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Geschrieben von Lesebär am 16.12.2007, 20:11 Uhr

Wie mit zweigeteilten Mathearbeiten umgehen?

Hi,

wer kennt auch diese zweigeteilten Mathearbeiten?

Die Arbeiten sind im Prinzip so aufgeteilt, dass es zu jedem Aufgabentyp eine leichtere Aufgabe auf der linken Seite gibt und eine etwas schwerere (oft nur mit etwas krummeren Zahlen) auf der rechten Seite. Alle Aufgaben zu machen, dafür reicht die Zeit nicht. Die Kinder müssen also auswählen. Wer nur die linke Seite löst, bekommmt maximal eine drei. Wer die rechte schafft, kann eine eins bekommen. Bei Fehlern auf der rechten Seite kann man mit der linken ausgleichen, sofern man die gemacht und dort mehr Punkte erzielt hat.

Das hat bei uns zur Folge, dass die Arbeiten jetzt im 4. Schuljahr meistens grottenschlecht ausfallen. In der ersten hatten 3/4 der Kinder eine vier oder schlechter, 1sen gab es gar keine, die zweite war ähnlich. Auch dort gab es nur eine zwei!

Bei meiner Tochter (sonst überall zwei und besser) hat das zur Folge, dass sie denkt, sie kann das nicht und sich die rechte Seite selten zutraut. Erst die linke macht und dann keine Zeit mehr hat, noch viele von der rechten zu machen. Das finde ich sehr schade, weil ich bei den Hausis eigentlich immer denke, sie kann auch Mathe. Sie macht die Hausis immer selbstständig, stellt eigentlich so gut wie nie Fragen und hat immer bis auf ein paar Flüchtigkeitsfehler alle richtig.

Hat jemand auch diesen Typ Arbeiten und kann uns vielleicht einen guten Tip geben? Danke im Voraus, Lesebär

 
9 Antworten:

Re: Wie mit

Antwort von Birgit 2 am 16.12.2007, 20:34 Uhr

Hallo,
bei uns gab es die bis in die dritte Klasse hinein, danach nicht mehr. Die Lehrerin hat angeraten, erst die schwere Seite zu rechnen und wenn man da nicht weiterkommt, die linke, so dass man die Chance auf wenigstens ein paar Punkte statt keine hat.

Ich fand das Prinzip immer gut, so konnten schlechtere Schüler bessere Noten erzielen und für die guten Schüler war es ein Ansporn. Soweit ich mitbekam, kamen immer alle gut klar damit. Meine Tochter hat eigentlich auch immer beide Seiten geschafft, da sie sehr gut in Mathe ist.

Jetzt seit der vierten Klasse gibt es diese Art der Arbeiten nicht mehr.

Viele Grüße
Birgit

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Re: Zweigeteilte Arbeiten

Antwort von MamaMalZwei am 16.12.2007, 20:46 Uhr

Hallo, das Problem hatten wir auch, mit genau demselben Ergebnis wie bei Euch. Mein Sohn meinte, dass er damit nicht zurechtkommt und war der Meinung, dass er der dümmste Rechner unter der Sonne sei.
Ich hoffe, Deinen Beitrag liest auch ein Mathelehrer, damit er merkt, was er mit diesem System anrichtet. Die halbe Klasse schrieb teilweise Fünfen, weil sie meinte, beide Seiten rechnen zu müssen und natürlich bei Fehlern weder links noch rechts Punkte bekamen. Kunststück, wenn man das Prinzip erst erklärt, wenn der Zettel schon vor den Kindern liegt und es gleich losgehen soll mit dem Test.
Ich habe meinem Sohn dann gesagt dass er, komme was da wolle, nur die Aufgaben auf der rechten, der schweren Seite lösen soll. Denn dann hat man auch bei Rechenfehlern noch eine Chance auf eine 2 oder 3.
Unsere Elternvertreter sind fast Amok gelaufen gegen diese Arbeiten, weil sie die Kinder so verunsicherten. Es hat ihnen nichts genützt, der Lehrer produzierte gar Arbeitsblätter im Din-A-3-Format, weil die Kinder solche Schwierigkeiten damit hatten. Und dann sollten wir Schuld daran sein, dass sie so schlecht ausfielen, weil er beobachtet hatte, dass Kinder Weinkrämpfe bekamen, die diese Aufgabenzettel erhielten. Er meinte bis zum Schluss, die Eltern würden die Kinder so unter Druck setzen, dabei war er es, der den Stress machte.
Erst jetzt in der weiterführenden Schule findet mein Sohn langsam wieder Spaß an Mathematik und auch meine Tochter, die ebenfalls in den "Genuß" dieser Aufgabenzettel kam. LG

