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Geschrieben von einöde am 13.08.2011, 22:55 Uhr

Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Hallo Zusammen,

wie wichtig ist die Rechtschrift in der 4ten Klasse Grundschule?

Gibt es da nur Nachschriften(geübte Texte) oder auch Diktate (ungeübte Texte)? Wie viel macht das bei der Note aus?

Ich habe einen baldigen Viertklässler und weiss zwar, dass er Probleme in der Rechtschift hat, war aber dann doch von der "4" in Deutsch geschockt :-(.
In Grammatikproben und Leseproben hatte er meist 3er und in Nachschriften abwechseln 3 und 4 und in den beiden Diktaten eine "6".

Ich stell mir auch die Frage, ob ich in auf Legasthenie testen lassen soll oder nicht....wie beeinflusst bereits ein Test das Verhalten von mir bzw. dem Kind.....? Wo bekommt man da eine Beratrung?

Ich hatte (und habe) selbst massive Probleme mit der Rechtschrift und seinen Fehler kommen mir nur zu bekannt vor.

Seine typischen Fehler:
1.) "f" oder "v" ?: vür, fersprechen, Wie fiel, vinden, vreuen,
2.) Verdoppelungen weglassen bzw. einschieben: Grifel, elenbogen, Mitel, Segelbott, ales, alls
3.) "d" oder "t" am Ende eines Wortes bzw. bei der Vorsilbe: erscheind, Sdtat (Stadt), liegd, erkent, enddeckt, entlich,
4.) "g" oder "k" oder "ck": benkt (beengt), Geschenck, Gurcke,
5.) "ie" und Dehnungs "h": dret, gehfil (gefiel), gewönlich, informihrt, fienden,
6.) "s" oder "z" oder "tz": nichtz, rechtz, Gipfelkreutz, Ärtztin
7.) Wörter zusammenschreiben, die nicht zusammen gehören:
"Schwirigewörter, Blaueauge, Rotenase

Ich versuche Ihm die Regel zu erklären (damit hab ich meine Rechtschrift dann als junge Erwachsene so einigermaßen in den Griff bekommen!):
"ck" nur nach Vokal, man schreibt am Anfang eines Wortes meist "f" ausser Vorsilben "ver,vor,viel", aber manchmal habe ich das Gefühl er ist damit noch überfordert. Jetzt überlegt er z.B. schriebt man "Tier" mit "ie" oder "Tiger" (man spricht ja beides gleich!), oder schreibt trotztdem "Gurcke" obwohl er auf mein Nachfragen sofort weiss, dass nach einem Mitlaut kein "ck" steht (er kennt auch alle Vokale!).

Wie kann man ihm helfen?
Danke im Vorraus!
Karin

 
8 Antworten:

Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von larissa am 14.08.2011, 7:56 Uhr

Auf Legasthenie testen lassen.
Wenn du schon schreibst, dass du ähnliche Probleme hattest, dann liegt der Verdacht schon nahe.
larissa

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von dhana am 14.08.2011, 10:02 Uhr

Hallo,

mein Sohn kommt zwar erst in die 4. Klasse (Bayern)
aber wir haben hier gar keine Nachschriften mehr - es gibt nur ungeübt Diktat und sogenannte Lernwörterkisten.
Die Diktate orientieren sich oft an den Lernwörtern,... aber nur so ungefähr.

Viele von diesen Fehler kenne ich von meinem Sohn - da wurde die Legasthenie bestätigt.
Bei ihm ist auch jedes üben in Form von abschreiben oder Sätze bildung auf schreiben kontraproduktiv - sonder er erarbeitet zusammen mit dem Logopäden ganz andere Strategien, wie er z.B. Verdopplungen oder Groß/Klein schreibung herausfinden kann.
Wenn er dann noch die Zeit zum überlegen hat und sich rein auf die Rechtschreibung konzentriert merkt man auch eine Verbesserung.
Wenn er sich allerdings auf den Inhalt den Geschriebenen konzentriert ist die Rechtscheibung zum Glück inzwischen aussen vor...

