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Geschrieben von schlumpi-baby am 01.06.2011, 9:00 Uhr

Wer hat Erfahrung mit Rechen- und Leseschwäche?????

Hallo,
mein Sohn geht jetzt in die 4. Klasse. In der 1. war alles super-ab der 2. gingen die Probleme los: er war ständig unkonzentriert, abgelenkt, HA's werden nicht eingetragen usw. Die Lehrer haben immer nur "rumgeeiert"-mal waren sie der meinung er hätte ads bzw. konzentrationsschwäche, mal war er völlig "normal"... Ich war bei Psychologen, Ergotherapeuten (die sich auch alle nicht sicher waren), dann waren wir in einem spz, wo er getestet wurde. Ergebnis: überdurchschnittlicher iq, keine Konzentrationsprobleme oder ads, vielleicht zu früh eingeschult (er ist der Jüngste in seiner Klasse - aber regulär eingeschult). Wir sollten ihn einfach seinen Weg gehen lassen und ihn nicht mit Schule bzw. Lernen unter Druck setzen. Seine Noten waren auch immer gut - erstaunlicherweise. Zu Beginn der 4. Klasse wurden die Probleme dann immer schlimmer. Hinzu kam, dass seine Lieblingslehrerin (Mathe) an Krebs erkrankt ist. Bei der Vertretungslehrerin hat er dann gar nix mehr gemacht - also bekam er die Empfehlung aufgrund der Mathenote für's Gymnasium nicht.
Da wir immernoch gezweifelt haben, wie es mit ihm weitergehen soll, habe ich ihn nochmals bei einer Psychologin vorgestellt, um abklären zu lassen, ob es sinnvoll wäre, ihn rückstufen zu lassen (die Lehrer sind alle dagegen). Ergebnis der Psychologin: er ist hochbegabt.
Nach 2 Monaten war ich jetzt noch einmal bei der Psychologin weil wir noch immer nicht wussten, wie wir unseren Sohn am besten unterstützen bzw. die Schulwahl noch stand, ob wir einen Antrag stellen, dass er doch auf's Gymn. gehen kann. Jedenfalls wurde er dort nochmals getestet. Ergebnis: leichte isolierte Leseschwäche und Dyskalkulie (Rechenschwäche). Jetzt wurde mir geraten einen Nachteilsausgleich zu beantragen.
Kennt sich von Euch jemand damit aus? Und ist es nicht komisch, dass er in einigen Bereichen höher begabt ist, jedoch eine Lese- UND Rechenschwäche hat???
Bin Euch für jeden Ratschlag bzw. Erfahrungsbericht dankbar!!!
Viele Grüße
Karina

 
2 Antworten:

Re: Wer hat Erfahrung mit Rechen- und Leseschwäche?????

Antwort von Pemmaus am 01.06.2011, 12:11 Uhr

So selten ist so eine Teil-Hochbegabung nicht, dafür um so komplizierter das Ganze aufzufangen.

Meine Freundin kämpft genau mit diesem Problem. Ihr Sohn ist in gewisser Weise auf naturwissenschaftlichem Gebiet ein Überflieger und langweilt sich oft im Unterricht und in Deutsch hat er massive Probleme.

Diesen ganzen - tschuldigung - "Psychologenquatsch" hat sie jetzt nach Jahren endlich aufgegeben, nachdem das bei dem Jungen absolut nach hinten losgegangen ist. Ich denke mal, er hatte durch diese ständige Testerei usw. immer das Gefühl, dass bei ihm was anders und nicht in Ordnung ist.

Frag deinen Jungen, welchen Weg er sich für sich vorstellt und wie er meint, dorthinzukommen. Das muss nciht das Gymnasium sein. Vielleicht lieber Real und auf den Gebieten, wo er so begabt ist, fördern durch Vereine oder Arbeitsgemeinschaften oder Interessengemeinschaften.

