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Geschrieben von BritiMa am 19.09.2019, 8:45 Uhr

Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

So, leider muss ich mich auch mal hier an euch wenden.

Zuallererst, ich und mein Partner haben eine tolle Beziehung, lieben uns sehr und streiten sehr selten. Wir finden uns noch sehr anziehend und trotz 4 Kinder haben wir noch oft und guten Sex.

Aber nun kommt das Problem:

Mein Partner leidet seit ca. 1 Jahr an immer mal wieder auftretenden "Panikattacken", also wo er Angst bekommt und das Gefühl hat er verliert die Kontrolle über sich und seinen Körper. Das ganze wurde wohl ausgelöst durch Schwindel, der aufgrund von einer Entzündung im Ohr aufgetreten ist.

Nun war er beim Psychiater und der hat ihm erst mal Anti Depressiva verschrieben um die Angststörung in den Griff zu bekommen. Das verstehe ich ja auf der einen Seite, dass erstmal was her muss, dass erst mal wirkt um ihn aus diesem Teufelskreis heraus zu bekommen (=kann ich alleine dahin gehen oder bekomme ich wieder eine Attacke).

ABER diese Antidepressiva der SSRI Gruppe sind richtiges Teufelszeug. Die Nebenwirkungen alleine....ich komm damit nicht klar. Ich habe extreme Angst um ihn und auch, dass er sich dadurch so verändert, dass die Beziehung kaputt geht. Ich habe Angst, dass er davon nicht mehr weg kommt. Ich habe auch Angst, dass er -wie in einem Fernsehbeitrag beschrieben- dadurch Asexuell wird und das ein Leben lang.

Dazu kommt, dass die Ehe meines Bruders auch endgültig gescheitert ist nachdem seine Frau solche Medikamente genommen hat.

Deswegen meine Frage:
Hat hier jemand Erfahrungen mit Anti Depressiva bei sich selbst und/oder beim Partner?
Wie ist oder war das bei euch????

Ich möchte logischerweise, dass er bald wieder gesund ist, aber ich habe auch wahnsinnige Angst, dass alles durch diese Mittel kaputt geht. Er ist die Liebe meines Lebens und ich behaupte mal, dass ich auch seine bin. Aber Liebe allein schützt nicht vor allem.

 
52 Antworten:

Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von Windpferdchen am 19.09.2019, 9:00 Uhr

Hallo,

Angst- und Panikstörungen sind sehr weit verbreitet. Und sie gelten als gut therapierbar, also mit einer normalen Gesprächstherapie heilbar. Wenn man natürlich zu einem Psychiater geht, dann verschreibt der auch etwas, das tun sie alle.

Es ist besser, man geht zu einem Psychotherapeuten. Hier wird nichts verschrieben, sondern bei der Krankenkasse eine Therapie (anfangs 50 Stunden) beantragt, was bei einer Angststörung kein Problem ist.

Eine Angststörung muss man nicht mit Antidepressiva behandeln. Das beseitigt ja zudem auch nicht die Ursache, sondern drückt nur die Symptome runter. Die Ursachen einer Panikstörung sind zum Bespiel: Lebensangst, fehlendes Vertrauen ins Leben, unbewusste große Angst vor dem Sterben, erlernte Angst (überbesorgte Mutter o. Vater) etc. Solange man diese Ursachen nicht angeht, kann auch ein Medikament nicht heilen.

Dein Mann sollte auch mal das bekannte und sehr gute Buch „Panikattacken und andere Angststörungen loswerden - Wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer zu besiegen“. Es ist nicht umsonst ein SPIEGEL-Bestseller: weil es hilft, und weil Millionen Menschen dasselbe Problem haben wie Dein Mann.

LG

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von 3wildehühner am 19.09.2019, 11:09 Uhr

Im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin habe ich beruflich die Erfahrung gemacht, dass die Gabe eines Antidepressivum in vielen Fällen zunächst sogar sehr angebracht ist, um, wie du es auch schreibst, eben diesen Teufelskreis zu unterbrechen!
Was dann allerdings unbedingt folgen sollte, ist eine zusätzliche Psychotherapie. Das heißt multimodale Therapie.
Wenn sich der Zustand stabilisiert hat, kann das Medikament dann ausgeschlichen werden.

Natürlich haben diese Mittel Nebenwirkungen, aber diese sind nicht bei allen Menschen gleich.

Ich habe viele Jahre Erfahrung in der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen und das, was du da als Horrorvision beschreibst, habe ich tatsächlich so ausgeprägt noch nie erlebt.

Die überwiegende Zahl meiner Klienten hat ein recht ausgeprägtes Sexualleben und bei einigen war es sogar so, dass sie erst durch das Antidepressivum wieder Lust auf Sex bekamen, weil es vorher eine psychische Blockade gab.

Mach dich von diesen falschen Vorstellungen frei; dass im Internet viel Humbug geschrieben wird, weißt du doch sicher selber.

Und falls wirklich unerwünschte Nebenwirkungen auftreten, dann kann der Arzt auch ein anderes Präparat verschreiben; es gibt sehr viele verschiedene Mittel!

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 11:11 Uhr

Danke dir für deinen Beitrag.

Ja, ich sehe das auch so, dass eine Verhaltenstherapie unbedingt dazu gehört.
Er sollte im Fall der Fälle "vorbereitet sein" und etwas anwenden können, damit er gut durch die Panik kommt bzw. sie abmildern kann....so wie ein ADAC Fahrtraining, aber für den Körper und Geist.