Auf Logopädie testen lassen, ist sicher nicht falsch, aber nicht jedes Kind mit Rechtschreibproblen hat diese auch.
Aber redet doch mal mit der Klassenlehrerin - was bietet sie an, welche Hilfen kann die Schule stellen - wie schauts aus mit Förderunterricht die sich konkret um Rechtschreibung kümmert.
Verlang mal von der Schule nicht nur schlechte Noten, sondern auch Förderansätze, Übungsmöglichkeiten.
Klar, das man da als Eltern seinen Teil dazu tut - aber dafür muss man erst mal wissen wie man dem Kind helfen kann - und das ist der Job der Schule den Eltern auch diese Hilfen an die Hand zu geben.
Frag den Lehrer konkret wie ihr üben sollt, was man üben soll - ein Kind das solche Defizite in der 4. Klasse hat, hilft es ja nicht einfach mal die Lernwörter zu üben... da braucht man konkrete Ansätze und nicht alles auf einmal - man braucht Erfolge, damit das Üben für das Kind auch einen Sinn bekommt.
Wenn der Lehrer euch da nicht helfen kann (will) dann geht mal zum Fachbereichsleiter oder Rektor. Fragt nach konkreten Hilfen, oft gibt es sogar schon Fördergruppen für Kinder mit LRS oder Legasthenie - aber warum sollte dort ein Kind das "nur" Rechtschreibprobleme hat nicht auch mitmachen können?

Wenn man da als Eltern am Ball bleibt, immer wieder nachfrägt und auch seinen Teil mitmacht, gibt es erstaunlich viele Hilfen wenn die Schule dann auch mal in die Pötte kommt. Allerdings bin ich auch immer wieder überrascht, wieviele Eltern dann diese Hilfen ablehen und gar nicht haben wollen.
Mein Sohn bekommt inzwischen 2,5 Förderstunden die Woche - teils sogar Einzelunterricht - es wäre noch ein weiteres Kind in der Klasse dem dieser Förderunterricht sehr gut tun würde... aber bisher verweigern die Eltern...
Initiiert haben den wir als Eltern - sein damaliger Klassenlehrer hat auch nur gemeint, es gibt halt dümmere Kinder - aber seit es jetzt läuft ist mein Sohn richtig aufgeblüht und kann jetzt auch mal in anderen Fächern glänzen.

Den letzten Aufsatz der 3. Klasse wurde dann in Gruppenarbeit gemacht - für meinen Sohn perfekt - das Mädchen schrieb auf und er hat diktiert - das wurde der beste Aufsatz der Klasse und beide Kinder waren stolz wie nochmal was. Und die Lehrerin hat da wirklich 2 Kinder zusammen gebraucht, die sich sehr gut ergänzen - mein Sohn musste nicht schreiben - und das andere Kind sich keine Wörter ausdenken.
Das war dann mal eine 1 für zwei Kinder die sonst nur zwischen 3-4 in Aufsätzen haben.

Lg Dhana

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Schulberatung

Antwort von Sabine_ am 14.08.2011, 11:34 Uhr

Hallo Karin,

diese Seite habe ich dazu gefunden:

www.Schulberatung.bayern.de

Hier steht unter: Willkommen bei der Staatlichen Schulberatung in Bayern

Direkteinstieg für Ratsuchende

4. Punkt Infos zur Legathenie
und darunter
Nachteilsausgleich: Übersicht

Legasthenie wurde bei meinem Mann in der Grundschule (ist schon gute 25 Jahre her) nicht festgestellt, erst in der 5. Klasse am Gymnasium fiel es den Lehrern auf.
In den Diktaten gab es auch schon in der Grundschule Probleme. Heute sagt er, dass die Nachschriften relativ o.k. ausfielen, da konnte man ja dafür üben. In den Diktaten war es schon sehr schwer für ihn.
Daheim wurde regelmäßig geübt (Rechtschreibung an sich) und trotzdem schlichen sich immer wieder die gleichen Fehler ein.

Nur mal nebenbei gesagt, für ihn ist die neue Rechtschreibreform eine Erleichterung.

Hat die Lehrerin/der Lehrer das Thema noch nie angesprochen?
Das Thema Legasthenie hat ja einen ganz anderen Stellenwert wie noch vor 25 Jahren, oder? Oder hat sich da in der Praxis nicht viel getan?

