Neffe hat nicht Recht - das Leben ist eben nicht 100% Bewegung

Es gibt für alles eine Zeit (The Byrds lassen grüßen), eine Zeit für Bewegung, eine Zeit zum Stillsitzen. Eine Zeit der Konzentration, eine Zeit der Entspannung. Eine Zeit der Leistung, eine Zeit der Pause.

Essentiell dabei ist, dass man mit sich und der Gemeinschaft in Einklang ist. Einatmen - ausatmen. Wachen - schlafen. Aktivität - Ruhe.

Da nun einmal der gesellschaftliche Konsens herrscht, dass Kinder vormittags zur Schule gehen, ist dies nun einmal die Zeit, in der Kinder sich zu Gunsten geistiger Aktivität größtenteils der Bewegungs_Ruhe_ hingeben und nicht der Bewegungs_Unruhe_ . Denn für Letzteres ist von nachmittags bis abends sowie am Wochenende die Zeit - und zwar mehr als genug.

Ich finde es absolut nicht normal, dass Kinder in den paar Stündchen Unterricht herumhampeln, aufstehen, rumlaufen, Kaspereien und sonstwas machen, wenn grade mal wirkliches Stillsitzen, Zuhören und Aufmerksamkeit erforderlich ist. (Zeiten für Pausen, Sport, Schwimmen, Werken, Projekte, Auflockerungsspielchen etc. abziehen - und dann bleibt wirklich nicht mehr viel reine "Stillsitzzeit")

Genauso abnormal finde ich es, dass Kinder nachmittags, wenn Bewegungszeit ist, wie hypnotisiert vor dem TV/PC festkleben - völlig bewegungslos und völlig sinnlos.

Klar kann man sich gegen den landläufig vorherrschenden Rhythmus - vormittags stillsitzen, nachtmittags bewegen - auflehnen. Aber was bringt das außer den Rhythmus der Mehrheit zu zerstören? Dann sollte man doch lieber sein eigenes Ding machen, d.h. zu Hause beschult werden (hierzulande leider illegal) oder in eine Ich-kann-Schule gehen, wo jeder so richtig seine individuelle Sau raus lassen kann.

Aber vom Generellen mal abgesehen und um zum "Problem" der Ausgangsposterin zurückzukommen - hier frage ich mich erstens, woher sie so genau wissen will, inwieweit ihre Tochter sich "unruhig" verhält und zweitens warum sie sich als Mutter derart einen Kopf darum macht, wo doch die Lehrerin das Thema offenbar für nicht der Rede wert hält, da sie es ja scheinbar gar nicht angesprochen hat.