Lt. Psychiater könnte eine Reha oder Verhaltenstherapie im Anschluß folgen, aber er sagt er solle erst mal paar Wochen lang das Medikament nehmen um erstmal "normal" leben zu können...dann schauen wir erstmal weiter, ob er DAS Medikament weiter nimmt oder ein anderes nimmt oder es langsam ausschleichen lässt.
Sollte man nicht JETZT schon einen Psychologen kontaktieren und einen Termin ausmachen? Dort gibt es doch auch sehr lange Wartezeiten.
Soll ich auf eigene Faust erstmal jemanden suchen und dann mit meinem Partner drüber sprechen, ob er da nicht mal einen Termin ausmachen möchte um den Therapieansatz auch zu verfolgen?

Im Übrigen ging es bei uns soweit, dass ich einen Nervenzusammenbruch hatte weil alles in meinem Körper schreit "LASS IHN DAS NICHT NEHMEN!!!". Ich war dann mit beim Psychiater, der mich erstmal als dumm hingestellt hat (nach dem Motto sie stellen sich aber an) und nachdem ich Hartnäckig geblieben bin hat er meinem Mann etwas anderes verschrieben mit weniger Nebenwirkungen und einer anderen Wirkstoffgruppe, aber auch mit den Worten "Das wirkt halt nicht so stark und wirft sie um Wochen zurück". SUPER gemacht Herr Psychiater.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von memory am 19.09.2019, 11:32 Uhr

Japp, hier wurde eine Psychotherapie gleich dazu verordnet , dachte , dass wäre Standart , auch engmaschige Kontrolltermine , wie man es verträgt und ob die Dosis passt.....übrigens war die Folge auf das Antidepressiva, bei mir ..... Kind Nr2..... Vielleicht hat der deswegen so ein sonniges Gemüt.

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von 3wildehühner am 19.09.2019, 11:42 Uhr

Auch wenn du das nicht hören möchtest, finde ich es nicht gut, dass du da so interveniert hast. Der Psychiater ist der Facharzt und nicht du.
Was die Psychotherapie angeht: Besprich das mit deinem Mann und dann könnt ihr die Psychotherapeuten abtelefonieren. Mit einem guten Dreivierteljahr bis halbem Jahr Wartezeit müsst ihr rechnen. Und so lange ist es gut, dass deinem Mann medikamentös geholfen wird!

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 12:05 Uhr

Dafür ist das Forum ja da um seine Meinung äußern zu können.
Du sollst ja nicht nach meinem Mund reden sondern mir sagen was du denkst.

Klar ist der Psychiater der Fachmann und nicht ich, aber ich muss mit meinem Partner leben und nicht der Psychiater. Und wenn ich doch so Angst habe vor diesem Citalopram, dann beeinflusst das auch die Partnerschaft negativ. Solange es ja Alternativen bzw. andere Medikamente gibt, was spricht dafür ein anderes Mittel erst zu probieren?

Glaub mir, mir tut es auch unendlich leid, dass ich da nicht locker bleiben kann nach dem Motto "Schauen wir mal". Ich weiß er braucht den Stress nicht noch zusätzlich von mir. Ich hab auch probiert mich zurück zu halten, bin aber dann komplett zusammengebrochen weil sich die Angst so aufgestaut hat.

Aber auch deswegen frage ich hier nach wie es bei anderen war um mir vielleicht die Angst zu nehmen bzw. um rauszufinden, ob er nicht jetzt schon aktiv werden soll wegen dem Thema Psychologe.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 12:08 Uhr

Huhu, er hat erst wieder einen Termin in 7 Wochen.
Wahrscheinlich weil es erst etwas dauert bis die Medis anschlagen?
Ich sprech nochmal mit meiner besseren Hälfte über die Psychotherapie und wenn er das nicht auf eigene Faust machen will, dann soll er in 7 Wochen nochmals den Psychiater sprechen, ob er ihm das nicht verordnen kann.

Übrigens Glückwunsch zu Baby Nr. 2!
Freut mich zu hören, dass es auch positives zu berichten gibt.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von memory am 19.09.2019, 12:25 Uhr

Danke...ist aber schon 8 Jahre her..... Mach Dir nicht so einen Kopf.....das wird.....geh nicht vom schlimmsten aus , sonder sieh es als Chance , dass ihm geholfen wird. Behalte ihm im Auge....ansonsten ist der Kerl erwachsen.....Stütze ja...aber Mutti brauchst nicht für ihn sein , der packt das . Ich war damals sogar recht erstaunt was alles im Wartezimmer beim Psychiater war ...wirklich von frischgebackenen Mamis - bis alte Männer.....alles vertreten . Wichtig ist Hilfe und die bekommt er jetzt....mach es ihm nicht noch schwerer mit deinen Ängsten. Alles Gute....

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Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von Holzkohle am 19.09.2019, 12:30 Uhr

Panikattacken behandelt man nicht mit Anti-Depressiva und wer das tut oder solche verschreibt, ist ein Stümper, sorry. Eine Reha oder "Verhaltenstherapie" ist genauso unsinnig. Für meinen Geschmack wurdet ihr da komplett falsch beraten.
Durch die Anti-Depressiva wird das Problem einer Panikattacke nicht gelöst sondern lediglich unterdrückt. Die Attacken sind noch da, aber man fühlt sich einfach "besser" damit. Das ist so wie einer Panikattacke dahingehend entgegen zu wirken, dass man ihr aus dem Weg geht, indem man in die Vermeidung geht. Das hilft für den Moment, aber nicht auf Dauer.

Es gibt sogenannte Angstambulanzen, die sich damit und mit nichts Anderem beschäftigen und nach bereits zwei, drei Sitzungen erste wenn nicht endgültige Erfolge bringen. Und das ganz ohne AD. Solltet ihr also ein größeres Krankenhaus in der Nähe haben, einfach mal nachschauen oder googeln. Kosten trägt die Kasse.

