Die Geburt

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Geschrieben von jubilee80 am 16.09.2019, 9:53 Uhr

Thema Alleingeburt

Ich bin in den letzten Tagen im Netz auf das Thema Alleingeburt (Geplante Geburt, ohne Hebamme und Ärzte) gestoßen und habe ein wenig darüber gelesen.
Sarah Schmid hat ein Kind allein in Schweden im Wald geboren ihre weiteren darunter auch Zwillinge daheim.
Mich interessiert wie ihr dazu steht, würdet ihr euch das trauen usw.

Für mich ist die Familienplanung abgeschlossen alle Kinder kamen im Krankenhaus zur Welt (auch wenn es bei einem nur knapp in den Kreißsaal gereicht hat) und ich hätte es nie anders haben wollen. Ich finde allein im Wald zu gebären schlicht unverantwortlich.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen.

 
11 Antworten:

Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Meryl2018 am 16.09.2019, 10:55 Uhr

Spannendes Thema und momentan ja "trendig".

Ich persönlich finde es unverantwortlich und erschreckend, da es nur um das persönliche Geburtserlebnis geht.
Kenne einige Babys und auch Frauen, die die Geburt nicht überlebt hätten, hätte die Frau sich für eine Alleingeburt entschieden.

Wie kann man also das "ach so tolle" Geburtserlebnis über das Leben seines Kindes stellen?

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von So_Little_Time am 16.09.2019, 12:17 Uhr

Huhu,


also ich selbst würde auch niemals außerhalb des Krankenhauses entbinden wollen. Aber gleich zu sagen dass diese Mütter unverantwortlich sind? Das ist doch etwas zu hart meiner Meinung nach.

Sie spielen ja nicht absichtlich mit dem Leben des Babys sondern denken sich ja, dass es für sie und ihr Baby das Beste ist. Genauso wie jeder andere das vom Krankenhaus denkt. Stellt euch mal vor ein Krankenhaus hat einen wirklich schlechten Ruf. Trotzdem fahrt ihr hin und entbindet dort und alles geht schief. Das Kind überlebt nicht. Dann kann man euch ja auch einen Vorwurf machen, wie verantwortungslos ihr gewesen seid.

Also bitte nehmt das nicht böse. So ist es absolut nicht gemeint. Aber bevor man über andere gleich so scharf urteilt, solltet man vielleicht erstmal alle Hintergründe wissen.

Vielleicht ist ja die ein oder andere dabei, die ihr Mutter bei der Geburt aufgrund eines Fehlers durch den Arzt verloren hat? Oder das Kind? Und sich deswegen denkt, wäre ich nicht ins Krankenhaus gefahren, wäre sowas nicht passiert.

Wie bei Sarah Schmidt. Auch sie hat schlechte Erfahrung gemacht und ist ja sogar ausgebildete Medizinerin. Ja mir ist klar, dass ist nicht so dass sie dann alles wüsste. Trotzdem ist sie Medizinerin und weiß einfach einiges besser. Zumal sie ja auch bei der ersten Geburt eine Hebamme hatte.


Wie gesagt, auch für mich käme eine Entbindung außerhalb bzw. allein nicht infrage. Aber so muss es doch jeder für sich selbst wissen. Außerdem sind ja meist doch Verwandte in der Nähe. Also so komplett allein um Umkreis von 50km ist man dann ja auch nicht. ;-)

LG

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von jungmami12 am 16.09.2019, 12:19 Uhr

Das finde ich interessant. habe mir auch schon viele Gedanken dazu gemacht. Ich erwarte zwar kein Baby aber interessieren tut es mich trotzdem. Ich habe die Erfahrung gemacht als im Krankenhaus alles um mich herum war ging Garnichts. Ich habe ruhe gebraucht. Erst als der Papa mit mir auf dem Zimmer war ging es los. Danach wieder Geburtsstillstand. Als nur eine Hebamme da war und nicht dauernd rumgewusselt hat ging es und unserer Maus kam.