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kann ich nicht bestätigen...

Antwort von Birgit 2 am 16.12.2007, 21:15 Uhr

Hallo,
das erstaunt mich jetzt, das ihr so schlechte Erfahrungen damit gemacht habt. Bei uns hatte niemand Probleme mit den Arbeiten und wie ich schon schrieb, erst sollten immer die schweren Aufgaben versucht werden und wer dort nicht weiterkam, die leichtere rechnen. Verunsichert wurde dadurch kein Kind...

Vielleicht fehlte wirklich die Erklärung durch den Lehrer?

Gruß
Birgit

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Re: kann ich nicht bestätigen...

Antwort von MamaMalZwei am 17.12.2007, 9:29 Uhr

Hallo Birgit, doch, diese Arbeiten waren ein einziges Drama. Er hat es den Kindern wohl nicht erklärt oder nur kurz, als sie die Aufgabenzettel schon vor der Nase hatten.
Bei einem eilig einberaumten Elternabend wurden wir dann informiert, erst da verstand ich selber das System.
Mein Sohn hat dann in der nächsten Arbeit nur links gerechnet aber feststellen müssen, dass er zu viele Flüchtigkeitsfehler und Zahlenverdreher machte, um eine gute Note zu bekommen. Wir freuten uns ja schon über alles, was keine 5 ist.
Dabei ist er, wenn die Aufgabenstruktur klar ist, ein ganz passabler Rechner.
Mir ist noch eine Aufgabe im Kopf: Herr X hatte Häuschen aufgemalt, in denen entweder links oder rechts Zahlen standen, im Dach befand sich eine weitere Zahl. Jetzt fragten sich 25 Kinder: Ist das die Ergebniszahl oder ist das der Faktor, durch den ich teilen oder malnehmen muss? Teilweise versuchten sie, beide Varianten zu rechnen und wurden natürlich nicht fertig. Mein Sohn hatte die Stirn, daneben zu schreiben: "Man kann doch wohl eine Aufgabenstellung dazuschreiben!" Und Herr X, grüblerisch am Overheadprojektor: "Man fragt sich, was in den Kindern mathematisch vorgeht..." Zumindest von meinem Sohn hat er eine Antwort bekommen. LG

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Re: kann ich nicht bestätigen...

Antwort von Birgit 2 am 17.12.2007, 11:03 Uhr

Hallo,
das ist echt merkwürdig mit deiner Beispielaufgabe. Da kann ich gut verstehen, das die Kinder nicht damit klarkamen. Die Arbeiten bei uns sind immer klar in der Mitte durch einen Strich getrennt und sowohl auf der linken als auch auf der rechten Seite klar formuliert. Und wie gesagt, die Lehrerin sagte, immer erst die rechte schwere Seite probieren und wenn es gar nicht geht, zur linken wechseln. Aufgabe für Aufgabe so behandeln. Somit gab es keinerlei Probleme.

Ich kannte solche Aufgabenstrukturen auch nicht, meine Tochter war das erste Schuljahr auf einer anderen Grundschule und ist erst im zweiten Jahr durch Umzug an diese hiesige gekommen. Ich fand die Art eigentlich recht gut, um sowohl starke als auch schwächere Schüler zu unterstützen. Für Stärke gibt es auch Zusatzaufgaben zu den Hausaufgaben, um sie zusätzlich zu motivieren.

Aber es muss natürlich ganz klar formuliert und strukturiert sein, sonst geht es wirklich nicht.

Gruß
Birgit

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Re: Auch gute Erfahrungen gemacht...