Ich tippe mal jetzt ins Blaue... Entzündung im Ohr... daraus resultierend ein Lagerungsschwindel, der deinen Mann "zu Fall" gebracht hat? Panikattacken dahingehend, umzukippen oder so?

Alles Gute.

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 12:39 Uhr

Ja genau...die Panik wurde ausgelöst durch den Schwindel, der Entzündung im Ohr.
Wenn er jetzt sozusagen Panik bekommt hat er wieder das Schwindelgefühl und weiß nicht, ob er sich das einbildet oder vom Ohr her kommt.

Er sagt halt er hat Angst die Kontrolle zu verlieren und wohl dass ihm was passiert. Wenn jemand dabei ist ist es weniger schlimm, aber wehe wir sind z.B. auf Geburtstag eingeladen und ich gehe nicht mit wegen den Kindern...das packt er nicht weil er nicht weiß was ihn dann dort erwartet.

Er muss auch nochmal dringend zum HNO, aber es scheiterte an den Panikattacken...er hat es nicht hingeschafft.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von spiky73 am 19.09.2019, 12:44 Uhr

Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen. Aber in meinen Augen wäre ein Neurologe und/oder ein HNO vielleicht die erste Anlaufstelle gewesen, um zunächst mal die Ursache allen Übels herauszufinden.

Mein Mann hat seit über 20 Jahren einen chronischen Tinnitus. Er lebt damit - und ist mit einem Antidepressivum eingestellt. Allerdings weiß ich nicht, welches das ist.
Ich habe ihn mit Ohrgeräusch und Medikament kennengelernt und nichts an ihm festgestellt, was mich jetzt irgendwie besonders beunruhigen würde.
Im Gegenteil, ich finde es gut, dass das Antidepressivum ihm hilft, mit seiner Erkrankung zu leben. Es ist auch nichts, was man noch heilen oder durch eine Gesprächstherapie beseitigen könnte...

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von Holzkohle am 19.09.2019, 12:49 Uhr

ein HNO bringt da nichts. Sollte es wirklich ein Lagerungsschwindel sein, muss er da durch. Ist er aber wahrscheinlich schon. Alles, was du beschreibst, hatte ich auch als Resultat eines Lagerungsschwindels! Der war längst vorüber, aber die Panik umzufallen oder sonstwas frisst sich im Hirn fest. Das geht mit AD nicht wieder weg!!!

Die Einschränkungen verschlimmern sich unbehandelt leider auch. Heute ist es noch der Geburtstag, morgen das Auto, übermorgen kannst nimmer vor die Tür. Deinem Mann kann wirklich gut und schnell geholfen werden. Sucht euch eine Angstambulanz und drängt auf einen zeitnahen Termin!

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von 3wildehühner am 19.09.2019, 12:53 Uhr

"Panikattacken behandelt man nicht mit Anti-Depressiva und wer das tut oder solche verschreibt, ist ein Stümper, sorry. "

Bist du Psychiater?

Deine Behauptung ist definitiv falsch und ich finde es gefährlich, dass du den Psychiater als inkompetent hinstellst!

Venlafaxin, Mirtazapin,Citalopram und noch einige Mittel mehr werden erfolgreich bei Panik/Angststörungen eingesetzt.
z.B. hier Erfahrungsberichte
https://www.sanego.de/Citalopram-und-Angststörungen

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von KathrynJ am 19.09.2019, 12:59 Uhr

Ich hatte diese Erkrankung auch vor längerer Zeit, und erschreckend ist, dass man jegliche Kontrolle über den Körper verliert.
So etwas kann einen Menschen traumatisieren, wenn der starke Körper von jetzt auf dann völlig im Eimer ist, und man diesem Schwindel ausgeliefert ist.
Dann entwickelt sich die Angst, dass der Schwindel wiederkommt, und jeder noch so kleine Schwindel löst eine Panikattacke aus, und irgendwann bildet man sich den Schwindel ein, und die Spirale dreht sich weiter.

So eine Sache kommt selten vor, mein HNO meinte, wenn man so etwas hatte, ist die Chance, das noch mal zu bekommen, gering.

Psychiater sind sehr freigiebig mit dem Verschreiben von Pillen, und in diesem Fall ist das ein völliger Schwachsinn, weil Dein Mann ja einen definierten Punkt hat, und er deswegen die Panikattacken entwickelt hat!
Als erstes sollte Dein Mann zu einem Therapeuten wechseln, der mit ihm unter Beobachtung die Pillen ausschleicht, und ihm in einer Gesprächstherapie zeigt, wie er damit umgeht. Bis dahin sollte er in eine Ambulanz gehen, die auf Angststörungen spezialisiert ist.
Ein guter Hausarzt kann ihm da sicher auch schon mal weiterhelfen. Und er MUSS zum HNO!

Was extrem wichtig ist: Dein Mann MUSS raus, er MUSS unter Leute, sonst wird das irgendwann ein Selbstläufer, aus dem er nicht mehr herauskommt, und sich überhaupt nicht mehr raustraut!

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von Holzkohle am 19.09.2019, 13:05 Uhr

nein, ich bin kein Psychiater aber du kannst mir glauben, dass ich mich mit dem Thema Panikattacken seit gut einem Jahr auseinandersetze und in Behandlung war, bin bzw. inzwischen austherapiert bin und an einer Studie der Charité teilnehme. Ich hatte Panikattacken aufgrund posttraumatischer Belastungsstörungen und wie bereits erwähnt aufgrund eines Lagerungsschwindels.

Ich finde es genauso gefährlich, hier für AD ein "Dafür"-Schild hochzuhalten. Bevor ich zur Chemiekeule greife, und ADs sind nun mal keine Globuli, versucht man ja eigentlich den Grund zu beheben. Mit AD schwächt man das Ganze ab, damit ist dauerhaft nicht geholfen.

