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Geschrieben von Mephis am 08.02.2022, 19:15 Uhr

Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Ich bin momentan echt am verzweifeln.
Meine Tochter ist fast 2 Jahre alt. Sie ist altersgerecht Entwickelt und sprachlich kann sie sich auch in 3-4 Wort Sätzen ausdrücken.
Sie ist sehr aktiv, sitzt fast nie still, alles ist schnell langweilig. wenn sie ihren Willen nicht bekommt ist sie auch schnell beleidigt.

Mein Mann und ich sind beide berufstätig, ich 30h, er 40h. Die kleine ist unter der Woche zwischen 8 und 15 Uhr bei der Tagesmutter oder der Oma.
Zuhause kümmern wir uns beide, jeder macht alles, ich als Mutter aber eher etwas mehr.

Die kleine war schon immer sehr anstrengenden. Sie kann einfach keine 10 min alleine spielen, hängt immer um einen herum und spielt lieber mit meinen Klamotten auf meinem Schoß, als neben mir mit ihrem Spielzeug. Sind wir woanders sind wir allerdings abgeschrieben, sie würde wahrscheinlich nicht mal merken wenn wir weg sind.

Beim Essen spielt sie aktuelle auch lieber rum, schüttet ständig ihren Becher aus. Wenn ich ihr sagen, dass sie nicht auf ihre Bücher rum laufen soll oder irgendwo runter kommen soll, weil sie auf Tisch und Stühle klettert interessiert sie das null. Sie kommt auch nicht her wenn man sie darum bittet, auch draußen nicht. Eher macht sie dann extra weiter.
Aufräumen am Abend funktioniert auch fast nie. Es ist als wenn ich ständig gegen die Wand spreche.

Nun Frage ich mich immer öfter was ich falsch gemacht habe? Habe ich bisher in der Erziehung versagt? Was kann ich tun um ihr Verhalten zu verbessern? Oder ist das einfach ihr Temperament und das wird mit zunehmendem Alter besser und entspannter?

 
19 Antworten:

Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Nalina am 08.02.2022, 19:27 Uhr

Also für mich hört sich das nach einer normalen zweijährigen an. Sicher gibt es Kinder die sich gut alleine beschäftigen aber eben auch viele die das nicht so gerne tun. Ich leite selbst eine Kita und habe einen vierjährigen Sohn, ich kann hier nichts auffälliges erkennen

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Erika28 am 08.02.2022, 19:42 Uhr

Wow du hast 1 zu 1 meine Tochter beschrieben. Sie ist gerade 2 geworden. Rotz frech, bockig und sehr dickköpfig... Bin gespannt auf die Antworten hier, ist meinn erstes Kind. Hab es bis jetzt auf ihren Charakter geschoben...

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Pocahontas1234 am 08.02.2022, 19:43 Uhr

Also meine Tochter (22 Monate) hört meistens auch nicht auf etwas zu tun nur weil ich es sage. Sie kommt auch nicht immer her wenn ich rufe. Ich denke sie versteht einfach noch nicht alles was ich sage. Zwar vieles aber eben nicht alles. Ich glaube auch nicht, dass sie das macht um mich zu ärgern sondern weil sie es einfach so weit noch nicht versteht. Das kommt schon noch.
Sie spielt schon oft alleine und kann sich gut beschäftigen aber wie in dem Fall den du beschreibst, da wären meine Klamotten für sie auch interessanter als ihr Spielzeug. Klingt für mich also alles normal.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Aixoni am 08.02.2022, 19:46 Uhr

Ich habe eben beim Lesen sehr gut meine Tochter erkannt - sie ist 1 3/4.
Sie macht auch gerne Sachen, von denen sie weiß das sie sie nicht darf und ruft dabei laut lachend "nein, nein, nein". Alternativ türmt sie in gleicher Manier mit ihrer Beute - bevorzugt der Klobürste und schleift sie durch die Halbe Wohnung und dann wird man gefragt, warum manche Türklinken mach oben gedreht sind, das arme Kind könne sie so ja nicht alleine öffnen

Aber nach dem was ich so von Freundinnen höre scheint das normal zu sein man darf eben nur keine Mamas fragen, die man nicht gut kennt - deren Kinder sind nämlich ausnahmslos perfekt und Ungehorsam im Beisein anderer ist eine absolute Ausnahme!

