April 2023 Mamis

April 2023 Mamis

Mein Postfach

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von LinchenBienchen, 14. SSW am 11.10.2022, 19:23 Uhr

Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

In Anlehnung an den Beitrag unten möchte ich hier auch nochmal ein paar Worte loswerden.
Die Geburt ist kein pathologischer Vorgang, wie irgendwie noch immer in den Köpfen einiger Menschen verankert ist.
Diese einmalige Erfahrung muss meiner Meinung nach würdevoll, friedlich und selbstbestimmt gemacht werden.

Allen erstgebährenden Mamas kann ich wärmstens ans Herz legen, ihren Körpern zu vertrauen. Eine Geburt bedarf seltener Eingriffe als es in Deutschland leider noch üblich ist. Medizinisch gesehen ist DE ganz weit vorne mit dabei. Geburten laufen allerdings einfach viel zu oft hinterwäldlerisch ab. Damit meine ich: Einleitungen für mehr Planbarkeit im Krankenhausalltag, Interventionsspiralen, CTG Dauerüberwachungen, unglaubliche Kaiserschnittrate (vergleicht dazu einfach mal die Zahlen mit Skandinavien, dort ist der medizinische Standart ebenfalls sehr hoch, aber auch Geburten laufen dort ganz anders ab.), fehlende Lactationsberaterinnen usw usw.
Wäre hier ein Geburtshaus in auch nur ansatzweise erreichbarer Nähe, ich würde sofort dort anfragen.
Natürlich ist es Geschmackssache, aber bedenkt bitte auch: Eine physiologische Geburt ist IMMER einer Hebamme vorbehalten und der Arzt, der auch nur die letzten Minuten einer Geburt erlebt, sollte lediglich Zuschauer dieser sein.
Im Geburtshaus gibt's ne 1:1 Betreuung. Die so ziemlich sichersten Bedingungen findet man also wohl dort. Denn die Hebamme kann sofort einen kippenden Geburtsverlauf erkennen und reagieren. Normalerweise ist eigentlich immer ein Krankenhaus in erreichbarer Nähe oder ein Arzt in Rufbereitschaft.
Sucht euch euren Geburtsort sorgsam aus. Es passiert einfach zu viel grauenvolles in der Geburtshilfe und leider ist es genauso hart wie es klingt.
Mein Krankenhaus der Wahl ist als babyfreundlich ausgezeichnet und ich hatte dort zwei wunderbare Geburten, immer einen reibunglosen Stillstart dank der Lactationsberaterinnen und das, obwohl meine zweite Geburt ein eiliger KS durch eine vorzeitige Plazentalösung war.
Es gibt dort keine Kinderklinik, aber ich weiß, dass mein Baby im Notfall innerhalb von 10 Minuten in einem Babynotfallwagen mit entsprechendem Inkubator etc. in die nächste Klinik gefahren werden könnte.

Für meine nächste Geburt bin ich frohen Mutes, dass unser Baby wieder friedlich und spontan geboren wird.

Besorgt euch das Buch "Die selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin. Ich werde es jetzt ein drittes Mal lesen, um mich auf meine dritte Geburt einstimmen zu können und hoffe, dass sich hier keiner angegriffen fühlt.

 
19 Antworten:

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 11.10.2022, 19:36 Uhr

Sehr schön geschrieben Linchen
Treffende Worte, genauso unterschreibe ich das auch.
Grade das CTG würde ich persönlich nicht machen lassen, weil es meistens für Interventionen sorgt, die in vielen Fällen nicht nötig sind. Die meisten CTG Geräte sind veraltet und werden nicht gewartet. Sowas erzählt einem natürlich keiner
Außerdem sind Unregelmäßigkeiten des Herzschlages des Ungeborenen unter der Geburt völlig normal. Auch abfallende Herztöne. Dann wird schnell ein Kaiserschnitt gemacht und wie durch ein Wunder ist das Baby, in den aller meisten Fällen, danach völlig fit und hat einen normalen Herzschlag. Ein Hoch aufs CTG Gerät und die flinken Hände der Chirurgie.

Na ja, jede werdende Mutter muss das für sich selbst entscheiden. Wem das Krankenhaus als Geburtsort besser zusagt, kann ja gerne da hin gehen, aber lernt auch "Nein" sagen. Bestimmt über eure Geburt.