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von 3wildehühner am 19.09.2019, 13:31 Uhr

Dem Betroffenen muss jetzt geholfen werden und nicht erst in einem halben Jahr, wenn er einen der raren Therapieplätze hat.

Bis dahin kann sich die Erkrankung nämlich massiv verschlechtern und manifestieren.

Ich habe deutlich geschrieben, dass eine zusätzliche Psychotherapie notwendig ist.

Dass die Ursache untersucht werden soll, ist auch selbstverständlich.
Aber die AP schreibt, dass ihr Mann aufgrund seiner Angststörung noch nicht mal mehr in der Lage ist, zu einem HNO-Arzt zu gehen!

Wenn er das nun demnächst dank AD das kann, ist ihm doch bereits geholfen.
Oder soll er erst einmal ewig auf einen Psychotherapieplatz warten, dann dauert es ja auch eine ganze Weile, bis diese anschlägt und erst dann zum HNO?

Der Mann war beim Psychiater und nur dieser hat ihn und das ganze Ausmaß seiner Erkrankung gesehen und ich finde, dass dieser deutlich besser beurteilen kann, ob ein AD nötig ist, als jemand Fremdes im Internet.

Ich habe 15 Jahre Psychiatrieerfahrung.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von Muschelnudel am 19.09.2019, 13:32 Uhr

Ich musste früher aufgrund eines zurückliegenden schweren psychischen Erkrankung Antidepressiva und auch Antipsychotika nehmen unter anderem auch Citalopram Ich kannte meinen Mann schon vor Cita und es hat unsere Beziehung nicht belastet während ich es nahm. Ich war nicht verändert und es gab auch keine Probleme mit diesem Medikament. Ich bin dennoch froh das alles nicht mehr zu benötigen.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von 3wildehühner am 19.09.2019, 13:34 Uhr

Er MUSS MUSS MUSS.

Aber er KANN NICHT!

Wenn er es könnte, hätte er keine Angststörung.

DAS ist übrigens ein deutlicher Hinweis, dass hier ein AD angebracht ist, denn damit KANN er es höchstwahrscheinlich in kurzer Zeit.

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von AnnyMagus am 19.09.2019, 13:48 Uhr

SSRI sind im Ggs. zu Anxiolytika keine Medikamente vor denen man Angst haben sollte. Die im Bpzettel angegebenen Nebenwirkungen sind möglihc müssen aber nihct zwingend eintreten.

Mal ein anderer Gedanke: Wenn du dihc da so reinsteigerst in deine #Ablehnung des Medikaments daß dein Mann brauhct - wärs evtl. auch eine Idee die Angstörung deines Mannes systemisch (also als Paar oder Familientherapie) zu behandeln ? Mir kommt deine Reaktion komishc vor. Mal darüber nachgedahct ob eure Beziehung und euer Familienleben für deinen Mann auhc so happy go lucky ist wie für dihc? Ihc finde dein Verhalten in der Medikamentensahce mehr als übergriffig und kontrollierend inklusive deines angeblichen Zus.bruchs.

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von Holzkohle am 19.09.2019, 13:52 Uhr

na dann...

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von AnnyMagus am 19.09.2019, 13:52 Uhr

Danke für deine Beiträge in diesem FAden. Für diesen und die anderen.

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 14:00 Uhr

Ja, er hat gerade gestern gesagt, dass sein zu Hause, die Beziehung und die Kinder für ihn einen sicheren Hafen darstellen. Von daher würde ich jetzt hier nichts reininterpretieren von wegen unsere Beziehung ist gestört oder er wäre nicht glücklich.

Mag es übergriffig scheinen, ich habe auf mein Bauchgefühl gehört.

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Re: Psychiater eher falsche Adresse...

Antwort von AnnyMagus am 19.09.2019, 14:40 Uhr

Dann bin ich beruhigt. Dein Bauhcgefühl wird aber auch durch das beeinflusst was du liest oder hörst oder schon gehört hast. SSRI sind jedenfalls kein TEufelszeug und es ist gut wenn dein Mann überbrückend etwas hat das ihm helfen kann. Es dauert nur ne Weile bis die Dinger wirken. Wirst sehen, in ein paar Wochen dürfte es ihm besser gehen.

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Re: Irgendwas läuft hier komplett falsch...

Antwort von AnnyMagus am 19.09.2019, 14:42 Uhr

Angstambulanzen gibt es aber nur in großen Unikliniken. Kommt also drauf an wo die TE wohnt.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 15:02 Uhr

Zitat:
"Dazu kommt, dass die Ehe meines Bruders auch endgültig gescheitert ist nachdem seine Frau solche Medikamente genommen hat."

Ehen scheitern nicht an Antidepressiva

Ihr nehmt Euch nix, Dein Mann und Du. Dein Mann hatte einen Schwindelanfall - und jetzt hat er eine solche irrationale Angst, wieder einen zu bekommen, daß er sich kaum noch aus dem Haus traut. Du hast die Ehe Deines Bruders scheitern sehen, angeblich an den Antidepressiva - und jetzt hast Du eine solche irrationale Angst, daß Euch das auch passiert, daß Du einen Nervenzusammenbruch bekommst. Vielleicht solltest Du auch AD nehmen

Ich habe viele Jahre AD genommen, auch Citalopram. In der Zeit der Einnahme fand zwar meine Trennung und Scheidung statt, aber die AD waren definitiv nicht "schuld". Sie gaben mir lediglich die Kraft, die längst gescheiterte Ehe auch zu beenden.

