Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von LisaM, 7. SSW am 23.11.2017, 12:12 Uhr

Schwanger & unglücklich *lang*

Hallo zusammen,

ich sag schonmal sorry für den langen Beitrag, aber ich weiß gerade nicht so richtig wohin mit mir und meinen Gedanken. Seit 5 Tagen weiß ich, dass ich zum ersten Mal schwanger bin, ca. 7 Woche (vom FA bestätigt), und seitdem bin ich einfach nur unglücklich.

Objektiv betrachtet ist alles perfekt dafür. Mein Mann und ich sind verheiratet, er steht in allem 100% hinter mir, ist sehr fürsorglich und immer an meiner Seite. Wir sind beide selbstständig mit gut laufenden Einzelunternehmen, finanziell sorgenfrei (klar schränkt ein Kind dann ein, aber es ist jetzt keine Existenzangst da), haben eine 3 Zimmer Wohnung in der wir uns wohl fühlen, haben einige tolle Fernreisen erlebt und sind in einem „guten Alter“ (29 & 34). Unsere Umstände waren nicht immer so, es war ein langer Weg dahin und haben viel dafür gearbeitet das es so ist (Selbstständigkeit, usw), aber gerade deswegen wissen wir unser aktuelles Leben sehr zu schätzen und sind extrem zufrieden damit.

Auch so an sich habe ich bislang geringe Probleme mit meiner Schwangerschaft – Keinerlei Übelkeit, fühle mich fit und da wir eigentlich in 10 Tagen eine 6 wöchige Asienreise antreten wollten (was wir nun wahrscheinlich absagen werden, aber dem trauer ich jetzt nicht so sehr nach das ich deshalb so unglücklich wäre), könnte ich mir theoretisch die nächsten Wochen auch einen „faulen Lenz“ auf dem Sofa machen und mich voll und ganz, stressfrei, auf alles Neue einstellen.

Ich sag ja, objektiv alles fein, und umso schlechter fühle ich mich, diesen Umstand null genießen zu können oder sehe andere Paare (auch in meinem Freundeskreis) die SO SEHR um ein Kind kämpfen und denen es so schwer gemacht wird... oder die schwanger und ohne Partner sind.. oder oder oder... und ich weiß es scheinbar nicht zu schätzen.

Was die Kinderfrage an sich betrifft, waren mein Mann und ich nie richtig entscheidungsfreudig. Er kommt aus einer großen Familie und hat auch einen guten Draht zu Kindern.. ich hatte nie wirklich Kontakt zu Kindern (weder im Teenie-Alter a la Babysitten, noch aktuell, da die meisten Freunde von uns kinderlos sind) und habe da auch wenig Bezug zu, bin nicht scharf drauf Babys zu halten oder mich mit meinen kleinen Neffen zu beschäftigen, wenn ich sie sehe. Kurz gesagt: ich habe nichts gegen Kinder, aber ich muss mit Ihnen auch nichts zu tun haben. Ich bin eher die Fraktion, der das Herz bei Tieren aufgeht.

Nun haben wir es dann einfach mal „drauf ankommen lassen“ nach unserer Hochzeit im Sommer diesen Jahres und es wollte nicht klappen. Damals wie jetzt sehe ich das Thema der Kinderfrage (ja oder nein) immer noch als „entweder oder“ und nicht als „richtigen und falschen Weg“. Als es dann aber nicht klappte, war ich allerdings doch irgendwie erleichtert, dass mir die Last dieser Frage / Entscheidung etwas abgenommen wurde.. schließlich konnte man jetzt zu sich selbst sagen „wir habens probiert, es sollte nicht sein“ (sorry falls das blöd klingt, aber mir selbst gab das Ruhe).

Ist nicht schlimm, dachten wir uns, und buchten als neues „Abenteuer“ die nun anstehende 6 wöchige Asienreise (Abflug in 9 Tagen.. noch haben wir nicht storniert) und planten unser Jahr 2018. Mein Unternehmen bezieht sich auf die Hochzeitsbranche, d.h. ich fahre v.a. in den Sommermonaten meinen Umsatz ein und es ist nicht unüblich Monate vorher gebucht zu werden, während sich jetzt im Winter kaum Aufträge einfinden.

Und dann ist es wohl passiert, ich habe wohl einen Eisprung während meiner Mens gehabt …. und war dann vor ein paar Tagen doch sehr überrascht, dass ich auf einmal schwanger bin. Und das „soweit schon“. Und leider bleibt die Freude, das Glück, irgendwie aus.. Nichts, weder bei den zwei Streifen auf dem Test, noch beim Herzschlag hören auf dem Ultraschall beim FA. Ich glaube mein Mann würde sich schon freuen, ist aber sehr gedämpft von meinem Unglücklich-sein und demnach momentan auch nicht im „Happy Modus“.

