Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von 4hamänner am 15.11.2009, 21:04 Uhr

Provokationstest / Hühnerei / Tagesklinik Kinderklinik Uni Mainz

Hallo,

mein Sohn ist auch auf Hühnerei allergisch ...

Bei uns lief es wie folgt ab: Nach einem positiven Blut- und Pricktest wurden wir auch zu einem oralen Provokationstest ins Krankenhaus bestellt.

Wir sind früh nach der Morgenvisite (so gegen 10 Uhr) reinbestellt. Es wurde erst mal abgeklärt, ob Sebastian gesund genug ist . Er wurde auch angeschaut, um einen "Grundstatus" zu haben. Dann wurde ein Zugang gelegt (nicht zwingend notwendig, wollten aber auf der sicheren Seite sein). Die Ärztin hat dann die "Eilösung" gemacht: 1 Ei (bei uns ein frisch gelegtes von freilaufenden Hühnern von einer Schwester - mussten aber auch schon mal ein frisches mitbringen) wird auf 200 ml verdünnt (bei uns mit Bananensaft, damit er ihn auch trinkt).

Von dieser Lösung gibt es zuerst einen Tropfen auf die Unterlippe. Dann wird gewartet, ob sich Reaktionen zeigen (Ärztin und Schwestern machen natürlich inzwischen was anderes, also mußt du selber dein Kind gut beobachten). Nach ca. 20 Minuten gibt es 0,5 ml von der Lösung zum "Trinken" in den Mund. Wieder warten und schauen (bzw. hören - da unser Sohn mit Asthma reagiert). Die Dosis wird so schrittweise erhöht bis sich eine deutliche Reaktion zeigt.

Bei einer allergischen Reaktion (kurzes Husten und Hautausschlag, der wieder von selber verschwindet, reichte aber nicht aus ) wird der Test abgebrochen und es werden antiallergische Mittel gegeben (bei uns Cetirizin und Salbutamol zum Inhalieren) oder falls nötig eben auch Mittel über den Zugang (der ist vor allem nötig, falls dein Sohn eine Ganzkörperreaktion mit Kreislaufbeteiligung zeigt - dann dauert das Legen des Zugangs möglicherweise zu lange und ist - da die Venen dann zugehen - sehr schwierig).

Dann müsst ihr noch ein paar Stunden dort bleiben, um sicher zu stellen, dass nicht noch etwas nachkommt.

Das ganze dauert recht lange, so dass man sich am besten schon vorher überlegt, womit man sein Kind bei Laune hält . Bei uns war fürs Essen gesorgt, aber Trinken sieht immer etwas schlecht aus (sollte man sich eventuell selber mitbringen) - danach solltest du dich vorneweg erkundigen.
Wir brauchten übrigens eine Einweisung vom Kinderarzt (sollten die im Krankenhaus wissen, was die "abrechnungstechnisch" brauchen).

Beim ersten Mal (da war Sebastian gerade 3 Jahre alt) "vertrug" mein Sohn fast die Hälfte der Lösung. Die Konsequenz war, das wir Ei und Eiprodukte meiden sollten. Aber ein Stück Kuchen z.B. zu einem Geburtstag war erlaubt (vielleicht nicht gerade Eierschecke ). Ein Jahr später wurden die Tests wiederholt. Wieder erst Blut- und Provokationstest, dann orale Provokation. Diesmal zeigte mein Kleiner schon bei dem Tropfen erste leichte Reationen und der halbe Milliliter hatte dann voll gereicht. Jetzt sollten wir 2 Jahre strenge Karenz halten. Jetzt ging auch kein Parmesan mehr, denn da ist Lysozym aus Hühnerei drin. Und für's Impfen müssen wir ins Krankenhaus (glücklicher Weise nicht über Nacht). Ich habe auch von anderen Betroffenen gehört, dass sie selbst klaren Apfelsaft meiden, da dieser mit Ei geklärt wird. Und die Ernährungsberaterin von der Schulspeisung sagt, dass selbst in Hühnerbrühe Ei enthalten sein kann .

Diesen Sommer waren die 2 Jahre nun rum. Wir mussten zum Impfen rein. Und dabei wurde wieder ein Bluttest gemacht. Auf alle weiteren wollte die Ärztin vorerst verzichten. Der Bluttest war immernoch stark positiv, wenn auch etwas schwächer. Eine Provokation wollten sie dann nicht noch machen. Also heißt es für uns weiter, ganz genau aufpassen ... Wir haben den Dreh inzwischen ganz gut raus ... Ist bloß schade, dass in Deutschland in so viele Sachen Ei reingetan wird, in die man gar keines reintuen müsste! Und die Diskussion über die Schweinegrippeimpfung ist für uns doppelt kompliziert .

LG
Anja

 
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