Tatsächlich kann (KANN!!!!) sexuelle Lustlosigkeit eine Nebenwirkung mancher AD sein. Bei mir war das nicht der Fall, aber bei meinem Freund (der auch eine Weile Citalopram nahm). Dann hat er sich halt ein anderes AD verschreiben lassen, jetzt ist alles supi. Wir sind immer noch zusammen, keine Trennung in Sicht, obwohl wir beide während der Beziehung teilweise AD genommen haben.

Und manche AD sind bei Angststörungen indiziert. Es ist auch sinnvoll, die Angststörung (erstmal!) mit Medikamenten zu behandeln, denn sie wird bei Nicht-Behandlung nur schlimmer. Wenn die Therapie (die unbedingt auch dazugehört!) dann anschlägt, kann man die Medikamente ausschleichen. Das ist gängige Praxis.

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P.S.

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 15:07 Uhr

Mein damaliger Mann wollte mir die Psychotherapie verbieten, weil er Angst hatte, daß sie zur Trennung führt. Seine Versuche, mich von der Therapie abzuhalten, damit er mich nicht verliert, haben an der Ehe aber mehr Schaden angerichtet als die Therapie. Ich hatte den Eindruck, daß ihm seine Wünsche ("Ich will, daß alles so bleibt, wie es ist!") wichtiger waren als meine psychische Gesundheit.

Paß bloß auf, daß Eure Ehe nicht an Deinen egoistischen Zusammenbrüchen scheitert!

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Re: Ja

Antwort von cube am 19.09.2019, 15:37 Uhr

das ein AD verschrieben wurde ist gut und richtig, wenn der Arzt den Eindruck hat, dass der Patient ansonsten gar nicht in der Lage wäre, überhaupt eine Therapie starten zu können. Und echte Panikattacken lösen nun mal nicht selten Todesangst aus. Und Angst vor der Angst. dieser Kreislauf muss erst mal durchbrochen werden. Bei manchen Menschen reicht eine Therapie - bei manchen nicht.
Er leidet darunter seit einem Jahr - obwohl die Entzündung doch sicher längst abgeklungen ist.
Ehrlich gesagt finde ich deine Befürchtungen/verhalten ziemlich übertrieben und übergriffig gegenüber deinem Partner/Arzt.
Du gehst mit zum Arzt, weil dann Mann das alleine alles nicht richtig darstellen kann? Du machst Druck, weil dir sein Heilungsplan nicht passt? So sehr, dass er nun ein Medikament nimmt, das deutlich länger benötigt, um wirken zu können?
Ich habe tatsächlich eher den Eindruck, hier geht es mehr um dich und wie du es gerne hättest - und nicht wirklich darum, dass deinem Partner geholfen wird.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 15:59 Uhr

Ja, da hast du wohl Recht, dass eine stabil genuge Beziehung daran nicht scheitert.
Ich möchte nicht dass alles so bleibt wie es ist, ich will ja dass es ihm gut geht.

Er bekommt ja jetzt ein Medikament, dass als Alternative zu Citalopram gegeben wird, wenn man es nicht verträgt. Er IST also in Behandlung nur mit einem Medikament mit weniger Nebenwirkungen. DARUM ging es mir ja...und eben -wie du schon beschrieben hast, wofür ich dir auch danke- welche Erfahrungen gemacht wurden mit AD.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 16:03 Uhr

Aber hat Citalopram denn die Nebenwirkungen bei ihm gezeigt? Oder hattest Du nur Angst davor?

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Re: Ja

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 16:05 Uhr

Nein, es steht im Verdacht, dass die Entzündung wieder da ist.
Deswegen sollte er zum HNO um das zu prüfen, denn es war in dem Jahr ja eine zeitlang gut.

Ich bin mit zum Arzt gegangen, weil mein Partner darauf bestanden hat.
Damit ich mit ihm sprechen kann warum ich so Angst habe und der Psychiater hat dann ein anderes Medikament verschrieben mit weniger Nebenwirkungen.

Ja...so ein böser Mensch bin ich. Lieber von Anfang an was mit weniger Nebenwirkungen.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 16:08 Uhr

Er hatte bis jetzt nur eine genommen und an dem Tag schon ziemlich Kreislaufbeschwerden...klar, das ist nicht aussagekräftig und kann auch das Wetter gewesen sein.
Ich hatte hauptsächlich Angst vor den Nebenwirkungen, die lt. Beipackzettel enorm sind.
Jetzt hat er die anderen hier und fängt damit nun an.

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Re: Es geht aber nicht um dich!

Antwort von cube am 19.09.2019, 16:14 Uhr

Es geht darum, deinem Partner zu helfen.
Auf diese Hilfe kann er jetzt dank des anderen Medikamentes länger warten.
Es hat Angst - und du kommst ihm zusätzlich mit deiner Angst. Meinst du, das das hilfreich ist? Wenn er sich jetzt auch noch Sorgen darum machen muss, ob du mit SEINEN Medikamenten zufrieden bist? Was schädlicher für die Beziehung ist als die möglichen Nebenwirkungen eines SSRI´s ist meiner Meinung nach, ihm das Gefühl zu geben, dass du Angst hast, das seine Erkrankung eure Beziehung schädigen könnte.
Sieh mal, SSRI´s sollen lediglich ein chemisches Ungleichgewicht wider in Balance bringen. Sie sind keine Happy-Pills und keine schweren Downer.
Es gilt, die möglichen! Nebenwirkungen gegen die Probleme, die IHM durch die Erkrankung entstehen abzuwägen. Es geht nicht darum, dass du deine Ängste los wirst, in dem er auf eine für ihn passender Medikation verzichten muss. Sorry, aber das ist sehr egoistisch.
SSRI´s sorgen grob gesagt nur dafür, dass die positiven Dinge auch wieder als solche erlebt werden können. Sie sorgen dafür, dass die "Glückshormone" länger wirken können um dem Patienten ein Licht am Ende des Tunnels aufzuzeigen.
Er bekommt schließlich offenbar kein Lorazepam, Tavor oder ähnliches.

