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Geschrieben von Susanne.75 am 15.02.2019, 18:04 Uhr

Mal Positives über Bildungspolitik

Ich bin diese Woche positiv überrascht worden. Bisher hatte ich zwar durchaus den Eindruck, dass in der Schulpolitik angekommen war, dass einige Kinder Extra-Hilfe brauchen.

Für sehr begabte Kinder hatte ich immer den Eindruck, dass die einzige Antwort "Klasse überspringen" war.

Doch alles andere schien stark lehrerabhängig zu sein.

Meine Tochter (2.Kl) hat ein sehr gutes Matheverständnis. Sie fing an, sich im Unterricht zu langweilen. Der Lehrer reagierte und bot ihr/mir ein Extra-Übungsheft mit 3.-Klässleraufgaben an. Tochter findet es toll, also alles gut. Plus-Punkt für den Lehrer.

Nun kam sie mit einem Anmeldebogen nach Hause, für ein Programm für begabte Kinder vom Land. Aus dem Topf werden solche Extrahefte bezahlt und weiterführend an Schulen Kurse o.ä. in unterschiedlichen Bereichen angeboten/finanziert. Kinder brauchen dafür nur von der Schule vorgeschlagen werden.

Das finde ich richtig gut und muss (statt meckern) doch mal loben. Manchmal werden Kinder tatsächlich dort abgeholt, wo sie stehen. Meine Tochter ist nicht hochbegabt o.ä., denke ich zumindest. Sie ist einfach nur sehr gut in Mathe. Da sind solche Sachen perfekt flexibel.
Gibt es das in allen Bundesländern, hat das also der Bund vorgeschrieben? Oder ist das landesabhängig?

 
13 Antworten:

Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von IngeA am 16.02.2019, 8:32 Uhr

Super!

Meine Tochter hat ihrer Lehrerin auf die Palme getrieben indem sie die Matheaufgaben in römischen Ziffern geschrieben hat, weil ihr langweilig war. DANN durfte sie SELBST ein schwierigeres Mathearbeitsheft mitbringen.

LG Inge

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von memory am 16.02.2019, 8:45 Uhr

Schön :). Mein Sohn hat Mathematik immer in den höheren Klassen gemacht. Ab Klasse 4 war es dann bissi doof aber da hat er sich dann auf Mathematik Landeswettbewerbe vorbereitet oder eigenes Material bearbeitet. Seine Schule hatte das aber auch gefördert.

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von 3wildehühner am 16.02.2019, 12:25 Uhr

Es ist schön, dass ihr ernst genommen werdet!
Was ich kritisch sehe, ist das Vorausnehmen von Stoff.
Bei meiner Mittleren wurde das damals extra nicht gemacht.
Sie bekam Knobelaufgaben im Stil der Mathematikolympiade, aber ohne den Stoff der nächsten Klassen vorwegzunehmen, weil das das Problem der Langeweile noch anfeuert.

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von Anna3Mama am 16.02.2019, 13:07 Uhr

Ja, so war es hier auch. Sohn wurde mit extra Knobelaufgaben "gefüttert" und durfte dem Lehrer assistieren. Hat im Zuge dessen verinnerlicht, dass der Lehrerberuf für ihn selbst eher nicht infrage kommt, da er einer schwächeren Schülerin helfen sollte (ständig) , aber weder die Geduld noch das Verständnis aufbrachte. Gut, dass war in Kl. 3.
Vorweggenommen wurde nichts bzw eben höchstens im Rahmen von Knobelaufgaben, damit ihm in den Folgeklassen nicht langweilig wird.
In Klasse vier gab es dann wieder "Unterricht von der Stange" dank Lehrerwechsel.
Da er hier aber schon sehr viele Asthma-Fehltage hatte, war das dann auch ok.

Aber ich finde es toll, wenn die Schulen das sehen und die Kinder fördern.
Hab oft das Gegühl, dass hier Förderung ausschließlich für die schwächeren Schüler angewandt wird.

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von niccolleen am 16.02.2019, 15:40 Uhr

Sehr gut. Bei uns in Oesterreich laeuft es im Moment leider gegenteilig. Alle Foerderungen werden gestrichen, Leistungsgruppen und Begabtenfoerderung aufgeloest, Schulsysteme zusammengelegt, damit "niemand benachteiligt" ist... Es ist zum Weinen.

lg
niki

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von Susanne.75 am 16.02.2019, 17:01 Uhr

Dabei werden dann ja ALLE benachteiligt, die nicht im Durchschnitt sämtlicher Fächer liegen, egal ob drüber oder drunter.

Eigentlich sollte doch eher immer mehr ihn den Köpfen ankommen, dass nicht alle gleich sind, und nicht "egal, jagen wir die mal alle auf dem selben Weg durch den Lehrplan".