Antwort von Mijou am 17.12.2007, 12:22 Uhr

Hallo,

diese zweigeteilten Arbeiten werden bei uns auch heiß diskutiert. Die Rektorin hat aber klargemacht (und so ist es überall), dass Eltern keinen Einfluss auf den Lehrplan haben, und daher diese Methode auch mit Protest nicht abschaffen können.

Diese Arbeiten sollen ja Kinder dazu animieren, sich selbst und ihr Können besser einzuschätzen. Sie dürfen bei jeder Aufgabe entscheiden, welche sie machen wollen, die leichte oder die schwierigere Version. Sie sollen aber nicht jeweils beide machen, dazu reicht die Zeit nicht und das ist so auch nicht gedacht. Vielleicht hat Deine Tochter das von der Lehrerin nicht gut genug erklärt bekommen...?

Bei uns sind auch manche Eltern enttäuscht von den schlechten Ergebnissen ihrer Kinder. Der gesamte Klassendurchschnitt ist aber keineswegs schlechter als sonst. Es gibt nämlich auch Kinder, die mit dieser Form der Kontrolle besser klarkommen als mit normalen Arbeiten! Wenn Deine Tochter erzählt, dass auch alle anderen Vieren oder Fünfen hätten, würde ich diesen Bericht erstmal mit Vorsicht genießen. Frag lieber mal persönlich die Klassenlehrerin - ohne Umwege über andere Eltern und über Hörensagen etc. Vielleicht erlebst Du dann eine Überraschung.

Meine Tochter kommt mit diesen Arbeiten gut zurecht, deshalb bin ich natürlich auch recht positiv dazu eingestellt. Sie hatte einmal eine eins und zweimal eine zwei - besser als vorher, wo sie nur Zweien und bisher keine Eins hatte.

Die meisten Kinder lernen, mit dieser Art der LZK umzugehen. Da Du eh nix dagegen machen kannst, kannst Du Deine Tochter dazu animieren, sich auch die schwierigere Seite einfach mal zuzutrauen. Sie wird sicher bald wieder ihren normalen Notenschnitt in Mathe erreichen!

Grüßle,

Mimi

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Verstehe das Problem nach wie vor nicht

Antwort von Anda am 18.12.2007, 9:05 Uhr

Hallo Ihr,
die differenzierten Mathetests werden auch an der Schule meiner Kinder heiß diskutiert. Mir erschließt sich das Problem aber gar nicht, vielmehr erscheint es mir so, als würden manche Eltern eine Entschuldigung dafür suchen, wenn ihre Kinder in Mathe nicht mehr die von ihnen erwünschten Leistungen bringen. Dabei sind die Tests gerade für die schwächeren Kinder ein riesengroßer Vorteil , nein, eigentlich für alle Kinder.
1. Ich habe noch keinen Test erlebt, bei dem es nicht möglich gewesen wäre, ihn komplett zu rechnen. Schafft das ein Kind nicht, kann es nicht gut rechnen oder hat den Stoff nicht verstanden, hat folglich also auch keine 1 oder 2 verdient.
2. Würden die Lehrer einen normalen Test schreiben, müsste sich dieser auf dem Niveau der schwierigen Seite befinden, da der Test ansonsten nicht den Anforderungen entsprechen würde und die Lehrer keine 1 und 2 verteilen könnten.
3. Für die schwachen Schüler ist es doch positiv, wenn sie für einfachere Aufgaben ein paar Punkte erhalten, als wenn sie für grundsätzlich schwierigere überhaupt keine bekämen.
4. Und die guten Schüler freuen sich auch, denn, falls sie sich auf der schweren Seite mal verrechnen, haben sie immer noch ein paar Ersatzpunkte von der einfachen Seite. Es sind also beispielsweise bei einer fehlerhaften Aufgabe nicht alle 5 Punkte weg, sondern der Schüler bekommt evtl. 3 Punkte von der entsprechenden leichten Aufgabe.

