zurück| Geschrieben von navygold am 30.03.2023, 13:57 Uhr |
An die Laufmamas
Ich weiß nicht ob es hierfür das richtige Forum ist, aber irgendwie hat es ja auch mit Gesundheit zu tun.
Meine Frage richtet sich besonders an die Mamas, die vor der Geburt bzw. danach wieder laufen gegangen sind.
Wie lange habt ihr drauf verzichtet, was habt ihr vielleicht auch für Ratschläge von Ärzten erhalten, wie habt ihr das Training begonnen und wie habt ihr es verkraftet?
Ich war vor der Geburt viel laufen auch gerne lange Strecken ( HM und mehr) und habe mich in der Schwangerschaft schon schwer getan, allmählich drauf zu verzichten. Im 7. Monat bin ich dann auf den Crosstrainer umgestiegen und hab da bis zur Entbindung viel Zeit verbracht ;-)
Meine Frauenärztin meinte, man sollte mindestens ein halbes Jahr nach der Geburt warten und wer stillt, sollte noch vorsichtiger sein.
Daran habe ich mich gehalten und durch Krankheit auch erst später angefangen. Leider fühlen sich kleine Einheiten am Ende des Tages beckenbodentechnisch "nicht richtig an" (Druckgefühl) . Psychisch belastet mich das schon etwas, da es mir einfach fehlt und ich ungeduldig bin.
Ein andere Tipp war, frühestens 3 Monate nach dem Abstillen zu beginnen.
Mittlerweile ist mein Baby 10 Monate und ich stille noch hauptsächlich, das heißt es dauert noch eine Ewigkeit.
Wie ist/war es bei euch? Ist jemand in einer ähnlichen Situation?
LG navygold
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Re: An die Laufmamas
Antwort von mareen283 am 30.03.2023, 14:22 Uhr
Ich bin vorher regelmäßig so um die 10km gelaufen.
Aber ich hab Null Beckenbodenprobleme. Weder vor noch nach den Schwangerschaften.
Aktuell bin ich in der 36 SSW und eiere nur spazierend durch die Gegend...
Solange ich stillte (jeweils rund ein Jahr, danach ging's mir persönlich zu sehr an die Substanz, Calciummangel bei mir, Eisenmangel bei den Kindern...), hab ich auf echtes Laufen verzichtet, weil mir die Brüste weh taten. Den Wiedereinstieg hab ich ganz langsam, mit neuen (!) Laufschuhen (besonders gute Dämpfung) gemacht, und dann bestimmt über ein Jahr kein Asphalt oder Pflaster, sondern nur Wald- und Feldwege. Gestartet wie im Intervalltraining zunächst zweimal die Woche, erst ein paar Minuten laufen, dann wieder gehen, dreimal 3 Minuten zu Beginn. Gesteigert hab ich es ultralangsam, meine Kondition war wie bei einer 80 Jährigen mit Herzinsuffizienz.
Mit Beckenbodenproblemen würde ich solange auf's Laufen verzichten, bis ich mich da wieder gut fühlen würde. Also, Termin bei Gyn und dann spezielle Physiotherapie ausmachen. Denn auf eine Senkung hätte ich Null Bock - dafür würde ich sogar die Laufschuhe an den Nagel hängen und wieder mit Schwimmen anfangen!
Re: An die Laufmamas
Antwort von Astrid am 30.03.2023, 14:29 Uhr
Huhu,
bin auch Läuferin. Weißt du, es ist ein Teufelskreis: Eigentlich stärkt das Laufen den Beckenboden. BIS er aber wieder gestärkt ist, belasten die kleinen Rucke des Laufens ihn natürlich, weil er jetzt nach der Schwangerschaft besonders geschwächt ist.
Deshalb ist es am besten, wenn man zuerst den Beckenboden stärkt und dann erst wieder läuft. Dafür gibt es Beckenbodentraining. Das ist wahnsinnig langweilig, ich weiß. Aber es ist effektiv. Man spannt den Beckenboden (beide Schließmuskeln gleichzeitig, also den für Urin, aber auch den am Rektum) an und atmet dabei aus. Beim nächsten Einatmen lässt man los. Und immer so weiter.
Ich habe das Ganze täglich zweihundertmal gemacht. Einfach, wenn ich gerade irgendwo gesessen, gestillt, gelegen, gewartet, in der Kassenschlange gestanden habe oder Auto gefahren bin - einfach überall. Weil man das von außen nicht sieht, kann man es in jeder Lebenslange machen.
Das sollte man ja nach der Entbindung sowieso tun, und zwar eigentlich nicht nur vorübergehend, sondern für immer. Als Läuferin hat man aber das Privileg, dass man das Beckenbodentraining bloß ein paar Monate machen muss, weil durch das Laufen der Beckenboden anschließend weiter gefestigt wird. Das Joggen führt dann sozusagen das gezielte Beckenbodentraining weiter.
Wann du diesen Übergang machen willst vom Beckenbodentraining zum Laufen, musst du überlegen. Es hängt davon ab, wie fit deine Beckenbodenmuskulatur wieder ist. Du solltest also jetzt anfangen zu üben. Dann musst du vielleicht mit dem Laufen auch keine drei Monate bis nach dem Abstillen warten.
Ich würde mir als Ziel setzen, den Beckenboden täglich mindestens hundert-, besser zweihundertmal anzuspannen. Ruhig in mehreren Etappen, je nachdem, wie viel Zeit du gerade hast. 50 Einheiten z. B. dauern nur wenige Minuten.
LG
Re: An die Laufmamas
Antwort von Shanalou am 31.03.2023, 9:08 Uhr
Fang doch mit Nordic Walking an. Das belastet den Beckenboden nicht und du kannst dich trotzdem auspowern. Joggen solltest du nur, wenn du wirklich keine Probleme mehr mit dem Beckenboden hast, also hüpfen und springen wieder ohne Probleme funktionieren.
Re: An die Laufmamas
Antwort von navygold am 31.03.2023, 13:10 Uhr
Danke für eure Erfahrungsberichte und Tipps.
@mareen283: alles Gute für deine Schwangerschaft und eine schöne baldige Kennenlernzeit ;-)
Ich hatte vorher der Schwangerschaft und währenddessen auch keine Probleme. Hab auch meinen Beckenboden schnell wieder anspannen können und auch erst nach zwei unterschiedlichen Rückbildungskursen und mit guten Gefühl die erste Einheit gewagt. Allerdings ist bei mir der Ehrgeiz durchgekommen und es war im Nachhinein zu viel ( obwohl es sich währenddessen gut angefühlt hat).
Jetzt kam leider viel krank mit Husten und Niesen dazu und mein Baby ist nun auch nicht mehr so leicht. Das viele Heben und Tragen hilft da auch nicht.
Ich mach gerade auch einen Sportkurs mit Baby, aber man könnte wirklich im Alltag mehr machen. Seit gestern bin ich wieder fleißiger am Anspannen ;-) danke @Astrid
@Shanalou
Fällt ein bisschen schwer, wenn man einmal drin war, macht aber am meisten Sinn.
Ich werde jetzt noch mal paar Tage warten und dann doch mit Walken und Intervallen starten und vielleicht noch mal zur Gyn.
Vielen Dank an euch :-)