Dein Sohn, vorausgesetzt er wird auf Legasthenie positiv getestet, sollte die Hilfen in Anspruch nehmen, die ihm die Schule geben kann.
Es liegt ja nicht an mangelndem Fleiß sondern daran, dass egal wie sehr er sich anstrengt, er immer wieder die gleichen Fehler macht und das kann auf Dauer ja wirklich frustrierend für ihn sein.

Du gibst ihm sehr gute Hilfestellung, doch denk daran, dass die Schule in ihren Möglichkeiten auch ihren Beitrag dazu leisten kann und die Möglichkeit hat, ihren Schülern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Gerade die Grundschule ist ja sozusagen der "Einstieg" diese Zeit halte ich persönlich für die prägendste.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von wickiemama am 14.08.2011, 11:56 Uhr

hier auch in Bayern...
Uns hat die Lehrerin erklärt, daß es seit ca 10 Jahren keine Nachschriften bzw geübte Diktate mehr gibt.
Außerdem würden Diktate (nur ungeübt) nur sehr wenig in die Deutschnote einbezogen...Allerdings haben die Kinder im ganzen Schuljahr auch nur sehr wenig Diktate geschrieben dafür gesonderte Rechtschreibproben....
In der 4ten wird es ähnlich meinte sie....

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern) P.S.

Antwort von wickiemama am 14.08.2011, 11:59 Uhr

auch ich denke laß ihn testen, Du lebst in Bayern, hat er Legasthenie (Keine Rechtschreibsschwäche sondern eine Störung) dann steht ihm der Nachteilsausgleich im vollen Umfang bis zum abitur (ggf) zu....
Für meinen SOhne eine unglaubliche Erleichterung im Schulalltag!!! Seitdem geht er wieder gern zur Schule.

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von golfer am 14.08.2011, 15:40 Uhr

gib cht gas und lass testen...du bist echt spät dran wenn du es erst in der 4. Klasse merkst....Rechtschreibung zählt in Bayern 1/5 der Note in Deutsch...wobei Diktat immer in Kombination mit andern Rechtschreibübungen gemacht werden......und da es für den Übertitt wichtig ist soltlest echt schnell testen lassen und dich vorher schlau machen....weil auch in HSU ....gbit es sonst Fehler....schreibt er Damp statt Dampf zuähtl es ev. nicht....blöd oder......und dann nciht üben sonern bei einer Fachkraft therapieren lassen...

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von u_hoernchen am 15.08.2011, 10:25 Uhr

erst mal vorweg: auf jeden Fall testen lassen!

aber was mir noch eingefallen ist: falls es KEINE Legasthenie ist, wie viel liest er? wieviel liest Du mit ihm zusammen? Denn gerade über das Lesen bekommt man doch auch mehr Gefühl dafür, wie Wörter geschrieben werden.

Ulrike

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Re: Rechtschrift in der 4. Klasse (Bayern)

Antwort von einöde am 27.08.2011, 21:40 Uhr

Danke für alle Tips und Hinweise,

werde nun wohl einen Test vornehmen lassen. Muss aber zuerst zum Kinderarzt um eine Überweisung fürs SPZ zu bekommen.

Zur Info:
Er nahm in der dritten Klasse am Deutschförderkurs teil, aber ich persönlich fand ihn -aufgrund der Unterlagen- nicht berauschend. Auch mein Sohn "beschwerte" sich: Kein Erfolgserlebnis, da Wörter nur einmal geschrieben wurden und dann neue kamen. Ich übe zu Hause immer einen Text und dann davon seinen fehlerhaften Wörter bis sie sitzen. Da "wandert" dann das "h" von Gefahr von "Ghefar" über "Gehfahr" bis es dann endlich an der richtigen Stelle steht ;-).

Sonstige Unterstützung von der Schule gab es nicht. O-Ton der Lehrerin "Andere machen teilweise noch mehr Fehler, alles im grünen Bereich". Ich weiss nicht ob einen 4 in Deutsch "normal" ist, war davon auch überrascht.
Das mit "Rechtschrift macht nur 20% der Noten aus" hat mich überracht, denn dann hätte er eine 3 ins Zeugnis bekommen müssen, nach meiner Berechnung....

Aufgrund der Pesonierung der Lehrerin bekommt er aber in der 4ten Klasse jetzt eh einen neue Lehrerin. Mal sehen was die meint....

Danke an Alle!
karin

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