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Geschrieben von Sommer27 am 17.11.2023, 17:29 Uhr

Mutterschaft bereuen

Hallo zusammen!
Ich hatte nach der Geburt eine postpartale Depression und konnte danach keine Bindung zu meiner Tochter aufbauen.
Sie ist mittlerweile 17 Monate alt und ein high Need Kleinkind, sie braucht durchgehend Beschäftigung. Es ist so anstrengend, dass ich es bereue Mutter geworden zu sein.
Hat jemand von euch auch solche Erfahrung gemacht? Ich empfindet noch jemand Reue?
Ich freue mich auf eure Antworten!

 
17 Antworten:

Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von bea+Michelle am 17.11.2023, 17:57 Uhr

Nein, das kenne ich nicht. Bist du in Behandlung?

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Germanhijabi am 17.11.2023, 18:26 Uhr

Dann waren alle meine Kinder auch "High-need- Kinder", die konnten sich auch bis 4 nicht alleine beschäftigen ausser meine Tochter, die so ab 3.

Das ist doch ganz normal,dir kommt das wahrscheinlich so nervig vor weil die Bindung nicht so gut ist.

Ist diese Depression behandelt worden?

Ich hatte das zwar nicht aber meine kleinste lag nach der Geburt 1 Monat im Koma, da war ich natürlich auch KOMPLETT depressiv, traurig. Alles mögliche.
Trotzdem ist unsere Bindung sehr gut.
Bin schon abends traurig manchmal wenn sie ins Bett geht und leg mich manchmal einfach daneben um sie anzugucken.

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Annaleena am 17.11.2023, 18:31 Uhr

Wie steht der Vater zum Kind? Ist es eine Option,dass er es alleine betreut? Meine Tochter war auch sehr schwierig, konnte nicht allein spielen, hat erst mit 3 Jahren durchgeschlafen
Trotzdem war ich immer glücklich, dass sie da war. Es tut mir leid, dass du diese Gefühle hast, aber wichtig wäre vor allem, dass deine Tochter eine Bezugsperson hat,die sie ohne wenn und aber liebt.

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Luisi388 am 17.11.2023, 18:36 Uhr

Hallo,
also erstmal ist an dir nichts falsch!

Meine Frage wäre auch: Wurde die Depression behandelt und würdest du sagen, dass die Depression weg ist?

Zweitens: Suche dir Entlastung! In Form von Kita, Großeltern die mal einen Nachmittag Betreuung übernehmen oder Freunde, Babysitter, etc.
Es gibt vertrauenswürdige Stellen die dir helfen können dich zu entlasten.

Kleinkinder können zum Teil wirklich sehr anstrengend sein. Meine Tochter ist knapp 3 Jahre und kann sich auch keine 5 Minuten selbst beschäftigen.
Und das ist an manchen Tagen anstrengender, als an anderen.
Der Unterschied dabei ist, wie gut ich mich dabei um mich kümmere!

Hab ich regelmäßig Zeit für mich, abends Pausen, komme ich zum Essen und Trinken, kann ich alles viel besser begleiten und habe auch Spaß.

Wenn ich mich nicht um mich kümmere, dann bin ich davon genervt.

Und auch wenn du ganz ohne Depression deine Mutterschaft bereust, so bist du deswegen kein schlechter Mensch.
Wichtig ist, dass du dein Kind liebst und dich gut um es kümmerst. Darum solltest du dich wirklich, wirklich kümmern. Falls du diese Gefühle nicht hast, dann würde ich das unbedingt ansprechen bei deinem Hausarzt oder dem Kinderarzt, so dass du eine Therapie beginnen kannst, denn wahrscheinlich ist da dann ein Problem bei der Bindung aufgetreten, die durch die Behandlung der Depressionen nicht geheilt wurde.

Liebe Grüße

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von misssilence am 17.11.2023, 18:40 Uhr

Leider hast du bisher keine hilfreichen Antworten bekommen.

