Verwandtschaft... oder ist man selber das Problem?

Frohes Neues euch allen!

Mit Erziehung ist das ja so eine Sache. Man meint die meiste Zeit, man kriegt das schon halbwegs ordentlich hin - klar, woanders ist das Gras oft auch mal grüner, aber irgendwie läuft alles schon und so richtige Schnitzer macht man nicht.

Bis man seinen Weihnachtsurlaub in einer Familie voller Pädagogen verbringt... Man muss dazu sagen, die Kinder meiner Geschwister sind alle "aus dem gröbsten raus", die jüngste ist 5, alle können sich mehr oder weniger alleine beschäftigen. Mein Sohn ist mit Abstand der Jüngste im Clan. (Ich bin unter meinen Geschwistern auch der Nachzügler.) Wir als Großfamilie sind, im Gegensatz zu vielen anderen hier, alle sehr dicke miteinander und hängen die meiste Zeit der Feiertage auch fröhlich miteinander und den Kindern rum.

Jetzt, nach einer Woche, ist von meinem verhaltenen Optimismus nix mehr übrig. Gerade, dass ich meine Geschwister und Eltern sehr mag, macht es so schwer. "2-3 Flaschen die Nacht?! Ja bist du irre? Du weißt, dass der nix mehr braucht? Ist nur Gewohnheit." "Und überhaupt, du musst den auch öfter mal tagsüber quengeln lassen. Nicht immer gleich springen." "Das ist ein Machtkampf! Da musst du einfach mal auf Durchzug schalten. Und vor allem: Du musst ruhig bleiben!" All das führt dazu, dass ich total unsicher bin. Und leider Gottes auch, dass ich ungerecht werde. Fauche den Kleinen an, wenn er quengelt. Bin total schnell genervt. Und er wiederum ist seit einer Woche irre schwierig, die Nächte sind noch katastrophaler als vorher. Was wieder dazu führt, dass ich mich noch unfähiger finde und noch schiefer angeguckt werde.

Gerade haben wir Erwachsenen ein Brettspiel gespielt, der Kleine wollte permanent hoch, wurde immer zappliger und quengliger und ich irgendwann fast schon grob und sehr laut. Dann hab ich mich urplötzlich gefragt, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe, hab das Kind geschnappt und bin raus und hab nur noch geheult.

Hab mich so auf den Urlaub gefreut. Und jetzt sehne ich mich wieder nach langen Arbeits- und Kitatagen. (Das macht die Sache noch schlimmer... ich parke ihn sonst den ganzen Tag in der Kita und jetzt beschäftige ich mich kaum, scheint mir... manchmal beschleicht mich der Gedanke, ich hätte nie ein Kind kriegen dürfen, weil ich es einfach nicht kann ...)

Sorry für den langen Text, bin gerade einfach nur fertig... gegen Probleme, die andere hier haben, wiederum ein Witz. Entschuldige, Anne. Aber nichtsdestotrotz...