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von dann am 08.02.2022, 19:52 Uhr

Mit knapp 2 einfach ganz normal würde ich sagen.
Meine Älteste hat noch eine 1 vor der 2,da klappt das mit dem Hören auch gerade nicht (mehr)

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Liv20 am 08.02.2022, 19:56 Uhr


Ich kann leider nichts sinnvolles beitragen.... Aber das war gerade zum totlachen! Das beschreibt exakt meine Tochter mit 14 Monaten. Nur das sie nicht nein sagen kann sondern sehr energisch den Kopf schüttelt während sie lachend etwas tut von dem sie weiß sie darf es nicht.
Wir haben die turklinken ihretwegen auch hoch gestellt. Alle denken wir machen das wegen der Katzen

Da freu ich mich ja schon auf die Zeit ab 2

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Mephis am 08.02.2022, 19:58 Uhr

Irgendwie habe ich befürchtet, dass ihr das sagt. Dennoch hatte ich die Hoffnung, dass ich irgendwie selbst was verbessern könnte.

Sie ist auch unser erstes Kind. Im Freundeskreis gibt es noch nicht so viele. Die eine hat einen 2,5 jährigen, der gefühlt gar nichts tut außer alleine spielen. Eine andere Freundin fand es super wie aufgeweckt und kontaktfreudig meine kleine im Indoor-Spielplatz war.

Wir gehen zum Kinderturnen, bei den kurzen Sing- und Bewegungsliedern sind alle anderen Kinder bei ihren Müttern. Nur meine schreit und wehrt sich wenn ich sie dazu holen möchte

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Terrible two....

Antwort von Andrea6 am 08.02.2022, 20:02 Uhr

Noch nie gehört?
Gerne auch "Trotzphase" genannt.... :-)

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Babyborn18 am 08.02.2022, 20:25 Uhr

Ich glaube manchmal haben wir als Eltern viel zu hohe Erwartungen. Immerhin sprechen wir hier von einer 2 jährigen. Da sollte doch z. B. Eigentlich logisch sein, dass sie noch nicht richtig aufräumt. Auch alleine spielen ist in dem Alter doch noch nicht selbstverständlich. Dafür aber provozieren, bocken, ausprobieren etc ;)

Alles in allem klingt es völlig normal für mich, wie sich deine Tochter verhält ;)

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von misssilence am 08.02.2022, 20:34 Uhr

Das Kind ist gerade mal zwei Jahre alt. Rein kognitiv kann sie doch vieles noch gar nicht erfassen, daher weis ich nicht, warum dir ihr Verhalten auffällig erscheint. Das sind überzogene und unrealistische Ansprüche aus Erwachsenensicht, ohne dem kindlichen Entwicklungsstand Rechnung zu tragen.

ZB mit dem Essen spielen ist bis etwa 5 Jahre altersadäquat, natürlich in gewissen Abstufungen. Es macht deiner Tochter Spaß, sie will dir nichts böses. Perspektivenwechsel, also sich in dich einfühlen, lernt ein Kind erst im dritten und vierten Lebensjahr allmählich und meistert das erst zur Schulzeit richtig.

Und noch ein Denkanstoß: es gibt sicher zig Situationen am Tag, an denen deine Tochter "hört". Sei es, beim wickeln still liegen zu bleiben, sich anziehen oder den Arm dabei heben etc. Versuche doch mal bewusst darauf zu achten, wie oft du deine Tochter zu etwad aufforderst, bei dem sie einfach mitmacht. Unser Geist ist nämlich fies: von 100 solcher Gelegenheiten am Tag klappen 90 gut, 10 schlecht, aber nir letztere fallen uns auf (Zahlen sind frei erfunden, ich wollte es nur veranschaulichen).

