zurück| Geschrieben von ilove, 9. SSW am 07.03.2020, 15:33 Uhr |
Überraschungsbaby
Hallo, ich wollte mal fragen ob es hier auch noch andere Überraschungsbabys gibt also ungeplante?
Es ist irgendwie ein ganz anderes Gefühl für mich. Bei den ersten zwei wollte ich unbedingt Kinder es war mein größter Wunsch und die Freude war groß (und man hatte noch Zeit schwanger zu sein).
Jetzt gehe ich arbeiten und habe zwei recht große Jungs die einen schon ganz schön auf Trapp halten. Ich habe irgendwie gar keine Zeit mich groß mit dem Thema auseinander zusetzen und es kommt auch noch gar nicht so wirklich Freude auf was mich etwas verunsichert.
Ok meine Arbeit ist echt fordernd und ich habe 2 Jahre daran gearbeitet diese Stelle so zu bekommen 2021 wäre es soweit, jetzt ist es natürlich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt der wahrscheinlich diese ganze Arbeit zunichte macht. Vllt ist es auch die Ungewissheit was jetzt beruflich wird der Grund für die schlechte Laune. Bzw vllt auch die Übelkeit und Müdigkeit seit 3 Wochen, was ich so noch nicht hatte und langsam wirklich nervt weil es meinen Alltag so negativ beeinflusst...Ich versuche aktuell die Tage nur rum zu bekommen gehe ganz früh ins Bett weil ich einfach nur müde bin und ich die Übelkeit nicht mehr spüren mag.
Ich hoffe wenn das endlich besser wird kann ich mich endlich freuen!
Ich muss dazu sagen ich habe mir immer ein drittes Kind gewünscht aber jetzt fühlt es sich nicht gut an..es ist so anstrengend.
Achso und wir bauen aktuell ein Haus was nicht vor Oktober fertig sein wird, was auch zeitlich echt unpassend ist und vor allem ein großer Kredit abgezahlt werden muss ab Sommer, also ich könnte mir eigentlich keine Elternzeit leisten. Alles ist so unpassend es tut mir echt Leid aber es schlägt sich echt auf meine Laune und Vorfreude.
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Re: Überraschungsbaby
Antwort von Skippy, 9. SSW am 07.03.2020, 16:52 Uhr
Hier ich!
Ich schätze, die meisten Frauen hier erwarten Wunschkinder, für die sie sehr lange üben mussten. Bei mir ist es tatsächlich auch eine ziemliche Überraschung gewesen - ein Schuss, ein Treffer.
Ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Auch bei uns gibt es viele Faktoren, die den Zeitpunkt gerade mehr als ungünstig machen. Es ist unser erstes Kind, wir wollten unsere Beziehung weiter festigen, so viel reisen und beruflich durchstarten. Life is what happens while you're busy making other plans. Bei uns waren die ersten Wochen wirklich nicht schön. Insbesondere mein Partner hat große Probleme, klarzukommen. Nun geht es langsam bergauf. Wichtig ist, dass man sich für seine Gefühle und seine Gedanken nicht schämt, sondern sie zulässt und gemeinsam darüber spricht. Über alle Sorgen, Ängst, Eventualitäten - sie haben ihre Berechtigung und beim Kinderkriegen muss m.M.n. auch nichts beschönigt werden. Sie sind neben all den schönen Seiten IMMER eine Belastungsprobe - sei es finanziell, beruflich oder in der Beziehung.
