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Geschrieben von lavande am 13.06.2008, 21:29 Uhr

update..."übergewichtiges" Kind und Süßigkeiten

Hallo ihr Lieben,
ich hatte vor einiger Zeit um Rat gefragt, wegen meiner zu Übergewicht neigenden Tochter (8) und ihrem nicht vorhandenen Sättigungsgefühl ... ihr erinnert Euch?
Der letzte Stand war, dass ich über Beziehungen, sprich meiner Schwester, die selber Psychologin ist, sehr schnell einen Therapieplatz für sie bekommen habe.
So, die Therapie läuft nun seit einigen Wochen und ich bin mir sicher, dass es das Beste ist, was wir tun können.
Die erste bzw. vorläufige Diagnose lautet Angstörung!!!
Es sind plötzlich Dinge ans Tageslicht gekommen von denen ich bzw. mein Mann und ich keine Ahnung hatten. Abendliche Ängste vor Monstern , Einbrechern, Kobolden etc.und wir haben nie etwas davon geahnt, sie hat nie was gesagt!!! Diese Ängste sind nun für ihr Alter nicht wirklich altersgerecht, da sie ja zwischen Fantasie und Realität unterscheiden kann und die Phase der Fantasiebildung auch längst vorbei ist. Aber für sie sind diese Ängste/ Fantasiegestalten absolut real und existentiell, allerdings nur abends.
Dazu kommt, dass sie ein sehr beherschter, kontrollierter Mensch ist, der jedem Gefallen möchte.
Die Therapeutin sagte, sie könne an den genau richtigen Stellen freundlich lächeln und nicken, aber es sei eine einstudierte Maske und dies beherrsche sie perfekt..... und sie hat Recht. Meine Tochter würde sich selbst im Spiel niemals "vergessen", sie würde nie wie selbstverständlich einen Ball aus Nachbars Garten holen, es könnte ja jemand schimpfen....etc.Sie hat Angst die Kontrolle über sich zu verlieren und das hindert sie z.B. am Einschlafen, da müsste sie die Kontrolle abgeben.
Das andere Wesentliche ist ,dass sie Dinge sprichwörtlich in sich "hineinfrisst"..... sie spricht über viele Dinge, die sie belasten nicht, sondern kompensiert ihre Ängste mit Essen ... daher auch die abendlichen Fressattacken....sie liegt im Bett, hat Angst und lenkt sich mit Essen ab!

So, dass war eigentlich nur eine Kurzfassung dessen, was wir in letzter Zeit über unser Kind erfahren haben. Manchmal denke ich schon... Wahnsinn, was alles passieren kann .....und was man trotz Aufmerksamkeit und aller Fürsorge nicht weiß und nicht mitbekommt.

Viele Grüße
Katja

 
4 Antworten:

Re: update..."übergewichtiges" Kind und Süßigkeiten

Antwort von Kato15 am 13.06.2008, 23:58 Uhr

..vielleicht wollen wir ja auch unbewußt gar nicht alles wahrnehmen.
Als ich Kind war, hatte ich auch laaaaange Angst vor irgendwas unter meinem Bett oder ähnlichen Dingen. Ich habe einen großen Bruder und der hat mich mit Gruselstorys vollgepackt^^ auch mein Paps hat uns Grimms Märchen vorgelesen...in der original Version der alten Bücher.
Ich kann mich heute noch daran erinnern, daß Blaubart sein Schwert an der Treppe gewetzt hat, bevor er damit seine Frau einen Kopf kürzer gemacht hat.

Auch hatte ich eine Maus bei mir im Zimmer. Ich hab eines Nachts Ängste ausgestanden, weil etwas auf meiner Bettdecke war.....bis ich feststellte, daß es meine Maus war, die ausgebüxt war. (Für manche vielleicht auch heute noch eine Horrorvorstellung, aber ich hab meine Maus geliebt, war ein schönes Tier für mich)
Also ich halte Ängste in dem Alter noch für durchaus normal.
Aber gut, so, wie Du es beschreibst und wie tief das bei Deiner Kleinen geht, steckt ja auch mehr dahinter.

Ist vielleicht einfach eine Typ Geschichte, sei froh, daß sie sich nun jemand geöffnet hat. Wer weiß, wie lange sie das sonst noch rumgeschleppt hätte.
Und mal ehrlich.......bindet ihr euren Eltern eure Probleme auf die Nase.....Ich muß sagen, ich tue es mittlerweile micht mehr.
Denn a) regt sich meine Mutter immer gleich auf
b) sucht sie verzweifelt nach Lösungen, die gar nicht ihr Problem sind, anstatt einfach mal zuzuhören und mir meine eigene Strategie zurechtzulegen, die auf mich paßt
c) geht sie mir dann schrecklich auf die Nerven, weil sie immer auf diesem Thema rumhackt.
und zuguterletzt d) hab ich genug Freundinnen, ein Telefon und Internet........ok...das hat Deine Kleine noch nicht.....