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von niccolleen am 16.02.2019, 21:29 Uhr

Da rennst du bei mir und vielen anderen offene Tueren ein. Der momentanen Regierung ist aber wichtig, dass alle "die gleichen Chancen" haben. Wobei das in meinen Augen genau das Gegenteil ist, denn es gibt dadurch viele Verlierer, die genau dadurch nicht die gleichen Chancen haben...

lg
niki

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von IngeA am 17.02.2019, 8:31 Uhr

Das spart aber unter dem Deckmäntelchen der Gerechtigkeit einen Haufen Geld
War bei uns bei der Abschaffung der Förderschulen ja auch nicht anders. Es ging nicht um Inklusion sondern darum, unter dem Vorwand der Vorgaben der EU Geld einzusparen.

LG Inge

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von niccolleen am 17.02.2019, 9:46 Uhr

Aber wie kann man denn dadurch EU-Geld einsparen? Das wird doch in diesem Bereich nach Bedarf verteilt, dachte ich?

lg
niki

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Lehrerabhängig

Antwort von imwesten am 17.02.2019, 11:31 Uhr

Unser Sohn uns sein bester Freund haben zum Glück auch gute Lehrerinnen.

Beide sind der Klasse deutlich voraus. Aber Überspringen würde ihnen emotional nicht gut tun - sie sind eh schon mit die Jüngsten (wenn sie springen würden, kämen sie mit knapp 9 auf das Gymnasium) und dazu haben sie ganz viele Freunde in der Klasse, die sie schon seit dem Kindergarten kennen. Der Sozialverband ist das Wichtigste für die Kinder.

Damit sie sich nicht langweilen, haben sie in Deutsch ein Extraheft (von Klasse 2. bis Ende der Grundschule), sie dürfen sich selbst aussuchen, was sie darin machen möchten. Derzeit bearbeitet mein Sohn Aufgaben, die eigentlich für die 4. Klasse sind.

In Mathe haben sie ein Zusatzheft mit Knobelaufgabe, die weit über den Stoff der Klasse 2 rausgehen.

Da das in Deutsch und Mathe immer noch nicht reicht, haben Sie jeweils ein Fach, in das jede Woche Arbeitsblätter gelegt werden. Die können sie sich immer nehmen.

Seit ein paar Wochen haben die Lehrerinnen auch einen PC in der Klasse installieren lassen. Jetzt dürfen die beiden, wenn sie mit allen Zusatzaufgaben fertig sind, am Lernportal üben.

Für die Lehrer sicher eine ziemliche Extraarbeit - daher DANKE! So können beide bei ihren Freunden bleiben und entspannt groß werden. Denn nur weil sie clever sind, reift die emotinionale Reife nicht schneller. Sie sind und bleiben Kinder im Alter von 7 Jahren.

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von IngeA am 17.02.2019, 12:38 Uhr

Nein, da habe ich mich falsch ausgedrückt:

Die EU hat die Vorgabe der Inklusion an den Schulen gemacht. Durchführen müssen das die Mitgliedsländer.
Und in Deutschland wurde das genutzt um vielerorts die Förderschulen um die Kinder an den normalen Schulen zu integrieren. Mit wesentlich schlechterer Förderung, wesentlich weniger Personal und die Kosten für die Gebäude fallen natürlich auch noch weg.
Kostet also wesentlich weniger Geld. Als Ausrede hat man die Vorgabe der EU zur Inklusion benutzt.

LG Inge

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von niccolleen am 17.02.2019, 15:20 Uhr

Achso! Ja schade. Ist natuerlich auch suboptimal dann.

lg
niki

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Re: Mal Positives über Bildungspolitik

Antwort von nils am 18.02.2019, 7:36 Uhr

Das ist toll!
Ich denke das ist oft gar nicht länderabhängig sondern auch sehr abhängig welche Lehrerin sie haben.

Mein Großer hatte eine Lehrerin, die war mit der Vielzahl der leistungsschwachen Schüler in der Klasse so überfordert, dass sie leider kein offenes Ohr für die leistungsstarken hatte. Mein Sohn hätte gerne zusätzliche Aufgaben gehabt - hat er aber leider nie bekommen. Es war sogar nicht erlaubt im Lesen schon schwerere HÜs zu lesen, nein es musste der komische Silbenzettel der Lehrerin sein. Das hat sehr viel Frust bei meinem Sohn erzeugt und das äußerte sich durch schlechtes Benehmen im Unterricht...

Mein Kleiner geht in die selbe Grundschule, aber mit anderer Lehrerin.
Die ist extrem bemüht. Die leistungsstarken bekommen extra Übungsmaterial, sie stellt Übungshefte für die Ferien (freiwillig) zusammen,...

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