Ich denke, die Freude kommt von ganz alleine. Und die Tatsache, dass du dir Sorgen machst, weil du dich noch nicht freust und die Schwangerschaft nicht genießen kannst, ist doch schon das sicherste Zeichen dafür, dass du dich kümmerst und dein Baby liebst. Und ich denke, dass die Dinge aus einem Grund passieren. Der Grund für eure Überraschung war vielleicht, dass du dich in einigen Jahren (dann vielleicht mit dem Traumjob 2021) total unvollkommen gefühlt hättest? Ich weiß nicht, wie alt du bist, aber vielleicht ist in einigen Jahren bei dir der biologische Zug abgefahren und du wärst traurig und enttäuscht von dir selbst gewesen, weil du berufliche Ziele über das familiäre Lebensglück gestellt hättest. Und glaub mir, ich kann es SEHR gut verstehen, wenn man das tun würde, ich bin beruflich auch sehr ambitioniert und mir wurde gerade ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht ;-)
Du bist jedenfalls nicht alleine und ich finde, das ist manchmal schon die halbe Miete.
Liebe Grüße
Re: Überraschungsbaby
Antwort von UBO1, 12. SSW am 07.03.2020, 18:11 Uhr
Hi iLove,
Liebe Grüße aus dem Septemberchat (mein ET ist Ende September, deswegen lese ich auch gerne hier mit - ist oft näher dran) :)
Bei uns war es eine halbe Überraschung - wir wollten unser erstes Kind, aber mit dem “üben” erst einige Monate später anfangen. Tja, mein Eisprung muss dann einmal ein paar Wochen zu spät dran gewesen sein und Zack, ist es passiert. Ich kann dich so gut verstehen! Ich hadere sehr mit dem schwangersein, nicht weil wir uns nicht freuen würden, nein. Aber ich habe mich gerade selbstständig gemacht, mein ganzer Zeitplan ist auf einmal super gestrafft. Und dazu kommt, dass ich noch gar nicht gerne an die Veränderungen in meinem Körper denke, die bald sichtbar werden, geschweige denn an die Geburt. Wie ja auch schon jemand geschrieben hat: ich finde, man muss das aussprechen dürfen! Ich Rede viel mit meinem Partner, der am Anfang ziemlich erschrocken über meine Gefühle war, aber mich jetzt inzwischen versteht. Es ist unser erstes Kind, deswegen kann ich noch nicht einschätzen, was auf uns zu kommt. Das wisst ihr mit zwei Kindern ja sicher tausend mal besser! Aber für mich steht fest, dass ich so gut wie keine Elternzeit nehme (n kann). Wir haben einen detaillierten Plan ausgearbeitet, wie wir das am Anfang stemmen können, so dass alle möglichst happy mit der Situation sind: Mann, ich UND das Kleine. Mit etwas Hilfe von Oma, etwas Hilfe von außen, und möglichst fairer Aufteilung der Pflichten zwischen uns als Eltern. Irgendwie wird es schon gehen. Ich schreibe das nur, um uns gegenseitig Mut zu machen (auch wenn ich mit dem ersten ja noch echt naiv bin...)! Es ist sicher extrem hart, aber beruflicher Erfolg und Mutter sein geht zusammen - muss, sofern frau das möchte. Vielleicht kannst du mit deinen Vorgesetzten und Deinem Partner jetzt schon einen Plan aushandeln bezüglich Übergabe und Rückkehr, so dass du deine Position wie geplant antreten kannst und gleichzeitig - mit deinem Mann zusammen - für das dritte Kind sorgen kannst? Mit gut vorbereiteten Argumenten für das Chefgespräch etc? Dass ihr dann drei Kinder haben werdet, bewundere ich wirklich sehr!
LG, Marie
Re: Überraschungsbaby
Antwort von nuknuk, 11. SSW am 07.03.2020, 18:47 Uhr
Hier auch.
Wir hatten eigentlich kein Kind geplant bzw gewünscht. Mein erstes Kind war schon überraschend in mein Leben getreten und ich hatte den Eindruck, dass ich mit ihr schon gut beschäftigt und erfüllt bin.
