Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von dunkletaube am 01.02.2008, 17:59 Uhr

Rilatine 10 (halbe Tablette taeglich)

Ich hab es am mittleren Sohn meines Exfreundes erlebt, dass aus einem oft und gern lachendem Kind, dass sportlich intressiert war, ein lustloser Zombie wurde. Ich war total erschrocken, wie apathisch er in der ECke saß, dissozierte und mit welch Schneckentempo er sich fortbewegte. Er hat jegiches Interesse an Freizeitaktivität verloren, pging nicht mehr zum Sport, las nicht mehr, zeichnete nicht mehr, sondern saß nur noch rum und ließ sich vom TV bedudeln.

Ich will Ritalin nicht verteufeln, aber es ist mit Vorsicht zu genießen. Natürlich sehe ich auch, dass im Beispiel des Jungen die Mutter gefragt war, nachzuhaken, warum er so wurde, was sie nicht tat. Und dem Vater wurde gesagt, er könne es nicht beurteilen, weil er den Jungen ja nur am Wochenende hat. Ich denke, der Mutter war es recht, dass er "so" wurde, war ja pflegeleichter, als dauernd Fragen zu beantworten etc.

Übrigens ist er jetzt ganz weg von ihr, in einer Pflegefamilie und kommt da wunderbar ohne Ritalin aus, sondern wurde auf eine zuckerarme Diät gesetzt.

Ein anderer Fall, den ich persönlich kenne, lief auch darauf aus, dass der JUnge ohne Ritalin weiterlebt. Da wurde das Medikament verschrieben, weil der Kleine traurig war und rebellierte, dass Mama und Papa sich getrennt haben. Der Psychologe sagte einfach: ADHS und fertig. Meine Freundin ging dann mit ihrem Zombie-Kind zu einem anderen Psychologen und bums! weg mit dem Zeug, der Junge hatte "nur" Trennungsangst.

Es ist echt so, dass es anscheinend oft verschrieben wird, weils leichter ist, ein ruhiges Kind zu haben. Was ich absolut Scheiße finde von den Ärzten. Leider empfinde ich es auch som dass grad die Erzieher lieber ein ruhiggestelltes Kind haben, als ein aktives. Zumindest sagte mir auch mal eine Erzieherin, mein Sohn habe mit Sicherheit ADS. Ich fragte sie, nach ihrer Quali, das beurteilen zu können. Das sehe man doch. Sie hat nur in dem Moment vergessen, dass mein Sohn durch eine verdammt schwere Zeit ging, da er mißbraucht wurde, und dauern Aussagen machen mußte, und selbstverständlich auch psychologisch betreut wurde.

Ritalin ist sicher bei den richtigen Kindern in der richtigen Dosis ein gutes Medikament, aber es wird viel zu oft viel zu voreilig verschrieben.

Noch was... ich habe in letzter Zeit viel über psychische Krankheiten gelesen, und bin da sehr oft drüber gestolpert, dass unter den als AD(h)S diagnostizierten Kindern einige bei sind, die eigentlich manisch-depressiv sind. Diese Krankheit ist verdammt schwer zu diagnostizieren und daher gibt es da, nicht nur im Kindesalter, oft Falschdoagnosen. Mir selber wurde eine Teenagerneurose und eine Adolesenzkrise diagnostiziert und erst jetzt, mit 31, bekam ich die Diagnose Manisch-Depressiv. Wenn ihr also ein Kind mit AD(H)S habt, wäre es evtl. nicht von Nachteil, über Bipolare Störungen im Kindesalter nachzuschlagen.

lg
Taube

 
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