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Regina87 am 08.02.2022, 20:54 Uhr

Ich finde auch den Anspruch an eine 2 Jährige recht hoch.

Ich würde dann auch mal überlegen, warum bestimmte Situationen dich so stressen? Jetzt nicht nur auf deine Beispiele bezogen.
Perspektivwechsel wurde ja schon erwähnt.
Warum MUSS sie gewisse Dinge tun oder eben nicht tun?

Ich kann nur von mir sprechen aber vllt passt es bei euch auch. Ich bin zb an meinen freien Tagen viel entspannter im Umgang mit meiner Tochter, als den Arbeitstagen. Aber da kann ja meine Tochter nix für.

Bei uns klappt es aber gut, wenn ich mich nach der Arbeit und Kita erstmal NUR um meine Tochter kümmere. Nach einem langen Tag in Fremdbetreuung, soll sie erstmal ihren Bindungstank voll machen. Dann klappt es auch oft mit dem selber spielen und ich kann mich dem widmen, was liegen geblieben ist.
Je höher mein Anspruch an mich selber, umso höher wird der an meine Tochter. Ich bin aber die Erwachsene und somit eher in der Lage die Situation zu verstehen und was daran zu ändern.

Und nur eine Randbemerkung Jetzt nicht nur auf deinen Text bezogen: Kinder in diesem Alter provozieren nicht! Wir lassen uns provozieren! Ein ganz großer Unterschied und bringt einen dann wieder zum Perspektivwechsel.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Birte0504 am 08.02.2022, 21:06 Uhr

Wenn sie den Großteil ihrer Wachzeit in der Betreuung ist, sucht sie in der restlichen Zeit deine Nähe und Aufmerksamkeit - ist doch eigentlich verständlich. Das macht meine Tochter auch so - und die ist schon 4.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Pamo am 08.02.2022, 21:24 Uhr

Völlig normal. Ein zweijähriges Kind hat nicht mehr Grips als ein Hündchen. Deine Erwartungen sind viel zu hoch. 10min selber spielen gibt es da eher selten.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Ruto am 08.02.2022, 21:33 Uhr

Das Temperament wird bis zum Lebensende mit reinspielen, das lässt sich nicht leugnen. Aber nicht umsonst spricht man im Kindesalter von Erziehung. Und auch wenn sicher schon Grundlagen gebildet wurden (wir nehmen wir hier schon jemand geschrieben hatte oft gar nicht wahr, was schön wie selbstverständlich läuft), werden Abläufe und Co noch lange geformt. Seh es so: Jeden Tag lernt dein Kind dazu. Bis sich Verhalten ändert, muss viel und ständig wiederholt werden bis das kognitiv abgespeichert ist. Im Kindesalter gewöhnt man sich noch eher an Neues, anders als wir Erwachsenen (man denke an Partnerschaften, in denen man sich Neues angewöhnen möchte).

Ihr seid viel arbeiten, euer Kind muss sich in der Zeit der Betreuung sehr anpassen und kennt die Abläufe dort perfekt. Was dort womöglich selbstverständlich läuft, muss sich Zuhause sozusagen erst einspielen.

Was ich sagen will: Du hast sicher nicht versagt.
Das Alleine Beschäftigen halte ich für und an sich auch für kein tolles Ziel, das kommt mit der Zeit immer mehr von allein. Sie sucht halt eure Nähe, wenn ihr verfügbar seid. Und das ist ja auch schön (wenn auch anstrengend).
Was das Grenzen überschreiten angeht: Das gehört halt zum Alter dazu, das ist auch völlig normales Verhalten. Und hier lernt sie eben nur durch Wiederholungen. Es wird besser werden :)

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von luna8 am 09.02.2022, 6:09 Uhr

Das ist das Temperament mancher kleinen Ladies

Meine 2 Mädels waren auch so ähnlich - mein Sohn aber noch schlimmer.

