Februar 2018 Mamis

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Geschrieben von milkyway82, 20. SSW am 29.09.2017, 20:50 Uhr

Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Hallo Ihr Lieben,
gestern habe ich meine persönliche Linie (20. Woche) überschritten und hab ziemlich großen Kummer:

Ich glaube mittlerweile, ich habe eine Schwangerschaftsdepression.

Erst dachte ich, dass ich mich nach dem ersten Ultraschall freuen kann, dann nach Ablauf der 12 Wochen, dann hab ich auf die ersten Bewegungen gewartet und war mir sicher, dass die Freude dann endlich kommen wird (16-17. Woche war es soweit).
Dann hab ich gedacht, wenn ich ein Outing* (gestern) weiß.... dann kommt es.
Dann hab ich mir die 20. SSW gesetzt, bei der es doch endlich mal kommen muss: das Glücksgefühl/Vorfreude/Aufregung/Liebe.

Leider ist das alles nicht passiert. Ich bin total gefühlskalt.
Ich bin die ganze Zeit mit meinem süßen Sohn und meinem Job beschäftigt, sehe meinen Mann fast nie... und das Glücksgefühl will einfach nicht kommen.
Abends sitz ich manchmal total resigniert auf dem Bett, total k.o. und fühle mich einfach nur traurig.
Meine Frauenärztin ist da leider nicht die richtige Ansprechpartnerin.
Die ist irgendwie keine Vertrauensperson für mich.
Meine Hebamme auch nicht. Der hatte ich mal zwei Nachrichten geschrieben und nie eine Antwort bekommen.
Bei meinen Freundinnen mit gleichaltrigen Kindern fühl ich mich auch nicht gut aufgehoben. Mein Mann ist einfach nur ignorant und kann sich gar nicht vorstellen, wie man sich denn nicht freuen kann!

Gestern früh hatte ich dann 2. großen Ultraschall mit Organscreening und Outing: wir bekommen wie vermutet unseren zweiten Jungen.
In diesem Monat verpatzte der Traum von einer kleinen Tochter abrupt, ich musste mich sehr zusammenreißen, dass man mir meine Enttäuschung nicht anmerkt. Familienplanung ist für mich abgeschlossen.
Ich habe mich früher nie als reine Jungsmami gesehen und habe mir vorgestellt, wie es in 8 Jahren oder so sein wird.. Wer ich sein werde, wie ich sein werde - und ob das das Leben ist, das ich führen möchte? Alles so generell. Gar nicht zwangsläufig geschlechtsbezogen.
Ich habe mich für meinen Sohn die letzten drei Jahre wirklich aufgeopfert, komplett aufgebraucht. Ich habe gerade keine Kraft mehr übrig für ein zweites Kind, obwohl ich mir sehnlichst eines gewünscht habe.
Aber ich habe das Gefühl, dass in meinem Herzen gar kein Platz mehr ist für eine "Wiederholung" des 1. Kindes. Kann das jemand von euch vielleicht ein bisschen nachvollziehen?

Zudem war beim Organscreening nur eine Arterie der Nabelschnur zu erkennen (Softmaker für Trisomie). Und wisst ihr was? Das hat mich total kalt gelassen. Ich hatte weder Sorge, noch Trauer noch Angst.
Das ist doch alles komisch.

Ich komm gerade echt nicht klar.
Geht es jemandem von Euch vielleicht auch so?
Hat eine Mehrfachmami das vielleicht auch alles in der 2./3. Schwangerschaft durchgemacht?

Ich fühl mich diesem kleinen Leben, was in mir heranwächst... so schuldig gegenüber. Ich bin schon vor Geburt eine Rabenmutter.
Auch so etwas wie gesunde Ernährung oder Gewicht ist mir gerade völlig egal.

 
11 Antworten:

Also erst mal...

Antwort von Loewin_3, 20. SSW am 29.09.2017, 21:15 Uhr

Eine liebe Umarmung!

Vorab: eine Rabenmutter bist du auf keinen Fall (zumal Rabenmütter sehr liebevolle Mütter sind )
Das sind alles Gefühle, gegen die man nicht ankommt. Jeder von uns hat eine gewisse Vorstellung oder gar Erwartung-ob sie dann erfüllt wird oder nicht, das sei dahin gestellt! Jedoch sollte man niemals darüber urteilen, wie sich ein jener in solch einer Situation fühlt. Warum du nie eine reine Jungsmami sein möchtest, hängt bestimmt an vielen Faktoren und ist oft durch die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse aus der Vergangenheit geprägt. Und es steht dir zu, zu "fühlen" und enttäuscht zu sein...

