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Geschrieben von Kleine Fee am 16.03.2018, 12:32 Uhr

Berufswahl: MINT

Auf einer großen Familienfeier hatte ich mal wieder Gelegenheit ausführlich mit meiner Nichte zu plauschen. Sie ist 13 Jahre alt. Aufgrund eines Umzugs ist sie zum Schuljahresanfang auf eine neue Schule gewechselt - und zwar auf eine MINT-Schule.

Begeistert hat sie mir von den ganzen Wettbewerben in MINT-Fächern berichtet, an denen sie in den vergangenen Monaten erfolgreich und zT mit Platzierung nebst Sachpreisen teilgenommen hat. Außerdem will sie am Cybermentoren-Programm und am Girlsday in einer großen Forschungseinrichtung teilnehmen. Sie hat sich auch bei einem Netzwerk für MINT-girls angemeldet.

Jedenfalls leuchteten ihre Augen und sie sprudelte geradezu vor Begeisterung. Das hat mich sehr gefreut, denn natürlich hatte sie Bammel vor dem Schulwechsel und keiner konnte ahnen, dass es so ein Treffer wird. Es sieht schon fast nach einer Initialzündung aus. Schön, wenn Schule so etwas bewirken kann.

Es hat mich aber auch ins Grübeln gebracht. Ich selbst war immer gut in den naturwissenschaftlichen Fächern und habe sogar meine Jahrgangsarbeit in Physik geschrieben und doch bin ich beruflich nicht in diese Richtung gegangen. Von außen kam nichts, das mich motiviert hat, in diese Berufsrichtung zu denken und mein inneres Interesse hat nicht ausgereicht, um ein entsprechendes Studium, das zu meiner Zeit als klare Männerdomäne galt, zu studieren.

Wie ist es Euch ergangen? Seid Ihr Euren Interessen beruflich gefolgt, auch wenn sie Euch in eine Männerwelt führten oder seid Ihr auch davor zurückgeschreckt wie ich? Denkt Ihr, dass es für die jetzigen Mädchen diese Hürden nicht mehr gibt und solche Programme wie oben beschrieben dazu beitragen oder diese Entwicklung ggfs. ihre Ursachen ganz woanders hat?

 
13 Antworten:

Re: Berufswahl: MINT

Antwort von JaLu9116 am 16.03.2018, 13:42 Uhr

Jap.. bin meinen Interessen in einen Männerberuf gefolgt.. ich denke heutzutage gibt es diese Trennung nicht mehr so arg zwischen Männer- und Frauenberuf.. männliche Friseuse/ Kosmetiker/... weibliche Dachdecker/ Bauarbeiter/...
Man bekommt gerade an diesen Girlsdays recht tiefe Einblicke in technische/ handwerkliche Berufe, was ich echt super finde! Meist sind die anders geschlechtlichen in ihren Berufen auch besser - da sie sich einfach mehr dafür interessieren und mit Leidenschaft dabei sind.. wieso sollte man sich sonst auch einen geschlechtsdominanten Beruf aussuchen, wenns nicht der Traumberuf ist :))

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Bin Ingenierin geworden...

Antwort von Trini am 16.03.2018, 16:42 Uhr

...und beobachte, dass immer mehr junge Frauen in dem Bereich auftauchen, nicht nur als Studentinnen oder Doktorandinnen sondern auch als Professorinnen.

Trini

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von lilke am 16.03.2018, 22:13 Uhr

Ich bin bei der Richtung geblieben und sehe da immer mehr Frauen auch kommen. Hab an der Uni auch die Girlsdays mit geleitet gebat und viele interessierte, aber auch viele Abgeschreckte gesehen.

ABER ich sehe heute auch, dass die Firmenleitung dem nicht immer so offen entgegensteht. Bei uns werden bevorzugt Absolventen, maximal um die 30 eingestellt, auch wenn die erfahrungsgemäß dann innerhalb der ersten drei Jahre wechseln. Es ist nicht so, dass Männer bevorzugt werden, im Gegenteil, bei gleicher Qualifikation werden Frauen bevorzugt eingestellt. Angeblich. Dann sieht man aber immer mehr den "Unmut", wenn diese Frauen schwanger werden und mir kann keiner erzählen, dass das nicht am Ende bei absolut gleicher Quali zu gewissen Entscheidungen führt... Und TZ ist hier bei Männern mit Unverständnis geprägt, bei Frauen der Karrierekiller schlechthin. Abschiebung zu den unwichtigen Aufgaben. War bisher bei jeder Frau die hier auf TZ umgestiegen ist.