Ich mache mir nicht mal Sorgen um die akuten Einschnitte … den anstehenden großen Abenteuerurlaub samt deutlichem finanziellen Verlust abzusagen … meine Aufträge nächstes Jahr im Sommer (ET Juli 2018) abzublasen und definitv meine eiserne Reserve angehen zu müssen, wenn ich nicht arbeiten kann … wie das alles mit der Wohnung gehen soll (das dritte Zimmer muss aus Platzgründen definitiv unser Bürozimmer bleiben und das Kind wird eher auf Schlaf & Wohnzimmer aufgeteilt, sprich ein Umzug ist damit aber auch definitiv irgendwann fix) … usw. Nein, das ist es gar nicht. Da bin ich noch sehr entspannt. *

(* Kurzer Abstecher... richtige Panik und Sorgen habe ich nur was die Geburt betrifft.. das ich nicht selbstbestimmt und ausgeliefert wie ein Käfer in der Klinik liegend entbinden muss, andauernd irgendwer anders in mir rumtastet und ich aus wirtschaftlichen Gründen dann zu einem KS gedrängt werde... welche Sorgen mir nicht gerade genommen wurde, als ich gestern mit dem einzigen Geburtenhaus hier gesprochen habe und dort schon gesagt gekriegt habe, ich solle mich beeilen, der Andrang sei enorm... hallo, ich bin Woche 7 und weiß selbst nicht mal seit einer Woche was los ist.. HILFE .. aber egal, Nebenthema)

Vielleicht gibt es gar nicht DAS Problem oder DIE Sorge. Außer... will ich überhaupt ein Kind?
Wenn ich es jetzt, mit diesen Top Umständen, schon nicht schätzen und genießen kann? Ich wiege keine Vor- und Nachteile auf was das „Kinder haben“ mit sich bringt.. meiner Meinung nach ist alles, was man im Leben haben will, mit Arbeit & Einsatz verbunden. Und das bin ich auch gerne bereit zu geben, wenn ich der Überzeugung bin, dass es sich lohnt und ich es WILL. So der lange Weg bis zu meiner erfolgreichen Selbstständigkeit. Der Weg einer inzwischen 11 jährigen Beziehung mit Höhen und Tiefen. Der Weg von 12 Kg Gewichtsverlust um mich wieder in meinem Körper wohl zu fühlen. Und bei allen Dingen, auch wenn die Strecke teils hart und unschön war, hat mich das Ziel motiviert. Das Ziel, meinen Traumberuf als eigenen Chef ausleben zu können, eine feste Partnerschaft im Leben zu haben oder wieder im Bikini ins Schwimmbad gehen zu können ;)

Aber bei einem Kind fehlt mir irgendwie der Bezug, die Motivation, so „asozial“ das klingen mag … Ich glaube auf jedenfall, dass einen die Gefühle überwältigen wenn man nach der Geburt die kleine Maus auf der Brust liegen hat... das Kinder einen erden und auch einfach mal lustige Dinge machen / von sich geben … es spannend ist sein eigenes „Mini ich“ wachsen zu sehen … Also ich streite da nichts ab und bin per se gegen Kids. Ich sage auch nicht, dass ich Angst habe, dass ich (m)ein Kind nicht lieben könnte, wie es ja auch Fälle gibt .. Aber es ist für mich gerade kein Ansporn …

Ich bin auch so, ohne Schwangerschaft/Kind, so zufrieden und glücklich, in meinem erarbeitetem Leben. Ich liebe meinen Beruf und fühle mich erfüllt. Weiß meine Freiheit dadurch auch mal unter der Woche bis 9 Uhr schlafen zu können sehr zu schätzen. Bin immer noch dankbar dafür, nach 7 Jahren Fernbeziehung abends einfach mit meinem Mann den Tag auf dem Sofa ausklingen lassen zu können und zusammen einzuschlafen. Ich fühle mich auch ohne die Erfahrung einer Schwangerschaft & Geburt als volle Frau und habe nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, so sehr ich mich für jeden im Bekanntenkreis ernsthaft und echt mitfreue wenn dort ein Kind unterwegs ist. Aber ich? Für mich selbst?

Ein Kind kann das Krönchen einer Beziehung sein und alles noch schöner machen. Es ist bei uns nicht als „Beziehungsretter“ oder aus „Alltagslangeweile“ (bitte nicht falsch verstehen) passiert. Aber was ist, wenn man später enttäuscht ist … wenn es mein Leben, für das ich aktuell dankbar bin, verschlechtert... unsere Beziehung zum negativen verändert. Mit all dieser neuen Verantwortung, finanziellen Einschränkungen, Schlafmangel, Zeitverlust, bis hin zur Aufgabe von eigens liebgewonnenen schlechten Angewohnheiten (plötzlich muss man ja immer Vorbild sein).

Klar kann mir / uns niemand diese Problematik oder eine Entscheidung, wenn man soweit drüber nachdenken sollte (Herz sagt „nein“ zur Abtreibung.. Verstand sagt „denk einfach mal als Option drüber nach“...), abnehmen. Es hilft mir nur vielleicht alles mal niederzuschreiben und zu teilen … anstatt grinsend durch die Welt zu rennen und der Familie Bescheid zu geben, igel ich mich seit den 5 Tagen zu Hause ein, will niemanden außer meinen Mann sehen und mich nur unter der Decke verkriechen. Ich fühle mich wie in einer gepufferten abgedämpften Blase, mit wenig Gefühlsausbrüchen (weder positiv noch negativ), eher so „Hallo, bitte was, haltet mal die Welt an.. Moment mal.. Wann wach ich auf aus dieser Situation“ … Wie man in den Zeilen sicher schon gemerkt hat, bin ich nicht der Typ der vor Problemen wegläuft, sondern so lange daran arbeitet bis sie „gelöst“ werden und gehe da auch ziemlich pragmatisch ran. „Einfach mal laufen lassen“ und „wird schon gut gehen“ ist eben nichts so für uns Steinböcke :)) Geht es noch wem so?

Danke an alle die sich diesen langen Text angetan haben! ;)
Liebe Grüße, Lisa

 
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