Ich glaube aber das jeder jemanden brauch der einen Begleitet und da ist. Bedenklich finde ich auch das Hilfe lange dauert und die schwangere viele Gefahren nicht erkennen kann.

Ich denke eine kleine Klinik mit einer Hebamme die Begleitet oder ein Geburtshaus können helfen. Die Klinik sollte aber nicht allzu weit weg sein. Das leben des Babys und der Mama geht immer vor. Mit solchen Gedanken könnte ich erst recht nicht entspannen.

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Maroulein am 16.09.2019, 12:38 Uhr

Das ist sicher ein emotionales Thema,aber wie bei allen anderen Dingen auch,das muss doch jeder/jede selber wissen.
Ich hätte dann nicht ein Kind und wäre selber Tod,ich habe drei Kinder aber noch nie Wegen gehabt,bei der großen wurde ein KS gemacht wegen entgleisen der Präeklampsie.

Grundsätzlich bin ich aber jemand der versucht in sich hinein zu hören ,ich habe bei der Großen selber den Startschuss gegeben,die Ärztin hätte mich in dem Zustand nicht drei Wochen vor Et in die Klinik geschickt,ich selber habe gemerkt dass da was nicht stimmt.
Wenn jemand also sich und seinen Körper gut kennt und alles soweit vorbereitet ist im Notfall etwas unternehmen zu können dann halte ich das nicht für gefährlicher als eine Geburt im Krankenhaus wo ja auch nicht immer alles optimal läuft.

Nur weil es die Möglichkeit gibt im Krankenhaus zu entbinden heißt das ja noch lange nicht dass man es tun muss.

Jeder der Erwachsen ist darf Alkohol trinken,rauchen,wählen,sich impfen lassen,Auto fahren,sofern er einen Führerschein besitzt,du darfst deine Wohnung verwahrlosen lassen oder einen Putzfimmel haben,auch anderswie in Gefahr bringen oder Zuhause mit Decke über den Kopf im Bett bleiben weil man Angst vorm Leben hat,du kannst zum Bungeejumping gehen oder auf Safari nach Afrika,oder fährst in den Urlaub nach Bad Salzuflen ,alle diese Entscheidungen treffen wir ohne andere zu fragen,und eigentlich ist es uns auch egal was andere davon halten.


In dem Falle denke ich auch dass sich eine Frau die das vorhat sicher gut informiert und eben vorbereitet, trotzdem kommt es auch immer wieder vor dass Frauen aus anderen Gründen allein entbinden,sei es dass sie die Zeichen falsch gedeutet haben oder es einfach zu schnell ging,und auch hier passiert statistisch weniger als man denkt.

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von jubilee80 am 16.09.2019, 13:11 Uhr

Jede Frau will für ihr Kind das Beste. Das unterstelle ich jetzt einfach mal.
Und klar spielen bei der Geburt viele Faktoren eine Rolle. Loslassen können. Sicher fühlen und vieles mehr. Aber ich bleibe bei meiner Meinung ALLEIN auch ohne Partner im Wald ist verantwortungslos. Medizinerin hin oder her.
Dass es schlechte/schlimme Erfahrungen im Kreißsaal gibt glaub ich auch. Aber deswegen gleich das andere Extrem anzustreben. Ich weiß nicht. Eine Hausgeburt oder Geburtshaus ist ein guter Kompromiss-finde ich.

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Jomol am 17.09.2019, 10:42 Uhr