Das Wichtigste: auch wenn du depressiv warst oder bist, kannst du zu deinem Kind und es zu dir eine gute, sichere Bindung aufbauen. Unf zwar im bindungstheoretischen Sinn, worauf es ja ankommt. Dafür ist es aber essentiell, dass du behandelt wurdest und am besten noch in Behandlung bist. Oft kommt die Depression, nachdem sie dank Therapie gut abgeklungen ist, in schwierigen Phasen wieder.

Ich hatte (und mein Mann auch!!) selbst eine. Unsere Tochter ist ein sehr anspruchsvolles Kind. Extremes Schreibaby und auch mit 3 Jahren jetzt überdurchschnittlich reizoffen, sensibel und befürfnisstark.

Diesen Zustand können nur wenige nachvollziehen, die nicht selbst betroffen sind.

Ich habe mittlerweile sogar ein (ungeplantes) zweites Kind, 6 Monate, und durch das Geschwisterkind dreht unsere erste Tochter oft derart am Rad, dass wir Eltern manchmal tatsächlich denken: warum haben wir Kinder? Warum ist es nur so anstrengend? Können wir nicht bitte unser altes Leben zurück?

Uns wurde aber klar, dass wir nicht die Eltern Rolle selbst bereuen. Aber wir leiden unter dem WIE wir Eltern sind. Anspruchsvolles Kind, quasi keine Unterstützung, finanzielle Engpässe, chronische Krankheiten, eigene sehr schlimme kindheitserfahrungen - es sind die Rahmenbedingungen, die es so schwer machen. Oder unnötig schwer.

Das muss nicht auf dich zutreffen. Aber bereust du es wirklich, diese Tochter zu haben? Oder brichst auch du darunter zusammen, wie du Mutter sein musst?

Geht deine Tochter in die Kita? Was ist mit dem Vater? Habt ihr Unterstützung?

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von eva1900 am 17.11.2023, 18:42 Uhr

Hey. Ja, ich kenne das auch. Also weniger das Bindungsproblem aber das bereuen der Mutterschaft sehr wohl. Du bist also nicht allein damit ;) jedoch wurde dieses Gefühl weniger als ich wieder arbeiten gehen konnte, also ab dem 2 LJ.

Mein Kind brauchte auch viel Nähe, wird bald 5 und tut sich nach wie vor schwer alleine zu spielen oder schlafen zu gehen etc. Mein Tipp: Nimm es einfach hin, es ist wie es ist. Stell keine Vergleiche zu anderen Kindern an.

Auch heute denk ich manchmal daran wie toll es wäre mal 2 Tage ohne Kind zu sein und einfach verantwortungslos in den Tag zu starten - und ich finde solche Gedanken sind absolut normal und für mich wichtig um für ein paar Minuten den Alltag zu entfliehen.

Was ich dir damit sagen will: Mach dir keine Vorwürfe und solltest du das Gefühl haben dass du Hilfe brauchst, kontaktieren am besten eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten :) alles gute dir!!

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von misssilence am 17.11.2023, 18:42 Uhr

Der erste Satz ist veraltet - ich begann meine Antwort, als erst zwei Userinnen geschrieben hatten ;)

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von miss_spicy am 17.11.2023, 19:00 Uhr

Ich hol schon mal das Popcorn...

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Regenbogenfarben1 am 17.11.2023, 19:00 Uhr

Es tut mir leid, dass es für Dich so schwer ist. Zum Thema postpartale Depression oder Regretting Motherhood habe ich so konkret keine Erfahrung. Ich wollte Dir nur mitteilen, dass ich (so die Depression behandelt ist) davon ausgehe, dass sich das Thema Bindung noch positiv einstellen kann.