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Re: Normal

Antwort von cube am 19.09.2019, 16:20 Uhr

das der Körper reagiert. Es dauert ein paar Tage, bis der Körper sich daran gewöhnt hat und eine positive Wirkung einsetzt. Ein schneller Wechsel der Medikation ist idR kontraproduktiv.
Und wie du selbst sagst: die Beschwerden müssen gar nichts mit dem Medikament zu tun gehabt haben.
Was meinst du, wieviel Menschen Magenbeschwerden von notweniger Antibiotika-Gabe bekommen - wäre es dann auch besser, lieber einen Kamillentee zu trinken und das mit dem AB lieber zu lassen?
Wie gesagt: Panikattacken, die so heftig sind, dass er sich kaum noch raus traut, sollten schnellstmöglich behandelt werden - damit er bald wieder ein normales leben führen kann. Es ist nicht hilfreich, dass er Medis nimmt, deren Wirkung lange auf sich warten lässt und in der Zeit das Gefühl bekommt, das selbst Medikamente ihm nicht helfen können.
Aber nun gut - das entscheidest ja offenbar du.

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Re: Ja

Antwort von AnnyMagus am 19.09.2019, 16:22 Uhr

"Ja...so ein böser Mensch bin ich. Lieber von Anfang an was mit weniger Nebenwirkungen."

Ich bin leicht allergisch auf solhce manipulativen Sprüche und hab deshalb noch mal nahcgelesen.

DU hast keine Ahnung. Du hast eine Schwägerin die sich nach Einnahme von Antidepressiva von ihrem Mann getrennt hat. Vllt. nicht wegen der Antidepressiva sondern weil ihr das die Kraft gab zu erkennen daß die Beziehung nichts taugt. Zumindest nicht für sie. Und Du hast im Internet was gelsen und im Fernsehen was gesehen über Serotonin Reuptake Hemmer. Verstehst aber nicht daß das keine Mittel sind die abhängig machen sondern nur verhindert daß Serotonin zu schnell verstoffwechselt wird und damit länger an der Synapse wirken kann.

Dein MANN - nicht du - hat ein medizinischeds Problem für das es ein wirksames Arzneimittel gibt. Dein Mann vertraut DIR und nimmt dich mit zum Psychiater weil er verunsihcert ist und du missbvrauchst dieses Vertrauen indem du den Arzt mit deiner "Hartnäckigkeit" belatscherst bis er ein nicht so wirksames Mittel verschreibt. Die Aussage "das wirft sie um Wochen zurück" sollte bei dir eigtl. alle Alarmglokcen angehen lassen. Das sagt der Arzt dohc nicht zum Spaß.

Sorry aber: Nimm dihc und dein Bauchgefühl dringend zurück. Gerade wenn dein Mann die Liebe deines Lebens ist. DAnn sollte er auhc schnell wieder gesund werden.

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Re: Es geht aber nicht um dich!

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 16:27 Uhr

Ja klar ist es egoistisch von mir.
Aber meine Ängste sind genau wie seine Ängste etwas, das man sich nunmal nicht aussuchen kann.

Nochmals: Er bekommt ja Medis, nämlich Tianeurax, falls jemandem das was sagt. Genau wie Citalopram brauchen die aber bis sie wirken. Citalopram hat viele Nebenwirkungen wenn man damit beginnt und man solle "durchhalten", dann gibt es Nebenwirkungen während der Einnahme und beim Ausschleichen treten oft auch starke Nebenwirkungen auf. Dazu kommt, dass das Medikament Asexuell machen kann auf Lebenszeit. Das musste wohl jetzt auch in den Beipackzetteln nachgedruckt werden. NATÜRLICH muss das nicht sein, aber was nutzt es dem, der der "Einzelfall" ist.

Und zum Thema passende Medikation: Es GIBT keine Garantie, dass Citalopram wirklich das Mittel der Wahl gewesen wäre, aber das verschreibt man heute als erstes und schwenkt dann um wenn es nicht hilft oder die Nebenwirkungen zu stark werden, unter anderem schwenkt man um auf Tianeurax, WARUM also nicht gleich damit beginnen???

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Re: Super Wahl - ein off-Label

Antwort von cube am 19.09.2019, 16:37 Uhr

Tianeurax ist meines Wissens nach nur im off-Label-Gebrauch bei der Behandlung von Angstzuständen zugelassen.
Deshalb braucht es auch länger, bis es wirkt. Es ist gar nicht spezifisch für Angststörungen zugelassen. Vermutlich setzt der Arzt darauf, dass die allgemein stimmungsaufhellende Wirkung dann irgendwann auch etwas gegen die Angst "tut".
Citalopram hingegen wirkt spezifisch gegen Depressionen und Angststörungen.

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FAZIT nach allen Beiträgen

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 16:47 Uhr

Erstmal danke für alle Beiträge.

Ich danke vor alle Dingen denen, die mir versucht haben die Angst vor Citalopram zu nehmen bzw. selbst berichten konnten wie es bei Ihnen war. Und ja, es hat auch ein bisschen geholfen.

Fazit ist, dass er erst mit Tianeurax beginnt.
Sollte das nicht helfen werde ich versuchen mit Citalopram klarzukommen bzw. mit der Angst davor.
Aber vielleicht wirkt Tianeurax ja. Wie gesagt, bei Citalopram kann ihm auch keiner Garantie geben, dass er es gut verträgt und es das 100% richtige Mittel ist.
Ich hoffe, dass auch bald eine Therapie folgt gegen die Angststörung und er bald wieder gesund ist. Lt. dem Psychiater stehen die Chancen sehr gut.
Eine Ambulanz gibt es wohl in der Nähe. Mal schauen, ob der Psychiater das beim nächsten Gespräch auch verordnet.

