkaufen er war gerade 2j und 6 monate und sprach nix oder halt fast nix

eine ältere dam fragt ihn ----na wi heißt du denn?
er sagte nix

sie bohrte nochmal nach
r sagte wiedr nix

sie dann so zu mir na spicht den niemand mit dem kind???

ich war auch auf angriff --und es tat mir sooo gut!!
ich sagt dann so ruhig es irgendwie ging----
ach so man muß mit ihm reden??
ah das probiere ich nachher gleich mal aus!!
boah da saß!!

wir haben noch einen 8jährigen der ohne punkt und komma spricht noch nie probleme im spracherwrb hatte --habe ich da zuviel gesprochen??

lg claudia

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Re: Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Antwort von Lollipi am 12.01.2010, 18:34 Uhr

Hallo,

auch wir haben einen 5 jährigen zu Hause der Sprachverzögert ist und für viele unverständlich.
Seit einem halben Jahr Logophädie haben wir grade mal das weiche S geschafft.
Im Kindergarten wird er häufig von den größeren Kindern ausgelacht.
Gott sei Dank hat er ein Selbstbewußtsein das kann sich keiner vorstellen, aber wenn es ihm zu viel wird geht er einfach weg.
Die Erzieherinnen arbeiten ganz doll mit den großen Kindern daran das sie verstehen das es Kinder gibt die Schwierigkeiten mit dem Sprechen haben.
Ich bin der Meinung das das auch deren Job ist den Kindern das beizubringen.
Allerdings glaube ich ist es schwer der Turnleiterin es als Aufgabe zu machen darauf zu achten. Ich würde an deiner Stelle ein paar Mal dabei bleiben und notfalls mit den Kindern reden wenn sie wieder anfangen zu lachen.
Würde der Leiterin das auch genauso sagen.
Manchmal muss man stur sein und für sein Kind kämpfen.
viel Glück und ich wünsch deinem Kind einen dicken Schutzpanzer gegen solche Kinder.

lg Simone

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Re: Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Antwort von wickiemama am 12.01.2010, 19:47 Uhr

dieses Problem kennen wir zu genüge. Mein Sohn ist inzwischen 8 jahre alt und spricht immer noch anders als Gleichaltrige.
Ich mußte mir mühsam abgewöhnen immer für ihn zu übersetzen!
Mein Tipp:
Sag es den betreuenden Erwachsenen, die haben dann ein Auge drauf (sollten sie zumindest). Und ansonsten muß er tatsächlich selbst damit zurechtkommen... So hart das klingt.
Mein Sohn war erst in einem Sprachheilkiga. Aus verschiedenen Gründen haben wir ihn in einen Regelkiga wechseln lassen. ICh hatte fürchterliche Angst davor. Aber es kam einmal ein Junge der gefragt hat warum ... so komisch redet. Da hat ihn die Erzieherin erklärt, daß manche Kinder nicht gut hören, manche nicht gut sehen und manche eben nicht so gut sprechen können. Dann war das Thema erledigt.
Und als er in die Schule kam (Regelschule) hat ihn auch mal ein Junge gefragt. Seine Reaktion: Warum meinst DU ich kann nicht reden, nur weil du mir nicht zuhören kannst...

Laut seiner Lehrerin ein sehr beliebtes (und glückliches) Kind mit vielen Freunden, die mit seiner Sprachstörung keine Problem haben.
Meiner Erfahrung nach sind das eher die Eltern, die einen komisch angucken und vor denen man sich immer rechtfertigen muß!