Alles Liebe für die Geburt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Jessi05, 14. SSW am 11.10.2022, 20:08 Uhr

Danke, danke, danke.
Du bestärkst mich gerade nocheinml mehr in meiner Entscheidung.
Ich habe unter der ersten Geburt einiges mit mir machen lassen, einfach weil ich allein war, einen Wehensturm hatte und einfach verzweifelt war.
Das hängt mir immer noch nach, vorallem weil ich so entspannt in die Geburt gegangen bin und vollstes vertrauen in mich hatte...
Dieses Vertrauen wieder zu erlangen und das Geschehene aufzuarbeiten ist ein langer Prozess und ich bin froh noch ein paar Monate Zeit zu haben.
Aber durch meine Wahl habe ich schonmal sichergestellt das die Ausgangslage bei der nächsten Geburt definitiv anders sein wird. Denn ich werde definitiv nicht allein sein. Das beruhigt mich ungemein und nimmt mir schon etwas meine Angst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von angili89, 15. SSW am 12.10.2022, 9:19 Uhr

Super schöner Beitrag genauso so sollte es sein

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Ninchi am 12.10.2022, 10:51 Uhr

Ein guter Beitrag.
Ich verstehe unter selbstbestimmt aber auch, dass man selbst entscheiden darf wie man das kind zur welt bringen möchte, diese entscheidungsfreiheit spiegelt sich eben in der kaiserschnittrate wieder und ich finde daran nichts falsch.
Jede Frau sollte selber entscheiden dürfen, wie was und wo ohne sich dafür auch nur in irgendeiner Weise rechtfertigen zu müssen.

Aufgrund meiner Vorgeschichte nach der ersten Geburt und Schwangerschaft habe ich leider nicht mehr viele Möglichkeiten was Entscheidungen angeht. Und ich kenne auch viele Frauen, dessen Kinder oder sie selbst ebenfalls unter der geburt gestorben wären, wenn diese nicht in einer Klinik stattgefunden hätte.
Alles hat ein für und wider, grade beim Thema Geburt.
Aus diesem Grund sollten Frauen zusammen stehen anstatt sich für ihre Entscheidungen gegenseitig runter zu machen oder ihnen das Gefühl zu geben weniger Wert zu sein, dann ist es eben doch egal, wo und wie man geboren wird.

Spread love not war.
Ich werde bei kind Nr.2 niemandem erzählen wie es zur welt gekommen ist, denn noch nie wurde ich für etwas so viel angefeindet wie für die Art der geburt Nr.1 und selten hat mich etwas so traurig gemacht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von mareen283 am 12.10.2022, 11:09 Uhr

Schade, dass Du niemandem sagen kannst, wie Nr. 2 zur Welt gekommen sein wird. So etwas macht mich traurig.

Ich für meinen Teil verurteilen niemanden aufgrund des gewählten Geburtsortes und -modus. Doch möchte ich gesunde Kinder haben. Und die kann ich nur via Kaiserschnitt bekommen. Auch verstehe ich nicht, wieso eine Mutter so egoistisch sein kann, unbedingt vaginal zu entbinden und damit ein behindertes Kind in Kauf zu nehmen. Leider kenn ich diesen Fall aus dem Bekanntenkreis. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, eine Beckenendlage als Erstgeburt in einem kleinen kommunalen Krankenhaus zu entbinden. Und letztendlich wurde diese Entscheidung mit einer mittelgradigen Asphyxie und einem deutlich eingeschränkten Kind bezahlt. Persönlich wäre mir dieser Preis viel zu hoch gewesen, aber diese Mutter ist damit und mit sich offenbar im Reinen. Also, jede so wie sie will, aber bitte nicht hinterher meckern, man habe nicht gewusst, was alles passieren könne - und diese Mutter hat es gewusst!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Jessi05, 14. SSW am 12.10.2022, 11:10 Uhr

Es tut mir sehr leid das du diese Erfahrung machen musstest. Und du hast recht, jeder muss selbst entscheiden wie es für einen selbst und das Kind richtig ist.
Wenn das für euch, egal aus welchen Gründen, z.b. ein geplanter Kaiserschnitt ist ist das vollkommen in Ordnung und hat eigentlich auch niemanden zu interessieren.