In der 5.SSW, also direkt nach dem Test, hatten wir einen Termin für den Abbruch (bitte jetzt keine Verurteilungen) , es ist gerade einfach überhaupt kein guter Zeitpunkt in unserem Leben und in unserer Beziehung und ich wollte auch kein Baby. Das Konfliktgespräch bei Profamilia haben wir noch gemacht. Aber irgendwie konnten wir den Abbruch nicht machen, der Gedanke daran tat schon zu sehr weh. Jetzt bin ich zwar glücklich und dankbar (!!) über das große Überraschungsbabywunder, aber die ganzen Zweifel, ob alles gut geht, bleiben natürlich. Mein Kind ist so perfekt für mich, das Baby wird es bestimmt auch sein. Dennoch weiß ich oft nicht, ob ich und das Leben, das ich ihm bieten kann, perfekt genug für das Baby sein werden. Und ob mein liebes liebes Kind dann noch genug bekommt. Ach, so viele Gedanken und Sorgen, manchmal kann ich bei all dem Glück kaum schlafen deswegen. Und dann dazu noch die Sorge, ob es gesund ist, weil ich das WE vor dem positiven SST (mein Kind war drei Tage bei den Großeltern) mit meinem Freund LSD genommen habe. Ich hätte nie nie gedacht, dass ich schwanger sein könnte, weil wir immer sehr gut verhütet hatten 
naja und es klingt infantil, aber die ganzen Freiheiten, die man mit einem großen Kind hat, weil es auch mal paar Tage zu den Großeltern kann, haben wir so sehr genossen nach der Baby- und Kleinkindphase, die wunderwunderschön war, aber sehr heimisch und eingeschränkt. Jetzt wieder drei Jahre (SS plus Stillzeit) lang super gesund ernähren, kein Alkohol, kein Knoblauch in der Stillzeit usw... Ich weiß, so ein kleiner Mensch ist das alles wert und ich mache es auch gerne und voller Liebe, dennoch sorge ich mich darum, was das mit unserer Beziehung machen wird, plötzlich keine richtige Paarzeit und Zeit für sich, für Sport, für so vieles zu haben. 
zeitgleich freue ich mich so sehr auf meinen Purzel im Bauch und auch auf die Geburt, das ist so ein magischer Moment. Ich bin so neugierig, wer sich da auf den Weg gemacht hat und was die Zukunft bringt. Ach, diese Ambivalenz 
Re: Überraschungsbaby
Antwort von nita83, 13. SSW am 07.03.2020, 19:02 Uhr
Hallo aus dem September bus hier war's auch ungeplant und passt so gar nicht.
Mein kleiner Sohn ist im Okt 18 an Leukämie erkrankt und bekommt noch bis Oktober chemo. Wir versuchen die vielen Folgeschäden zu beheben, in die Kita darf er noch nicht wieder bzw. Müsste sofort zu Hause bleiben wenn da jemand Schnupfen hat. Krankengeld Krieg ich nur noch bis März und dann so wie es im aussieht nix mehr. Ausser ich trennen mich dann gäbe es harz 4. Aber so ,nahtlosigkeits Regelung kommt nicht in Frage weil ich mir Anspruch beim Arbeitsamt erarbeitet hab.das Krieg ich aber nur wenn ich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehe da ich das kranke Kind aber mit 4 nicht alleine zu Hause lassen kann. Die Großeltern noch arbeiten oder bereits so alt sind das das auch keine Option ist. Kann ich nicht arbeiten denn wohin mit dem Kind.
Haus haben wir voll sanierungsbedürftig kurz vorher gekauft bevor die Horror Diagnose kam.es ist immer noch ne voll Baustelle.
Und dann geht's mir wie dir Übelkeit und Schwindel halten sich hartnäckig.
Klamotten muss ich alles neu besorgen hab ja gerade alles verkauft letztes Jahr oder gespendet.bin froh das Oma den Kinderwagen sponsert.
Bisher hält sich die Vorfreude auch in Grenzen. Auch wenn wir die Chance nun Stammzellen aus der nabelschnurblut einzufrieren nutzen werden für den Fall das ein Rückfall kommt.