Die Schwangerschaft mit meiner Großen war für mich damals eine psychische Tortur. Ich weiß es natürlich nicht genau, vermute aber, dass sich deshalb bei mir damals nicht direkt Muttergefühle und „die große Liebe“ eingestellt haben. Da war dieses Baby, um das ich mich selbstverständlich bestmöglich gekümmert habe, aber diese überwältigende Liebe von der man immer hört, habe ich erstmal nicht gespürt. Mein Mann und ich haben auch beide eine ganze Weile gebraucht, um in die Elternrolle zu finden. Ich selbst habe erstmal damit zu tun gehabt, klarzukommen, dass nun 24/7 ein kleiner Mensch von mir abhängig ist. Inzwischen ist mein „großes“ Kind 4 und ich liebe es über alles. Das hat sich im Laufe der Zeit so entwickelt. Es hat aber gedauert. Im übrigen auch ein eher speziellen Charakter, ist also nicht gerade ein „Anfängerkind“ Soweit ich das einschätzen kann, ist unsere Bindung trotz des holprigen Starts inzwischen einwandfrei. So jedenfalls die Rückmeldungen, die ich im Laufe der Zeit so bekommen habe.

Durch meine Kleine weiß ich inzwischen auch, wie sich diese „Liebe auf den ersten Blick“ anfühlt. Aber ich hab eben auch die Erfahrung gemacht, dass es nicht immer so kommt. Das heißt aber nicht, dass die Liebe nicht wachsen und letztlich genauso groß werden kann, wie bei all den Müttern, die sie von Beginn an verspüren.

Vielleicht brauchst Du auch noch einfach etwas Zeit, in Deine Rolle einzufinden. Vielleicht hilft Entlastung, eventuell auch nochmal eine professionelle Behandlung. Ich wollte Dir nur mit auf den Weg geben, dass dieses Gefühl von bedingungsloser Liebe bei manchen einfach wachsen muss und kann…

Alles Gute!

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Raupenmama am 17.11.2023, 19:05 Uhr

Hey du,
Ich hatte auch eine schwere Wochenbettdepression. Und hab sehr oft an mir gezweifelt und ja, es kamen auch Gedanken der Reue, die mir aber gleich so leid getan haben, wenn ich mein Würmchen betrachtet habe. Meine kleine ist mittlerweile 18 Monate alt. Sie war ein Schreibaby und ist auch jetzt noch sehr fordernd. Haushalt mache ich tagsüber GARNICHT. Evtl einmal die Spülmaschine. Auch mittags muss ich bei ihr liegen, sonst wird sie wach. So ist es eben bei uns. Die Bude sieht aus wie bei Hempels. Abends wird dann kurz aufgeräumt und groß aufgeräumt eben am Wochenende. Ich habe es akzeptiert.
Es ist völlig normal, dass sich deine Kleine noch nicht selbst beschäftigt. Das geht vielleicht mal ab 3 Jahren. Versuch sie mit einzubinden, bei dem, was du tust. Geht viel raus, singt zusammen und massiere deine Maus, das stärkt die Bindung.
Jeder Tag wird vielleicht ein bisschen besser.
Ich liebe meine Kleine über alles. Sie ist eben so, wie sie ist. Ich bin mit ihr schon um 10 Jahre gealtert und habe 15 kg mehr auf den Rippen aber niemals würde ich sie wieder hergeben wollen.
Wenn du solche Gedanken hast, solltest du unbedingt eine Therapie machen. Es gibt auch die Möglichkeit stationär zu gehen mit deiner Kleinen. Da wird unter anderem auch an der Bindung gearbeitet.
Ich könnte mir außerdem gut vorstellen, dass deine Tochter so fordernd ist, weil sie sich mehr Nähe wünscht, die du ihr, wenn auch unterbewusst, nicht so geben kannst.
Bitte hol dir Hilfe, auch deiner Tochter zuliebe.
Viele Grüße

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Carole93 am 17.11.2023, 19:22 Uhr

Hier unterschreibe ich.