Ich danke auch allen, die mir aufgezeigt haben, dass ich mehr Vertrauen haben sollte und ja, mir ist klar, dass ich in meinem Handeln auch egoistisch war. Auch hier werde ich versuchen etwas zurück zu rudern. Angst ist nunmal Angst, glaubt mir...ich wünschte ich hätte die Sorge vor dem Medikament nicht und hätte ihn einfach machen lassen.

FALLS gewünscht werde ich mich in ein paar Monaten mal wieder melden, wie es so läuft.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 16:49 Uhr

Ich war in der Klinik und wurde dort auf AD eingestellt. Dort habe ich wirklich einige Mit-Patienten erlebt, die ebenfalls eingestellt wurden, und NIEMALS wurden die Nebenwirkungen eines Medikaments nach einer einzelnen Einnahme beurteilt. Auch wenn die Patienten Nebenwirkungen hatten, wurde erstmal ein paar Wochen abgewartet - viele NW verschwinden nämlich nach einer Weile. Eine Mitpatientin hat vier Einstellungen gehabt, bis das für sie passende AD gefunden wurde - und jede einzelne dauerte mehrere Wochen.

Du hast Die Behandlung Deines Mannes um Wochen zurückgeworfen. Ich verstehe nicht, wie man darauf stolz sein kann? Fändest Du das auch eine tolle Leistung, wenn er Krebs hätte? Aber er hat ja bloß eine Angststörung, die ist doch nicht so schlimm

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Re: Nachtrag Bzw. Korrektur "zugelassen"

Antwort von cube am 19.09.2019, 16:53 Uhr

vielmehr eben nicht zugelassen. Es wird off-label eingesetzt. Weil es eben nicht für Angstzustände zugelassen ist. Die Wirksamkeit für eine solche Erkrankung ist also nicht bestätigt oder unzureichend.
Mal eine Frage: wenn du eine Mittelohrentzündung hast und dementsprechende starke Schmerzen - nimmst du dann ein Antibiotikum, welches schnell und zuverlässig die Schmerzen als auch die Ursache bekämpft - oder legst du dir lieber Zwiebelsäckchen aufs Ohr, in der Hoffnung, das die Schmerzen und auch die Ursache der Entzündung nach ein paar Tagen vielleicht besser werden?
Tut mir leid, ich versteh dich nicht und habe tatsächlich kein Verständnis dafür, dass du beim Arzt deines Partners DEINE Ängste behandeln lässt und nicht seine.

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Re: FAZIT nach allen Beiträgen

Antwort von cube am 19.09.2019, 16:59 Uhr

Ok, ich bin etwas versöhnt. Spaß beiseite, dazu ist das Thema zu ernst. Versucht es erst mal damit - vielleicht wirkt es ja. Und es ist gut, dass du versuchst, deine Ängste etwas weiter in den Hintergrund zu schieben. ich wünsche dir und deinem Partner auf jeden Fall alles gute bzw. gute Besserung! Und viel Erfolg bei der Therapeutensuche!
Nach neuester Gesetzgebung müsste ihm zumindest für einige Stunden kurzfristig ein Platz zugewiesen werden müssen. Aber ich würde her darauf tippen, dass ihr viele Therapeuten abtelefonieren müsst.
Vielleicht gibt es bei euch eine LVR in der Nähe, da könntet ihr Glück haben, recht kurzfristig Termine zu bekommen. Müsst dann aber am besten persönlich erscheinen und ein bisschen Druck machen, da diese in der ambulanten Therapie hauptsächlich Akut-Fällen einen kurzfristigen Termin geben.

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Re: Es geht aber nicht um dich!

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 17:06 Uhr

Man nimmt SSRIs nicht deswegen zuerst, weil sie so niedlich sind, sondern weil sie die besten Ergebnisse zeigen.

Hast Du mal die Nebenwirkungen von Tianeptin gegoogelt, wenn Du schon so Angst davor hast? Die sind genauso unspaßig wie die von SSRIs - aber SSRIs haben die besseren Ergebnisse bei der Behandlung von Angststörungen. Du hast also ein gut wirkendes Medikament mit Nebenwirkungen durch ein schlecht wirkendes Medikament mit anderen Nebenwirkungen ersetzt. Bravo!

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Bidde?

Antwort von KathrynJ am 19.09.2019, 17:19 Uhr

Der Psychiater verschreibt ihm ein Mittel, er nimmt EINE Pille, und am nächsten Tag was anderes, weil die Ehefrau meckert und sie Schiss vor den Nebenwirkungen hat, unter denen ER und nicht sie unter Umständen (oder auch nicht, übrigens, Nebenwirkungen müssen nicht zwingend auftreten) leiden muss?

Was ist denn das für ein Psychiater?!?

Irgendwie wird das Ganze hier immer unglaubwürdiger.

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Re: FAZIT nach allen Beiträgen

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 17:20 Uhr

Zitat:
"Angst ist nunmal Angst, glaubt mir...ich wünschte ich hätte die Sorge vor dem Medikament nicht und hätte ihn einfach machen lassen."

Dann tu was gegen DEINE Angst. Dein Mann hat jetzt die ersten Schritte gemacht, was SEINE Angst angeht - er verdient es, daß Du Deine Ängste auch in Angriff nimmst. Und zwar Du selber, nicht er durch eine Veränderung seines Verhaltens.

Glaub mir, ich kenne Ängste, ich war ja nicht wegen nix in der Klinik. Aber jeder ist für seine Ängste selber verantwortlich, anders wird es niemals funktionieren.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von KathrynJ am 19.09.2019, 18:05 Uhr

Du trittst hier sehr dogmatisch auf.
Er kann wohl noch raus, wenn auch mit Einschränkungen.