Gib dir ein wenig Zeit-spätestens wenn der kleine Mann da ist, wird er dein Herz im Handumdrehen erweichen

Und zu deinem Gemütszustand: kontaktiere mal deine Hebamme! Eine Depression kündigt sich schleichend an, wenn man sie erkennt ist es meist schon zu spät und man muss entgegen wirken. Die Hormone tun ihr übriges...lass dir helfen-und gönn dir etwas, was dir und deiner Seele gut tut! Hast du eine gute Freundin? Oder kannst du mit deinem Mann darüber sprechen?

Ich wünsche dir alles Liebe

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Mist...

Antwort von Loewin_3 am 29.09.2017, 21:19 Uhr

Ich hab den mittleren Teil nur überflogen (in punkto henamme, Freundin und Mann)

Tipp: neue Hebamme suchen :) das wäre mein erster Schritt...
2. dem Mann nicht böse sein, da Männer einfach leichtes Spiel haben: in ihnen wächst nun mal kein Wunder heran, somit fehlt (bei allem Respekt) jegliche Empathie!!! Das liegt in der Natur der Sache...wäre hier nicht anders...

Das wollte ich noch schnell hinzufügen

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kleiner Nachtrag

Antwort von milkyway82 am 29.09.2017, 21:25 Uhr

Ich hab mich heute auch hingesetzt und mir vorgestellt, es wäre ein Mädchenouting gewesen. Ich bin dann zu dem Schluss gekommen, dass es an meinen Gefühlen und meiner Leere, die ich spüre, nichts ändern würde.
Also damit hat es schon mal nichts zu tun.

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von Sabrina-kathy, 22. SSW am 29.09.2017, 21:36 Uhr

Liebe milkyway, fühl dich erstmal dolle gedrückt von mir.
Ich kann dir grad total nachempfinden.
Hab auch grad das gefühl mir wächst das ganze über den kopf und dann dazu noch die traurigkeit das ich eben niemals die chance haben werde eine tochter zu bekommen. Für meinen mann ist das schon beschlossene sache das er nach der geburt für die zukünftige Verhütung sorgen wird. Er lässt da nicht mit sich reden auch wenn ich immer meine das er es net überstürzen soll da wir beide mit ich 29 und er 33 ja noch recht jung sind und man weiß nie was eben in 5 jahren ist.
Das setzt mir grad alles total zu, wo ich mir denke, hey umso mehr solltest du diese schwangerschaft genießen. Aber irgendwie kommt das diesmal nicht so wie bei meinem sohn und das gibt mir dem zwerg gegenüber auch so ein schlechtes Gefühl

Aber hey, wenn unsere mäuse erst mal da sind, dann sind all diese gedanken verflogen und wir werden uns gar nicht mehr vorstellsn können so gedacht zu haben, weil wir einfach so ein kleines perfektes wunder im arm halten, egal ob junge oder mädchen

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von Glückskeks2018 am 29.09.2017, 22:37 Uhr

Liebe milkyway,

ich komme mal vom Januar rüber und würde ebenfalls raten, dir Hilfe zu suchen. Deine Hebamme ist vielleicht in dieser Situation überfordert, auch wenn ich es ein unding finde, dass sie gar nicht reagiert.
Es gibt verschiedene Anlaufstellen für kostenlose Familienberatung in der Schwangerschaft. Die caritas oder profamilia bieten sowas bspw an. Ich selbst habe diese Beratung im Rahmen der Entscheidung für oder gegen Pränataldiagnostik in Anspruch genommen. Vielleicht wäre das auch eine Hilfe für dich und du hast eine stelle mit für solche Situationen ausgebildeten Helfern auch in deiner Nähe? Du könntest alleine gehen oder auch mit deinem Mann in der Hoffnung, dass es ihm hilft deine Gefühlslage besser zu verstehen.

Ich wünsche dir alles Liebe!!

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von IchWerdeMami2015, 22. SSW am 29.09.2017, 22:37 Uhr

Mist jetzt hab ich ganz viel geschrieben und jetzt ist es weg. Mir geht es ähnlich,habe zwar keine Depression aber eine Posttraumatische Belastungsstörung durch die erste Geburt. Diese macht mir plötzlich sehr zu schaffen. Meine Hebamme hat lieb und verständnisvoll reagiert und ich werde mir nun weitere Hilfe suchen.
Alles Gute für dich!

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von Glaseule am 30.09.2017, 0:24 Uhr

Ich kann es Dir total nachfühlen. Mir geht es ganz ähnlich. Ich kann Dir nur raten, Dich an eine Beratungsstelle oder eine psychotherapeutische Praxis zu wenden. Hebamme und FA könnten Dir zwar evtl. bei der Vermittlung helfen, sind aber für die Behandlung einer Depression nicht genügend ausgebildet.
Oft können Hausärzte auch besser bei der Suche nach einer Anlaufstelle helfen, weil sie damit öfter zu tun haben. Und manchmal hilft ihre Empfehlung auch dabei, schneller einen Platz zu bekommen.