Danke Misssilence für diese tolle Antwort. Ich bewundere wirklich wie reklektiert ihr an die Sache ran geht. Habe schon mehrmals für die AP wirklich hilfreiche Texte von dir hier gelesen, von denen ich mir auch was mitnehmen konnte. Und sei es nur, dass man nicht alleine damit da steht. Du findest wirklich oft die richtigen Worte.
Glaube unsere Konstellationen sind ähnlich und wollte dir das schon länger mal gesagt haben

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Anke768 am 17.11.2023, 19:37 Uhr

Hi, ich kann es ein wenig nachvollziehen wie du fühlst.

Durch unser ungeplantes 2. Kind wurde unsere Familie komplett auf den Kopf gestellt. Gestern noch habe ich gedacht, dass es so viel einfacher war als er nicht da war. Danach tat es mir leid.

Ich persönlich bereue nicht Mutter geworden zu sein, trotz aller widrigen Bedingungen. Ich kann aber verstehen dass du so fühlst, vor allem wenn du so ein extrem anstrengendes Kind hat.

Kann dir jemand aushelfen sodass du mal zeit zum Kraft tanken hast?

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von StiflersMom am 17.11.2023, 19:38 Uhr

Ich hab es zu Beginn auch sehr mein gewünschtes Wunschkind bekommen zu haben. Alleine,dass es zwischen meinem Mann und mir im bett lag,war schwer zu ertragen für mich.
Ich glaube nicht, dass ich eine Depression hatte.heute finde ich es toll mutter zu sein von drei Grundschulkindern.
Aber die Bedürfnisse sind jetzt anders.

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Maja1979 am 17.11.2023, 20:33 Uhr

Erst mit 3 Jahren? Meine Tochter schläft mit 6 noch nicht durch. Alles ist relativ.

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von misssilence am 17.11.2023, 20:44 Uhr

Danke für die lieben Worte :) Es freut mich wirklich ungemein, wenn ich auch anderen etwas mitgeben kann und ich nicht nur altklug oder so rüber komme - denn es gibt so viele, denen es genauso geht und UNS wurde zumindest im Offline Leben selten Verständnis entgegen gebracht. Und dabei ist man gar nicht alleine...

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von MamaTeaRex am 18.11.2023, 6:52 Uhr

Hi,
Ich kann mich dem meisten nur anschließen.
Und möchte gern noch was hinzufügen (oder vllt habe ich es überlesen).
Bindung ist das ganze Leben. Ja, die ersten Jahre sind prägend, aber Menschen bauen immer wieder und in jedem Alter Bindungen auf und ich bin mir sicher man kann auch ein sicheres Bindungsverhalten noch lernen, selbst wenn es im Kleinkindalter nicht dazu kam.
Warum?
Weil ich erst seit ein paar Jahren das Gefühl habe sowas zu können.

Ich hoffe, du hast jemanden der dich auf deinem Weg unterstützt.

Deine Gefühle kann ich zum Teil nachvollziehen. Ich glaube sogar die meisten Eltern von High-need-kindern können das.
Und wie misssilience schreibt, in der offline-Welt ist das Verständnis häufiger nicht da.

Wenn die Aussage stimmt, dass nur 10-15% der Kinder so sind, erklärt sich das aber.
Ich hatte letztens eine Bekannte da, deren 4 monate alte Tochter auch sehr viel nähe braucht und alle um sie rum meinen "das is nicht normal, da musst du was ändern etc"
Wir haben bis jetzt keinen engen Kontakt gehabt, aber sie war total froh jemanden zu kennen der das gleiche durchgemacht hat und weiß dass es leichter wird.
Ich drücke dir die daumen, dass du auch offline Mamas findest die deine Gefühlswelt verstehen. :)
Alles Gute dir!

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Re: Mutterschaft bereuen

Antwort von Sommer27 am 18.11.2023, 12:06 Uhr

In Österreich muss man die Therapie selber zahlen, die Krankenkasse übernimmt 30%. Nachdem ich 7000€ ausgegeben habe und wir uns nur im Kreis gedreht haben, habe ich die Therapie abgebrochen. Sie ändert nichts an der Tatsache, dass ich ohne Kind glücklicher war.

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