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Re: @ MamaMalZwei

Antwort von MamaMalZwei am 13.01.2010, 10:31 Uhr

Hallo Ms. Chocolate, ich komm erst jetzt dazu zu antworten. Dass Du sehr verunsichert bist, glaube ich Dir gerne, das war ich damals auch. Man möchte sein Kind schützen, aber man kann es nicht, weil man ja nicht immer dabei ist.
Es kommt immer auch auf die Art der Sprachverzögerung an. Wenn das Kind nur einige Buchstaben falsch ausspricht, dann ist das ja kein Problem, ihn in einer Gruppe mitturnen zu lassen, die sprachlich weiter ist.
Aber das was Lemmi hatte, war schon heftiger. Die Logopödin sprach von einer schweren Sprachentwicklungsstörung. Deshalb konnte er sich ja auch verbal nicht richtig wehren. Ihn einfach so in eine Kindergruppe zu integrieren hätte bedeutet, ihn den anderen als "Punchingball" vor die Nase zu setzen.
Selbst einige Freunde meiner Tochter kamen, um ihn zu ärgern und ganz nebenbei aufzuziehen. Deshalb habe ich damals für ihren besten Freund eine Geschichte geschrieben, die ihm Lemmis Probleme deutlich machten. Seine Mutter (eine Freundin von mir) hat sie ihm vorgelesen und von Stund an war Ruhe. Heute sind beide befreundet, Kim hilft Lemmi, wo es nur geht.
Ich habe mit Lemmi zuerst Kinderturnen gemacht. Dann wurde hier vor Ort ein therapeutisches Judo angeboten. Meine Tochter machte da mit und ich habe schließlich auch meinen Sohn hingeschickt.
Er kam aber mit den Kindern (alles Kinder mit Defiziten) und deren Lautstärke nicht zurecht. Besonders die Situation beim Umziehen (da warfen die kids mit Socken, Schuhen, Hosen usw. um sich) war für ihn nicht zu ertragen. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man da keinen Trainer mit hingestellt hat, Judo bedeutet doch eigentlich Disziplin vermitteln...
Mit Kati war Lemmi später noch beim Reiten, allerdings kein therapeutisches Reiten sondern im Reitverein. Mit 10 war er allerdings etwas jung für die Gäule da. Die standen gern mit ihm auf dem Rücken verträumt in der Mitte, er hatte noch nicht genug Kraft, um sie zu führen.
Mannschaftssportarten haben wir dann keine mehr ausprobiert, er weigerte sich einfach.
Aber privat spielt er Fußball mit Freunden meiner Tochter und mit meiner Tochter selbst.
Schulmäßig hat er gut aufgeholt, geht nach Sprachheilschule und Grundschule jetzt auf die Real.
Meine Tochter hat eine Freundin, die noch größere Sprachschwierigkeiten hat als er. Die hat erst Tanzen gemacht (war aber recht ungelenk), dann Volleyball und landete schließlich beim Tennis.
Viele Kinder mit massiven Sprachschwierigkeiten konzentrieren sich irgendwann auf Erwachsene (sie auch) weil die sie nicht necken. Deshalb denke ich, dass das Tennis bisher für dieses Mädchen am besten ist, weil sie da nicht so direkt mit Mitspielern zu tun hat. Es ist ja noch immer ein Netz dazwischen... LG

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Re: Sprachentwicklungsstörung und Umgang mit anderen Kindern

Antwort von Luni2701 am 14.01.2010, 8:01 Uhr

"Meiner Erfahrung nach sind das eher die Eltern, die einen komisch angucken und vor denen man sich immer rechtfertigen muß!"

genau das ist es. Es kommt immer drauf an wie Eltern ihren Kindern vorleben mit so etwas umzugehn. Bei und ist sowas nie ein Thema. Wenn eins der Kinder fragt, warum der und der so redet, aussieht, sich bewegt, dann wird es erklärt und dann hört auch sofort das verunsicherte lächeln auf.

Wir haben mit unserem Sohn genau solche Probleme grad durch. Bei den Kids beliebt udn die Eltern haben Angst das ADHS ansteckend sein könnte oder so, ich weiß es nicht, was sie für ein Problem haben, auf jeden Fall reden sie Ihren Kindern ein das Niklas nicht gut für sie wäre usw. und das haben die solange gemacht bis er von Ihnen nur noch gemobbt wurde und dafür wurden sie dann indirekt noch belohnt, weil er ist es ja selbst schuld, er hat sie vor der Therapie (Medis) ja auch geärgert


Kinder (ohne Elterlichen Einfluss) gehen eigentlich sehr gut mit solchen Problemen um habe ich festgestellt und das meiste der raktionen kommt von zu Huase und wenn die Kids nur das Gespräch von Mutter und Vater über dieses Kind mitbekommen, kanns schon zu spät sein.

Allerdings finde ich so sportarten wie Tennis oder so, auch ne gute Idee. Denn Trainer gehen meist anders mit sowas um und es ist kein direkter Kontakt da wo gesprochen werden muss und dadurch "blamiert" er sich auch nicht.

Klar bei manchen kann es helfen wenn sie müssen, damit der Knoten platzt, aber leider ist es nicht bei allen so.

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