Also, wie gesagt, ich sehe nur Vorteile. Es ist nicht immer die Schule oder der Test schuld, wenn mal etwas nicht so klappt wie es sollte.
Trotzdem lg
anda

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Re: Es kommt darauf an wie Arbeiten geschrieben werden

Antwort von MamaMalZwei am 18.12.2007, 9:45 Uhr

Liebe Anda, herzlichen Glückwunsch. Zu 1. Dann hast Du also ein Kind, das in jeder Situation fehlerlos rechnen kann und sich nicht vom Lehrer ins Bockshorn jagen lässt.
Klar, die Aufgaben waren oft, wenn er sie zuhause vor sich hatte, ohne die 23 Kollegen, die im Hintergrund weinten und lärmten, durchaus zu lösen.
In der Parallelklasse war sogar mal ein Matheass (sonst immer 1en), den haben sie im Test neben ein Kind gesetzt, das gerade von einer anderen Schule zu uns gewechselt war und diese Tests nicht kannte. Das Mädchen hat so geweint, dass auch der 1er-Kanddat in dieser Arbeit eine 4 schrieb.
zu 2: Die leichte Seite war keine Alternative, da sich dieselben Aufgaben nur mit anderen Zahlen auf beiden Seiten befanden. Die Aufgabe, die ich beschrieb, war also zweimal vorhanden. Man konnte nicht wirklich ausweichen. Außerdem hatte der Lehrer ein Faible für Knobelaufgaben, also bestand fast die ganze Arbeit aus solchen "Kopfnüssen".
Zu 3. Kinder in dem Alter sind von der Entwicklung her einfach überfordert. Zusätzlich zu ihrer Nervosität müssen sie jetzt auch noch entscheiden, welche Aufgabe sie lösen sollen. Und dann steht im Hintergrund ja noch die Schullaufbahnempfehlung: Wenn ich da jetzt eine 4 schreibe, oh Gott, dann muss ich zur Hauptschule! Die Angst davor macht dumm.
Zu 4: Ich kenne genügend Kinder, die auf beiden Seiten richtig gerechnet haben und dann aber keine Zusatzpunkte bekamen, sondern es wurden die Punkte beider Seiten voneinander abgezogen. Tolles System! Außerdem waren es zuwenig Aufgaben. Hatte man eine falsch, war das schon ne 4.
Wie ist es zu erklären, dass in dem Moment, wo der Lehrer eine "normale" Arbeit schrieb (gnädigerweise mal dazwischengeschoben) auch 4er-Kandidaten plötzlich ne 2 schrieben?
In der weiterführenden Schule gibt es diese Arbeiten nicht, schon allein deswegen mag mein Sohn jetzt gerne rechnen. LG

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Re: Auch gute Erfahrungen gemacht...

Antwort von Lesebär am 18.12.2007, 10:34 Uhr

Hi,

das mit den vieren und fünfen nicht nur in der Klasse meiner Tochter, sondern auch in der Paralellklasse!!!! habe ich von der Klassenlehrerin persönlich!

Es ging mir jetzt auch nicht um Protest in der Schule, sondern wie ich meine Tochter dazu ermutige zuerst die rechte Seite zu machen.

Denn ich denke, es ist wirklich eine Sache der Erklärung. Meine Tochter kam erst Mitte des 3. Schuljahres in diese Klasse und ich muss zugeben, auch ich habe erstmal eine Weile gebraucht bis ich dieses System kapiert habe. Im 3. Schuljahr fielen aber die Arbeiten auch besser aus. Dort war es zeitlich noch drin beide Seiten zu machen. Erst jetzt im 4. müssen die Kinder entscheiden.

Das es auch anders geht, habe ich bei meiner zweiten Tochter jetzt im 1. Schuljahr gesehen. Dort haben sie auch schon eine solche Arbeit geschrieben und die Leherin hat gleich erklärt, dass es für die linke Seite allein, wenn es eines Tages Noten gibt es nur eine 3 wird. Die Kinder deswegen möglichst zuerst die rechte machen sollen. Meine Tochter hat daraufhin gleich mit der rechten angefangen und auch noch die linke gemacht. Ich fand das sehr gut! Schade, dass es bei der Großen nicht so gesagt wurde!

Lesebär

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