Also soooo selten sind Komplikationen bei Geburten nun eben auch wieder nicht. Hausgeburt ist meines Erachtens ein gewisses Herausfordern des Schicksals, kann man wenn weiter nichts war vielleicht riskieren- ich nicht und mindestens Nummer 2 hätte das wahrscheinlich nicht überlebt. Mediziner hin Mediziner her, einen NotKS kann man sich nicht selber machen; wenn man wegen Atonie am Verbluten ist, hilft die beste Ausbildung nichts. Allein im Wald bei seiner toten Mutter muß auch dem Kind nicht bekommen.
Klar klappt es meistens, sonst wäre die Menschheit ausgestorben, aber wollen wir mit den Quoten wie in der Steinzeit wirklich leben? Und klar machen die Leute es öffentlich, wo alles gut ging- die anderen eher nicht, weil sie wahrscheinlich zu hören bekommen würden- zumindest unterschwellig- daß sie doch selbst Schuld tragen an der Misere.
Ich denke, daß dieser Trend ein echtes Luxusproblem ist. Ein Geburtshaus in Krankenhausnähe (ideal nebenan ohne Auto zu erreichen) ist sicher eine gute Sache, eine geplante Hausgeburt oder gar Alleingeburt käme für mich nicht infrage.
Grüße,
Jomol

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von DFL am 17.09.2019, 11:39 Uhr

Ich habe mich bei Nummer 2 für eine Alleingeburt im Krankenhaus entschieden.

Ja das gibt es!

Die Ärztin und die Hebamme kamen einmal die Stunde zum gucken und als ich merkte jetzt gehts los hab ich sie reingerufen und sie haben mich von der Wand aus unterstützt. Alles mit Abstand halt.

Hätte ich gesagt helft mir wären sie sa gewesen.

Sollten wir noch ein drittes Wunder bekommen, werde ich wiefer im Krankenhaus mit Ärztin und Hebamme in 2-3 m Entfernung allein entbinden.

Ps: nummer 1 war ne Saugglockengeburt. Da ist nichts mit alleine.

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Jomol am 18.09.2019, 21:07 Uhr

Das ist völlig legitim und ich wüßte nichts, was da dagegen spricht. Aber allein im Wald ohne Netz und doppelten Boden ist halt asking for trouble.
Grüße,
Jomol

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Hurch am 04.10.2019, 20:46 Uhr

Ich kann ja noch nachvollziehen dass es Gründe geben kann, dass Frau alleine entbinden will. Alles schön und gut und ihr Recht.
Aber muss es denn unbedingt im Wald sein??
Ich meine man muss ja nicht die Risiken noch extra maximieren.. Was soll das?
Hat sie sicherheitshalber auch noch das Handy vorher weggeworfen, und eine völlig unzugängliche Stelle ausgesucht? Und am besten niemandem was sagen, wo man ist und dass es los geht.
Echt jetzt man kann alles übertreiben und wer zu wenig Probleme hat macht sich welche..
Ich kenne jedenfalls mehrere Menschen (Mütter sowie Kinder) die das nicht überlebt hätten und zwar nach völlig unauffälligen Schwangerschaften.

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von Schniesenase am 24.10.2019, 0:02 Uhr

Hallo jubilee,
das ist wirklich eine interessante Frage, zumal die 1:1 Hebammenbetreuung in vielen Bereichen schon längst nur ein Wunschtraum ist und KH und Hausgeburtshebammen in bestimmten Landstrichen Deutschlands sehr weit weg sind.

Ich selbst fühlte mich nicht sicher mit einem Krankenhaus. Wer sich damit beschäftigt hat, wie Geburt bestmöglich funktioniert und was sie behindert, der weiß, dass in sehr vielen Krankenhäusern Struktur, Routine und andere Aspekte Bedingungen schaffen, die Geburten mächtig behindern können. Ich kenne mehrere Beispiele von Frauen, die unter den extrem komplikationsreichen KH-Geburten gelitten haben und später zu Hause mit Hebamme ganz einfach ihre Kinder zur Welt gebracht haben. Es gibt genügend Fakten, die bestätigen, dass ein KH keineswegs immer der sicherste Ort für das Gebären von Babys ist. Womit ich überhaupt nicht sagen möchte, dass es keine wundervollen Geburtshilfestationen gäbe, die nicht wunderbarste Arbeit leisteten. Es gibt sie nur leider nicht flächendeckend.