Ich wünsche mir mehr Frauen in MINT Berufen, aber vor allem wünsche ich mir, dass die, die es schon gibt in Positionen kommen, wo sie was zu sagen haben und sich dann noch dran erinnern, wie es bei ihnen war um es anders zu machen. Denn da ist der Weg noch lange nicht zu Ende.

Deiner Nichte ganz viel Erfolg, egal in welche Richtung sie mal gehen wird.

LG Lilly

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von DanniL am 17.03.2018, 9:55 Uhr

In unserem Unternehmen sind einige Mädels die den Beruf des Verfahrensmechanikers und Werkzeugmechanikers lernen bzw. schon fertig ausgebildet sind.

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von Dor am 17.03.2018, 20:18 Uhr

Ich bin voll meinen Interessen gefolgt.

Wir waren im Studium 7 Frauen, 330 Männer, Ingenieurstudium vor mehr als 30 Jahren. das war meine beste Entscheidung denn nichts ist so angenehm, wie mit Männern zusammenzuarbeiten! Als ich Mutter wurde, bin ich überrumpelt worden von fiesen, zickigen, scheinheiligen und hinterlistigen Frauen.

Die Hürden sind deutlich kleiner geworden heute für junge Frauen, aber weg sind sie nicht, vor allem in der Privatindustrie im Ingenieurbereich. Sie sollen aber auch nicht glauben, dass man auf sie wartet, nur weil MINT propagiert wird.

LG

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von sun1024 am 17.03.2018, 21:30 Uhr

Toll, dass deine Nichte ihr Ding findet!
Und das sehe ich erstmal unabhängig davon, ob der Job typisch Frau oder typisch Mann oder nichts von beidem ist - es tut einfach gut, zu sehen, wie sich ein junger Mensch begeistert und engagiert.

Wie ging es bei mir? Mich hat es nicht geschreckt, in einer Männerdomäne zu arbeiten. Bin über Umwege zur Informatik gekommen, und das passt.

Hürden gibt es sicherlich nach wie vor immer mal wieder. Aber ich denke schon, dass die Gesellschaft sich ein Stück weiter entwickelt hat und das heute etwas mehr gefördert wird - allein schon mit dem Girls'/Boys' Day.

LG sun

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von emilie.d. am 18.03.2018, 7:38 Uhr

Ich bin mir sicher, dass es leichter wird. Gerade weil an den Unis die DFG bei SFBs und Co auf Frauenbeteiligung achtet und wenn keine dabei ist, wird der direkt abgeschossen idR.

Prinzipiell ist es aber immer noch schwer, weil die Uni über Seilschaften läuft und sich Beziehungen halt zwischen Mann und Mann leichter knüpfen lassen als zwischen Mann und Frau. Ist einfach so. Nach oben hin werden es immer weniger Frauen. Ist in der Wirtschaft das Gleiche, nicht nur bei MINT Fächern. Ich hatte echt gute Paper, mein Doktorvater ist aber nicht auf die Idee gekommen, Summa cum Laude zu beantragen. Die zusätzliche Arbeit und dann wird Frau ja doch irgendwann schwanger...

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von Badefrosch am 18.03.2018, 11:34 Uhr

Na ja, ich sollte eine Ausbildung machen, da mein Vater dem Rentenalter nah war.
Ich hab meine Ausbildung 6 Monate nach seinem Rentenbeginn abgeschlossen.

Abi war deswegen nicht drin, 5 Jahre nach Ausbildungsende habe ich meinen Betriebswirt im Abendlehrgang abgeschlossen und finde dass ich nicht so schlecht verdiene als Teamleitung im Buchhaltungsbereich.

Wenn ich nach meinen schulischen Fähigkeiten und Interessen gegangen wäre und Abi oder Fachabi gemacht hätte, wären meine Schwerpunkte Biologie, Chemie und Erdkunde gewesen. Studiert hätte ich dann Biochemie oder Geologie.

Ich hatte mit Anfang 30 überlegt das Abi nachzumachen und noch zu studieren, aber auf weniger Gehalt hatte ich keine Lust und zudem dann mit Anfang 40 wieder von 0 ins Berufsleben zu starten war mir nicht geheuer. Darum habe ichs gelassen.

Ich bin heute nicht super glücklich, aber auch nicht so unglücklich, dass ich mein Leben komplett umkrempeln müsste. Außerdem ist Sicherheit als Alleinverdienerin wichtiger als einen Traum zu verwirklichen.

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von Badefrosch am 18.03.2018, 11:38 Uhr

Ich will damit sagen, gleich in die MINT Richtung ist leichter als später umsatteln.

Wenn sie da glücklich ist würde ich das fördern.

