Jetzt wird mir ganz flau (Jobsorge)

Ich arbeite bei einer kleinen Behörde. Wir sind ca. 20 Leute im Haus, 11 Halbtagskräfte.

Letztes Jahr haben 2 Kollegen die vorzeitige Rente beantragt (gehen mit Abschlägen in die Rente)

1 Kollegin hat nach 22 Jahren am 28.12. die Kündigung bekommen (war lange krank und liegt seit Jahren im Streit mit dem Personalchef)

1 Abteilungsleiterin (von 2) ging wechselte urplötzlich zu einer anderen Behörde nach 16 Jahren.

1 engster Mitarbeiter von ihr hat sich daraufhin ebenfalls verabschiedet (war seit 1992 hier)

Am Freitag hatte meine Lieblingskollegin ein Vorstellungsgespräch in der Stadt X

Gerade kommt die Kollegin aus dem Nachbarbüro und erzählt auch, dass sie beim Vorstellungsgespräch bei der selben Stadt X war.

Der 2 Abteilungsleiter sucht ebenfalls aktiv nach einer neuen Stelle ist aber älter und es gibt wenig passende Stellen in seiner Position.

Es sind somit 8 Kollegen die definitiv weg sind und weg wollen. An einem Kollegen mit Zeitvertrag sägt der Personalleiter, weil er ihn für nicht fähig hält.

Alle haben Probleme mit der Chefetage, die aber für mind. 4 Jahre unverändert bleiben wird.

Das doofe ist nur, wenn so viele gehen, wird viele Arbeit auf die vorhandenen Leute aufgeteilt. Wir müssen einarbeiten, die Lücken ausfüllen (die Stellen werden nicht immer zeitnah neu besetzt. Für eine Technikerstelle hat man erst nach 10 Monaten einen Nachfolger gefunden.)

Die Stimmung wird immer schlimmer, die Kollegen vom Personalrat gehören zu denen die gehen.

Und wer kurzfristig neu besetzen muss, findet oft nicht die qualifiziertesten Leute. Die "Guten" finden schnell einen neuen Job und kommen schnell hier weg, es bleiben dann hauptsächlich Leute die mit "Dienst nach Vorschrift" zufrieden sind.

Ich wohne hier im Ort, solange eins meiner Kinder auf der Grundschule hier ist, wollte ich hier noch arbeiten bleiben. Für uns als Familie ist das organisatorisch das Beste.
Meine Stelle gefällt mir auch, aber ich bin auch der Chefetage nicht dienstlich untergeordnet und habe nur deshalb weniger Reibungspunkte mit ihnen.

Na ja es wird mir wohl kaum jemand einen Tipp geben können, aber das musste mal raus.
Ich kann hier mit keinem darüber reden, weil a nicht weiß dass b ebenfalls beim Vorstellungsgespräch war und umgekehrt.

Von der Kündigung hat die eine Kollegin auch nur mir erzählt, deshalb habe ich das Gefühl nur mir ist die Katastrophe sichtbar, die sich da anbahnt wenn so viele aufeinmal gehen.

Diese Stadt X hat mehrere Stellen ausgeschrieben, wenn beide Kolleginnen genommen werden ist hier in 3 Monaten der Bär los.

Im schlimmsten Fall muss ich Stunden aufstocken um bei den Stellen auszuhelfen.
passt mir privat überhaupt nicht...

Vielleicht sollte ich vorsichtshalber auch mal wieder nach 10 Jahren schauen wie man Bewerbungen schreibt. uaaaaa, ich wollte damals unbedingt hier hin.