Was halt schade ist ist dieses "Angst machen" gerade im Hinblich auf außer klinische Geburten.
Obwohl...eigentlich generell das Angst machen was Geburten angeht Man wird von allen Seiten ungefragt mit Horrorgeschichten konfrontiert...

Ich wünsche dir ganz doll das du dieses Mal nach der Geburt keine Anfeindung aus deinem Umfeld erfahren musst

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LinchenBienchen, 14. SSW am 12.10.2022, 13:17 Uhr

Ninchi, mein Beitrag war vorrangig auch an Erstlingsmamas gerichtet und nicht gegen einen Kaiserschnitt. Es ist eben aber doch oft so, dass sich die meisten eine spontane Geburt wünschen und dann mit einer relativen Indikation dafür im OP landen.
Auch mein Kaiserschnitt beim letzten Mal war unumgänglich und hat mir und wohl auch dem Mini das Leben gerettet. Meine Blutungen begannen aber eben schon direkt Zuhause, da hätte mich jede Hebamme direkt an die Klinik verwiesen und nicht erst im Geburtshaus aufgenommen. Auch ein 30 Minütiger Zeitverlust hätte in dieser echt bedrohlichen Lage Platz gefunden.
Auf keinen Fall kritisiere ich Frauen für die Entscheidung gegen eine spontane Geburt, aus welchen Gründen auch immer. Es ist, wie du schon sagst, genauso selbstbestimmt, wenn man von vorneherein für sich entscheidet, dass man einen Kaiserschnitt möchte.
Übrigens gibt es dann auch nochmal Unterschiede und auch, wenn man sich einen Kaiserschnitt wünscht, kann man Bedingungen erwischen, die möglichst natürlich sind. Z.b. ist es in den babyfreundlichen Krankenhäusern üblich, dass die Kinder direkt im OP noch nackig mit der Mutter kuscheln können zwecks Bonding. So kam es, dass unserer schon im OP an die Brust gekrochen ist, während ich unten noch zugenäht wurde. Er blieb von der ersten Sekunde an bei mir und das ist zum Beispiel auch nicht so selbstverständlich.

Mir ging es in meinem Post einfach darum, dass sich der Geburtsort wohlüberlegt ausgesucht werden soll und es war nicht unbedingt ein allgemeiner Appell, doch bitte möglichst ins Geburtshaus zu gehen. Auch unter den Krankenhäusern gibt es rieeesige Unterschiede. Informiert euch über Einleitungsmethoden in der Klinik, entscheidet für euch was ihr wollt und was nicht. Ich bin da bei meiner ersten Geburt völlig blauäugig reingegangen und habe mir zwar diese oberflächlichen Vorträge bei den Kreißsaalführungen angehört und hatte letztendlich einfach nur Glück, mich für das "richtige" der 2 zur Auswahl stehende KH entschieden zu haben. Die Bedeutung des Geburtsortes und der Art und Weise habe ich erst bei der Geburt selbst und hinterher erfasst.
Alles Liebe für euch alle!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 12.10.2022, 17:09 Uhr

Ich schließe mich dem an.
Jede Mutter darf es selbst entscheiden und auch nach einem Kaiserschnitt ist es mittlerweile möglich danach ein vaginal seeding machen zu lassen. Wichtig ist doch vor allem, dass man sich als Mutter wohl fühlt und aber auch dem Baby möglichst Gutes nach der Geburt direkt mitgeben kann. Eben zum Beispiel dieses direkte anlegen noch direkt nach dem Kaiserschnitt, von dem ich zum ersten Mal höre. Absolut klasse, dass das in einem babyfreundlichen Krankenhaus möglich ist und unterstützt wird.
Schlimm finde ich ja auch die Krankenhäuser (und ja das wird heute noch so gemacht) in denen Frauen nach einem Kaiserschnitt oder einer anstrengenden langen Genurt schlafen gelassen werden. Schwestern nehmen dann die Babys in der Nacht und füttern sie einfach mit der Flasche, so wird ein richtiger Stillstart erschwert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Briciola am 13.10.2022, 23:11 Uhr

