Freunde???

Jetzt muß ich auch mal was fragen:

Temi ist in der 2. Klasse und offensichtlich recht beliebt - was mich natürlich freut.

Mit ihm in der Klasse ist der Junge L., mit dem Temi schon in den KiGa ging. Seitdem sind die beiden auch befreundet. Leider haben sich die Interessen der beiden etwas auseinanderentwickelt, aber wenn sie zu zweit sind, dann spielen sie immer noch sehr schön zusammen.

Außerdem gibt es da noch den Jungen T., den Temi erst seit der 1. Klasse richtig kennt, weil er in einen anderen KiGa ging. Vorher kannte man sich flüchtig, weil der ältere Bruder von T. mit Fumi in den Hort ging und man die gleichen Spielplätze frequentiert. Die beiden verstehen sich sehr gut, gehen auch gemeinsam in den Hort und spielen seit kurzem auch im gleichen Verein Fußball (aber nicht in der gleichen Mannschaft).

Das Problem ist: Die beiden Jungs können sie nicht ab.
Temi mag beide und ist sehr traurig, daß die beiden sich nicht mögen.

Von meiner Warte aus ist das eine Eifersuchtsgeschichte: Jeder der beiden möchte Temi für sich alleine haben. Das geht so weit, daß T. zu Temi schon gesagt hat, daß er nicht mehr mit ihm befreundet sein will, wenn Temi noch mit L. spielt. Als L. gestern bei uns zum Spielen war, rief T. an und bekam das mit. Er sagte zu Temi am Telefon, daß er (Temi) L. doch beim Spielen Zwicken oder Hauen solle. Temi war sprachlos, er kann damit nicht gut umgehen. T. hat dann noch mehrfach angerufen. Er kam mir vor wie ein Liebhaber, der kontrolliert, wie lange seine Freundin mit ihrem Kollegen in der Kneipe sitzt. Alle 15 Minuten rief er an und fragte, ob L. noch da sei. Ich habe Temi dann gar nicht mehr ans Telefon gelassen und T. selber "abgewimmelt", bis T.s Mutter merkte, was er da abzog, und ihm das Telefon weggenommen hat.
L. ruft auch oft nachmittags hier an und fragt, ob Temi schon zu Hause ist. Aber Temi bleibt meistens bis zum späten Nachmittag im Hort. In der Schule "verfolgt" L. Temi und läßt ihn nicht in Ruhe, wenn Temi mal mit T. spielen möchte. Das nervt Temi, was er - lt. eigener Aussage - L. auch sagt, aber der reagiert nicht darauf.

Jetzt kam es zum Eklat:
T. und L. haben Temi zusammen (!) ein Ultimatum gestellt. Er soll sich bis Freitag für einen von beiden entscheiden und dann mit dem anderen nichts mehr zu tun haben.

Temi hat Bauchweh und will nicht mehr zur Schule. Er mag so eine Entscheidung nicht treffen.

Die jeweiligen Mütter sehen den Konflikt und versuchen, ihren Söhnen zu erklären, daß es so nicht geht. Aber das hält immer nur solange, wie eine Mutter anwesend ist. Sobald die drei "mutterlos" sind - und das sind sie nun mal den ganzen Vormittag in der Schule - geht es wieder von vorne los.

Kann die Lehrerin da was tun?
Oder kann Temi was tun? Wie kann er sich da abgrenzen? Welche Tipps kann ich ihm geben?

Gruß,
Elisabeth.