Machen wir uns zuviele Sorgen um die Zwerge??? Ich weiß es einfach nicht. Manches, was heute therapiert wird, war früher mehr oder weniger normal und wir sind auch groß geworden.....
Die Ansprüche an die Kids sind größer geworden und mich wundert es fast, daß Kinder noch halbwegs normal aufwachsen können. Ich hoffe, ebenso wie Du, meinen Kids eine schöne Kindheit zu geben. Kinder erziehen ist unheimlich schwer finde ich.
Versuch nicht nach Ursachen und dem Warum zu suchen, es ist halt so und nun macht das Beste draus.

Drücke Euch die Daumen, daß ihr das bald in den Griff kriegt, vielleicht ist es auch einfach nur eine Phase.

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Re: update..."übergewichtiges" Kind und Süßigkeiten

Antwort von helga 26+2 am 14.06.2008, 12:02 Uhr

Hallo,
klingt ja erst mal beängstigend, was da alles über Euch rollt. Auf der anderen Seite ist es klasse, daß der Knoten endlich geplatzt ist und ihr endlich wisst was Sache ist.
Bei uns war es einmal so, daß mein großer Sohn, als er so 16 war, auf einmal wie ausgewechselt war. Depressiv, antriebslos, schlecht gelaunt, er lebet damals bei seinem Vater und ich sah ihn nur am Wochenende bdeshalb wüßte ich nicht, daß ein Freund vor seinen Augen angefahren wurde und starb. Das erfuhr ich erst nach WOCHEN. Er weigerte sich bis heute, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mittlerweile geht es ihm wieder gut und nach einer wilden Pubertät mit 2 Ehrenrunden in der Schule ist er jetzt im Lot und macht sein Abi.
Aber ich kenne das Gefühl, nur "die hälfte" mitzubekommen, manchmal wollen einem die Kinder auch "schonen" so blöd das klingt.
Man kann nicht alles richtig machen, ich kenne eine Familie, wirklich nette Leute und gute Eltern mit 4 Kindern und da ist alles dabei. Zwei studieren, ein (zeitweise sehr depressiver) Handwerker und ein grad-so in der Schule mit Tendenzen zu Computersüchtig.
Irgendeine Baustelle ist immer

Ich finde, ihr macht das sehr gut, auch das ihr dran geblieben seid.

Alles gute für Euch, helga

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Re: update..."übergewichtiges" Kind und Süßigkeiten

Antwort von Mariakat am 14.06.2008, 17:33 Uhr

Hi,
wie sieht denn so eine Therapie aus? Geht ihr einmal pro WOche zu einer Ärztin oder einmal im Monat und was tut sie da... spricht sie oder malt sie oder wie drückt sie sich aus?
Hat denn deine Tochter seit der Therapie jetzt weniger gegessen? Oder abgenommen? Spricht sie jetzt mehr über ihre Gefühle?
Hält sie jetzt Diät? Soweit ich mich erinnern kann hatte sie ja nicht so ein krasses Übergewicht oder hat sich das gesteigert?
Alles Gute,
Mariakat

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Re:

Antwort von lavande am 14.06.2008, 18:42 Uhr

Puuh, so viele Fragen....
Wir fahren einmal die Woche, jeden Freitag, dorthin.
Da meine Tochter ja die Patientin ist, hat sie natürlich auch die Termine mit der Therapeutin, heißt, ich warte bzw. hole sie nach der Zeit wieder ab.
Bei akuten Vorfällen spreche ich vorher noch einige Zeit mit der Therapeutin oder wir telefonieren.Auf jeden Fall gibt es einen ständigen Austausch zwischen uns beiden.
Laut Erzählungen meiner Tochter, was ja leider nicht viel ist, gab es bisher natürlich viele Gespräche, sowie das Malen der Figuren die ihr Angst machen und gestern hat sie einen Brief geschrieben indem sie den Fantasiegestalten ihre Freundschaft anbot, anstelle des "nächtlichen Ärgerns".
An ihrem Eßverhalten hat sich in der Kürze der Zeit noch nichts verändert, aber es war gestern auch erst die 5. Sitzung, ich denke es braucht einfach seine Zeit....

Viele Grüße
Katja

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