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von nirin am 19.03.2018, 10:02 Uhr

Ich habe Mathematik studiert, da waren auch nur wenig Frauen. Gearbeitet in einer IT Firma.

Und jetzt, mit Ü40 festgestellt dass ich mich in einem klassischen "Frauenberuf" (Erziehrin, Lehrerin, in die Richtung) wohler gefühlt hätte.

Jetzt versuche ich einen Quereinstieg in der Schule und ich hoffe sehr dass es klappt.

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von Crivisa am 20.03.2018, 17:27 Uhr

Chemie war damals genau meins ... gehörte wie andere Naturfächer zu meinen Musterfächern in denen ich 1 stand. Bin aber dennoch nicht in die Richtung gegangen. Hab mein Abi geschmissen und viele Jahre später im Abendstudium meinen Betriebswirt gemacht. Bin jetzt Führungskraft mit Personalverantwortung und muss mich in der Managementebene aber auch gegen viele Männer behaupten.

Manchmal bereue ich es nicht den MINT Weg gegangen zu sein, aber schnell Geld verdienen war für mich damals wichtiger. Und hat ja auch geklappt.

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von u_hoernchen am 21.03.2018, 10:15 Uhr

Ich bin eine von denen, die trotz hoher technischer Affinität nicht in den technischen Bereich gegangen ist.

Aber das lag weniger an nicht wollen, als an zeitlichen Restriktionen. Ich musste einen Studienplatz BWL mit starkem Fremdsprachen-Schwerpunkt zugesagt haben, bevor ich für mein alternativ angestrebtes Wirtschaftsingenieur-Studium eine Zu- oder Absage erhalten hätte.. ob Männerstudium oder nicht, war mir wumpe, im BWL-Studium waren wir auch nur 10% Frauen

Heute bin ich heilfroh, dass ich damals so entschieden habe. Das liegt vor allem daran, dass bei Kinderpausen (die ich nicht exzessiv genutzt habe) m.E. die "Haltbarkeit" des Wissens im technischen Bereich deutlich geringer ist.
Das ist aber jetzt auch schon 25 Jahre her...

Heute bin ich im kfm. Bereich tätig und sehr glücklich mit meinem Job. Ich habe mir aber auch immer Unternehmen gesucht, die technik-lastig sind, mit Mode oder Beauty oder so was könnte man mich jagen :-)

Und wenn bei mir in der Umgebung einer IT-Probleme hat, kommt er gerne zu mir.

Als Kinder habe ich "nur" Jungs aufzubieten, so dass ich zu Hause das Thema nicht aktuell habe, aber mir ist es sehr wichtig, hier im Unternehmen gerade die jungen Mädels zu fördern, egal ob technisch oder kaufmännisch.

Ulrike

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Re: Berufswahl: MINT

Antwort von Al1ce am 04.04.2018, 21:22 Uhr

hallo Kleine Fee!

Deine Nichte ist ja noch jung.. aber ich denke schon, dass die Hürden geringer werden.. man sieht es ja in anderen Ländern, dass das Problem teilweise kulturell/deutschlandspezifisch ist. Ich habe vor fast 30 Jahren Physik studiert, teils wegen familiärer Vorbelastung, teils auch, weil ich die Herausforderung gesucht habe - und bin später in die Neurowissenschaften gewechselt, wofür dieses Studium aber eine gute Basis war. Physiker/innen können nichts und alles...

Ich hatte einiges mit Vorurteilen zu tun, aber das ist hoffentlich etwas besser geworden (zB hatten Männer mit anderem beruflichen Hintergrund oft Probleme mit der Möglichkeit, dass die Frau evtl schlauer sein könnte und ich bin wohl auch deswegen mit einem Physiker verheiratet). Es hat keinen Sinn, deshalb auf etwas zu verzichten, das einen erfüllt - solche Männer möchte man eh nicht haben ; ).

Mit Männern/Jungs bin ich schon als Kind gut ausgekommen, aber da sehe ich eher ein Problem - mein Eindruck ist, dass die Kinder heutzutage viel mehr nach Geschlechtern sortiert werden als wir damals (dank Industrie, wonach es inzwischen alles in "Mädchen"/"Jungs"design gibt) und es insofern etvl nicht leichter ist, auszubrechen.

Eine andere möglicherweise interessante Beobachtung ist, dass von meinen damaligen Kolleginnen im Studium auffallend viele aus Mädchenschulen kamen. Selber kam ich aus einem Abiturjahrgang, wo die Jungs im Mathe-LK nichts zu melden hatten und auch erst der xbeste Abiturient ein Mann war - was frau natürlich auch geholfen hat, garnicht erst auf dumme Gedanken zu kommen.

alles gute alice

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