LG
Pem

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Nicht immer nur die SCHEINprobleme lösen

Antwort von Franz Josef Neffe am 05.06.2011, 20:54 Uhr

Meine verstorbene Kollegin H.Prem, bei der JEDES Kind in 1/3 der üblichen Zeit nicht nur richtig sondern vor allem auch gern Lesen & Schreiben gelernt hat, sagte immer: "Legasthenie ist keine LERNschwäche sondern eine LEHRschwäche." Darin pflichte ich ihr bei.
Die meisten Unterrichtsvollzugsbeamte haben selbst eine ziemlich belastete Beziehung zum Lesen & Schreiben und sind alles andere als ein begeisterndes Vorbild dafür. Dummerweise sehen wir aber an diesem schlechten Vorbild vorbei und tun so, als ob das Problem IM KIND liege. Als Ich-kann-Schule-Lehrere wundert es mich gar nicht, dass wir dort das Problem bis heute nicht gefunden haben und immer nur Förderprogramme abwickeln, die irgendwo im luftleeren Raum beginnen und wieder aufhören. Und das Problem größer machen.
Ein UNzahl von Fachleuten lebt heute davon, dass es nichts über die Lösung des Problemes weiß.
In der neuen Ich-kann-Schule schaue ich zuerst einmal genau hin. Da muss ich schon sagen: Die Probleme ERSCHEINEN nur als SACHproblem, sie SIND aber immer MENSCHLICHE Probleme. In der Ich-kann-Schule wird folglich nicht das SCHEINproblem (Rechtschreiben, Rechnen usw.) gelöst sondern das SEINSproblem. Es geht dabei um den Zustand der Talente = der Geistes- und Seelenkräfte, um deren Stärkung und ggf. Neuorientierung und überhaupt um einen sorgfältigen, sensiblen Umgang damit. Damit stehe ich in ziemlich genauem Gegensatz zu den üblichen plumpen pädagogischen Quälereien.
Eine IKS-Regel lautet: "Mache für Lernen nicht den kleinen Finger krumm, ehe Du Dich nicht in den Zustand versetzt hast, in dem Du es gerne erinnern magst!" Wenn wir uns nämlich beim Lernen QUÄLEN, wird die QUAL mitgespeichert und wir treffen sie bei jeder Erinnerung . Irgendwann ist soviel QUAL in uns, dass die fürs Überleben zuständigen Kräfte die Lernlust abschalten und Lernen verweigern müssen.
Wenn ich das verstanden habe, dann pflege ich gerade die schwachen Kräfte, stärke sie und richte sie auf, denke und spreche ihnen alles zu, was einer guten Entwicklung förderlich ist.
Die Fehler sind dann der Ausgangspunkt für ein Gespräch über die Feinheit der Talente, ihre Stärkung, Anerkennung, Wertschätzung, Pflege usw.
Als Ich-kann-Schule-Lehrer empfinde ich das "Rumgeeiere" meiner Kollegen in der Du-musst-Schule als beschämend, aber sie haben nichts Besseres gelernt. Zur Lösung der Probleme müssen wir für PERSÖNLICHKEITSWACHSTUM sorgen: den Geistes- und Seelenkräften Stärkung, Anerkennung, Avchtung und ähnlich Wachstumsflörderndes zusprechen, sie damit auftanken und schließlich die Kräfte neu am guten Erfolg orientieren, indem wir den Wefg dorthin interessant ausmalen und schließlich auch einen konkreten Auftreag dafür geben. Am tiefsten und schnellsten wirkt das, wenn wir es tun, wenn das Kind schläft. Da funken keine anderen Gedanken dazwischen, da haben wir eine konzentrierte, tiefe Wiurkung mit unseren guten Worten. Beispiele für diese "Schlafsuggestion" finden sich auf der Coué Seite im Coué Brief 9.
Wenn sich das Problem lösen soll, müssen wir für ein Wachstum der Persönlichkeit sorgen, damit das Kind übver sich hinauswächst und sich seinen Lebensaufgaben gewachsen fühlt.
Formale Konstrukte wie der sog. Nachteilsausgleich gleichen überhaupt nichts aus und machen letztlich noch lebensuntüchtiger. Wenn Du - auch welchen Gründen auch immer - GESCHWÄCHT wärest, würde Dich das aufrichten und wachsen machen, wenn man Dir auf ein Blatt Papier schreibt, dass Du ein Versager bist?
Wir müssen die SEINS-probleme lösen und nicht die Scheinprobleme. Das ist gut möglich. Ich wünsche Euch guten Erfolg.
Franz Josef Neffe

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