Ich würde Dir gern noch mehr per PN schreiben, bin aber bis Mittwoch wahrscheinlich ohne PC und am Handy schrecklich langsam mit Tippen. Ich versuche, nächste Woche dran zu denken, aber wenn nichts kommt, melde Dich doch nochmal kurz. Mein Gedächtnis ist gerade wie ein Sieb. Kann mich oft schon nicht mehr erinnern, was ich am Vortag gemacht habe.

Nur so viel erstmal: Suche Dir bitte auf jeden Fall Hilfe; mit Depressionen ist nicht zu spaßen, und bei einer echten Depression hilft auch nicht der Anblick des süßen Babys, wenn es dann da ist, sondern im Zweifelsfall nur die richtige Behandlung.

Fühl Dich ganz lieb gedrückt - und sehr verstanden!

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P. S.

Antwort von Glaseule am 30.09.2017, 0:29 Uhr

Der Hausarzt wäre vielleicht auch wegen Deines chronischen Erschöpfungszustands eine gute erste Anlaufstelle.

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P. P. S.

Antwort von Glaseule am 30.09.2017, 0:57 Uhr

Und parallel dazu eine der schon genannten Beratungsstellen. Da sind v. a. auch erstmal die Wartezeiten nicht so lang wie bei niedergelassenen Therapeuten, und sie können Dir evtl. auch einen Tipp geben, wer für die Behandlung von Schwangerschaftsdepressionen geeignet ist.

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von Menixe am 30.09.2017, 10:48 Uhr

Hey! Lass dich mal drücken!

Ich kann den andern nur recht geben: die bist natürlich keine Rabenmutter! Ich denke, teilweise liegt es auch einfach daran, dass man beim 2. Kind oft nicht mehr diese überschwängliche Freude verspürt wie beim 1. - zumal man ja schon ein kleines Kind zuhause hat, das man liebt und vergöttert. Ich hab mich am Anfang auch überhaupt nicht gefreut, obwohl wir immer unbedingt ein zweites Kind wollten. Aber irgendwie ließ mich das total kalt, selbst beim US hab ich mich zwar kurz gefreut, das Kleine zu sehen, aber danach fühlte es sich irgendwie wieder so gleichgültig an - meine "Große" war mir einfach viel wichtiger. Ich kam mir auch ganz schlecht vor, zumal mein Mann wirklich total aufgedreht vor Freude war (und ist) und ich das eine ganze Weile lang einfach gar nicht teilen konnte. Das kann einen ganz schön unter Druck setzen, wenn man große Gefühle erwartet, sie sich einfach nur einstellen. Ich könnte mir vorstellen, dass du dir auch diesen Druck machst und dich deswegen so schlecht fühlst.

Erst als ich akzeptiert hab, dass die Gefühle einfach nicht die Selben sind wie in der 1. Schwangerschaft und ich auch meiner großen gegenüber kein schlechtes Gewissen haben muss, hat sich die Freude über den Zwerg langsam eingestellt. Ich bin mir sicher, wenn die Kleine erstmal da ist werd ich verrückt nach ihr sein, aber momentan ist einfach nicht so viel Raum für große Gefühle - die 2. Schwangerschaft läuft eben mehr so nebenbei, bei der 1. hat sich plötzlich mein ganzes Leben nur noch darum gedreht. Das ist aber normal und sollte dich nicht beunruhigen. Vielleicht versuchst du erstmal, dich nicht so unter Druck zu setzen und dir den Kopf wegen großer Gefühle zu zerbrechen. Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Freude dann von allein einstellt, du darfst dich deswegen nicht so verrückt machen.

Und wenn es dich doch so belastet such dir wirklich eine Beratungsstelle oder eine Hebammenpraxis, um mal mit denen darüber zu sprechen. Das hilft dir ganz bestimmt. Aber mach dir bitte keine Vorwürfe, du bist deswegen wirklich keine schlechtere Mutter!

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Re: Schwangerschaftsdepression (Achtung lang)

Antwort von Blüte am 30.09.2017, 14:15 Uhr

Bei mir ist's wie bei Menixe. Finde es schön, dass ihr/wir hier das so ehrlich sagen können.
Für dich, MilkyWay, alles gute! Ohne Hilfe von außen wird's glaub ich sehr schwer, aber sich Hilfe zu holen ist keine Schande und deine Jungs werden es dir danken später.

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