Für mich war es damals eine inakzeptable Vorstellung, mich den fremden Leuten und ihren Zwängen während der Geburt ausliefern zu müssen. Was ich brauchte, war meine sichere Höhle und eine "weise Frau" mit viel Erfahrung, die mir, neben meinem Mann, beistand. Voraussetzung dafür war, dass ich von Anfang an durch eine erfahrene Hausgeburtshebamme betreut wurde, die Probleme und evtl. sich anbahnende Komplikationen frühzeitig erkennen und damit umgehen konnte. Ggf. hätte sie dann auch von der Hausgeburt abgeraten. Genau diese vertraute Hebamme stand mir dann bei der Geburt bei, 1:1-Betreuung, ein Traum für sehr viele Frauen, die in KHn gebären.

Aber erfahrene Hausgeburtshebammen, die so viel Wissen und Können besitzen, dass sie diese Art von Begleitung leisten können, werden immer weniger. Und so gehen sehr viele Frauen nach einer Schwangerschaft voller Ängste und Fehlersuche mit großen Ängsten ins KH. Angst aber ist ein sehr großes Geburtshemmnis. Ein Frau in Angst kann sich nicht hingeben und öffnen. Die Amygdala, Zentrum für Angst, Flucht UND Geburt, stoppt und bremst dann die Geburt, das Baby arbeitet aus Stress nicht gut mit, und es treten Schwierigkeiten auf, die unter anderen Umständen nicht entstanden wären. Ein unbedachtes Wort eines achtlosen Arztes oder einer Hebamme kann solche Problemkaskaden auslösen.

Insofern ist es meiner Meinung nach unzulässig, Frauen als egoistisch und leichtsinnig zu verurteilen, die sich einen Geburtsort außerhalb des medizinischen Einflussgebietes wählen.

Vielmehr ist es doch so, dass es ganz unterschiedliche Gefühle damit gibt: Die Einen, die sich im KH am besten aufgehoben und angstfreier fühlen, die, die das im Geburtshaus oder zu Hause mit einer ihnen vertrauten Hebamme tun und die, die es sich nur ganz allein vorstellen können. Letzteres kann ich persönlich nicht nachvollziehen, aber es ist schon eine andere Sache, so eine Entscheidung zu verurteilen.

Eine mündige Wahl von Geburtsort und Geburtsbegleiterinnen ist wichtig, um von Seiten der Mutter bestmöglich auf die Geburt eingestellt zu sein. Finde ich unabdingbar!

Es gibt Gegenden, z.B. manche Kreise um Bremen herum, da müssten Frauen eine Stunde oder länger ins nächste KH fahren, und die nächste Hausgeburtshebamme ist überbelegt oder ebenso weit weg. Eine Stunde Fahrt unter Wehen ist ein nennenswertes Risiko für eine gesunde Geburt. Vielleicht würde ich mir unter solchen Umständen auch einen Alternativplan überlegen.

Es gibt immer mindestens zwei Seiten einer Medaille. Wer mag da den ersten Stein werfen?

VG Sileick

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Re: Thema Alleingeburt

Antwort von calliope am 06.11.2019, 21:09 Uhr

Von Sarah Schmid habe ich mal ein Video gesehen. Von einer Alleingeburt im Garten. Sah recht locker aus, bis zu dem Zeitpunkt, als sie es nicht geschafft hat das Baby selbst aufzufangen und es deshalb recht schwungvoll auf den Boden plumpste. Da sah Sarah Schmid auch eher betroffen und irritiert aus. Und es ist ein Glück, dass nichts passiert ist.

Ich finde, dass man keiner Gebärenden vorschreiben sollte, wo sie ihr Kind bekommen soll. Aber eine Alleingeburt ist keine hebammenbegleitete außerklinische Geburt. Außerklinische Geburten von Frauen aus dem Niedrigrisikokollektiv sind, wenn sie von einer guten Hebamme begleitet werden, genauso sicher wie Geburten im Krankenhaus. Für Alleingeburten gilt das meines Wissens nach nicht. Es ist ein Risiko, das man eingeht. Und ich persönlich wäre nicht bereit dieses Risiko auch zu tragen.

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