Ich hatte eine beginnende (diagnostizierte) Angststörung, und wenn mein Partner mir nicht aktiv geholfen hätte und mich manchmal gezwungen, mich meiner Angst zu stellen, wäre ich heute nicht da wo ich bin.

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Bin ich die Einzige, die mißtrauisch wird?

Antwort von KathrynJ am 19.09.2019, 18:30 Uhr

Oder habe ich ein Verständnisproblem??
Also:
Er hat erst EINE Tablette genommen.
Der Psychiater verschreibt ihm flugs ein anderes Medikament, ohne abzuwarten, wie dieses Medikament anschlägt? Weil die Partnerin des Patienten Ängste äußert wegen gewissen Nebenwirkungen?

Und WENN er beim Psychiater wegen den Nebenwirkungen etwas gesagt hat, ist doch immer noch der Psychiater derjenige, der das Fachwissen hat? Dieser weiß doch von vornherein, welche Nebenwirkungen die diversen AD's haben können?

Ich verstehe es immer noch nicht

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Re: FAZIT nach allen Beiträgen

Antwort von Aenn am 19.09.2019, 18:44 Uhr

Hi BritiMa,

ich kann Deine Vorgehensweise mühelos nachvollziehen und finde Deinen merkbar kritischen Umgang mit der medikamentösen Behandlung der Angststörung Deines Mannes angemessen. Er selbst scheint Deine offene Beteiligung am Heilungsprozess ja nicht abzuwehren, sondern vielmehr zu wünschen. Den Vorwurf der Übergriffigkeit verstehe ich insofern nicht.

Meines Wissens sind die Studien und die auf ihnen basierenden Einschätzungen zu Antidepressiva (insbes. Serotinwiederaufnahmehemmern) alles andere als abgeschlossen. In den letzten Jahren wurde immer wieder über fachintern lebendige Diskussionen berichtet:

https://www.heise.de/tp/features/Groesstenteils-nutzlos-und-potenziell-schaedlich-3977880.html?seite=all

Ich wünsch' euch, dass ihr die körperliche Ursache für die Schwindelattacken - und alle damit verbundenen psychischen Effekte - bald klären und beheben könnt.

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Re: Bin ich die Einzige, die mißtrauisch wird?

Antwort von Strudelteigteilchen am 19.09.2019, 19:17 Uhr

Sie hat nicht "ihre Ängste geäußert", sie hatte einen Nervenzusammenbruch mit allem Zipp und Zapp. Ja, ich glaube das. Dem Patienten ist ja auch nicht geholfen, wenn er neben seinen Ängsten noch eine hysterische Ehefrau händeln muß.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von Piranja1984 am 19.09.2019, 21:18 Uhr

Ich glaub es kommt drauf an, wie lange er es nimmt. Ein Freund hat es auch mal für 2 Monate genommen in einer Art notsituation und dann aber geschaut dass er es schnell wieder absetzt. Und zum Glück war es dann auch so. Aber es ist wichtig, dass dann wirklich als Ersatz auch eine psychologische Behandlung folgt.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von BritiMa am 19.09.2019, 22:32 Uhr

Ich frage mich warum du nicht sachlicher bleiben kannst mit deiner Kritik.

Ich habe nirgens geschrieben, dass ich stolz darauf bin. Was hat das Ganze denn jetzt mit Krebs zu tun?

Du hast deinen Standpunkt mittlerweile mehrfach geäußert. Damit sollte es auch gut sein.

Wenn du dennoch Fragen hast, weil noch einiges unklar ist, dann kannst du mir gerne eine PM schreiben.

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Re: Bin ich die Einzige, die mißtrauisch wird?

Antwort von KathrynJ am 20.09.2019, 15:44 Uhr

Ok, so gesehen hast Du recht... dem Heilungsprozess ist es nicht förderlich, wenn sie den Partner 24/7 mit Argusaugen beobachtet, und jegliche Unlust seinerseits zum Ausnahmezustand ihrerseits führt.

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Re: Bin ich die Einzige, die mißtrauisch wird?

Antwort von Sternenschnuppe am 22.09.2019, 9:09 Uhr

Hallo

Habe die anderen Beiträge eher überflogen, aber Ich vertrug C. nicht so gut.
Ich nehme nun schon eine ganze Weile Sertralin und Opipramol und damit geht es mir sehr gut, viele Dinge kann ich nun wieder, die jahrelang unmöglich waren.
Bin aber auch alle zwei Wochen zu einer Sitzung in einer Institutsambulanz.
Alleine nur Medis ändert ja nichts am Grundproblem.
Und ja, die Angst vor der Angst ist das schlimmste :-(

Deinem Mann alles Gute und gebe ihm Zeit.

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Re: Erfahrungen mit Anti Depressiva und der Einfluß auf die Beziehung

Antwort von ziegelstein am 22.09.2019, 19:20 Uhr

hallo,

leide selber seid jahren unter Angststörung und Panikattacken..., habe 2 Reha und eine Psychosomatische Klinik hinter mir...

ich weigere mich seid Jahren, AD zu nehmen, meine Angst davor spielt eine große Rolle, einmal probiert, immer nach einer halben Stunde kam die Panik..

ich persönlicj würde trotzdem Angstambulanz oder Klinik empfehlen, in letztere kommt man schnell rein, keine Angst, ist wie Reha, nur bissel Klink dran..., und auf jeden Fall HNO Arzt, um alles andere abzuschliessen, fakt ist aber auch, wenn ich ehrlich bin, es ist nicht leicht mit mir zu leben.., denn teilweise leidet man Todesängste...

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