Ganz ehrlich, solche Statements machen mich wütend. Ich bin keine schlechtere Mutter, weil ich mir genau das gewünscht hätte, als ich körperlich und auch seelisch am Ende war, dass sich eine Schwester, um meine Tochter gekümmert hätte und ich hätte schlafen können. Man hat mir damals in dem Krankenhaus in dem ich war, ein schlechtes Gewissen alleine schon für die Frage eingeredet und genau, dass machst du mit deinem Post auch. Also mit solchen Aussagen würde ich sehr aufpassen, man muss sich nicht schlecht fühlen, weil man das Kind in die Obhut von jemandem gibt, der gelernt hat sich um Babies zu kümmern. Das Bonding mit meiner Tochter hätte dann wahrscheinlich besser geklappt und ich wäre nicht knapp an einer Wochenbettdepression vorbeigekommen, wenn ich einfach hätte schlafen können. Keiner hat das Recht zu sagen, jenes oder dieses Verhalten ist falsch, solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LinchenBienchen am 14.10.2022, 0:05 Uhr

Briciola, alles Liebe für dich! Es ist traurig zu lesen, dass du so verurteilt wurdest und dich nach dieser Erfahrung von Sätzen in diesem Thema verurteilt fühlst.
Allerdings glaube ich, dass es LuDu gar nicht böse gemeint hat und nur hervorheben wollte, dass man das Krankenhaus nach seinen Bedürfnissen aussuchen sollte.
Wenn du jetzt weißt, dass du ein Bedürfnis nach Ruhe und Erholung nach einer Geburt hast, was total verständlich ist und nicht verurteilt werden sollte, ist es für dich wichtig einen Ort zu finden, der dir sowas ermöglicht.

Für einige Menschen, und da zähle ich mich ganz persönlich eben auch zu, fühlt sich genau das Gegenteil gut an und sie sind oft erst im Nachhinein schockiert, wenn sie sich um die ersten gemeinsamen Stunden beraubt fühlen. Es ist einfach wichtig, dass man sich vor der Geburt informiert und möglichst ein Krankenhaus findet, das zu seinen Bedürfnissen passt.
Dass LuDu dabei das Wohl des Kindes und der Mama erwähnt hat, schätze ich sehr. Dem Kind geht es aber nur gut, wenn es der Mama gut geht und daher war es bestimmt nicht verurteilend denen gegenüber gemeint, die andere Bedürfnisse haben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 7:45 Uhr

Ich schrieb vor allem über Mütter, die gar nicht schlafen wollen, sondern sich gern selbst um das Baby in der Nacht kümmern wollen. Mütter, die einfach nach der Geburt aber zu erschöpft sind und das weinen des Babys erstmal nicht mitbekommen, oder vllt gar nicht mit dem Baby in einem Zimmer liegen... Mütter die am nächsten Tag überrascht sind, dass niemand sie geweckt hat und dass sie nicht selbst entscheiden durften.

Mütter die sich gegen einen Schnuller entschieden hatten und deren Baby dann auf einmal doch einen Schnuller im Mund hat...

Und mit was wird das Baby gefüttert?
Hatte die frisch entbundene Frau Zeit noch Muttermilch abzupumpen und dass das Baby nachts von der Schwester diese Milch bekommt? Oder wird dem Baby dann einfach irgendeine Milch gegeben und die Brüste der Frau sind egal?

Briciola, bitte nicht nur an dich selbst denken! Meine Mutter hatte eine böse Brustentündung bekommen, weil man ihr meine Schwester nicht gab. Sie bat zwar darum, aber das wurde ignoriert. Sie solle schlafen und sich ausruhen. Der Stillstart war hinüber. Meine Mutter lag wochenlang im Bett, weil sie so krank war. Meine Tanten mussten sich um meine Schwester und mich kümmern.
Dich verletzt was ich schreibe? Mich verletzt genauso was du schreibst. Viele erschöpfte Frauen haben nach der Geburt trotzdem den Wunsch sich eigenmächtig um das Kind zu kümmern. Ich würde sogar behaupten die allermeisten! Dafür sorgt einfach der Mutter Instinkt. Da ist man dann enttäuscht und sauer und fühlt sich hintergangen, wenn man einfach nicht geweckt wird.