Wenn Worte nicht helfen, dann müssen Taten folgen - einfach aus der Situation ( zB vom Tisch) nehmen.

Heute hab ich 3 sehr 'brave' Kinder ( fast 9, 11 und fast 20J.).

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Mephis am 09.02.2022, 6:45 Uhr

Ja, die Arbeit stresst mich. 30h sind auch sehr viel. Der Gedanke dahinter war, dass das Elterngeld für Kind Nr. 2 besser wird. Das wollen wir ab September angehen. Aufgrund von Lärm kann ich dann wahrscheinlich auch nicht mehr genau das machen was ich aktuell mache. Aber wir werden sehen.

Natürlich lasse ich auch taten folgen, wenn sie nicht hört. Beende das Essen, nehme sie weg und so weiter. Es bringt nur irgendwie nichts. Sie rennt sofort wieder hin und es beginnt aufs neue.

Ich werde wohl einfach gelassener bleiben müssen. Ich versuche mal die Zeit alleine mit ihr bewusster wahr zu nehmen. Wenn mein Mann Frühschicht hat ist es auch alles etwas entspannter. Da teilt man sich eben auf.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von misssilence am 09.02.2022, 9:06 Uhr

Tut mir leid, aber sowas wie Essen wegnehmen bringt glaube ich reichlich wenig. Das Spielen damit muss man bis zu einem gewissen Rahmen zulassen, da es eine wichtige Erfahrung für das Kind ist. Natürlich nur im Rahmen. Ich halte aber ohnehin nichts von logischen Konsequenzen im der Erziehung, denn das sind häufig nichts anderes als Strafen. Vielleicht missverstehe ich das aber auch gerade, und du meinst eher, dass du bei einem "nein" das auch praktisch umsetzt?! Das ist natürlich wichtig,da das Kind die Verbindung sonst nicht macheb kann,was das "nein" bedeutet (das ist ein abstraktes Wort und damit haben es kinder viiiiel schwerer als mit haptischen Begriffen.). Dazu hilft bei uns, wenn ich nicht so viel verneine, sondern die Aufforderung positiv formuliere. Also nicht "spiel nicht mit dem Becher", sondern "stell den Becher hin". Oder statt "nicht fallen lassen", "gut festhalten". Verneinung ist ein komplexes Konstrukt, dass Kleinkinder und auch jüngere Kinder bis etwa dem Schulalter nir schwer und langsam lernen.

Und ja, 30 und 40 Stunden sind sehr viel. Kann dein Partner nicht auch reduzieren, also auch auf 30 oder 35 Stunden für ein Jahr? Er hat auch das Recht auf Teilzeit in Elternzeit - für drei Jahre.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von Mephis am 09.02.2022, 11:46 Uhr

Ja, so mache ich es auch.
Ich versuche schon zu sagen was sie tun soll, nicht was sie nicht tun soll. Ich kündige auch an was passiert, bevor ich es tue.
Beim Essen zum Beispiel Frage ich ob sie satt ist.

Bei meinem Mann ist Teilzeit nicht umsetzbar. Er arbeitet im Schichtbetrieb an der Maschine. Auf weniger Tage arbeiten würden die sich auch nicht einlassen.
Ich bin froh meinen Job gefunden zu haben. In der Elternzeit habe ich mich verändert, weil mein alter Arbeitgeber bei der Elternteilzeit super unflexibel war, sodass wir sogar Klage eingereicht haben.

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Re: Temperament oder eine Frage der Erziehung?

Antwort von misssilence am 09.02.2022, 11:51 Uhr

Wie schade, dass es noch immer so viele Arbeitgeber gibt, die sich da quer stellen :(

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