Scheidung

Danke euch!

Es ist einfach traurig, dass es so kommen musste, und ich trauere wohl sehr der schönen Zeit hinterher. 12 Jahre waren wir zusammen, davon 8 verheiratet. Aber was ich in dieser Ehe gelernt habe ist, dass an dem Spruch "Man heiratet die Familie mit." definitiv etwas dran ist. Seine Familie, v.a. Mutter und Bruder, haben alles dominiert und beeinflusst. Es hat mich psychisch krank gemacht und wir konnten uns als kleine Familie nie wirklich entfalten, weil immer der Druck von der Seite da war. Mein Mann hat nie Stellung bezogen, auch wenn ich nie von ihm verlangt habe sich gegen seine Familie oder auf eine der beiden Seiten zu stellen, ich wusste nie woran ich bei ihm war. Und als es dann eskalierte, er selbst richtig starke psychische Probleme hatte, was er allerdings nie eingesehen und in ausreichendem Maße behandelt hat, da hat auch keine Beziehungstherapie mehr geholfen. Er hat sich dann für seine Familie, die ihn so krank gemacht hat, entschieden. Im Nachhinein wurde bei ihm eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, die alles erklärte und aus der ich ihm im Leben nicht hätte raushelfen können und die am Ende sowieso alles zerstört hatte. Deshalb weiß ich, dass es die beste Entscheidung war, die Reißleine zu ziehen.

Dass ich dann in die neue Beziehung gestolpert bin hätte ich niemals vermutet. Aber scheinbar hat das Schicksal sich schon etwas dabei gedacht und dann aus Loyalität auf dieses neue Kapitel in meinem Leben zu verzichten wäre auch irgendwie nicht richtig gewesen.

Ich kann die Gehässigkeit meines Mannes ja irgendwo verstehen, er sieht nur, dass da jemand ist, der ihm seine Frau weggenommen hat. Und dann ist ja auch noch unser gemeinsamer Sohn da, wo er meinen Freund jetzt als Vater-Konkurrenz sehen kann und wo er mich beim Jugendamt mit Vorwürfen von wegen Kindeswohlgefährdung überhäuft, dass ich einfach nur noch fassungslos bin.

Alles nicht so einfach, aber das ist nun mal das wahre Leben.