Dass dein Wunsch, nach der Geburt nicht beachtet wurde, dass du gern lieber geschlafen hättest, tut mir leid. Wenn eine Frau sich gegen das Stillen entscheidet, ist es ja auch wirklich egal, wer das Kind füttert und mit was... Und dann geht ja auch keine Gefahr einer Mastitis für die Mutter aus.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 7:59 Uhr

Ich denke ihr hattet einfach Pech... Meine Mutter wäre vermutlich viel lieber in einem Krankenhaus wie deinem gewesen und du wärst vllt lieber in einem Krankenhaus wie dem meiner Mutter gewesen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Briciola am 14.10.2022, 8:42 Uhr

Schlimm ist was deiner Mutter passiert ist. Aber schlimm ist nicht, wenn man ein Frau die Möglichkeit gibt zu schlafen, wenn sie muss. Ich habe nie gesagt, dass jeder Frau das Kind weggenommen werden muss.

Ach und ich habe mich nicht gegen das stillen entschieden, sondern hat zu den Zeitpunkt sowieso keine Milch und musste zu füttern und auch für die Milchbildung kann schlaf auch wichtig sein. Ich bin bei euch, dass jeder das bekommen soll, was er möchte und braucht, aber weder die eine oder andere Entscheidung ist schlimm. Und leider hab ich aber ganz oft den Eindruck, dass Entscheidung fürs stillen, für eine natürliche Geburt und fürs rooming in, Support von anderen Müttern bekommen, man aber für andere Entscheidung ehr belächelt wird bzw. es nicht als schlimm empfunden wird, wenn man dies bezüglich in seiner Meinung kritisiert wird. Oder dies bezüglich nicht seinen Willen bekommt...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Briciola am 14.10.2022, 9:00 Uhr

Ich bin froh, dass hier zum beispiel auch mal positive Stimmen zum Kaiserschnitt kommen. Leider stellt das nicht die Regel dar. Gerade geplante Kaiserschnitte werden oft verurteilt und das nicht von Mediziner sondern von Menschen, die keine medizinische Ausbildung haben. Und auch das sollte eine werdende Mama wissen, man darf sich für einen Kaiserschnitt entscheiden. Aber das habt ihr oben schon geschrieben.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 9:34 Uhr

Das ist einfach nur die derzeitige Zeit.
Vor ein paar Jahren war es noch verpönt das Kind zu stillen. Wozu denn? Es gibt schließlich eine Alternative, eben Pulvermilch. Das Kind wurde auch nicht getragen, sondern wenn im Wagen geschoben. Aber auch das muss eigentlich nicht sein, das Kind hat im Bett zu liegen, da wird es schließlich auch groß. Man muss es nur zum wickeln und füttern raus nehmen und für nichts anderes.
Familienbett? Das gab es nicht. In einem Ehebett haben nur die Eltern zu schlafen. Dem Mann ist nicht zuzumuten seine Frau nachts mit dem Baby teilen zu müssen.. Etc.

Babys bekamen schon mit 3 Monaten Brei in der Flasche zu trinken. Dieser wurde mit Wasser verdünnt und in den Sauger wurde ein größeres Loch gestanzt.
Und das ist alles noch nicht so lange her.

Frauen die in dieser Zeit stillen wollten, einfach weil es auch günstiger ist, wurden schlecht behandelt für ihre Entscheidung.
Jede Zeit hat ihre Ansichten. Und es ist leider immer nur das richtig, was der Mainstream macht.
Kaiserschnitte sind in Hollywood zum Beispiel auch sehr beliebt, weil die Frauen keine Veränderung ihrer Vagina in Kauf nehmen wollen. Es soll alles schön eng bleiben. Ich bin nach 3 vaginalen Geburten meinem Mann Gott sei Dank noch eng genug

Oh oder dieser schlimme Stich, wie heißt er noch gleich... Beim "Husband Stitch" näht der Arzt das Gewebe noch etwas weiter zu, um den Vaginaleingang enger zu machen.
Aber: Das hat keinen Einfluss auf den Lustgewinn des Mannes, denn die Vagina an sich wird so nicht enger. Also: Männer erfahren dadurch keinen lustvolleren Sex.
Einfach nur schlimm, was Frauen über sich ergehen lassen müssen.

Und es ist okay, wenn eine Frau einen Kaiserschnitt möchte, eine nicht stillen möchte, eine ausschlafen möchte, eine diesen husband stitch wünscht. Aber bitte bitte, das soll nicht das Krankenhaus Personal entscheiden, sondern die Frau selbst.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 9:49 Uhr

Die Frage ist halt die, aus welchen Gründen sich die Frau für den Kaiserschnitt entscheidet.
Ich finde diesen Grund, dass man für den Mann unten rum eng bleiben will zum Beispiel völlig daneben. Nach der Geburt entwickelt sich alles wieder zurück. Man bleibt da nicht weiterhin so offen, dass jederzeit noch ein Kind durch passen kann.
Freundinnen von mir haben berichtet, dass ihre Männer sogar erstaunt waren, dass sie sich nach der Geburt beim ersten GV wieder, noch enger angefühlt haben, als vor der Geburt. Selbiges habe ich von meinem Mann auch gehört.