Übrigens generell ne tolle Idee viele kleine Kinder sind auf Spender angewiesen. Und wenn man erst umständlich such muss ist es so wie gerade passiert bei uns in der Klinik zu spät. Trotz Spender ist er gestorben weil der weg dahin zu lange gedauert hat. Er war so alt wie mein kleiner.
Ich verstehe dich total denke die Freude kommt wenn man es spürt. LG nita
Re: Überraschungsbaby
Antwort von nuknuk am 07.03.2020, 19:08 Uhr
Es tut mir so leid, was ihr alles tragen müsst!!!
Re: Überraschungsbaby
Antwort von UBO1 am 07.03.2020, 19:14 Uhr
Liebe Nita, alles alles Gute für Euch! Was für ein Schicksalsschlag. Das mit der Nabelschnur spenden hatte ich mir eh schon überlegt, aber jetzt bin ich da noch viel motivierter. Euch kann ich jetzt nur weiterhin viel Kraft wünschen - aber vielleicht hilft es ja einer anderen Familie.
Re: Überraschungsbaby
Antwort von Mamajuni16 am 07.03.2020, 22:40 Uhr
Ja hier! Haben auch bereits ne 6jährige Tochter und nen fast 4jährigen Sohn und waren eigentlich fertig 
Zuerst war es ein riesen Schock, dann erst Mal Unsicherheit, schaffen wir das, wollen wir das.... Aber jetzt (wissen es seit gut 3 Wochen) freuen wir uns drauf, auch wenn es immernoch die ein oder anderen gedanken, wie was funktionieren wird, aber wir werden immer optimistischer ;)
Re: Überraschungsbaby
Antwort von Ani.Me am 08.03.2020, 7:54 Uhr
Hallo ilove,
meiner Meinung nach, gehst du ganz normal mit deiner Situation um.
Du wirst das Baby sicher lieben, wenn es da ist. Dass es nicht geplant war und euer Leben durcheinander wirft ist einfach Fakt... und dass man daher auch gewisse negative Emotionen hat, ist auch völlig klar.
Ihr habt euch letztendlich dafür entschieden und werdet es meistern. Dass deine Gefühlswelt bis dahin widersprüchlich ist, steht dir völlig zu.
Bei uns war es sehr geplant und gewünscht, und trotzdem passt es beruflich gar nicht gut. Ok, das wussten wir vorher, aber trotzdem ist da jetzt viel zu tun und mein Chef war schwer unbegeistert. Also auch bei Wunschkindern passt nicht immer alles perfekt ;-) nehmt euch die Zeit, euer neues Leben zu organisieren!
Re: Überraschungsbaby
Antwort von Cemi, 11. SSW am 08.03.2020, 20:39 Uhr
Unsers ist auch eine Überraschung.
Da die Zwillinge durch eine künstliche Befruchtung zur Stande gekommen sind. Haben zur Sicherheit trotzdem verhütet in der besagten Nacht, einmal vergessene und es hat gleich geknallt.
Obwohl wir immer gesagt haben das wenn es mal trotzdem passieren sollte, was kaum möglich ist, dann haben wir nichts gegen.
Aber als der Test dann positiv war, war ich im Schock. Ich wollte es nicht, hätte am liebsten die Zeit zurück gedreht, ich war nicht bereit mein Leben wieder auf ein Baby umzustellen. Es fing grade an das meine freiräume wieder größer wurden. Hab mich gefreut im September paar Stunden arbeiten zu gehen die beiden kleinen zur Tagesmutter, in der wieder endlich Zeit mit meiner Freundin und für mich.
Mein Mann hat mich nicht verstanden, war mit meinem Denken und den Gefühlen überfordert. Ich selber bin am Anfang oft auf Klo gegangen und habe gehofft zu bluten.
Zum Glück sind diese schlimmen Gedanken und Momente weg und ich freue mich auf das Baby.