Desweiteren sollte eine Frau, die sich aus anderen Gründen für einen Kaiserschnitt entscheidet, bedenken,
dass der Heilungsprozess danach länger dauert,
dass die Milch Bildung durch eine vaginale Geburt gefördert wird,
dass die Lungen des Babys durch eine vaginale Geburt vom Fruchtwasser befreit werden, (Kaiserschnitt Babys müssen öfter abgesaugt werden)
dass das Baby durch eine vaginale Geburt Antikörper der Mutter mitbekommt, die es bei einem Kaiserschnitt nicht mitbekommt.

Wenn das alles bewusst ist, dann ist es kein Problem. Die Frau ist auch wichtig und muss sich wohl fühlen und wenn sie das bei einem Kaiserschnitt tut, dann ist das richtig.
Durch vaginal seeding und häufiges und langes anlegen des Babys, kann eine Frau das fehlende beim Kaiserschnitt ausgleichen und dem Kind doch noch das verpasste mitgeben, wenn sie es denn wünscht.
Wenn Stillen nicht geht oder eben sich die Frau gegen das Stillen entscheidet, ist das natürlich auch kein Problem. Babys werden auch mit der Flasche groß. Das kostet allerdings eben Geld und diese Kinder neigen unter Umständen unter Hauptproblemen wie Neurodermitis oder Allergien. Das kann passieren, muss es aber nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von Briciola am 14.10.2022, 10:52 Uhr

Aber genau wie du es machst und schreibst ist es meiner Meinung nach nicht richtig. Du setzt nicht stillen zu wollen mit einer "Schönheitsop" in eine Reihe. Das gibt doch genau den falschen Eindruck.

Und ich muss auch sagen, dass mich "ausschlafen möchten" fast platzen lässt. Bitte auf die Wortwahl achten. Nach über 72 h ohne schlaf mit fast 40 Fieber geht es vielleicht nicht mehr um ein "ausschlafen", sondern um eine Notwendigkeit für 2h Schlaf. "Ausschlafen möchten" klingt, als hätte ich die Vorstellung von Erholungsurlaub im Krankenhaus gehabt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 12:36 Uhr

Als ich anfing darüber zu schreiben, dass Frauen in Krankenhäusern schlafen gelassen werden, meinte ich damit von Abends bis Morgens. Eine Nacht durch. In der das neugeborene Hunger bekommt und ohne die Zustimmung der Mutter dann gefüttert wird.

Ich selbst habe nach den Geburten meiner Kinder auch schon hier und da 2 Stunden geschlafen. Ich habe im Prinzip immer geschlafen, wenn ich müde war und mein Baby auch schlief. 2 Stunden sind nicht verwerflich und viele Neugeborene schlafen selbst nach der Geburt und dem ersten Stillen erstmal eine ganze Weile.
Mein drittes Kind schlief zum Beispiel 7 Monate lang jede Nacht durch. Wir haben dann auch nicht geweckt um zu füttern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Weil es nicht egal ist wie und wo man geboren wird

Antwort von LuDu am 14.10.2022, 12:50 Uhr

Desweiteren gibt es auch Frauen, die nicht stillen wollen, weil sie nicht möchten, dass sich ihre Brust verändert.
Dann habe ich schon eine Mutter von 3 Kindern gekannt, die keines ihrer Kinder gestillt hat, weil sie der Meinung war, dass ihre Brüste für ihren Mann gedacht sind und nicht für ihre Kinder.
Obwohl ich da anderer Meinung bin, fühlte sie sich nicht angegriffen von mir. Sie war mit sich selbst im Reinen.
Ich frage mich, warum du meine Worte so persönlich nimmst, obwohl ich mehrmals geschrieben habe, dass es doch jeder so machen kann wie er mag. Nur man soll sich halt über alles bewusst sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzen 10 Beiträge im Forum April 2023 - Mamis
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.